23.11.2012 Views

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Druckvorlagen für Ihre Publikationen<br />

Die Druckvorlagen stehen Ihnen zum Download unter http://www.tag-<strong>des</strong>-<strong>offenen</strong>-denkmals.de/mitmachen/download.html<br />

zur Verfügung. Selbstverständlich schicken wir sie Ihnen auch per E-Mail zu (Tel. 02 28/9091-440).<br />

Wir bauen<br />

auf Kultur<br />

Wir bauen<br />

auf Kultur<br />

Wir bauen<br />

auf Kultur<br />

Wir bauen<br />

auf Kultur<br />

Helfen Sie mit!<br />

Spendenkonto 305 555 500<br />

BLZ 380 400 07<br />

Helfen Helfen Sie mit! www.denkmalschutz.de<br />

Sie mit!<br />

Spendenkonto Helfen Sie mit!<br />

305 305 555 555 500 500<br />

Spendenkonto 305 555 500<br />

BLZ 380 BLZ 400 380 07 400 07<br />

BLZ 380 400 07<br />

www.denkmalschutz.de<br />

www.denkmalschutz.de<br />

EUROPEAN<br />

HERITAGE<br />

DAYS<br />

Wir bauen<br />

auf Kultur<br />

Helfen Sie mit!<br />

Spendenkonto 305 555 500<br />

BLZ 380 400 07<br />

www.denkmalschutz.de<br />

www.denkmalschutz.de<br />

Wir bauen auf Kultur<br />

Helfen Sie mit!<br />

Spendenkonto 305 555 500<br />

BLZ 380 400 07<br />

www.denkmalschutz.de<br />

Wir bauen auf Kultur<br />

Helfen Sie mit!<br />

Spendenkonto 305 555 500<br />

BLZ 380 400 07 www.denkmalschutz.de<br />

Herausgeber: Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz · Schlegelstr. 1 · 53113 Bonn · Tel. 0228/9091-0 · Fax 0228/9091-109<br />

Bildnachweis: Eva-Kristina Ruwwe (Titel, S. 2), Roland Rossner (S. 5, 19), Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz, Karte Google Maps (S. 6), Pressestelle Stadt Lippstadt (S. 8), Anja<br />

Brauner (S. 11), Joachim Scholz (S. 15), Hanna Hilger (S. 16), M.-L. Preiss (S. 17), Amt Dahme/Mark (S. 18), Stephan Kunze (S. 24), Heimar Tombergs (S. 26), Marion Meister (U 4).


Tipps und Infos<br />

Auf einen Blick<br />

Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

Die Idee ...<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> 2013<br />

Schwerpunktthema: Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?<br />

Im Rückblick:<br />

Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> 2012<br />

Plakat & Internetservice<br />

Was die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz für Sie tun kann<br />

Terminplan<br />

Zum Vormerken<br />

Was ist für den Ablauf wichtig?<br />

Tipps für die Organisation<br />

Welche Denkmale öffnen?<br />

Auswahlhilfen<br />

Für den Fall der Fälle:<br />

Wer haftet?<br />

Anregungen für das Programm<br />

Was hat sich bewährt?<br />

Ideen für Kinder und Jugendliche<br />

Lernort Denkmal<br />

Leitfaden für die Medienarbeit<br />

Tipps zum besseren „Verkaufen“<br />

Sponsoring:<br />

Geschäft auf Gegenseitigkeit<br />

Kleiner Knigge für eine gelungene Führung<br />

„Man sieht nur, was man weiß“<br />

Die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

Damit Vergangenheit Zukunft hat<br />

Seite 2<br />

Seite 3<br />

Seite 5<br />

Seite 6<br />

Seite 7<br />

Seite 8<br />

Seite 12<br />

Seite 14<br />

Seite 15<br />

Seite 19<br />

Seite 20<br />

Seite 23<br />

Seite 25<br />

Seite 27<br />

1


„<strong>Denkmals</strong>chutz live“ – so könnte man die Idee auf den Punkt<br />

bringen, die in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Millionen<br />

Bun<strong>des</strong>bürger auf die Beine brachte.<br />

Das Prinzip ist denkbar einfach: Einmal im Jahr Denkmale kostenfrei<br />

öffnen, die sonst nicht allgemein zugänglich sind, und sie<br />

durch Führungen und bunte Rahmenprogramme „erlebbar“ machen.<br />

Nicht nur den hauptberuflichen Denkmalpflegern soll der<br />

<strong>Tag</strong> ein Forum bieten, Probleme und Erfolge ihrer Arbeit – gerade<br />

in Zeiten knapper Kassen – vorzustellen und in der Bevölkerung<br />

für den <strong>Denkmals</strong>chutz zu werben. Auch für die vielen privaten<br />

Eigentümer, ehrenamtlichen Helfer und engagierten Vereine,<br />

die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen,<br />

bietet das jährlich stattfindende Ereignis eine hervorragende<br />

Gelegenheit, ihre Arbeit einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Bekanntes einmal anders sehen – so könnte das Motto lauten,<br />

an dem sich am Denkmaltag ein Großteil der Veranstaltungen<br />

orientiert. In gebückter Haltung kann der Dachstuhl <strong>des</strong> nahegelegenen<br />

Schlosses erforscht, auf dem Gelände <strong>des</strong> jüngst abgerissenen<br />

Gebäu<strong>des</strong> ein archäologisches Grabungsfeld begutachtet<br />

werden. Der Besitzer eines mittelalterlichen Hauses erläutert<br />

stolz die mühevollen Restaurierungsarbeiten der letzten Jahre.<br />

Zeitzeugen lassen ein historisches Ereignis oder den früheren<br />

Alltag eines Ortsteils wieder lebendig werden. Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> führt nicht nur die Schönheit und Kostbarkeit<br />

von Kulturdenkmalen vor Augen, vielmehr findet oftmals auch<br />

eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

statt. Im Hintergrund steht dabei die Erkenntnis, dass<br />

nicht aus passivem Wohlwollen Engagement erwächst, sondern<br />

aus bewusstem Erleben und Erfahren.<br />

In Deutschland wurde der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> erstmals<br />

1993 bun<strong>des</strong>weit gefeiert. Die Koordination liegt bei der Deutschen<br />

Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz. Seit Anbeginn unterstützen die<br />

Kultusministerkonferenz, die Lan<strong>des</strong>denkmalpfleger, die Bun<strong>des</strong>vereinigung<br />

der kommunalen Spitzenverbände, das Deutsche Nationalkomitee<br />

für <strong>Denkmals</strong>chutz, der Bund Heimat und Umwelt,<br />

die Deutsche Burgenvereinigung, die Deutsche Bischofskonferenz<br />

und die Evangelische Kirche in Deutschland die Aktion.<br />

Die europäischen Wurzeln ...<br />

Seinen Ursprung hat der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> in Frankreich.<br />

Erstmals 1984 veranstaltet, war die Aktion dort auf Anhieb<br />

ein großer Erfolg, der rasch auch andere europäische Länder<br />

mitriss. So griff der Europarat den Gedanken auf und rief 1991<br />

die „European Heritage Days“ ins Leben. 2012 beteiligten sich<br />

50 Länder Europas. So nutzen Jahr für Jahr europaweit rund 20<br />

Millionen Menschen – davon allein 4,5 Millionen in Deutschland –<br />

die Gelegenheit, mehr als 30.000 Denkmale zu besichtigen.<br />

2<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

Die Idee …<br />

Auf europäischer Ebene wird der Denkmaltag durch den Europarat<br />

und die Europäische Union gefördert. 2012 fand das fünfte<br />

European Heritage Forum unter Beteiligung aller europäischer<br />

Koordinatoren und <strong>des</strong> Europarats auf Zypern statt.<br />

Zum diesjährigen Plakatmotiv haben viele Teilnehmer mit ihren<br />

Bildern beigetragen:<br />

Nummerierung von links oben nach rechts unten:<br />

1: Wasserturm von 1916 der Krümmeler Dynamitfabrik in Geesthacht (SH) von<br />

Alfred Nobel, der hier 1866 das Dynamit entwickelte, heute ungenutzt, ein Förderverein<br />

kämpft für seinen Erhalt, © Jochen Meder, 2001. 2: Baufällige Wand<br />

der ehemaligen Synagoge von 1820 in Stavenhagen (MV), soll instand gesetzt<br />

werden, Förderprojekt (FöPro) der Deutschen Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz (DSD),<br />

© Roland Rossner, 2012. 3: Schriftzug der denkmalgeschützten leerstehenden<br />

ehemaligen Stadthalle von Düren (NRW) von 1955, © Kurt Klee, 2012. 4: Nordfassade<br />

der Französischen Botschaft in Saarbrücken (SL), 1951­54 nach dem<br />

Entwurf von Georges­Henri Pingusson errichtet, heute Ministerium für Bildung<br />

und Kultur <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong>, © Lan<strong>des</strong>denkmalamt <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong>. 5: Sogenannter<br />

„Archäologischer Garten“ mit seinen Fundstrukturen in Frankfurt am<br />

Main (HE), soll überbaut werden, © Gerburg Klaehn, 2012. 6: Kontaktadresse<br />

der DSD. 7: Ehemalige und verfallene US­Abhörstation aus der Zeit <strong>des</strong> Kalten<br />

Krieges auf der höchsten Berliner Erhebung, dem Teufelsberg, © Isabel Mainitz,<br />

2011. 8: Ansicht der Matthäuskirche von Hannover (NI) von 1906 mit 2007<br />

angebauten Gemeinderäumen, © Bernd Wilke, 2008. 9: Denkmalgeschützter<br />

Stahlfußgängersteg am Bahnhof von Biberach (BW) von 1908, soll abgebaut<br />

werden, © Hagen Vollmer, 2012. 10: Das halbrunde Gropiushaus in der Berliner<br />

Gropiusstadt, deren Grundstein der damalige Regierende Bürgermeister Willy<br />

Brandt 1962 legte, © Jan Hendrik Brinkkötter, 2011. 11: Schloss Dargun zählte<br />

zu den bedeutendsten Renaissancebauten im Raum <strong>des</strong> heutigen Mecklenburg­<br />

Vorpommern, FöPro der DSD, © Stadt Dargun, 2011. 12: DDR­Grenzturm am<br />

NATO­Beobachtungspunkt Point Alpha in Rasdorf/Geisa (HE/TH), heute Gedenkstätte,<br />

© Birgit Konrad, PAS. 13: Aus zwei Sandsteinarten 1921 errichtetes Kriegerdenkmal<br />

zur Erinnerung an die Opfer <strong>des</strong> I. Weltkrieges in Dunum (NI), ©<br />

Michael Salefsky, 2012. 14: Eines der drei noch erhaltenen Tonröhrenbauwerke<br />

<strong>des</strong> KZ­Frauenlagers Kaufering VII. (BY), © Anton Posset, 2012. 15: Relief an<br />

der Gießener (HE) Kasernenmauer der Bergkaserne mit propagandistischen Darstellungen<br />

aus den 1930er Jahren, aktueller Zustand mit Graffito, © Joachim<br />

Rauch, UDB Gießen. 16: Logo der DSD.<br />

Vielen Dank allen Einsendern!


