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element+BAU 3/2022

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element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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special schulen / kitas Viernheim: Kindertagesstätte Lorscher Straße Modulare Kita: Gerne auch ein zweites Mal! Iris Darstein-Ebner Mit einer Entscheidung für die Modulbauweise hat die Stadt Viernheim schon einmal gute Erfahrungen gemacht: 2019 entstand mit der Kita „Entdeckerland“ ein Gebäude, das mit Qualität, Funktionalität und Individualität überzeugt. Aufgrund dieser guten Erfahrungen griff man auch bei der neuen Kindertagesstätte an der Lorscher Straße in Viernheim auf die Modulbauweise zurück. Die Stadt errichtete hier für den Träger, die Arbeiterwohlfahrt, AWO Viernheim, die neue Kita, die im November 2020 fertiggestellt wurde. Auch diesmal war für die Bauherrin die Schnelligkeit eines der wichtigsten Argumente „pro Modulbau“. Denn: Die Kinder wollte man nicht warten lassen! Den Klimaschutz aber ebenso wenig, und darum punktet auch dieser Neubau – wie schon der davor – mit Nachhaltigkeit und besten Energiewerten. Die neue Kita an der Lorscher Straße in Viernheim: Klimafreundlichkeit und Effektivität sind Attribute, die das neue Gebäude auszeichnen. Die große Photovoltaikanlage auf dem Gründach ist dabei nur ein Element innerhalb eines ganzheitlichen Gebäudekonzepts. Bildnachweis (alle Bilder): ALHO Unternehmensgruppe Die hessische Stadt Viernheim mit ihren rund 34.000 Einwohnern liegt mitten in der sich stetig weiterentwickelnden Metropolregion Rhein-Neckar. Das gute Arbeitsplatzangebot und die sehr gute kommunale Infrastruktur haben in den letzten Jahren zu wachsenden Bevölkerungszahlen geführt. Auch die Erschließung eines neuen Baugebiets innerhalb der Gemeinde wird den Zuzug von jungen Familien weiterhin befördern. Bis zum Jahr 2025 prognostiziert der kommunale sogenannte „Kindertagesstätten-Bedarfsplan“ zudem gleichbleibend hohe Geburtenzahlen, was die Stadt zum Handeln zwingt: Um der Unterversorgung mit Krippen- und Kitaplätzen entgegen zu wirken, werden Kita- Neubauten projektiert. Einer der jüngsten Meilensteine auf dem Weg zum Abbau des Betreuungsdefizits ist die fünfgruppi- 36 element + BAU • 3/2022

