Aufrufe
vor 9 Monaten

mav 05.2023

  • Text
  • Fertigungsunternehmen
  • Maschinenbau
  • Software
  • Maschinen
  • Automation
  • Qualitätssicherung
  • Digitalisierung
  • Nachhaltigkeit
  • Teilereinigung
  • Cobot
  • Fertigung
  • Spanenden
  • Mav
  • Innovation

02 Werkzeuge Die

02 Werkzeuge Die homogene CVD-Diamantbeschichtung von Mapal sorgt für lange Standzeiten und hohe Prozesssicherheit, zum Beispiel beim OptiMill- Composite-Speed-Plus-Vollhartmetallfräser für CFK-Werkstoffe. Bild: Mapal mav: Für die Bearbeitung welcher Materialien bietet Mapal Werkzeuglösungen für die Luftfahrt an? Kress: In der Flugzeugmontage werden mit unseren Werkzeugen hauptsächlich Nietlochbohrungen in die unterschiedlichsten Materialkombinationen eingebracht. Dabei handelt es sich beispielsweise um Bauteile, die aus verschiedenen Lagen von Aluminium, CFK und/oder Titan kombiniert mit weiteren Deck- und Zwischenlagen bestehen. In der Bohrbearbeitung dieser Schichtwerkstoffe sind wir traditionell sehr stark. Im Bereich der Teilefertigung beschäftigen wir uns schon seit längerem mit der Herstellung von Bauteilen für Pumpen oder auch für das Fahrwerk. Neu hinzugekommen sind für uns Strukturbauteile aus Aluminium, Titan oder auch CFK. Speziell für die CFK-Bearbeitung haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Tochtergesellschaft sp3 aus dem Silicon Valley in den USA eine neue CVD-Diamant- Beschichtung entwickelt. Das Besondere daran ist, dass es uns damit erstmals gelungen ist, unsere OptiMill- Composite-Speed-Plus-Fräser so zu beschichten, dass die CVD-Diamantschicht gleichmäßig über die gesamte Schneidkantenlänge aufgebracht wird. Durch diese Homogenität erreichen wir eine sehr hohe Prozessstabilität, was ja gerade in der Luftfahrtindustrie sehr von Bedeutung ist. Hinzu kommt, dass auch die Kernwerte des Fräsers wie Hochleistungssubstrat, Nutenprofil und Schneidkeil für die CFK-Bearbeitung optimiert sind. Insgesamt bietet der OptiMill-Composite-Speed-Plus- Fräser somit ein rundum gelungenes Paket für die CFK- Bearbeitung. mav: Bauteile für die Elektromobilität sind in den letzten Jahren immer präziser und anspruchsvoller in der Bearbeitung geworden. Setzt sich diese Entwicklung fort? Kress: Mein Gefühl ist, dass wir uns einer Grenze nähern. Wir haben in der Elektromobilität in den letzten Jahren eine relativ typische Entwicklungskurve gesehen: Die Bauteile werden zwar im Laufe der Zeit immer komplexer, aber die Toleranzen bleiben eher gleich. Dahinter stecken vielleicht zwei Entwicklungen, die sich gegenseitig aufheben. Einerseits kennt man die Bauteile inzwischen besser und kann Toleranzen, die bei der ersten Auslegung vielleicht zu eng gewählt wurden, wieder aufweiten. Andererseits werden, wenn die Bauteile in Großserie produziert werden sollen, die Toleranzen wieder enger gesetzt. In Summe heben sich diese beiden Effekte derzeit gerade auf. mav: Für anspruchsvolle Bauteile der Elektromobilität hat Mapal Lösungen für unterschiedliche Bearbeitungsanforderungen vorgestellt. So gibt es Basic-, Performance- und Expert-Werkzeuge. Wie wird das Angebot vom Markt angenommen? Kress: Unsere Kunden erwarten zu Recht, dass wir ihnen eine maßgeschneiderte Lösung für ihre Bearbeitung anbieten. Das zeichnet Mapal ja auch aus, dass wir dem Kunden keine Standardlösung präsentieren, sondern eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Lösung. Mit den drei Klassen Basic, Performance und Expert haben wir jetzt die Möglichkeit, nach innen und außen zu signalisieren, welche Anforderungen an das Werkzeug gestellt werden. Denn es muss natürlich unterschieden werden, ob das Werkzeug im Prototypenbau, in der Kleinserienfertigung oder in der Großserienfertigung mit bis zu 500 000 Stück pro Jahr eingesetzt werden soll. Dieses Konzept hilft uns, für jeden Bedarfsfall die richtige Werkzeuglösung anzubieten, was auch von unseren Kunden geschätzt wird. mav: Sie haben immer wieder deutlich gemacht, dass das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich eine große Rolle spielt. Was hat sich bei Mapal in Sachen Nachhaltigkeit in letzter Zeit getan? Kress: Zunächst muss ich immer noch sagen, ja, auch wir tun noch zu wenig in Sachen Nachhaltigkeit, obwohl wir gerade im Umweltschutz an allen Standorten weltweit schon zahlreiche Verbesserungen umgesetzt haben. So produziert zum Beispiel der neue Produk - tionsstandort in Indien ein Drittel seiner Energie selbst. Manche anderen Standorte sind rechnerisch bereits komplett energieautark. Am Stammsitz in Aalen werden wir ebenfalls in den Umweltschutz investieren. So werden hier in den nächsten zwölf Monaten Solaranlagen und Wärmepumpen mit einem Gesamtvolumen von rund vier Millionen Euro installiert. Darüber hinaus set- 84 September 2023