Jenseits <strong>des</strong> Guten<br />

und Schönen:<br />

Unbequeme Denkmale?<br />

Das Motto <strong>des</strong> Denkmaltags am 8. September 2013 heißt:<br />

„Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“.<br />

Damit steht 2013 ein Thema im Mittelpunkt, das Ihnen<br />

einen außerordentlich weiten Interpretationsspielraum lässt<br />

und sich auf so gut wie alle Denkmale und Denkmalgattungen<br />

beziehen lässt. Das Motto greift die zentralen Fragestellungen<br />

der Denkmalpflege auf, die am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> öffentlich diskutiert werden sollen: Was ist wert,<br />

erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem<br />

und warum? Gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmale?<br />

Nicht je<strong>des</strong> Gebäude kann und muss erhalten werden. Jedoch<br />

ist für jede Gesellschaft eine gründliche Auseinandersetzung<br />

und bewusste Entscheidung darüber, welche Denkmale wir<br />

schützen oder abreißen und aus welchen Gründen, notwendig,<br />

um unsere Vergangenheit in all ihrer Schönheit, ihrem Zauber<br />

aber auch ihrer Brutalität und Gewalt für künftige Generationen<br />

als unser Erbe sichtbar zu bewahren.<br />

Die <strong>Denkmals</strong>chutzgesetze und weitere Richtlinien geben erste<br />

Antworten auf diese Fragen. Der Einzelfall muss aber immer<br />

als solcher von Fachleuten verschiedener Disziplinen sowie<br />

der Öffentlichkeit diskutiert werden. Denn je<strong>des</strong> Denkmal hat<br />

eine einzigartige Geschichte, einen einzigartigen baulichen<br />

Zustand und steht räumlich in einem einzigartigen Kontext.<br />

Denkmale können aus verschiedenen Gründen „unbequem“<br />

sein. Im Folgenden nennen wir Ihnen einige Beispiele, die zeigen,<br />

wie das Motto „Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen: Unbequeme<br />

Denkmale?“ von Ihnen umgesetzt werden könnte:<br />

Zu den „unbequemen Denkmalen“ zählen viele Bauten, die<br />

heute im Allgemeinen aufgrund der politischen und sozialen<br />

Umstände ihrer Entstehungs­ oder Nutzungszeit – in unterschiedlichem<br />

Ausmaß – ein gewisses Unbehagen oder sehr<br />

negative Gefühle auslösen. Dazu zählen Bunker­, Festungs­<br />

und Verteidigungsanlangen sowie Kriegerdenkmale und<br />

Kriegsgräberstätten aus vielen Jahrhunderten, Konzentrations­<br />

und Arbeitslager der NS­Zeit, DDR­Wachtürme, Reste ehemaliger<br />

DDR­Grenzanlagen und auch NS­ und DDR­Verwaltungs­<br />

oder Versammlungsbauten. Kurzum, es handelt sich um Orte,<br />

an denen es Menschen nicht gut ging, an denen unterdrückt,<br />

gekämpft, gelitten und gestorben wurde, oder die daran erinnern.<br />

Diese Objekte sind bedeutende Zeitzeugen. Verantwortungsvoll<br />

historisch aufgearbeitet und allgemein verständlich<br />

erläutert, berichten sie uns ganz unmittelbar von den schwierigen<br />

bis katastrophalen Umständen ihrer Entstehungszeit.<br />

Bei alten Burgen oder Festungen ist deren bau­ und kunsthistorischer<br />

Wert mittlerweile allgemein unbestritten. Zudem gibt<br />

es nicht mehr so viele derartige Objekte. Wir haben einen großen<br />

historischen Abstand zu den zeitgenössischen Umständen<br />

ihrer Nutzung, so dass das, was oben als „unbequem“<br />

beschrieben wird, von uns oftmals gar nicht mehr nachvollzogen<br />

werden kann. Ihr Denkmalwert steht heute eindeutig<br />

im Vordergrund und niemand käme auf die Idee, diese Bauten<br />

abzureißen. Staunend betrachten wir beim Besuch von Burgen<br />

oder Festungen mit unseren Kindern Kerker und Verliese oder<br />

alte Munitionsdepots und Kanonen und lassen uns angenehme<br />

Schauer über den Rücken laufen. Zugleich ist für uns die<br />

Existenzberechtigung von NS­ und DDR­Bauten manchmal<br />

umstritten. Deren Erhaltung kostet Geld, man muss deren<br />

Bedeutung – auch das kostet Geld – erklären, und vor allem<br />

bedarf der Klärung, wo in welchem Ausmaß wir uns erinnern<br />

wollen und woran? Reicht es, wenn das die Nachbargemeinde,<br />

der Nachbarkreis, das Nachbarbun<strong>des</strong>land mit einer Gedenkstätte<br />

tut? Sicher gibt es auch in Ihrer Nähe ein Objekt dieser<br />

Art, bei dem Sie am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> zeigen können,<br />

warum das Denkmal zwar „unbequem“, aber dennoch unbedingt<br />

als wichtiges historisches Dokument für künftige Generationen<br />

erhaltenswert ist.<br />

Zu dieser Gruppe „unbequemer“ Denkmale gehören auch<br />

ganz allgemein Gefängnisbauten oder Anstalten und Heime<br />

für bestimmte Personengruppen. Vornehmlich, aber<br />

nicht nur, stammen diese Bauten aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Dort lebten Menschen manchmal unter allerschwierigsten<br />

Umständen. Das war selbst dann so, wenn die Erbauer<br />

und Verwalter dieser Gebäude zu ihrer Zeit ganz neue<br />

Standards im Hinblick auf Hygiene und bedarfsgerechtes<br />

Bauen setzten und sicher nicht im Sinn hatten, die Bewohner<br />

explizit leiden zu lassen. Oft werden diese Bauten heute<br />

ganz anders genutzt oder sind intensiv umgebaut worden.<br />

Am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> könnten Sie einmal historische<br />

Fotos und Pläne vorstellen und die ursprüngliche<br />

Nutzung und deren bauliche Umsetzung thematisieren.<br />

Für Stadtplaner, Denkmalpfleger und Bevölkerung aus ganz<br />

anderen Gründen unbequem sind auch Bauten der Nachkriegsmoderne,<br />

bei denen die Frage nach der weiteren Erhaltung und<br />

der Nutzung für die Zukunft nicht geklärt ist oder in der Vergangenheit<br />

heftig diskutiert wurde. Dazu zählen Bürokomplexe<br />

und Kaufhäuser ebenso wie Siedlungsbauten aus den 1950er,<br />

60er, 70er und sogar schon 80er Jahren, deren Denkmalwert<br />

aktuell in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit umstritten<br />

ist. Gewandelte Ansprüche an Ästhetik und Nutzung und neue<br />

bauliche Standards, dazu gehört oft auch die Kosten­Nutzen­<br />

Frage im Hinblick auf energetische Sanierung, führen dazu,<br />

dass vielerorts die Diskussion um die Zukunft dieser Bauten<br />

in regem Fluss ist. Unter öffentlichem Protest wird manchmal<br />

abgerissen und mancherorts auch unter ähnlichem Protest<br />

erhalten. Beispiele hierfür gibt es sicherlich auch in Ihrer<br />

3


Nähe. Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> bietet eine einmalige<br />

Gelegenheit, die Öffentlichkeit auf die besonderen architektonischen<br />

und technischen Finessen bestimmter erhaltenswerter<br />

Nachkriegsbauten aufmerksam zu machen und in die Diskussion<br />

einzubinden.<br />

Auch der demografische Wandel und anhaltende Migrationsbewegungen<br />

von Ost nach West oder vom Land in die Stadt<br />

oder nicht mehr benötigte Industriestandorte sind eine Herausforderung<br />

an die Denkmalpflege. Davon betroffen sind<br />

ländliche Wohnbauten ebenso wie Kirchen oder Industriebauten.<br />

Nutzungsalternativen müssen entwickelt werden und<br />

ihre Umsetzung ist eine schwierige Aufgabe für Denkmalpfleger,<br />

Eigentümer und Bevölkerung. Bei Kirchenbauten kommt<br />

hinzu, dass ihr sakraler Charakter nicht jede Nutzungsart<br />

zulässt und kirchenrechtliche Grundsätze berücksichtigt werden<br />

müssen.<br />

Das Ausmaß archäologischer Fundstätten und Funde lässt sich<br />

vor ihrer Ausgrabung meist kaum absehen. Manche Fundkomplexe<br />

und ­strukturen stellen sich völlig unerwartet ein und sie<br />

können so bedeutend sein, dass öffentlich über ihre außerplanmäßige<br />

Erhaltung diskutiert wird. Neben der Begeisterung<br />

aller Beteiligten für die neu entdeckten Hinterlassenschaften,<br />

ihrer Kompromissfähigkeit, Kreativität und Entscheidungsfreude<br />

im Sinne der dauerhaften Erhaltung vor Ort, muss für<br />

das zu erhaltende Bodendenkmal auch eine Portion Glück hinzukommen:<br />

Glück, dass die Bedeutung der archäologischen<br />

Fundstätte unmittelbar erkannt wurde und, dass die archäologische<br />

Struktur zuvor bei laufenden Baumaßnahmen und<br />

Bodenbewegungen überhaupt jemandem auffiel. Grundsätzlich<br />

stellt sich bei archäologischen Strukturen immer wieder die<br />

ständig neu zu beantwortende Frage nach der Art der Dokumentation<br />

oder dauerhaften Erhaltung von Bodendenkmalen<br />

für die Nachwelt.<br />

Unerwartete Überraschungen gibt es nicht nur bei den<br />

Archäologen, sondern auch bei der Sanierung von Baudenkmalen.<br />

Bei fast jedem historischen Gebäude gibt es<br />

bei der Sanierung Überraschungen und nicht immer sind<br />

diese für den Bauherren angenehm. Bislang unbekannte<br />

schwere Schäden aber auch kostbare Entdeckungen<br />

ziehen höhere Kosten oder Einschränkungen in der Umsetzung<br />

von baulichen Maßnahmen nach sich. Zeigen Sie am<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> Objekte, die gerade in der Restaurierungsphase<br />

sind und erläutern Sie die Schwierigkeiten,<br />

vor denen Planer, Handwerker wie Eigentümer stehen.<br />

Selbstverständlich ist der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> gerade<br />

auch zum Motto „Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen: Unbequeme<br />

Denkmale?“ eine ideale Gelegenheit, gelungene Lösungen<br />

und Erfolge der Erhaltung historischer Bauten und archäologischer<br />

Stätten, Ruinen, Gärten oder Parks zu präsentieren.<br />

4<br />

Anhand solcher positiver Beispiele lässt sich ebenfalls eine<br />

offene Diskussion über die Situation der Denkmalpflege und<br />

den Denkmalbestand in Deutschland führen.<br />

Seien Sie dabei und öffnen Sie „Ihre“ Denkmale am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>! Die schönen, kostbaren und gut erhaltenen<br />

ebenso wie die unscheinbaren, hässlichen, ungenutzten und<br />

historisch negativ belasteten und zeigen Sie, wie und warum<br />

all diese die Mühe wert sind erhalten zu werden.<br />

Die Geschichte <strong>des</strong> Denkmaltags auf einen Blick:<br />

1984: Jack Lang ruft in Frankreich die Journées Portes ouvertes<br />

monuments historiques ins Leben. Aufgrund<br />

der großen Resonanz in der Bevölkerung folgen in den<br />

nächsten Jahren u.a. die Niederlande, Schweden, Dänemark<br />

und Belgien dem Beispiel.<br />

1991: Der Europarat greift die Idee auf und ruft offiziell die<br />

European Heritage Days aus. 11 Länder nehmen teil.<br />

1993: In Deutschland öffnen am 1. bun<strong>des</strong>weiten <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> 1.200 Kommunen 3.500 Denkmale,<br />

2 Millionen Besucher werden bun<strong>des</strong>weit gezählt. In<br />

21 europäischen Ländern sind es 10 Millionen Besucher.<br />

1996: 1.600 Kommunen öffnen rund 5.000 Denkmale in<br />

Deutschland bei bun<strong>des</strong>weit 3 Millionen Besuchern.<br />

40 Länder öffnen europaweit 30.000 Kulturdenkmale,<br />

15 Millionen Besucher sind dabei.<br />

2000: 2.500 Kommunen beteiligen sich mit über 6.000<br />

Denkmalen. Mehr als 3,5 Millionen Besucher werden<br />

bun<strong>des</strong>weit gezählt. Rund 20 Millionen Menschen<br />

besuchen in 47 europäischen Ländern über 32.000<br />

Denkmale.<br />

2007: Neue Rekordzahlen: In rund 3.450 Kommunen werden<br />

mehr als 10.000 Denkmale geöffnet. Bun<strong>des</strong>weit<br />

werden 5,5 Millionen Besucher gezählt.<br />

2010: Mehr als 2.600 Kommunen beteiligen sich mit über<br />

7.500 Denkmalen. Bun<strong>des</strong>weit werden diese von<br />

rund 4,5 Millionen Menschen besucht.<br />

2011: Von Aachen bis Zwickau nehmen über 2.600 Kommunen<br />

mit weit mehr als 7.500 Denkmalen teil.<br />

Deutschlandweit sind am 11. September rund 4,5<br />

Millionen Besucher in Sachen Denkmaltag unterwegs.<br />

2012: Am 20. <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> öffnen am 9. September<br />

bun<strong>des</strong>weit über 8.000 Denkmale in rund<br />

2.700 Städten und Kommunen. Mehr als 4,5 Millionen<br />

Menschen besuchen die Denkmale.