schulen / kitas special Mit seiner hochwertigen Fassade aus grünen und gelben HPL-Platten (High Pressure Laminate) ist das neue Gebäude der Hingucker auf dem Viernheimer Sportgelände. ge Kita für den Träger AWO. Sie entstand auf dem waldnahen Gelände der Sportanlage des TSV Amicitia in der Lorscher Straße. Das Baugrundstück gehört der katholischen Kirche und wurde in Erbpacht an die Stadt Viernheim vergeben. Im November 2020 konnten die 112 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren ihr neues Haus beziehen. Das für die Kita frisch zusammengestellte Team mit insgesamt 16 Erzieherinnen und Erziehern freut sich über das kindgerechte und freundliche Ambiente. Hier sollen Wertschätzung und Respekt als wichtige Prinzipien bei der zielgerichteten Arbeit am Kind umgesetzt werden. Aufgrund der Nachbarschaft zum Sportverein wird Bewegung einer der konzeptionellen Schwerpunkte der Kita sein, ebenso wie die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund. Nur eine begrenzte Zahl von Modulbauanbietern kam für die Bauaufgabe in Frage Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren bei der Bauaufgabe besonders gefragt. „Für die Realisierung in Modulbauweise kam daher nur ein begrenzter Kreis von Anbietern in Frage“, sagt Yvonne Meyer-Blankenburg, die im Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamt der Stadt Viernheim das Projekt verantwortlich leitete. „Das Bauvorhaben wurde als beschränkte Ausschreibung mit vorgeschaltetem öffentlichen Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich interessierte Anbieter bewerben konnten“, so die Architektin weiter. „Daraus wurden geeignete Kandidaten mit Zusendung des Leistungsprogramms zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Alho hat schließlich den Zuschlag erhalten.“ Das Raumprogramm wurde im Vorfeld von einer Gruppe aus Erziehern, Sozialarbeitern und Mitarbeitern des Jugendamtes erarbeitet mit der Zielsetzung, optimale Verhältnisse für die Kinder und Erzieher zu schaffen. „Dies hat das Konzept für die Kita dahingehend beeinflusst, dass viel Raum für Bewegung in der Verkehrsfläche entstehen und auch die Gruppenräume ausreichend groß sein sollten, um kurzzeitig eine größere Anzahl von Kindern aufnehmen zu können“, erläutert Yvonne Meyer-Blankenburg die Vorgaben, die durch Alho bei der Entwurfsplanung dann umgesetzt wurden. Große Bewegungsflächen als zentrale Entwurfsaufgabe „Der großzügig angelegte Flurbereich lässt einen regen Austausch der Kinder zwischen den Gruppen sowie zahlreiche soziale Interaktionen zu“, erklärt Yvonne Meyer-Blankenburg. Hierfür wurden die fünf etwa 50 qm großen Gruppenräume mit den dazugehörenden Nebenräumen und Sanitäranlagen sehr kreativ auf einem freien, eingeschossigen Grundriss platziert – jeweils zu Einheiten zusammengefasst und um das zentral liegende Eingangsfoyer und die quer dazu verlaufenden geräumigen Flurbereiche herum angeordnet. Gleichzeitig ist die Kita funktional so ausgelegt, dass für die Erzieherinnen und Erzieher sowie die Mitarbeitenden in der Küche die Wege möglichst kurz bleiben – auch dies eine Folge des konsequenten Grundrissaufbaus um eine gemeinsame Mitte, die auch die Küche mit Bistro, den Hauswirtschaftsraum und das Büro der Kita-Leitung umfasst. Zum Raumprogramm gehört – neben den Personalräumen und einem Eltern-Treff – auch ein geräumiger Mehrzweckraum mit separater Geräteaufbewahrung. In dem fast 70 qm großen, offen gestalteten Bereich können die Kinder spielen, toben und turnen. Auch für Feste und andere Veranstaltungen bietet er den perfekten Rahmen. Mehrzweckraum und Gruppeneinheiten haben direkten Zugang zum Garten, bodentiefe Fenstertüren und Lichtkuppeln im Flachdach bringen viel Tageslicht ins Haus. Der große Garten erweitert das Spiel- und Lernangebot nach draußen in die Natur. Mit seiner hochwertigen Fassade aus grünen und gelben HPL-Platten (High Pressure Laminate) ist das neue Gebäude der Hingucker auf dem Viernheimer Sportgelände. Nachhaltig, emissionsfrei und effizient Bedenkt man, wie viele Stunden am Tag Erzieher und Kinder die Räume der Kita nutzen, sind Wohngesundheit und gute Raumluft besonders wichtig. Beim Innenausbau legten die Planungsverantwortlichen darum großen Wert auf natürliche, emissionsfreie und haptisch angenehme Materialien, die schön sind, dem Kindergartenalltag aber dennoch standhalten. Es wurden unter anderem hochwertige Holzinnentüren in Markenqualität und das hygienische, leicht zu reinigende Naturmaterial Linoleum für die Böden verbaut. Außerdem wurde darauf geachtet, dass der Neubau hohen Energieeffizienzstandards entspricht und die Kindertagesstätte mit geringem Strom- und Wärmeverbrauch arbeitet. Auch in diesem Punkt hatte die Stadt mit der ersten Alho element + BAU • 3/2022 37

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