inform 02 2010 - UIL SGK

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UIL SGK DALLE CATEGORIE - AUS DEN FACHGEWERKSCHAFTEN Art. 111 16 UIL-SGK Schule Die Schüler der italienischen Grundschulen in Südtirol sind auf den letzten Plätzen, was die Stoffkenntnis betrifft. Dies ergab eine Studie der Invalsi, der nationalen Evaluationsbehörde. Italienisch und Mathematik wurden im Schuljahr 2009 unter die Lupe genommen. Einer der Gründe dafür soll die stärkere Präsenz von ausländischen Schülern in unserer Provinz sein, als anderer Grund wird vermutet, dass die Tests mehr oder weniger genau durchgeführt wurden und daher verfälscht wurden. (aus: ALTO ADIGE vom 4. April 2010) Die enttäuschenden Ergebnisse der Invalsi-Untersuchung 2009 haben auch innerhalb der Schulgewerkschaft der UIL zu einer Debatte geführt. Man wollte die Gründe für diese negativen Testergebnisse in den Grundschulen erkennen. Es gibt sicherlich viele Gründe, und es ist einseitig zu glauben, dass die höhere Anzahl an ausländischen Kindern oder die angeblich nicht seriöse Ausführung der Tests zu diesem katastrophalen Ergebnis geführt haben. Es erscheint mir als lächerlich und oberflächlich, wenn man glaubt, das Problem lösen zu können, indem man den Schülern vorbereitende Tests gibt, die ihnen helfen sollen, die eigentlichen Tests besser zu lösen und die Prüfungsangst zu überwinden. Auf diese Art und Weise könnte man tatsächlich den Invalsi-Test, der für 2010 vorgesehen ist, verfälschen. Denn im restlichen Italien werden solche vorbereitende Übungen nicht gegeben! Somit gibt es drei Unterschiede zwischen dem Schulsystem in Südtirol und dem Schulsystem im restlichen Italien: - die hohe Anzahl an ausländischen Grundschule in Italien: Südtirol ist Schlusslicht in Italienisch und Mathematik Schülern in Südtirol; - eine höhere Anzahl an Deutsch-und Englischstunden, die von den untersuchten Fächern Italienisch und Mathematik Stunden abziehen; - eine höhere Anzahl an Kultur-und Bildungsprojekten, die von vielen Schulen als das „Non-Plus-Ultra“ präsentiert werden, mit dem alleinigen Zweck, die Schule in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Diese Projekte schaden aber den Schülern, indem sie den grundlegenden Fächern wichtige Stunden wegnehmen. Wenn wir die unten angeführten Tabellen der Rahmenrichtlinien (2009) betrachten, die die Situation an Südtirols Schulen ziemlich genau wiedergeben, fällt sofort auf, wie wenige Stunden für Italienisch und Mathematik vorgesehen sind. Wenn wir uns zum Beispiel die Stunden für das Erlernen der italienischen La giurisdizione si attua mediante il giusto processo regolato dalla legge. Ogni processo si svolge nel contraddittorio tra le parti, in condizioni di parità, davanti a giudice terzo e imparziale. La legge ne assicura la ragionevole durata. Nel processo penale, la legge assicura che la persona accusata di un reato sia, nel più breve tempo possibile, informata riservatamente della natura e dei motivi dell’accusa elevata a suo carico; disponga del tempo e delle condizioni necessari per preparare la sua difesa; abbia la facoltà, davanti al giudice, di interrogare o di far interrogare le persone che rendono dichiarazioni a suo carico, di ottenere la convocazione e l’interrogatorio di persone a sua difesa nelle stesse condizioni dell’accusa e l’acquisizione di ogni altro mezzo di prova a suo favore; sia assistita da un interprete se non comprende o non parla la lingua impiegata nel processo. Il processo penale è regolato dal principio del contraddittorio nella formazione della prova. La colpevolezza dell’imputato non può essere provata sulla base di dichiarazioni rese da chi, per libera scelta, si è sempre volontariamente sottratto all’interrogatorio da parte dell’imputato o del suo difensore. Sprache (Jahresstundenkontingent 153 Std.) anschauen und diese durch 34 Wochen dividieren, kommt als Ergebnis eine Anzahl von 4 Stunden und 30 Minuten pro Woche für den Italienisch-Unterricht heraus. Dies erscheint wirklich als zu wenig, vor allem wenn man diese Summe mit der Stundenanzahl in der Zweiten Sprache (Deutsch) vergleicht. Es sind 204 Stunden in der 1. und 2. Klasse, also 6 Stunden Deutsch pro Woche, während es in der 3., 4. und 5. Klasse 170 Stunden sind, was 5 Stunden Deutsch pro Woche ausmacht. Aus der Tabelle könnte man herauslesen, dass Deutsch die erste Sprache für die italienische Schule in Südtirol geworden ist.