Im Rückblick:<br />

Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> 2012<br />

Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> 2012<br />

Wenn am 8. September 2013 sonst nicht zugängliche Denkmale<br />

ihre Türen öffnen, findet der Denkmaltag bereits zum 21. Mal<br />

bun<strong>des</strong>weit statt. Mittlerweile ist der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

zu einem festen Termin in jedem Kulturkalender geworden. Einen<br />

Blick hinter sonst verschlossene Türen zu werfen, Parks und<br />

archä ologische Grabungen zu besichtigen, an den vielerorts angebotenen<br />

Sonderführungen, Vorträgen und phantasievollen Rahmenprogrammen<br />

teilzunehmen – das mobilisierte 2012 mehr als<br />

4,5 Millionen Bürger in rund 2.700 Städten und Gemeinden.<br />

Weit über 8.000 Kulturdenkmale aller Art luden zu einem Besuch<br />

ein, so viele wie selten zuvor. Der überwältigende Erfolg, den der<br />

Denkmaltag seit Anbeginn verzeichnet, ist je<strong>des</strong> Jahr vor allem<br />

auch den zahlreichen engagierten regionalen Organisatoren und<br />

den vielen freiwilligen Helfern vor Ort zu verdanken.<br />

Bun<strong>des</strong>weite Eröffnungsveranstaltung<br />

Seit 1998 eröffnet die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz den<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> bun<strong>des</strong>weit mit einer Festveranstaltung.<br />

Die ersten Eröffnungen fanden in historischen Altstädten in<br />

den neuen Bun<strong>des</strong>ländern statt: 1998 in Quedlinburg, 1999 in<br />

Wismar und 2000 in Görlitz. 2001 war die Stiftung im Kloster<br />

Haydau im hessischen Morschen und damit zum ersten Mal in<br />

einem westlichen Bun<strong>des</strong>land zu Gast. 2002 wurde Aachen für<br />

die Eröffnung <strong>des</strong> zehnten bun<strong>des</strong>weiten Denkmaltages ausgewählt,<br />

um damit die europäische Dimension <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>es hervorzuheben.<br />

Es folgten die Städte Lübeck, Weimar, Dresden, Berlin,<br />

Regensburg, Esslingen a.N., Potsdam, Lüneburg und Trier.<br />

Der jüngste Ort der bun<strong>des</strong>weiten Eröffnung war 2012 Bremen.<br />

Das bun<strong>des</strong>weite Thema<br />

Seit einigen Jahren steht der Denkmaltag bun<strong>des</strong>weit unter einem<br />

Motto. Das erste Thema 1999 griff die vom Europarat ausgerufene<br />

Kampagne „Europa – ein gemeinsames Erbe“ auf und<br />

lenkte den Blick auf die kulturellen Verflechtungen innerhalb Europas.<br />

„Alte Bauten – Neue Chancen“ lautete das Motto 2000<br />

und stellte die Nutzung und Umnutzung <strong>des</strong> kulturellen Erbes in<br />

den Vordergrund. Viele Veranstalter griffen auch 2001 das vorgeschlagene<br />

Schwerpunktthema „Denkmal als Schule – Schule<br />

als Denkmal“ auf. 2002 lautete das Motto „Ein Denkmal steht<br />

selten allein“. Ursprünglicher Gedanke war es, Straßen, Plätze<br />

und Ensembles in den Vordergrund zu rücken. Doch in Folge<br />

der Hochwasserkatastrophe erhielt das Thema eine ganz neue<br />

Bedeutung: Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> wurde zu einem <strong>Tag</strong><br />

der Solidarität mit den Hochwasseropfern. Die Deutsche Stiftung<br />

<strong>Denkmals</strong>chutz rief bun<strong>des</strong>weit zu Spenden für die betr<strong>offenen</strong><br />

Denkmaleigentümer auf und verteilte Plakate und Handzettel in<br />

allen geöffneten Denkmalen. Die Themen der vergangenen beiden<br />

Jahre lauteten: „Romantik, Realismus, Revolution – Das<br />

19. Jahrhundert“ und „Holz“. Mittlerweile nehmen deutlich<br />

mehr als die Hälfte der Veranstaltungen Bezug auf das Jahresmotto.<br />

Öffentlichkeitsarbeit für den Denkmaltag<br />

Durch die intensive bun<strong>des</strong>weite Pressearbeit der Stiftung<br />

und die lokalen Aktivitäten der Veranstalter vor Ort erfährt der<br />

Denkmaltag je<strong>des</strong> Jahr sowohl in den Printmedien als auch in<br />

Rundfunk, Fernsehen und im Internet eine gewaltige Resonanz.<br />

Das bun<strong>des</strong>weite Veranstaltungsprogramm, das die Stiftung im<br />

Internet unter www.tag-<strong>des</strong>-<strong>offenen</strong>-denkmals.de verfügbar<br />

machte, bildete auch 2012 wieder die Grundlage der Arbeit. Neben<br />

Pressemeldungen und ­konferenzen sorgte die Verteilung<br />

von mehr als 500.000 Plakaten für eine breite Bekanntmachung<br />

<strong>des</strong> Denkmaltages.<br />

Jugend und Kulturerbe<br />

Eine Handreichung für Schulen, die Lehrer anregt, gemeinsam<br />

mit ihren Schülern den Aktionstag vorzubereiten, trug auch 2012<br />

dazu bei, Kinder und Jugendliche in die Aktivitäten <strong>des</strong> Denkmaltages<br />

einzubinden. Junge Menschen an das Thema <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

heranzuführen und sie für die Notwendigkeit <strong>des</strong> Erhalts<br />

<strong>des</strong> kulturellen Erbes zu sensibilisieren, ist seit Jahren erklärtes<br />

Ziel der Stiftung.<br />

Bun<strong>des</strong>weite Eröffnung auf dem Marktplatz in Bremen: Bernd Neumann,<br />

Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz, und Jens Böhrnsen,<br />

Präsident <strong>des</strong> Senats und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen.<br />

5


6<br />

Plakat<br />

&<br />

Internetservice<br />

Wohlgemerkt: Die Organisatoren<br />

vor Ort gestalten<br />

ihren <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong>. Die Deutsche<br />

Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

möchte Ihnen aber dabei<br />

helfen. Nicht nur als „Ideenbörse“,<br />

sondern vor<br />

allem auch durch umfas­<br />

sende Öffentlichkeitsarbeit und durch die Einbettung der lokalen<br />

Aktionen in den bun<strong>des</strong>weiten und europäischen Rahmen.<br />

Unterstützung durch die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz durch:<br />

unterstützende Beratung der Teilnehmer<br />

Herstellung <strong>des</strong> Kontakts zwischen Teilnehmern bis hin zur<br />

europäischen Ebene<br />

Bereitstellung von Plakaten und sonstigem Informationsmaterial<br />

entsprechend Ihren Wünschen.<br />

Genauere Informationen dazu erhalten Sie weiter unten bzw. auf<br />

dem Materialbestellbogen, der nicht in die „Tipps und Infos“<br />

eingeheftet ist, sondern wie der Meldebogen einzeln beiliegt, damit<br />

er nicht übersehen werden kann.<br />

Bitte senden Sie die Materialbestellbögen bis zum 31. Mai<br />

zurück, da sonst keine frühzeitige Versendung der Materialien<br />

möglich ist. Wir können nämlich erst dann die Auflagen der<br />

einzelnen Plakatformate festlegen und drucken, wenn die Menge<br />

der benötigten Plakate ungefähr feststeht.<br />

Eine Bestellmöglichkeit sowohl für die kostenlosen als auch<br />

für die kostenpflichtigen Materialien finden Sie auch im Internet<br />

unter www.tag-<strong>des</strong>-<strong>offenen</strong>-denkmals.de/mitmachen.<br />

Nutzen Sie das Plakat, um auf die Veranstaltungen in Ihrer<br />

Stadt oder Gemeinde hinzuweisen.<br />

Am besten sollten Sie sich mit einem Plakatunternehmen vor Ort<br />

verständigen – möglicherweise mit Hilfe <strong>des</strong> Presseamtes der<br />

Stadt oder Gemeinde. Vielleicht hilft der Hinweis auf eine ehrenamtlich<br />

organisierte Kulturveranstaltung Ihnen ebenfalls zur<br />

einer unentgeltlichen oder wenigstens kos tenreduzierten Plakatierung.<br />

Information der überregionalen Medien.<br />

In regelmäßigen Pressemeldungen berichten wir über den<br />

Verlauf der Aktion. Gezielt stellen wir besondere Highlights<br />

der Veranstaltung zusammen und leiten diese an die Medien<br />

weiter – ein Service, der in den vergangenen Jahren sehr begrüßt<br />

wurde, weil er die mühevolle Recherchearbeit erleichtert.<br />

Damit wir diese Informationen frühzeitig verschicken können,<br />

brauchen wir Ihre Meldung möglichst bald mit beiliegendem<br />

Meldebogen oder über das Internet (unter www.tag-<strong>des</strong>-<strong>offenen</strong>-denkmals.de/mitmachen).<br />

Achtung: Ausnahmen stellen Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland­Pfalz,<br />

das Saarland und Thüringen dar. Dort wird die Aktion<br />

jeweils vom zuständigen Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpflege<br />

koordiniert, von dem Sie entsprechend auch den Meldebogen<br />

erhalten. Daher richten Sie Ihre Meldung bitte dorthin – wir<br />

werden dann darüber informiert.<br />

Nachbereitung. Sie umfasst z.B. die Auswertung Ihrer Erfahrungen<br />

oder Berichte an die unterstützenden Dachorganisationen.<br />

All diese Serviceleistungen stehen im Rahmen unserer Bestrebungen,<br />

weitere Freunde für den <strong>Denkmals</strong>chutz zu gewinnen.<br />

Diese Zielsetzung nehmen wir genauso ernst wie die Aufgabe,<br />

durch Vergabe finanzieller Mittel handfeste Hilfe für bedrohte<br />

Kulturdenkmale zu leisten.<br />

Umfangreiches Internetangebot<br />

Ab Februar bis Ende Mai können Sie als Veranstalter Ihre Denkmale<br />

direkt auf www.tag­<strong>des</strong>­<strong>offenen</strong>­denkmals.de/mitmachen<br />

anmelden. Dort können Sie auch kostenfrei Sonderhefte <strong>des</strong> Magazins<br />

MONUMENTE, Plakate oder Kindermalbögen bestellen.<br />

Viele Materialien stehen hier zudem zum Download bereit. Auch<br />

das kostenpflichtige Material wie Fahnen, Postkarten, Pins oder<br />

Luftballons können Sie bequem online bestellen.<br />

Ab August finden Sie alle Veranstaltungen im Internet unter<br />

www.tag­<strong>des</strong>­<strong>offenen</strong>­denkmals.de/programm. Dort können Sie<br />

sich auf einer Deutschlandkarte frei bewegen und nach Ihren<br />

persönlichen Vorlieben Denkmale regional oder thematisch gefiltert<br />

anzeigen lassen. Eine komfortable Merkzettelfunktion<br />

bietet Ihnen den Service, sich ein individuelles ausdruckbares<br />

Programm zusammenzustellen und als Zusatzoption mit einem<br />

Routenplaner eine eigene Tour vorzubereiten.<br />

Für Smartphonenutzer bieten wir einen<br />

besonderen Service: Die App zum <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>. Sie ist kostenfrei<br />

für alle iPhones und Android­basierten<br />

Telefone erhältlich. Sie haben damit ortsungebunden<br />

einen schnellen Überblick<br />

über das bun<strong>des</strong>weite Angebot am Denkmaltag.<br />

Sie können auf der Karte stöbern,<br />

gezielt nach Denkmalen suchen oder sich<br />

einfach die nächsten geöffneten Denkmale<br />

an Ihrem Standort anzeigen lassen. Viel<br />

Vergnügen!


