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CITY-GUIDE: BUDAPEST Vor

CITY-GUIDE: BUDAPEST Vor eindrucksvoller Kulisse: Stadtrundfahrt per Ausflugsboot vorbei am Parlamentsgebäude. C I T Y . G U I D E GROSSES KINO AN DER DONAU Ungarns Hauptstadt hat sich in ein europäisches Spitzenziel verwandelt. Die Bandbreite für Entdecker ist riesig und reicht von »Ruinenkneipen« bis zu modernster Architektur. Gleichzeitig hält sich ein Hauch von Nostalgie über der Donaumetropole. REISE & PREISE zeigt Ihnen die spannendsten Seiten von Budapest. 50 REISE-PREISE.de 4-2022

C I T Y . G U I D E BUDAPEST Ein Reiz der ungarischen Hauptstadt liegt in ihrer bunten Mischung. Da gibt es Besuchsklassiker wie das Burgviertel und den Zentralmarkt, aber auch moderne Ziele wie das Haus der Musik. Auch für Kulturaffine ist jede Menge dabei. Fotos: Frank Wagner/AdobeStock, Getty Images INSIDER-ATTRAKTIONEN 1 Low-Budget-Tipp: Donaurundfahrt per Linienboot, das u. a. nahe dem Parlament am Ponton Akademia 3 ablegt. Die Tageskarte kostet € 3,75, während normale Sightseeing-Anbieter wie Duna Corso € 10 verlangen. 2 In der historischen Markthalle nahe der Freiheitsbrücke kauft man gut ein (Kilo Paprika ab € 1, Tube Paprikapaste € 1,70, Flasche Wein ab € 5) und findet im 1. Stock Essensstände (Gulaschsuppe € 4,30, 0,3 l hausgemachte Limonade € 1,75); Mo-Fr 6–18, Sa 6–15 Uhr. 3 Touristisch ja, aber unübertroffen ist das Budapest-Panorama von der Fischerbastei des Burgviertels. 4 Im »Strudel House« kommt frischer Strudel für € 1,50 auf die Teller. Zur Wahl stehen zwölf Sorten, darunter Pflaume und Aprikose, aber auch herzhaft mit Kraut. Hinter einer Glasscheibenwand wird der Teig gerollt und geknetet. Oktober 6 utca 22, http://reteshaz.com. 5 Der Kräuterlikör Unicum wird in Budapest produziert. Die Führung durch den Betrieb inklusive den Fässerlagern, Verkostung von zwei Tropfen und Eintritt in Eigenregie ins Museum kostet € 7. Die Premiumtour (€ 9,50) ist exklusiver und enthält bei der Kostprobe vier Liköre. Dandar utca 1, http://zwackunicum.hu. 6 Budapester pflegen die Thermalkultur. TIPP Der Eintritt ins Heilbad St. Lukács (Frankel leo utca 25-29, http:// en.lukacsfurdo.hu) ist in der »Budapest Card« enthalten; Eintritt sonst ab € 9. 7 Einblicke in die Oper geben einstündige Führungen auf Englisch (€ 17,50). Bei Aufführungen bezahlt man für den Kulturgenuss auf Mittelklasseplätzen im Schnitt € 40–55. Andrassy utca 22, www. opera.hu. Die Fischerbastei wurde 1899 bis 1902 auf dem Burgberg erbaut. Sie sieht aus wie eine Festungsanlage, diente aber stets nur als Aussichtstterrasse und Treffpunkt VON ANDREAS DROUVE Tief unten glitzert die Donau. Frachter schieben sich stromaufwärts voran. Ein Ausflugsboot dreht seine Runde. In Sichtweite haben Flusskreuzfahrtschiffe am Ufer festgemacht, leuchten historische Fassaden in der Sonne. Hier oben, auf der Freiheitsbrücke, öffnet sich Budapest in Breitwandformat. Das ist großes Kino: auf der einen Flussseite Buda, auf der anderen Pest, die beiden großen Stadtbezirke. In Buda steigen der Gellért- und der Burgberg auf, in der Ferne stößt der Blick ans Umland der Budaer Berge. Plötzlich rumpelt eine Straßenbahn über die Brücke. Der Boden unter den Füßen zittert. Typisch Budapest: Es vibriert allerorten, ob in angesagten »Ruinenkneipen«, deren Baufälligkeit und Sperrmüllmobiliar für das gewisse Etwas sorgen, oder im allerneuesten Zeugnis moderner Spektakelarchitektur, dem zu Jahresbeginn 2022 eröffneten Haus der Musik. Das Werk des Japaners Sou Fujimoto verbindet Architektur und Natur miteinander, indem sich die Säulenwälder als Grün des Stadtparks fortsetzen und Bäume durch Großlöcher des geschwungenen Daches wachsen. Längst hat die 1,8-Millionen-Einwohner-Stadt ihr altes Image von »rau und grau« abgestreift und erfindet sich dank kreativer Köpfe und Initiativen ständig neu. Die Budapester lieben ihre Heimat. Da lässt man sich vom Strom der Begeisterung gern mitreißen. Außerdem ist Budapest eine sichere Stadt. Verdauen lassen sich die Eindrücke in Cafés und Restaurants, wo das Preisniveau oft erfreulich bodenständig geblieben ist: Ein Glas Wein oder Bier gibt es ab € 1,50. Der Blick voraus: 2023 wird Budapest Sprungbrett in die europäische Kulturhauptstadt- Region Veszprem-Plattensee und im August Gastgeber der Leichtathletik-Weltmeisterschaften sein. BUDA Royale Spuren und viel Grün 40 Minuten. Krisztina Sikota von der Stadtentwicklungsgesellschaft kennt die Zahl genau und klärt auf: »40 Minuten blieben Touristen bislang im Burgviertel.« Also: raus aus dem Ausflugsbus, ran an die Aussichtspromenaden und wieder zurück. »In Zukunft sollen sie mindestens einen halben Tag dort verbringen«, sagt Sikota. Deshalb werden historische Gebäude und Gärten in dem zu Buda gehörigen Burgviertel bis 2024 so richtig auf Vordermann gebracht. Bereits eröffnet ist ein Prachtstück des altroyalen Komplexes: der erneuerte Sankt-Stephansaal (€ 10) mit seinem Keramikkamin, den massigen Leuchtern, Dekors aus Bronze und Seide. Namensgeber ist Stephan I. (um 969–1038), der erste König von Ungarn, der nationale Schutzheilige. Die Panoramen vom Burgberg sind kaum zu toppen. Der breite Strang der Donau, die übrige Stadt – all das liegt zu Füßen. Erst jetzt fällt auf: Budapest kommt fast ohne Hochhäuser aus. Ungestörtere Aussichtspunkte auf der Fischerbastei kosten ebenso Eintritt (€ 2,50) wie die Matthiaskirche (€ 5). Regelrecht ländlich wird es im Viertel auf der Toth Arpad setany, einer Promenade zur anderen Seite hin (also nicht zur Donauseite); Bänkchen laden zur Rast unter Kastanien ein. Hinauf auf den Burgberg kommt man mit Kleinbussen der Linie 16/16a oder nahe der 4-2022 REISE-PREISE.de 51

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