DALLE CATEGORIE - AUS DEN FACHGEWERKSCHAFTEN UIL SGK Art. 111 Die Rechtsprechung erfolgt im Wege des gesetzlich geregelten fairen Verfahrens. Alle gerichtlichen Verfahren sind in kontradiktorischen Verhandlungen unter Gleichstellung der Parteien vor einem unbeteiligten und unparteiischen Richter zu führen. Eine angemessene Verfahrensdauer wird gesetzlich gewährleistet. Im Strafprozeß gewährleistet das Gesetz, daß die einer strafbaren Handlung beschuldigte Person in der kürzest möglichen Zeit über die Art und die Gründe der gegen sie erhobenen Anklage vertraulich verständigt wird; daß sie über die Zeit und die Bedingungen verfügt, die für die Vorbereitung der Verteidigung erforderlich sind; daß sie die Möglichkeit hat, vor dem Richter Personen zu vernehmen oder vernehmen zu lassen, die sie beschuldigen und - unter den gleichen Bedingungen wie die Anklage - zu ihrer Verteidigung die Vorladung und Vernehmung von Entlastungszeugen, sowie die Berücksichtigung jedes weiteren Beweismittels zu ihrer Entlastung zu erwirken; daß ihr ein Dolmetscher beisteht, wenn sie die im Verfahren verwendete Sprache nicht versteht oder nicht spricht. Auch wenn es voll und ganz stimmt, dass in unserer Provinz die Kenntnis des Deutschen fundamental ist, vor allem, weil sie es erleichtert, einen sicheren Posten zu erhalten, ist es nicht plausibel, dafür die italienische Sprache genau so wie die Mathematik in eine Ecke zu drängen, als wären es wenig bedeutende Fächer! Im restlichen Staatsgebiet gibt es, außer in einigen Grenzgebieten, die 6 Stunden Deutsch, die den anderen Fächern Stunden wegnehmen, nicht. (Es gibt nur 2 Stunden Englisch in der 3. Klasse, während in unserer Provinz die 2 Englisch-Stunden schon in der ersten Klasse beginnen.). Weil die Stundenanzahl insgesamt in ganz Italien durchwegs die selbe ist, schränkt uns das im Erlernen der anderen Fächer (Mathematik, Italienisch usw.) sicherlich ein. Soweit wir wissen, ist bis heute noch keine Untersuchung von öffentlicher Seite über das Erlernen der Zweiten Sprache nach der Erhöhung ihrer Stundenanzahl und über den Einfluss der Verminderung der Stundenanzahl der anderen Fächer durchgeführt worden. Wir kennen hingegen die Daten über die Deutsch-Kenntnisse der italienischen Sprachgruppe (Zweisprachigkeitsprüfung 2009), die nicht recht gut ausfielen. Diese Daten zeigen auf, dass die Kenntnisse des Deutschen immer noch schwach sind, obwohl bereits in den 80er Jahren die Erhöhung der Stundenanzahl für Deutsch in den italienischen Grundschulen vorgenommen wurde. Wir müssen also die Gründe dafür irgendwo anders suchen und neue Lösungswege finden. Denn es ist tatsächlich so, dass diejenigen, die in der italienischen Grundschule unterrichten, sich in einem Wettlauf mit der Zeit befinden. Die Klassenlehrer/ innen müssen sich, während sie ein gewisses Programm weiterbringen wollen, mit untragbaren Stundenplänen herumschlagen, wobei sie eine Unterrichtseinheit nicht innerhalb eines sinnvollen Rahmens beenden können. Gleichzeitig müssen die Lehrpersonen