Das Plakat zum Denkmaltag<br />

Von Anfang an haben wir je<strong>des</strong> Jahr ein neues Plakat zum <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> entwickelt. Seit einigen Jahren steht ein<br />

bewährtes Grundgerüst mit hohem Wiedererkennungswert für<br />

das Plakat fest, zu dem uns viele positive Rückmeldungen erreichen.<br />

Seit 2009 bieten wir Ihnen als Veranstalter an, uns Fotos<br />

für die neue Plakatversion <strong>des</strong> nächsten Jahres zuzuschicken.<br />

Sie haben das Angebot begeistert aufgenommen, weshalb wir<br />

auch für 2013 zum Motto „Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen:<br />

Unbequeme Denkmale?“ wieder zur Motiveinsendung aufgerufen<br />

haben. Das Ergebnis finden Sie auf dem Cover dieses Heftes,<br />

die Beschreibung auf Seite 2.<br />

Für die lokale Werbung werden den Teilnehmern auf Bestellung<br />

neben dem Plakat unterschiedliche Materialien mit dem Motiv<br />

<strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> zur Verfügung gestellt, etwa<br />

Klappkarten, die als Einladungskarten und Broschürenumschläge<br />

verwendet werden können, oder Urkunden für die zahlreichen<br />

freiwilligen Helfer am Denkmaltag.<br />

Das Plakat erhalten Sie in den Größen DIN A<br />

4, 3, 2 und 1 sowie als Klappkarte und Postkarte.<br />

Wie die Varianten im Einzelnen aussehen, entnehmen<br />

Sie bitte dem Materialbestellbogen (Motiv<br />

siehe Titelseite dieses Hefts).<br />

Fahnen und Aufkleber mit europäischem Logo<br />

Um die europäische Dimension <strong>des</strong> Denkmaltages zu unterstreichen<br />

und diese auch auf lokaler Ebene kenntlich zu machen, stellen<br />

wir Ihnen blaue Fahnen mit dem offiziellen „European Heritage<br />

Days“­Logo zur Verfügung, die Sie zur festlichen Kennzeichnung<br />

der geöffneten Denkmale verwenden können. Darüber hinaus gibt<br />

es – ebenfalls mit dem europäischen Logo versehene – Pins und<br />

Aufkleber, die man für Führungen, als Preis bei Wettbewerben<br />

oder für die allgemeine Bekanntmachung einsetzen kann.<br />

Achtung: Diese Materialien sind kostenpflichtig!<br />

Die Fahnen gibt es in den Größen 150 x 70<br />

cm, 150 x 200 cm und 200 x 300 cm. Pins, Aufkleber<br />

und Luftballons können Sie in unterschiedlichen<br />

Mengen bestellen.<br />

Materialien für Kinder<br />

Je<strong>des</strong> Jahr stellen wir Ihnen zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

Materialien für Kinder zur Verfügung. So bieten wir allen Veranstaltern<br />

je<strong>des</strong> Jahr kostenlos Mal- oder Bastelbögen an. Diese<br />

Materialien und vieles mehr können mit beiliegenden Bestellbögen<br />

oder im Internet angefordert werden. Die Internetseiten<br />

www.denkmal­mit­pfiff.de bieten Kindern einen spielerischen Zugang<br />

zum Thema <strong>Denkmals</strong>chutz.<br />

Termin plan Sie – als Teilneh mer<br />

vor Ort<br />

Februar evtl. erstes Treffen<br />

aller Betei ligten mit<br />

grober Ab laufs kizze<br />

April fest legen, was geöffnet<br />

wird<br />

Vorbereitung <strong>des</strong><br />

Pro gramms (z.B.<br />

Musiker bestel len)<br />

Info­Material pla nen<br />

erste Pres se meldung<br />

Mai bis 31. Mai:<br />

Anmel dung und<br />

Mate rialbestellung<br />

per Post oder online<br />

Juni Detailplanung<br />

Artikel zu „bun ten“<br />

Randthemen<br />

Juli Serie über Ihre geöffneten<br />

Denk male in<br />

den Medien lancieren<br />

August Eindruck in Plaka te,<br />

Broschüren erstellen<br />

September<br />

Artikel zu einzel nen<br />

Denkmalen, lokales<br />

Programm ins Internet<br />

Beginn der lokalen<br />

Plakatierung<br />

Plakatierung<br />

Sonderseite in der<br />

Pres se<br />

Oktober Nachbereitung<br />

Auswertungstref fen<br />

Pressespiegel<br />

Wir – als Koor dinato<br />

ren in Bonn<br />

Versand der<br />

Tipps und Infos<br />

Beginn der bun <strong>des</strong>weiten<br />

Öf fent lichkeits<br />

arbeit<br />

Bera tung der Teilnehmer<br />

vor Ort<br />

Auswertung der Mate<br />

rialbestel lun gen<br />

Auswertung der Meldebögen<br />

Erstellung <strong>des</strong> bun<strong>des</strong><br />

weiten Veranstaltungsprogramms<br />

Versand der Plaka te<br />

u.a. Materialien<br />

Information der<br />

Medien über das<br />

Programm und<br />

Highlights<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

im Internet<br />

verstärkte Pres searbeit<br />

weiter gezielte<br />

Pressearbeit<br />

Nachbereitung<br />

Auswertung<br />

Presseschau<br />

7


Was ist für<br />

den Ablauf<br />

wichtig?<br />

Das meiste von dem,<br />

was in diesem „Arbeitsteil“<br />

behandelt wird, entspricht<br />

den Hinweisen<br />

und Anregungen der vergangenen<br />

Jahre. Grund<br />

dafür ist, dass Sie uns in<br />

Ihren Briefen und Auswertungsbögensignali­<br />

siert haben, wie rundum zufrieden Sie mit den vorhergehenden<br />

„Tipps und Infos“ waren. Statt „Verschlimmbesserungen“ zu riskieren,<br />

haben wir daher auf den Seiten 3 und 4 wieder Anregungen<br />

zum diesjährigen bun<strong>des</strong>weiten Thema eingefügt. Am Ende<br />

<strong>des</strong> Heftes finden Sie ein zusätzliches Kapitel mit allgemeinen<br />

Informationen über die Tätigkeit der Deutschen Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz.<br />

Wenn Sie neu dabei sind, erschrecken Sie bitte nicht vor der<br />

Mate rialfülle. Wir haben uns bemüht, ein möglichst gro ßes<br />

Spek trum auf zufächern, damit Sie die Möglichkeit ha ben, das<br />

her aus zupicken, was für Sie in Frage kommt. Also: Die einzige<br />

Vor aus setzung ist, am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> ein Denk mal<br />

zu öffnen und das interessier te Publi kum hin durchzuführen. Dabei<br />

sollten Sie na türlich die Vor ankün digung nicht verges sen.<br />

Und nun viel Spaß bei der Vorberei tung!<br />

Voraussetzungen fürs Gelingen<br />

Die folgenden Tipps basieren im We sentli chen auf den Erfahrun<br />

gen, die die loka len Ver anstalter in den Vorjahren ges am melt<br />

und an uns wei tergege ben ha ben. Als Quintes senz lässt sich<br />

fest halten:<br />

Eine früh zeitige und de tail lier te Planung sowie eine gute Abstim<br />

mung mit anderen Betei ligten vor Ort sind die maß geblichen<br />

Voraus setzun gen für das Gelingen der Aktion.<br />

Als Erstes finden Sie hier vor allem tech nisch­orga ni satori sche<br />

Hinwei se, wobei stets auf die anschlie ßen den Kapitel verwiesen<br />

wird, in denen in halt lich­ge stalteri sche Fra gen behan delt werden.<br />

Dazwischen stehen immer wieder Kästen mit Beispielen als<br />

Anregung.<br />

Frühzeitig über Teilnahme entscheiden<br />

Sinnvoll wäre es, wenn die Untere Denk mal schutz behör de als<br />

fach lich zuständi ge In stanz die lokale Koordination über nehmen<br />

könn te.<br />

8<br />

Alle, die mitarbeiten könnten,<br />

zu einem Tref fen ein laden<br />

In Frage kommen etwa: Untere Denk malschutz be hör de, Fremden<br />

ver kehrs amt, Ge schichts­ und/ oder Hei mat verein, private<br />

Denkmal schutz in itiati ven oder private Eigentü mer, Kirchen,<br />

evtl. auch Wirt schafts unterneh men oder Pres se. Im Ideal fall<br />

bildet sich ein Arbeits kreis, der in regelmäßigen Ab stän den<br />

zu sam men trifft und die weitere Orga nisation über nimmt. Dadurch<br />

wird nicht nur die Ab stimmung vor Ort er leich tert, sondern<br />

es lassen sich auch die an fal lenden Aufga ben „ge recht“<br />

ver teilen. Viel leicht bleibt dieser ge mischte Kreis sogar über den<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> hin aus beste hen und eta bliert sich<br />

als fester An sprechpartner für Akti vi tä ten im Be reich <strong>Denkmals</strong>chutz.<br />

Die örtlichen Veranstalter nutzten für die Werbung ihres <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong><br />

<strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> die Eindruckvariante <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten Plakats<br />

und luden zum Pressetermin in den Langhausdachstuhl der Marienkirche<br />

Lippstadt (NW) ein, der auch für Besucher am Denkmaltag<br />

zugänglich war.<br />

Entscheiden, welche Denkma le geöff net wer den<br />

Beden kens wert sind dabei neben all gemei nen Ge sichts punkten,<br />

die auf den Seiten 12 und 13 behan delt wer den, fol gen de Aspekte:<br />

Beteiligen Sie sich am bun<strong>des</strong>weiten Thema<br />

und soll es ein anderes gemein sames Schwerpunkt<br />

thema oder Motto geben, das mehrere<br />

Denk ma le in Ihrer Kom mune, Region oder Stadt<br />

inhaltlich mitein ander verbin det? Da durch kann<br />

man zum einen je<strong>des</strong> Jahr an dere Denk ma le zeigen,<br />

so dass sich die Aktion nicht „tot läuft“. Zum<br />

andern erschei nen we niger spekta kuläre oder be­


eits be kannte Denk male in einem neuen Zusammen<br />

hang (siehe Seite 18 „Zusammenarbeit von<br />

Gemeinden“).<br />

Ein weiteres Kriteri um könn te sein, zumin <strong>des</strong>t<br />

ein be son ders attrakti ves Objekt als Zug pferd in<br />

das Pro gramm aufzu neh men. An sei nem Bei spiel<br />

kön nen Sie dann Wer bung auch für Ihre „Aschenputtel“<br />

ma chen, deren spezielle Reize sich erst auf<br />

den zwei ten Blick enthül len.<br />

Keine Panik, wenn der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

mit einem bereits beste henden Fest oder<br />

Jubi läum zu sam men fallen sollte. Dies hat sich –<br />

so frühere Er fah rungen – eher positiv aus ge wirkt.<br />

Sie sollten nur auch in die sem Fall die Aus wahl<br />

Ihrer Denkma le darauf abstim men.<br />

Schließ lich wäre es schön, wenn Ihr Ange bot<br />

ein Denk mal enthiel te, das auch ältere oder gehbehin<br />

derte Bür ger proble mlos besu chen können.<br />

Darauf sollten Sie dann beson ders hinwei sen.<br />

Viel leicht sollten Sie auch über legen, ob Sie<br />

Spen den für die Re stau rierung oder den Erhalt <strong>des</strong><br />

geöffne ten Denk mals sammeln möchten. Besonders<br />

effekti v ist da bei, die gesam te Ver an stal tung<br />

zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> in der Kom mune<br />

oder im Kreis auf die Ret tung eines beson ders<br />

be droh ten Denk mals abzu stel len. Dann können<br />

Sie eine gezielte, evtl. auch lang fristig ange legte<br />

Kampa gne star ten, die die lokale Presse miteinbezie<br />

hen müsste. Wenn Sie etwas in dieser Rich tung<br />

pla nen, aber als Ver anstalter kein Rechts trä ger mit<br />

aner kann ter Ge mein nützig keit sind und damit auch<br />

nicht die Be rechti gung haben, Spenden be schei nigun<br />

gen auszu stel len, sollten Sie einen eingetragenen<br />

Ver ein zur Durch füh rung <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> kon sti tu ieren.<br />

Denkmal eigen tümer anspre chen<br />

Um Freunde für die Sache zu gewin nen, eignet sich natürlich<br />

am Be sten der direk te Weg, also die per sönli che An sprache per<br />

Tele fon, Brief oder gar Be such. Be währt haben sich aber auch<br />

Rund schreiben oder ein Auf ruf in der Presse.<br />

Klären, ob es ein be glei ten <strong>des</strong> Programm<br />

geben soll<br />

Wenn ja: hier noch eine – si cherlich nicht voll ständi ge – Liste<br />

von Punk ten, die Sie be rück sichtigen sollten. Vor schlä ge zur<br />

inhaltli chen Gestaltung fin den Sie im Kapitel „Anregungen für<br />

das Programm“, Seiten 15 bis 18.<br />

Frühzei tig fest legen, wer die Orga ni sation<br />

über nimmt.<br />

Nichts dem Zufall über lassen, sondern gleich<br />

bis zu den Ein zel heiten durch pla nen (d.h. Zeitplan<br />

er stel len, recht zeitig Abspra chen mit den<br />

einzelnen Betei ligten tref fen, Helfer ver pflich ten,<br />

Musi ker an heu ern, Kuchen „ver geben“, Info­Material<br />

erar bei ten u.Ä.).<br />

Öff nungs zeiten aufein ander ab stim men und<br />

dar auf ach ten, dass es zu kei nen Über schnei dungen<br />

bei den Ver an stal tun gen kommt. Sind sehr<br />

viele Ak tio nen geplant, kön nen Sie den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> auch auf das ganze Wo chen ende<br />

oder sogar eine ganze Woche erwei tern.<br />

Evtl. mit dem Ord nungs amt ab klären, ob Getränke<br />

u.Ä. verkauft werden dür fen. Da bei sollten<br />

Sie dar auf hin wei sen, dass der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> eine ge mein nüt zige Ver anstal tung ist.<br />