zen wir in Aalen Erdgas nur noch zur Wärmeerzeugung und nicht mehr als Prozessgas ein. Um das realisieren zu können, haben wir unter anderem in der Härterei in eine moderne Laserhärteanlage investiert. So kommen bei Mapal kontinuierlich mehr und mehr Projekte und Themen hinzu, mit denen wir unsere Nachhaltigkeitsbilanz weiter verbessern. Für mich ist das auch ein Zeichen dafür, dass das Bewusstsein für eine nachhaltigere Unternehmensführung bei allen Mapal-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern angekommen „Unsere Kunden erwarten von uns maßgeschneiderte Lösungen für ihre Bearbeitung“ ist und jeder weiß, dass er etwas tun kann und muss. So stellen wir beispielsweise unseren Fuhrpark kontinuierlich auf Elektrofahrzeuge um und unsere Werkzeugverpackungen werden auf ein Recyclat umgestellt. Unser Ziel ist es, irgendwann wirklich CO 2 -neutral zu sein. Aber natürlich wollen wir auch unsere Kunden dabei unterstützen, mit unseren Werkzeugen effizienter und damit nachhaltiger produzieren zu können. Wichtig hierbei ist, dass die eigentliche Zerspanungsleistung bei der Betrachtung des Gesamtenergieverbrauchs bei den meisten Prozessen eine untergeordnete Rolle spielt – außer vielleicht beim Schruppfräsen. Das bedeutet, dass eine schnellere Bearbeitung zu einem geringeren CO 2 -Fußabdruck pro Bauteil führt. Entsprechend werden wir unsere Kunden unterstützen, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten. mav: Mit Marvin Schuster und Philipp Raab haben zwei Mechatroniker von Mapal 2022 die Weltmeisterschaft im Bereich „Robotic Systems Integration“ gewonnen. Was macht die Ausbildung bei Mapal so erfolgreich? Kress: Eine gute Ausbildung zu ermöglichen, ist bei Mapal seit jeher eine Herzensangelegenheit. Für die Ausbildung investieren wir gerne in Auszubildende, Ausbilder und in die technische und räumliche Ausstattung – und das nicht nur hier am Stammsitz, sondern auch an den Standorten im Ausland. Schließlich basiert der Erfolg von Mapal ganz wesentlich auf dem Wissen und Können unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb haben wir uns natürlich sehr gefreut, dass unsere Mitarbeiter Marvin Schuster und Philipp Raab die Weltmeisterschaft der Robotik gewonnen haben. Diese wirklich beeindruckende Leistung haben sich die beiden mit viel Arbeit und persönlichem Engagement hart erarbeitet. Wir als Unternehmen haben sie dabei gerne unterstützt, aber in erster Linie gebührt dieser Erfolg den beiden selbst. ■ Mapal Dr. Kress KG www.mapal.com EMO Halle 4 Stand A18 ENTDECKE UNSERE PRODUKT- ERWEITERUNGEN UND ANKÜNDIGUNGEN! UNSER WELTWEITES HÄNDLERNETZWERK IST MIT AN BORD! Halle 004 / Stand-Nr. G67 GENIESSE DABEI LECKERES EIS! Neugierig geworden? Mehr dazu findest Du auf S. 88 September 2023 85

MAV