sich, um den vom Schulprogramm vorgesehenen Projekten Genüge zu tun, komplett verausgaben. Sicherlich ist es nicht angenehm so zu arbeiten. Es ist auch nicht verwunderlich, dass die Schüler bei all dem Gehetze außer Rand und Band geraten und vor allem wenig lernen! Man sollte sich nicht wundern, wenn die Invalsi - Proben (deren Validität meiner Meinung nach zu bezweifeln ist) schlechte Ergebnisse aufzeigen. Heute gibt es nicht mehr genug Zeit, und man fragt sich, warum man alles und jedes machen muss: Müssen wir wirklich bei jeder Aktivität mittun, nur weil jede Sache nützlich und lehrreich ist? Wäre es nicht besser, die Pläne und Vorhaben etwas einzuschränken, um die verbliebenen dann besser abwickeln zu können? Die Schule hat die Pflicht, die Bildungsangebote den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kinder anzupassen, aber sie muss auch darauf achten, den Lehrpersonen mehr Zeit zu geben, damit sie ihre Arbeit in befriedigender Weise ausführen können. Es ist nicht möglich, innerhalb so kurzer Zeiträume die grundlegenden Kenntnisse in Italienisch und Mathematik zu vermitteln. Was können wir für unsere Grundschule tun? In Anbetracht der Tatsache, dass wir von einer zweisprachigen Schule noch meilenweit entfernt sind, (Einige Versuche wurden in einigen Sektionen der Grundschulen gestartet) ist es wichtig, dass wir in der Zwischenzeit eine zeitlich begrenzte Lösung finden, die unsere Grundschule wieder in ein Gleichgewicht bringt. Die beste Lösung wäre eine Änderung der Stundentafel in der italienischen Grundschule. Wenn schließlich auch die vielen Projekte auf einige wesentliche reduziert würden, würde die ganze Struktur sicherlich Vorteile daraus ziehen. Einige Angebote sind gewiss sehr lehrreich und erzieherisch wertvoll, aber diese könnten von den Eltern auch außerhalb der Schulzeit für ihre Kinder in Anspruch genommen werden. Die hohe Anzahl an ausländischen Kindern in unseren Schulen im Vergleich zum restlichen Italien wird durch die statistischen Daten nicht bestätigt. Zum Beispiel sagen die Daten der Istat für das Jahr 2009, dass in Südtirol 7,3 % an Ausländern leben, während im Vergleich dazu in Mantua 11,4 % und in Brescia 12,2 % leben. (Die Lombardei mit 9,3 % ist die Region mit den besten Ergebnissen laut Invalsi) Obwohl die Provinz Bozen nicht die Provinz mit den meisten Ausländern in Italien ist, bleibt doch das Problem der Integration der Schüler mit Migrationshintergrund. Dies müsste die Landesverwaltung dazu führen, durch ein Gesetz die Anzahl der Schüler pro Klasse zu verringern. Die Resultate der Studie der Invalsi 2009 haben uns veranlasst, die Gründe für den Misserfolg in vertiefender Weise zu suchen. Unsere Recherchen ließen uns einige Widersprüchlichkeiten erkennen. Wir hoffen, dass so bald wie möglich Lösungen gefunden werden. Diese würden zu einer Verbesserung des Schulsystems führen, die uns wieder konkurrenzfähig machen würde. Giannina Facca uilscuola@uilaltoadige.it 17
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