Das Ord nungs amt ist auch An sprech partner, wenn<br />

es um Ver kehrs regelung o.Ä. geht.<br />

Wenn Sie eine Open­Air­Ver anstal tung pla nen,<br />

Alterna tiv pro gramm für schlech tes Wet ter ent ­<br />

wickeln.<br />

Orts ansässige Unter nehmen als mög liche<br />

Spon so ren (z.B. für Ge trän ke) an sprechen (vgl.<br />

dazu auch Seiten 23 und 24). Wenn Sie eine<br />

Tour ver an stal ten, spe ziell bei Reiseun ter nehmen<br />

nach fragen, ob sie sich betei ligen wollen.<br />

Mögli cher wei se be steht hier auch Bereit schaft,<br />

Ihre Ver anstal tung als Kom bi­Paket mit der einer<br />

Nachbar stadt zu ver knüp fen. (siehe Seite 18 „Zusammenarbeit<br />

mit Gemeinden“).<br />

Darauf achten, dass Sie auch die Inter essen<br />

von Kindern und Ju gend lichen (siehe Seite 19)<br />

be rück sichti gen.<br />

9


Detailplanung für den Ablauf <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>es<br />

vor nehmen<br />

Die Devi se dafür könnte lauten: Schön ist es, wenn sich die<br />

Besu cher als Gäste fühlen und die Denk male zu Stätten der Begeg<br />

nung wer den. Hier nur eini ge Anregun gen, weite re Hin wei se<br />

finden Sie ab Seite 15.<br />

10<br />

Ist eine geson derte Aufsicht von nöten oder<br />

reicht es, wenn „Gui <strong>des</strong>“ für Füh rungen zur Verfügung<br />

stehen? Dabei soll ten Sie berück sichti gen,<br />

dass – beson ders wenn Sie viel Wer bung für Ihr<br />

Pro gramm gemacht haben (siehe Seiten 20 bis<br />

22) – mit viel An drang gerech net werden muss.<br />

Einen No tanker in der Hinterhand zu haben, wäre<br />

daher sinn voll.<br />

Recht zeitig Helfer für qualifi zierte Füh run gen<br />

– das Kern stück <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> –<br />

an wer ben (siehe Seite 15).<br />

Wenn möglich, die Denkmale durch ge hend<br />

of fen halten. Dadurch können die Besu cher in nerhalb<br />

einer Region ihr indi viduelles Ta ges pro gramm<br />

flexi bel pla nen. Anson sten sollten Sie unbe dingt<br />

den genauen Zeit raum der Öffnung nennen. Meist<br />

reicht es auch nicht, ledig lich die Adres se <strong>des</strong><br />

„Schlüs sel hü ters“ be kannt zu ge ben – da möchten<br />

viele Besu cher lieber nicht stören. Auch hier besser<br />

eine feste Öff nungszeit mittei len, selbst wenn dann<br />

nur zwei Stunden offen sein sollte. Außer dem empfiehlt<br />

sich wieder um eine Ab spra che mit an deren<br />

Be teilig ten in der Stadt oder im Kreis.<br />

Besteht bei einem Denk mal mögli cher weise<br />

erhöh te Ver let zungs gefahr für die Be su cher<br />

– z.B. durch eine beson ders niedrige Decke oder<br />

eine sehr wack lige Treppe? In diesem Fall sollten<br />

Sie, neben Hinweisen auf die kritische Stelle, den<br />

Besucherstrom kanalisieren, indem Sie Führungen<br />

nur mit vorheriger Anmeldung anbieten und/oder<br />

die Besucherzahl limitieren. Vor allem bei Baustellen<br />

emp fiehlt es sich, vorher bei den Kom munalver<br />

siche rern nachzu fragen (siehe Seite 14 „Für<br />

den Fall der Fälle: Wer haftet?“).<br />

Ist das Denkmal durch hohe Besu cher zah len<br />

vielleicht ge fähr det? Auch in diesem Fall sollten<br />

Sie den Besu cher strom gezielt lenken und u.U.<br />

ein zelne Räume mit Bändern absper ren, so dass<br />

man nur hinein sehen aber nicht ­gehen kann. Solche<br />

Schutz maß nah men sollten Sie Ihren Besuchern<br />

aber erklä ren, vielleicht vorher schon in<br />

ihren Presse verlaut barungen darauf hinwei sen.<br />

Dann gibt es keine langen Ge sich ter, und Sie nutzen<br />

die Gele gen heit, auf die Notwen digkeit eines<br />

sensi blen Um gangs mit Denkma len auf merk sam<br />

zu machen.<br />

Ähnlich empfiehlt es sich, vorab darauf hinzuwei<br />

sen, wenn nur Teile Ihres Denk mals zu sehen<br />

sind oder wenn wäh rend gewisser Zeiten – etwa<br />

wäh rend <strong>des</strong> Gottes dien stes – keine Besichti gung<br />

mög lich ist. So hegen die Besu cher von vornhe ­<br />

r ein keine fal schen Er war tungen.<br />

Öffentlichkeits arbeit vorberei ten<br />

Grundsätz lich gilt: je intensiver die Öf fent lichkeits arbeit, <strong>des</strong>to<br />

mehr Besucher am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>. Hier nun eini ge<br />

Tipps. Zum Umgang mit der Presse siehe Seiten 20 bis 22.<br />

Ihr Pro gramm zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

frühzei tig in den lokalen Ver anstal tungs kalender<br />

aufneh men. Das Pro gramm bitte auch rasch an<br />

uns und ge ge be nen falls an Ihr Lan<strong>des</strong> amt für<br />

Denk mal pflege bzw. an die jenige Stelle weitergeben,<br />

die bei Ih nen die lan<strong>des</strong> weite Koor dina tion<br />

über nommen hat.<br />

Nicht verges sen, recht zeitig ausreichend<br />

Plaka te und ande re Mate ria lien bei uns zu bestellen<br />

und den Ein druck Ihres Pro gramms in die gestell<br />

ten Pla kate planen (s. Seiten 6/7). Das europäi<br />

sche Logo kön nen Sie im Internet als pdf­Datei<br />

downloaden oder von Umschlagseite 1 abnehmen.<br />

Werbung und Pressearbeit von einer zentralen<br />

Stelle aus organisieren. Ver teilung der Plakate an<br />

Bi blio the ken, Ämter, Läden, Banken, VHS, Tourismusverbände,<br />

Schulen usw. einplanen.<br />

Info-Material in aus reichen der Menge herstel<br />

len. Mög lichst soll ten die Besu cher zu jedem<br />

ge öff neten Denk mal (oder auch zu einzel nen Themen<br />

bereichen wie Re stau rie rungs techni ken o.Ä.)<br />

etwas Schriftli ches mit nehmen kön nen. Um Ihnen<br />

Kosten zu er sparen, bieten wir die DIN A 4-Version<br />

<strong>des</strong> Plakats als rück seitig (auch per Kopie rer)<br />

zu bedru ckenden Hand zettel an (s. Seiten 6/7).<br />

Pro gramm evtl. als Post wurf sen dung an alle<br />

Haushal te vor sehen. Dafür kön nen Sie unser DIN<br />

A 4- od. DIN A 3-Plakat verwen den. Für die Ausschilde<br />

rung/ Kenn zeich nung der ge öff ne ten Objekte<br />

eignet sich z.B. die DIN A1-Version <strong>des</strong> Plakats.


Und schließlich:<br />

den Ausklang nicht ver gessen<br />

Um den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> zu einer rund um gelun ge nen<br />

Sache zu ma chen, sollten Sie auch eine „Nach berei tung“ ins Auge<br />

fassen. Dafür eignet sich etwa:<br />

Ein kleiner Dank an die Denk mal eigen tü mer<br />

und frei willi gen Helfer in Form eines netten Briefs,<br />

eines Blumen strau ßes oder eines Buchs. Wir<br />

über lassen Ihnen für die sen Zweck auch gerne eine<br />

Urkunde in DIN A 4-Größe (s. Mate rialbe stellbo<br />

gen und Seiten 6/7). Be währt hat sich auch ein<br />

Um trunk am Schluss der Ver an stal tung oder ein<br />

ge müt licher Abend einige Zeit da nach.<br />

Das Ver schicken der ge sam melten Pres se artikel<br />

und eines knappen Resü mees an alle Betei ligten<br />

sowie an alle Stellen, die Sie für das kom mende<br />

Jahr als Mit wir kende gewin nen möchten.<br />

Ein Aus wer tungs treffen, bei dem alle Be teiligten<br />

ihre Erfah rungen austau schen kön nen. Für eine<br />

Zusam men fas sung der Ergeb nisse wären wir<br />

Ihnen sehr dank bar. Inter essante Anre gun gen und<br />

Ver bes serungs vorschlä ge wür den wir näm lich<br />

wieder um gerne auch an die anderen Ver anstalter<br />

weiter ge ben.<br />

Führungen wie hier im Keltenmuseum Heuneburg in Herbertingen (BW)<br />

zu archäologischen Ausgrabungen finden bei den Besuchern oft großen<br />

Zuspruch.<br />

Als Anregung ein paar Beispiele aus den letzten Jahren:<br />

– Die Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode, bei<br />

der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen<br />

Breite einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit<br />

zugeordnet werden. In Friedberg (BY) wurde die<br />

Dendrochronologie an verschiedenen Denkmalen vorgestellt<br />

und die Datierungsmethode anhand einer Probebohrung<br />

gezeigt.<br />

– Das in den 1920er Jahren höchste Profangebäude Hamburgs<br />

öffnete seine Türen. Im Brahms Kontor konnten die<br />

Besucher nicht nur die außergewöhnliche Architektur und<br />

den Skulpturenschmuck bewundern, sondern auch der<br />

Musikbegleitung auf einem restaurierten Flügel lauschen.<br />

– In Halberstadt (ST) hatten die Besucher <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> die Möglichkeit, die einzigartige Höhlenwohnungen<br />

zu erkunden. Originalgetreu restauriert und<br />

eingerichtet präsentierten sie das historische Wohngefühl<br />

auf ca. 30 Quadratmetern.<br />

– In der größten Holzkirche Deutschlands in Clausthal­<br />

Zellerfeld (NI) gab es Führungen zu dem wegweisenden<br />

evangelischen Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert und<br />

eine Ausstellung zu seiner Sanierung.<br />

– „Alte Landwirtschaft erleben“ war das Motto <strong>des</strong> Vier­<br />

Seiten­Hofes Schanze in Bahretal (SN). Hier stand Buttern<br />

ohne Fass, Seile drehen, Wolle kardieren, Wäsche<br />

waschen und die Vorführung von stationären Viertaktmotoren<br />

auf dem Programm.<br />

– Eine ganz besondere Innenbesteigung wurde am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> in Detmold (NRW) möglich: Hier konnte<br />

eine kleine Gruppe das 1838­75 erbaute Hermannsdenkmal<br />

von innen besichtigen und mit einer Kletterausrüstung<br />

bis in den Kopf der Statue steigen.<br />

– In Berkenthin (SH) konnten die Besucher ein „Treidler­<br />

Patent“ erwerben und an einer Treidelfahrt mit einer Salz­<br />

Prahm auf dem Elbe­Lübeck­Kanal teilnehmen.<br />

– Den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> nahmen die neuen Besitzer<br />

<strong>des</strong> Filmtheaters Capitol Rex in Schwenningen (BW)<br />

zum Anlass, das seit Jahren leer stehende Gebäude für<br />

Filmvorführungen wiederzueröffnen.<br />

– In Dresden (SN) konnten die Besucher den Archäologen<br />

bei der Ausgrabung von Kellergewölben aus dem 16.<br />

Jahrhundert über die Schulter schauen.<br />

– Nach langer Restaurierung wurde der Wehrturm in Ottweiler<br />

(SL) am Denkmaltag feierlich wiedereröffnet und<br />

konnte anschließend besichtigt werden.<br />

11


Der zentrale Gedanke <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s<br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> Denk mals ist die<br />

un entgeltliche Öffnung von<br />

sonst nicht allge mein zugänglichen<br />

Denkmalen aller Art. Dazu<br />

gehö ren archäo logische Grabungen<br />

eben so wie Friedhöfe,<br />

Schlös ser, Bur gen, Wohnhäuser,<br />

Sied lun gen der zwanzi ger<br />

und der fünfziger Jahre, Indu s trie denk male oder auch Gärten.<br />

Grundsätzlich sollten Sie dabei nicht nach Voll ständig keit streben<br />

und etwa alle Denkmale Ihres Ortes vorstellen. Im Zweifelsfall<br />

ist es besser – so die bisherigen Erfahrun gen – weni ger<br />

Objekte umfassend durch Füh run gen und weitere Aktionen zu<br />

präsentieren.<br />

Im Mittelpunkt sollten – neben den Prestigeobjek ten – besonders<br />

die Denkmale stehen, die sich nicht auf den ersten Blick<br />

als solche zu erkennen geben. Eingebettet in ein entsprechen<strong>des</strong><br />

