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Radiata2013(2)

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Gerrit Wehrenberg Abb.

Gerrit Wehrenberg Abb. 6. Playa Camaronal. Foto: D. Hörmann Abb. 7. Playa Camaronal. Foto: D. Hörmann Abb. 9. Unterkunft für die Volontäre. Foto: G. Wehrenberg 28 RADIATA 22 (2), 2013

Costa Rica Klappschildkröte (Kinosternon leucostomum), Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus) und Erdbeerfrosch (Oophaga pumilio). Ebenfalls im Eingangsbereich gibt es einen Teich als Biotop für einheimische Frösche. Neben den schon genannten Chelydra acutirostris, Kinosternon leucostomum und Kinosternon scorpioides sind Schildkröten durch Bauchstreifen-Erdschildkröte (Rhinoclemmys funerea), Gewöhnliche Schnappschildkröte (Chelydra serpentina), Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) und Pracht-Erdschildkröte (Rhinoclemmys pulcherrima) vertreten, die gemeinsam in einer Freianlage gezeigt werden. Die Schildkröten sind alle adult, in großer Zahl vorhanden und mit Nummern auf den Panzern versehen. Aufgrund der hohen Anzahl an Individuen handelt es sich bei diesen Exemplaren nach meiner Einschätzung um Fundtiere. So sind wohl die meisten der gehaltenen Schildkröten Wildfänge oder eben Fundtiere. Der Zoo wird durch Fundazoo (Fundación Pro Zoológicos) organisiert und durch das MINAE (Ministerio de Ambiente y Energía = Ministerium für Umwelt und Energie) unterstützt. Volontariat im Camaronal Wildlife Refuge An der Pazifikküste Costa Ricas in der Provinz Guanacaste, etwa 33 km südlich von der Stadt Sámara entfernt, liegt das nationale Naturschutzgebiet Refugio Nacional de Vida Silvestre Camaronal oder auch Camaronal Wildlife Refuge. Es liegt in der ACT (Area de Conservation Tempisque), einem Verwaltungsbereich der SINAC (Sistema Nacional de Areas de Conservacion = Nationales System für Schutzgebiete), die dem MINAE untersteht. Das Schutzgebiet umfasst mit 578 ha den etwa 3 km langen Strand Playa Camaronal sowie dessen nähere Umgebung. Der so geschützte Küstenstreifen liegt in einer Bucht, die durch bewaldete Erhebungen eingefasst wird. Die Mündung des Río Ora grenzt an das südliche Ende der Bucht. Umgeben ist das Gebiet von tropischem Trocken- und Mangrovenwald. Gegründet wurde es am 2. Mai 1994. Der Strand ist bei Surfern sehr beliebt. Angeln ist erlaubt und wird von der örtlichen Bevölkerung vereinzelt praktiziert. Das Schutzgebiet ist mit einem Verwaltungszentrum einschließlich Küche, Lehr-, Schlaf- und Sanitärräumen, einer überdachten Fläche (ebenfalls mit Küche und Sanitäreinrichtung), einer großen Nutzfläche sowie einigen Schlafhäusern ausgestattet und erlaubt einen dauerhaften Aufenthalt vor Ort. Dieser Bereich ist für die Mitarbeiter mangels einer nahegelegenen Ortschaft auch das soziale Zentrum. Neben uns Deutschen waren Volontäre aus Israel, den Vereinigten Staaten, Bolivien, Australien, der Schweiz, Großbritannien und Belgien vor Ort, aber natürlich auch costaricanische Angestellte. Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut. Die Arbeit für die Volontäre bestand im Wesentlichen aus drei Arbeitsfeldern: Der Instandhaltung und dem Ausbau der bestehenden Anlagen, dem Erbauen einer „hatchery“ und Nachtpatrouillen zum Erfassen von empirischen Daten. Die „hatchery“ stellt einen Bereich dar, in dem die am Strand eingesammelten Eier erneut vergraben werden und durch einen Zaun und eine Wache vor Wilderei geschützt werden. Zweimal pro Tag für jeweils eine Stunde wurde an der noch nicht fertiggestellten „hatchery“ nahe des Strandzuganges gearbeitet. Der 9 × 12 m große Bereich liegt am oberen Ende des Strandes. Der Sand in Camaronal ist feinkörnig und dunkel. Wir gruben etwa einen Meter tief. Anschließend filterten wir den Sand mit großen Sieben, um alte Gelegereste und andere Objekte zu entfernen, und füllten das Loch mit diesem gefilterten Sand wieder auf. Damit soll die Gefahr der Verrottung oder Beschädigung für die später hier zu vergrabenen Eier verringert werden. Während unseres vierwöchigen Aufenthaltes wurde die „hatchery“ fertiggestellt. Nach dem Wiederauffüllen des Sandes wurde der Bereich RADIATA 22 (2), 2013 29

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