Begleit programm, geben auch sie Auskunft über die Lebensver<br />

hält nisse früherer Zeiten. Ebenso eignen sich Denkmale, die<br />

mit dem Leben historischer Persönlichkeiten verknüpft sind. Das<br />

Pro gramm (siehe Seiten 15 bis 18) könnte dann ausführ lich auf<br />

diesen Zeitab schnitt Bezug nehmen.<br />

Privatbesitz<br />

Zu den der Öffentlichkeit das Jahr über verschlos senen Denkmalen<br />

gehören viele, die sich in Pri vatbesitz befinden. Diese<br />

meist besonders inter essanten, z.T. ja auch bewohnten und tagtäglich<br />

genutzten Denk male sind natürlich für die Besu cher am<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> eine beson de re Attraktion. Umgekehrt<br />

sind die Privat eigentü mer, die Liebe, Zeit und Geld in den<br />

Erhalt oder die Restaurierung ihres Denk mals gesteckt haben,<br />

vielfach froh, wenn ihre Bemühun gen in größerem Rah men<br />

gewürdigt werden oder gar als Bei spiel für andere dienen können.<br />

Um berechtigte Bedenken wegen schwer zu be wälti gen den<br />

Massen andrangs, möglicher Beschädi gun gen oder Dieb stahls<br />

auszuräu men, sollten Sie auf „Risikobegren zung“ setzen: d.h.<br />

Führun gen nur mit vorheriger persönlicher Anmel dung (z.B.<br />

beim Fremdenverkehrs amt) an bieten, genü gend freiwillige Helfer<br />

als Aufsicht s personal organisieren, nur Teilbe rei che öffnen,<br />

wert volle Gegenstände si chern.<br />

Am ehesten lassen sich Privateigentümer von einer Teilnahme<br />

am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> überzeugen, wenn Sie sie persönlich<br />

ansprechen und über den Sinn und Zweck der Aktion<br />

sowie über die Vermei dung unnötiger Risiken infor mieren. Falls<br />

doch einmal etwas passieren sollte: Die private Haft pflichtversicherung<br />

der Denkmal eigen tü mer springt ein, wenn sich ein<br />

12<br />

Welche<br />

Denkmale<br />

öffnen?<br />

Besucher verletzen sollte. Unter Umständen erfolgt die Regulierung<br />

aber auch durch den Kommunalversicherer (siehe Seite<br />

14). Verursacht ein Besucher einen Schaden, muss er hierfür<br />

selbst aufkommen. Eine Absicherung dieses Risikos über den<br />

Kommunalversicherer kommt in Betracht, soweit die Kommune<br />

durch eine Verletzung ihrer Veranstalterpflichten zur Entstehung<br />

<strong>des</strong> Schadens beigetragen hat.<br />

Als Anregung ein paar Beispiele aus den letzten Jahren:<br />

– Auf archäologische Spuren begaben sich die Besucher <strong>des</strong><br />

<strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> unter dem Motto „Holz“ in Seekirch<br />

(BW) in einer Moorsiedlung der Jungsteinzeit. Dort<br />

erfuhren sie alles zur Holznutzung und ­bearbeitung in der<br />

steinzeitlichen Siedlung.<br />

– Die Besucher in Görlitz (SN) hatten die seltene Möglichkeit,<br />

das derzeit ungenutzte Kaufhaus „Zum Strauss“ von 1912­<br />

13 zu bestaunen, darunter das verzierte Glasdach, den<br />

Lichthof und die freihängende Treppe mit Treppengeländern<br />

aus geschnitztem Echtholz.<br />

– In Führungen konnte man nachempfinden, wie die ehemalige<br />

Flussbadeanstalt Lichtenberg in Berlin in den 1920er<br />

Jahren mit Leben gefüllt war.<br />

– Einer der letzten erhaltenen rahgetakelten Großsegler<br />

Deutschlands, die Schulschiff Deutschland, lud die Besucher<br />

in Bremen ein. Führungen und Shanties rundeten den<br />

dortigen Besuch ab.<br />

– Führungen durch ein original erhaltenes kurfürstliches Badezimmer<br />

aus dem 18. Jahrhundert mit einer freigelegten<br />

begehbaren Badewanne gab es in Hofgeismar (HE).<br />

– Eine Zeitreise erlebten Besucher in Lahnau­Waldgirmes<br />

(HE): Eine römische Modenschau mit ziviler Kleidung der<br />

Provinz und militärischer Legionärsausrüstung, Informationen<br />

zu Stoffen, Färbetechniken und zum Schmuck und<br />

original zubereitetes Essen entführten in die Römerzeit.<br />

– Kinogeschichte live wurde in einer Führung in Köln angeboten.<br />

Der Blick führte zurück in die Zeit der prachtvollen Lichtspieltheater<br />

und zu Besonderheiten der Kinoarchitektur in der<br />

Stadt.<br />

– In der 1365 errichteten Pilgerherberge in der Gröpelgrube<br />

der Lübecker Innenstadt (SH) informierten die Restauratorinnen<br />

die Besucher über die laufenden Restaurierungsarbeiten<br />

an den lebensgroßen Heiligenfiguren.<br />

– Im Wersonhaus in Gilching (BY) wurde den Besucher ein<br />

Programm rund um die Römer durch die Gesellschaft für<br />

Archäologie und Ortsgeschichte geboten. Neben Ausstellungen,<br />

Führungen und römischem Imbiss gab es auch ein<br />

reiches Kinderprogramm mit historischen Spielen.


Laufende Restaurierungsarbeiten<br />

Viele Denkmale müssen wegen Restaurie rungs maßnah men<br />

über mehrere Jahre hinweg geschlossen bleiben. Hier bietet der<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> eine gute Gelegen heit, um den Fortschritt<br />

der Arbeiten zu zeigen.<br />

Das Erläu tern von Vorunter su chungen bzw. Befunden am Objekt,<br />

die ja nicht selten zu neuen Erkenntnissen der jeweiligen<br />

Denkmal­Ge schichte beitragen, ist dabei ebenso aufschluss­<br />

– In dem spätmittelalterlichem Wohnquartier der Patrizierfamilie<br />

Humpis und ihrem Fernhandelsunternehmen in Ravensburg<br />

(BW) konnten die Besucher den sauren Luxus<br />

von Zitronenhändlern, Limonadenherstellern und Pomeranzenköchen<br />

kennenlernen.<br />

– Im Neuen Garten in Potsdam (BB) war es möglich, den unterirdischen<br />

Gang von der ehemaligen Schlossküche am<br />

Seeufer in den Grottensaal <strong>des</strong> Marmorpalais zu besichtigen.<br />

Im Chinesischen Haus im Park Sanssouci führten „Lebende<br />

Bilder“, ganz nach barocker Manier, die Besucher in<br />

die Zeit von Friedrich II.<br />

– In Kobern­Gondorf (RP) standen die seltenen mittelalterlichen<br />

Fresken der Dreikönigskapelle und ihre Erforschung<br />

im Mittelpunkt <strong>des</strong> Denkmaltags.<br />

– Einen <strong>Tag</strong> auf den Spuren der Alamannen verbrachten die<br />

Besucher <strong>des</strong> Stadtmuseums in Esslingen a. N. (BW). Besonders<br />

Vorführungen zur Kampfkunst der Alamannen fanden<br />

Anklang.<br />

– Ganz besondere Einblicke wurden den Besuchern in Zwiesel<br />

(BY) gewährt: Mit Schutzhelmen ausgerüstet konnten sie<br />

das mystische unterirdische Felslabyrinth der Stadt erkunden.<br />

– Neben Führungen, Turmbesteigungen und einem Vortrag<br />

zu den archäologischen Untersuchungen am St. Marien­<br />

Kirchturm in Wismar (MV), konnten die Besucher an der<br />

Ziegelherstellung wie im Mittelalter teilnehmen.<br />

– Das sonst nicht zugängliche Radioteleskop Stockert in Bad<br />

Münstereifel (NRW) konnte von Technik­ und Astronomiefans<br />

begutachtet werden.<br />

– Die älteste elektrokeramische Porzellanfabrik Deutschlands in<br />

Großdubrau (SN) öffnete ihre Türen. Die elektronischen Prüfungen<br />

im Hochspannungs­Prüffeld wurden den Interessierten<br />

vorgeführt.<br />

– Eine seltene Anlage konnte in Besingheim (BW) besich­<br />

tigt werden. Die öffentliche Badstube <strong>des</strong> 15. Jahrhunderts<br />

erzählte die Geschichte der sanitären Anlagen unserer<br />

Ahnen.<br />

reich wie die Demonstra tion von Re stau rierungs­ bzw. Grabungstechniken<br />

durch Fach leute vor Ort. Die „Be treuer“ <strong>des</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> wie Architekten, Archäologen und Kunsthistoriker, die<br />

die Restaurie rungs kon zepte entwickeln und die Maßnahmen begleiten,<br />

sind ge suchte Ge sprächs partner und „Gui<strong>des</strong>“.<br />

Öffentliche Einrichtungen<br />

Vergessen Sie bei Ihrer Auswahl außerdem nicht die öffentlichen<br />

Einrichtungen (Amtsgericht, Schule usw.) und ortsansässigen<br />

Unter nehmen, die ja ihren Sitz häufig in denk mal geschützten<br />

Gebäuden haben. Sie stehen dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> offe nen<br />

Denk mals meist aufgeschlossen gegenüber. Wenn nicht, liegt es<br />

oft am befürch teten Mehrauf wand (Überstunden <strong>des</strong> Per so nals<br />

als Auf sicht, Gerä te weg schließen u.Ä.). Hier „zieht“ als Argument<br />

vielleicht der Hinweis auf die be sondere Öffentlich keitswirksamkeit<br />

der Aktion oder der Appell an die Firmen tradi tion.<br />

Vielleicht ist es ja auch mög lich, sich auf einen repräsenta tiven<br />

Teil bereich zu beschränken.<br />

Sonst auch zugängliche Denkmale<br />

Sie können selbstverständlich auch sonst öffent lich zugängliche<br />

Denkmale in das Programm zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

mitein beziehen. Gerade in diesem Fall sind aber attraktive<br />

Zusatz an ge bote wie spezielle Führungen, Konzerte o.Ä. Aktivitäten<br />

rund um Ihr Denkmal beson ders wich tig, um das Interesse<br />

zu wecken. Au ßer dem könnten Sie ja vielleicht auch Teile Ihres<br />

Denk mals zei gen, die das Jahr über für den Besuchs verkehr<br />

gesperrt sind: einen Schloss flügel, den Dachboden (mit Blick<br />

auf die Gewölbe konstruk tion) oder den Glockenturm einer Kirche,<br />

die Ausgra bungszone neben einem bereits ergrabenen<br />

Bodendenk mal oder auch die (Kel ler­)Gewölbe unter einem<br />

Stadthaus oder einem Kloster.<br />

Für Häuser, die auf Eintrittsgelder angewiesen sind (Museum,<br />

Schloss, Burg usw.), ist es oftmals eine schwierige Entscheidung,<br />

ob sie sich dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> anschließen<br />

und dafür auf Eintritt verzichten sollen. Die Erfahrung zeigt, dass<br />

die Einnahmeeinbußen meist durch Wiederholungsbesu che,<br />

erhöhten Verkauf von Souvenirs, Bro schü ren und anderen An ­<br />

sichts ma te ria lien kompensiert werden. Um Ent täu schun gen zu<br />

vermeiden, ist es daher vielleicht am besten, den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> als reine PR­Aktion zu verstehen, bei der man<br />

Freunde für sein Haus gewinnen kann. Übrigens spricht ja auch<br />

hier nichts gegen das Aufstellen einer Sammelbüchse für einen<br />

freiwilligen Obolus.<br />

13


14<br />

Für den Fall<br />

der Fälle:<br />

Wer haftet?<br />

Wenn die Erfahrun gen<br />

vergangener Jahre glückli<br />

cher wei se auch gezeigt<br />

haben, dass nen nens werte<br />

Schä den an den geöffneten<br />

Denk malen oder<br />

– noch schlim mer – bei<br />

den beteiligten Per sonen<br />

nicht zu erwar ten sind,<br />

so erscheint es doch sinn voll, der be rühm ten Aus nahme von<br />

der Regel vor zu beugen. Dabei gilt wie in allen Ver siche rungsangele<br />

gen hei ten auch für die mit dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

verbun denen Risiken: Je klarer die De tails im Vor feld gere gelt<br />

wurden, de sto unpro blema tischer die Rechts lage für den Fall der<br />

Fäl le.<br />

Versicherung für Kommunen<br />

Die Kommunen (Landkreise, Städte und Ge mein den) sind durch<br />

ihre Mitglied schaft beim zuständi gen Kom munalen Schadenausgleich<br />

(KSA) bzw. den Kom mu nalversicherern gegen sämtliche<br />

Haft pflicht schäden bei Veranstaltungen wie dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> versichert. Dies be trifft sowohl Personen­ als auch<br />

Sach­ und Ver mö gens schä den. Was die Höhe <strong>des</strong> Dec kungs schutzes<br />

an geht, so gelten die jeweili gen Verträge zur kom munalen Haftpflichtver<br />

sicherung. Teilweise wird Ver siche rungsschutz in unbegrenzter<br />

Höhe ge währt, teil weise be ste hen Höchstgrenzen.<br />

Das bedeutet konkret<br />

Wenn die Kommunen als Veranstalter <strong>des</strong><br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> auf treten, be steht voller<br />

Versiche rungsschutz für die gesetzli che Haftpflicht<br />

aus Schä den, die im Zusam men hang mit<br />

der Öffnung und Be sichti gung von Denkmalen in<br />

städtischem Besitz verur sacht werden. Es gel ten<br />

die Ver ein barungen <strong>des</strong> jeweiligen kom munalen<br />

Haft pflicht ver siche rungs ver trages, insbesondere<br />

die dort verein barten Deckungs sum men. Die<br />

Ver anstaltungen zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

müs sen nicht ge sondert beim jeweili gen KSA<br />

oder Kommunalversicherer gemel det wer den.<br />

Deckungs schutz durch die Kom munal versi<br />

cherer wird nur ge währt, wenn die Gemeinden<br />

oder Gemeindeverbände als Veranstalter auftreten,<br />

nicht aber wenn Dritte, also z.B. ein Bun<strong>des</strong>land,<br />

Veranstalter sind. Eine Ausnahme können<br />

Denkmale in privater Hand (auch Firmen) sein.<br />

Versicherung für Denkmale in Privatbesitz<br />

Ist es Wunsch der Gemeinde, pri vate Denkmale im Rah men<br />

ihrer Ge samt ver anstaltung zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

vor zustellen, kann unter Um stän den der Kommunalversicherer<br />

den Versiche rungs schutz über nehmen. Diese Lö sung liegt<br />

aber im Ermes sen <strong>des</strong> betrof fe nen Kom munal ver siche rers und<br />

muss in je dem Fall mit ihm be spro chen und ver trag lich abgesichert<br />

wer den. Die Ver kehrs siche rungs pflicht obliegt dann der<br />

Gemeinde.<br />

Eine Gesamtregelung für diesen Fall hat der<br />

Kommunale Schadenausgleich der Län der Brandenburg,<br />

Meck lenburg­Vor pom mern, Sachsen,<br />

Sachsen­Anhalt und Thürin gen (Sitz Berlin) vorgesehen:<br />

Haftpflichtdeckungsschutz wird den<br />

Kom munen auch dann gewährt, wenn in die<br />

öffentlichen Be sichti gungen pri vate Grund stücke<br />

oder Gebäude ein bezogen sind und die betreffende<br />

Ge meinde durch einen Ver trag mit dem privaten<br />

Eigentümer die Ver kehrssiche rungs pflicht zum<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> übernimmt.<br />

Dasselbe gilt für den Versicherungs ver band<br />

für Gemeinden und Gemein deverbände (Sitz<br />

Köln):<br />

Haftpflichtversicherungsschutz besteht auch in<br />

den Fällen, in denen die Mit glieder (also die Kommunen)<br />

durch Vereinba rung mit einem fremden<br />

Denk malbesitzer <strong>des</strong>sen Verkehrs siche rungspflicht<br />

übernehmen und ihn auf sein Verlangen<br />

ausdrück lich von seiner gesetz lichen Haftpflicht<br />

Dritten ge gen über frei stellen.<br />

Achtung: Eine früh zei tige ge mein same Planung<br />

von Kommunalversicherer, Kom mune und<br />

Pri vat eigentü mer bis in die Details ist unbedingt<br />

erforderlich, damit die man geln de Klärung<br />

von Sach fragen (etwa: wie lässt sich die Verkehrssicher<br />

heit gewähr lei sten, dür fen nur angemel<br />

dete Besu cher kom men, wer über nimmt die<br />

Auf sicht, was passiert, wenn der Verursacher<br />

eines möglichen Schadens unbekannt bleibt)<br />

nicht in letz ter Minute die gesam te Veranstaltung<br />

gefähr det.<br />

Kommt eine Versicherung über die Kommunalver si cherer nicht<br />

in Frage, ist die Alternative – falls nicht ohne hin eine private<br />

Haft pflichtversicherung be steht – eine kurz fristige Versicherung<br />

über den frei en Markt (also bei einer Gesell schaft nach Wahl),<br />

die norma lerweise keine großen Kosten verursacht.<br />

Alle Angaben beruhen auf Auskünften durch die Ver sicherer.<br />

Eine wie auch immer ge artete Ge währ kann <strong>des</strong> halb weder vom<br />

Herausgeber dieser Schrift noch von den Autoren übernommen<br />

wer den.


Anregun gen<br />

für das<br />

Programm<br />

Aktionen rund ums<br />

Denk mal lassen den <strong>Tag</strong><br />

zum Erlebnis wer den.<br />

Um Ihnen Anregun gen<br />

für die Gestaltung Ihres<br />

<strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

zu liefern, stellen<br />

wir Ihnen im Folgenden<br />

ein breites Spek trum von<br />

mögli chen Pro grammpunkten vor – die meisten wurden be reits<br />

in den Vorjahren „getestet und für gut befun den“.<br />

Führungen<br />

Bei der Nach bereitung der vorangegangenen „<strong>Tag</strong>e <strong>des</strong> offe nen<br />

Denk mals“ wurde deut lich, dass bei den Be suchern der Wunsch<br />

nach Erläu terun gen, Hinter grundinformationen und Erklä rungen<br />

zum Denk mal selbst und zum The ma <strong>Denkmals</strong>chutz groß ist.<br />

Daher sind qualifizierte Füh run gen unver zicht bar, um den <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> erfolg reich zu gestalten. Sie sind das absolute<br />

„Muss“, der Kern, um den sich ein weiteres Pro gramm<br />

anlagern kann, aber nicht muss! Auf den Seiten 25/26 haben wir<br />

Hinweise für die Durchführung einer gelungen Führung zusammengestellt.<br />

Führungen können z.B. durch geführt wer den durch:<br />

– Vertreter der Unte ren <strong>Denkmals</strong>chutz be hör de<br />

– weitere Fachleute wie Archi tekten, Archäologen, Restau ratoren<br />

und Hand wer ker<br />

– Mitglieder der Heimat­ und Geschichtsver eine<br />

– die Bewohner<br />

– Studierende der ent spre chenden Fachrich tungen wie<br />

Archäolo gie, Architektur, Städte bau, Volks kunde, Kunstgeschichte<br />

oder Geschichte<br />

– Schüler<br />

Besonders spannend sind natürlich Führungen<br />

durch „Zeitzeu gen“ (also z.B. ehemali ge Mitarbei<br />

ter einer stillgelegten Fabrik), die durch ihre<br />

per sönlichen Er innerungen und Erlebnisse das<br />

Ge bäude in seiner ur sprünglichen Funktion wieder<br />

lebendig ma chen. Das gilt auch für Führungen<br />

durch Künstler, Dichter und Prominente, die ihr<br />

„Lieblings denkmal“ vor stellen.<br />

Außerdem kommen Führun gen in historischen<br />

Kostümen oder speziel le Themen füh rungen<br />

gut an.<br />

Schließlich können Führungen auch unter einem<br />

be stimmten Motto lau fen.<br />

Stadtführungen, die sonst auch angeboten<br />

wer den, könnten Sie für den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> offe nen<br />

Denk mals spe ziell als Denkmaltour zu schnei den,<br />

in dem Sie geöff nete Denkmale miteinbezie hen.<br />

Insgesamt gilt auch hier im Zweifels fall die<br />

Devi se: Weniger ist mehr! Wenn Sie nicht genügend<br />

freiwil lige Helfer finden, sollten Sie lieber<br />

auf die Öffnung eines <strong>Denkmals</strong> verzichten, als<br />

die Besu cher darin „allein“ zu lassen. Bitte diesen<br />

Hinweis nicht missverstehen: Nicht Diebstahl oder<br />

gar Van da lismus ist hier das Problem, sondern<br />

die Enttäu schung <strong>des</strong> interessierten Besu chers,<br />

der am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> viel Infor mation<br />

rund ums The ma Denkmal erwartet. Eine Broschüre<br />

allein ge nügt da nicht.<br />

Weiter hat sich gezeigt, dass Führungen nicht<br />

„nach Vereinba rung“ angeboten wer den sollten,<br />

weil die Be sucher meist Hem mungen haben, danach<br />

zu fragen.<br />

Am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> werden auch lange Zeit verschlossene<br />

Objekte, wie hier ein Bahnhofsgebäude in Paulinenaue (BB), für die<br />

Besucher geöffnet.<br />

15


Touren<br />

Sie können mehrere Denkmale durch eine Route mit einander<br />

ver knüpfen, an deren einzelnen Stationen Führungen und evtl.<br />

weite re Attraktionen angeboten werden. Dadurch lassen sich<br />

auch etwas abseits gele gene Denkmale anbinden. Außerdem<br />

haben Sie Gele gen heit, ein Schwer punkt thema besonders eindringlich<br />

zu vermitteln. Entlang der Route kann sich der Besucher<br />

entwe der selbständig bewegen oder einer geführ ten Tour<br />

anschließen. Schön wäre in diesem Fall natür lich, wenn das<br />

Beförde rungsmittel selbst ein Denkmal ist. Touren sind z.B.<br />

möglich<br />

– entlang historischer Pilgerrouten<br />

– mit dem (Oldtimer­) Bus (evtl. in Zusammenarbeit<br />

mit einem Reise unter nehmen und auf<br />

vorherige Anmel dung)<br />

– auf dem (historischen) Boot bzw. Schiff<br />

– in der Eisenbahn, evtl. auch mit histori schem<br />

Zug oder einer Hebeldraisine<br />

– mit der Kutsche (evtl. auch in historischen Kostü<br />

men)<br />

– auf dem Fahrrad<br />

– mit dem Auto<br />

– per pe<strong>des</strong> oder mit Inline Skates<br />

Vorführungen von traditionellen Handwerkstechniken kann man am Denk-<br />

. maltag an vielen Orten verfolgen ...<br />

Historisches Handwerk<br />

Die Vorführungen von traditionellen Hand werks techni ken haben<br />

meist großen Zulauf. Hier bietet sich die Möglichkeit, fast<br />

ver gessene Arbeitsfor men aus der jeweiligen Region, die heute<br />

– wenn überhaupt – oft nur noch als Kunsthandwerk ausgeübt<br />

werden, an schau lich darzustellen.<br />

16<br />

Essen und Trinken<br />

Ideal ist es, wenn das Handwerk in seiner zuge<br />

höri gen Umge bung (z. B. in einer er haltenen<br />

Werkstatt) vor geführt werden kann. Hier ein paar<br />

Beispiele:<br />

– Steinmetzarbeiten, Glocken­ und Orgelrestaurierung<br />

oder Restaurierung von Glasmalereien.<br />

In Dombauhütten und kirchlichen Fachwerkstätten<br />

leben diese Handwerkstraditionen weiter<br />

und können am Denkmaltag vorgeführt werden<br />

– das Mahlwerk in einer (Wind­)Mühle in Betrieb<br />

nehmen<br />

– in einer eigentlich aufgegebenen Werkstatt<br />

tradi tio nelle Produkte vor den Augen der Besucher<br />

her stellen. So kann man z.B. Seifensieden,<br />

in einem historischen Ofen Brot backen oder<br />

Pferde in der alten Schmiede beschlagen<br />

– Besichtigung einer (arbeitenden) Werkstatt mit<br />

Erläute rung der laufenden Arbeiten (Restaurato<br />

renwerkstatt, Glasbläser etc.)<br />

– die Besucher selbst „handwerkeln“ lassen<br />

Auch historische Märkte sind ein beliebter<br />

Rahmen für die Präsentation ver schiedener Handwerke<br />

und natürlich auch der Verkauf der Produkte<br />

der Weber, Töpfer, Imker, Drechsler, Glas blä ser,<br />

Wachszieher, Blaudrucker, Küfer, Besenbinder – die<br />

Liste ließe sich endlos fortsetzen. Dass sich hier<br />

auch ein Forum für die Selbstdarstellung von<br />

Restauratoren sowie für Organisatio nen aus dem<br />

Bereich <strong>des</strong> <strong>Denkmals</strong>chutzes findet, versteht sich<br />

von selbst.<br />

Diese Frage ist relativ einfach zu klären, wenn der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> mit einem anderen Fest in Ihrem Ort zu sammenfällt.<br />

Dort könnten neben der obli gatorischen Würst chen­Bude<br />

be sondere re gionale oder histori sche Speziali täten aus „Großmut<br />

ters Küche“ angeboten werden.<br />

Ein überliefertes Rezept als Stärkung in einem<br />

Denk mal zu ser vieren hat dabei sicher einen zusätzlichen<br />

Reiz.<br />

In diesem Zusammenhang sei noch einmal an<br />

die Devise: Der Besu cher als Gast im Denk mal<br />

erinnert.<br />

Ansonsten können Sie auch innerhalb der Zusammenarbeit<br />

mit einer europäischen Partnerstadt<br />

einen „kulinarischen Spe ziali täten­Austausch“<br />

anregen.


Aufführungen<br />

Folgende Veranstaltungen sind nicht nur für den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> geeignet, sondern können als „Einstimmung“ bereits<br />

am Vorabend oder während der vorausgehenden Woche stattfinden.<br />

Sie haben sicher lich selbst noch viele weitere Ideen:<br />

– Lesungen – auch mit Bezug zu einem bestimmten<br />

Denkmal, z.B. jüdische Märchen in<br />

der Synagoge<br />

– Volkstanz­ oder Folkloredarbietungen aus der<br />

eigenen Region oder/und mit Gästen aus den<br />

Partnerstädten<br />

– szenische Aufführung einer historischen Begeben<br />

heit in oder an einem bestimmten Denk­<br />

mal<br />

– Puppenspiel, das evtl. auch das Thema Denkmal<br />

schutz aufgreifen könnte<br />

– Kabarett<br />

– Theateraufführungen<br />

– Ball in historischen Kostümen<br />

Dazu gehören natürlich auch die unterschied lich sten Musikdarbie<br />

tungen am und im Denkmal. Sie können bei der Auswahl natürlich<br />

die Entste hungs zeit <strong>des</strong> <strong>Denkmals</strong> berücksichtigen. Viele<br />

Möglich keiten bieten sich hier an:<br />

– klassische Konzerte. Möglicherweise gibt es gerade<br />

hierfür auch in Ihrem Ort Spon soren<br />

– Liedermacher, auch mit Texten zum <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

und Umweltschutz<br />

– Konzerte auf Denkmal­Orgeln<br />

– Kleinkunstdarbietungen<br />

– Folk­ und Rock­Musik von Gruppen aus Ihrer<br />

Re gion<br />

– Glocken­Darbietungen mit glockenkundlicher<br />

Führung<br />

– Kirchenchor, Turmbläser oder ein Abendlob mit<br />

dem Posaunenchor, auch mit Gästen aus einer<br />

Partnerge mein de. Das bietet sich ins besondere<br />

rund um eine Kirche an<br />

– Gruppen, die auf historischen Instrumenten<br />

vor tragen<br />

– Leierkastenspieler oder Bänkelsänger, die z.B.<br />

Mori taten vortragen<br />

– falls der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> im Zu sammen<br />

hang mit einem Schützen­ oder Feu erwehrfest<br />

geplant wird, bietet sich ein Spiel mannszug<br />

an<br />

– auch die Jugendmusikschule oder das Schul ­<br />

orche ster könnten hier mitwirken<br />

... und sich manchmal bei der Besichtigung einer Werkstatt von den Restauratoren<br />

die Arbeit erklären lassen.<br />

Ausstellungen<br />

Die folgenden Beispiele sind auch als „Schlecht wetter variante“<br />

geeignet:<br />

– Dokumentation <strong>des</strong> historischen Zustan <strong>des</strong><br />

eines <strong>Denkmals</strong> durch Fotos und Fund gegenstän<br />

de. Foto grafien sind auch sehr aufschlussreich<br />

als Gegenüber stellung <strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> vor<br />

und nach einer Restaurie rung<br />

– Diashow zu Denkmalen mit entspre chen der<br />

Erläu terung (anstatt einer Führung z.B. auch für<br />

Geh behin derte geeignet)<br />

– Filmvorführung, die z.B. eine traditionelle (evtl.<br />

gleich zeitig vorgeführte) Hand werkstechnik zusätz<br />

lich erklä ren kann. Diese Filme können Sie<br />

mei stens in den Volkskundeinstituten oder in<br />

den Seminaren für Euro pä i sche Ethnologie der<br />

Univer sitäten vermittelt bekom men<br />

– Vorführung von Filmen, die das historische<br />

Stadt bild zeigen. Hier können Sie sich an die<br />

Lan<strong>des</strong> bildstellen wenden<br />

– (moderne) Kunstausstellung in historischer<br />

Um ge bung. Es kann sogar eine Aus stellung<br />

geplant werden, in der die Künstler ihr Kunstwerk<br />

im Be zug auf die entspre chende Ausstellungsumge<br />

bung erst schaffen<br />

– Vorstellung eines Modells, das die zukünftige<br />

Nut zung eines <strong>Denkmals</strong> nach dem Ende der<br />

Restau rie rung abbil det oder die Ergebnisse einer<br />

Gra bung bild haft ver anschaulicht<br />

17


Zusammenarbeit von Gemeinden<br />

In vielen Fällen bietet sich die Zusammen arbeit zwischen mehreren<br />

Kommunen oder Städten an, um das Pro gramm attrakti ver<br />

zu gestalten. Denk bar ist etwa, ein ge meinsa mes Thema auszuwäh<br />

len und die entspre chenden Objekte gemein sam in einer<br />

Bro schüre vor zustellen oder durch eine Tour miteinander zu verbinden<br />

(s. Seite 16). Wenn dabei Grenzen über schritten wer den,<br />

um so besser.<br />

Im Folgenden haben wir einige mögli che The men für Sie<br />

zusammen gestellt:<br />

Und außerdem<br />

18<br />

– historische Epochen bzw. Ge schichtsab schnit te,<br />

die auch den euro päischen Aspekt mit be rücksichti<br />

gen könn ten (z.B. „Rö mer in ...“, „Die Zeit<br />

Karls <strong>des</strong> Großen“, „August der Star ke“, „Die<br />

indu strielle Revolution“). Hier wäre auch die<br />

Ein bezie hung be reits bestehen der „Histori scher<br />

Stra ßen“ (z.B. „Straße der Romanik“) denkbar<br />

– kunsthistorische „Stile“ (z.B. Gotik, Jugend stil)<br />

– Denkmalgattungen (z.B. technische Denkma le,<br />

Bodendenkmale, Mühlen, Schulgebäu de, hi stori<br />

sche Gärten, Ha fen anlagen)<br />

– Ausstattung/Innenräume (Fenster, Trep pen häuser,<br />

Wandma le reien, Möbel u.Ä.)<br />

– Restaurierungsmaßnahmen (z.B. Dach sicherung,<br />

Putzsicherung, Freile gung von Bemalungs<br />

resten)<br />

– historische Persönlichkeiten, deren Leben sich<br />

mit bestimm ten Denkmalen verbindet<br />

– „Allgemeines“ (z.B. „Das Denkmal in seiner<br />

Um gebung“, „Denk male und Licht“, „Leben im<br />

Denk mal“)<br />

– den „Startschuss“ mit einer Eröffnungsveranstaltung<br />

geben<br />

– Frühschoppen mit <strong>Denkmals</strong>chützern<br />

– Diskussionsrunde/Gesprächsrunde mit den Betei<br />

ligten einer Denkmalpflegemaßnahme (Besitzer,<br />

Handwerker, Archi tekten etc.). Das könnte<br />

auch bereits im Vorfeld auf den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> einstimmen. Vielleicht bildet sich dort<br />

sogar ein Forum, das Lö sungen für die Rettung<br />

oder Nut zung eines <strong>Denkmals</strong> vor Ort erarbei tet<br />

– möglicherweise lassen sich (evtl. in Zusammen<br />

arbeit mit der Volkshochschule) auch<br />

Seminar rei hen zur Pro blematik <strong>des</strong> Denk malschutzes<br />

und der Denkmalpflege er arbeiten<br />

– Foto­, Zeichen­, Malwettbewerb<br />

– Rätselspiele<br />

– „Stadtrallye“ von Denkmal zu Denkmal, wobei<br />

an den einzel nen Stationen Aufga ben zu lösen<br />

sind<br />

Vielerorts entwickeln Lehrer gemeinsam mit ihren Schülern Projekte<br />

für den Denkmaltag, organisieren Führungen und Programme. Hier<br />

zu sehen ist beispielsweise die „AG junge Historiker“ von Viert- und<br />

Fünftklässlern, die sich in Dahme (BB) formierten. Sie trugen die „Vogelturmsage“<br />

<strong>des</strong> Heimatforschers Ernst Kube in Dahmer Mundart und in<br />

historischer Bekleidung vor.<br />

Schulaktionen der letzten Jahre:<br />

– Schüler der 4. bis 9. Klasse einer Schule in Berlin stellten<br />

aus in der Natur gefundenen Holzstücken Gegenstände<br />

her, die aus dem Umfeld der Menschen vergangener<br />

Zeit stammen.<br />

– Die Schüler der Bischöflichen Realschule Marienberg<br />

in Boppard (RP) präsentierten ihre Gipsskulpturen und<br />

Kohlezeichnungen, veranstalteten eine Lesung zu den<br />

Buddenbrocks und führten am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

durch die Villa Belgrano.<br />

– Neben zahlreichen Führungen in der Bonner Marie­<br />

Kahle­Gesamtschule (NRW), konnten die Besucher am<br />

Schulunterricht wie vor 100 Jahren teilnehmen: mit<br />

Zeichnen, Schreiben, Naturkunde, Turnen und Musik.<br />

– Im Bürgerhaus Freiberg (SN) stellten Schüler <strong>des</strong> Geschwister­Scholl­Gymnasiums<br />

ihre Bilder, Fotografien<br />

und Grafiken zum Motto <strong>des</strong> Denkmaltags aus.<br />

– In Stuttgart (BW) führten Schüler <strong>des</strong> Mörike­Gymnasiums<br />

die Besucher durch ihr denkmalgeschütztes Schulgebäude<br />

von 1929.<br />

– In Stade (NI) beschäftigten sich Schüler und Berufsschüler<br />

bereits vor dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> mit<br />

ihrem denkmalgeschützten Hafenkran aus dem Jahr<br />

1927. Die Detektivgeschichten, Fotos und Bilder <strong>des</strong><br />

Wettbewerbs wurden am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> präsentiert.


Ideen für<br />

Kin der und<br />

Jugendli che<br />

Ein wesentliches Anliegen<br />

vieler Ver anstalter in den<br />

ver gangenen Jahren war,<br />

den Nach wuchs an das<br />

Thema Denk mal schutz<br />

her anzu führen. Kinder<br />

und Ju gend liche für eine<br />

Sache zu begei stern, die<br />

so viel mit „längst Ver­<br />

gange nem“ zu tun hat, ist sicher eine besondere Her aus forderung.<br />

Und zwei fels ohne haben die Schulen die be sten Mög lichkeiten,<br />

mit der Ein sicht vertraut zu ma chen, dass Denk male Geschichten<br />

erzäh len, die unse ren eigenen Alltag eben so erhellen wie das<br />

Le ben ver gange ner Epo chen. Besonders vielversprechend ist es,<br />

wenn bereits im Vorfeld <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>, sprich:<br />

wäh rend <strong>des</strong> laufenden Schuljahrs, Aktio nen vorbereitet werden.<br />

Möchten Sie weitere Informationen zu diesem Thema?<br />

Dann können Sie die Broschüre „<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> –<br />

Tipps und Infos für Schulen“ unter www.tag-<strong>des</strong>-<strong>offenen</strong>-denkmals.de/mitmachen<br />

herunter laden.<br />

Auf unseren Internetseiten finden Sie zudem Informationen zu<br />

unserem Jugendfotowettbewerb „Fokus Denkmal“, an dem<br />

sich Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre beteiligen können.<br />

Lernort Denkmal<br />

So könnte etwa eine Klasse ein Bauwerk im Unterricht von<br />

verschie denen Seiten kennen lernen. Am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

können die Schüler dann „ihr“ Denkmal vorstellen, sei es<br />

durch Füh rungen oder vor her erarbei tete Darbie tungen.<br />

– Das Denkmal lässt sich malen, foto gra fie ren,<br />

„be dich ten“, geschichtlich einord nen und kunsthi<br />

sto risch unter suchen, all dies womög lich in<br />

Form eines Wett be werbs.<br />

– Auch die einst darin lebenden Menschen (vielleicht<br />

so gar promi nente Persön lichkei ten), die<br />

Mu sik der ent spre chenden Epo che, die Literatur<br />

und Philo so phie der Zeit lassen sich anhand<br />

<strong>des</strong> An schau ungs ob jekts pla stisch dar stellen.<br />

Am Denkmaltag werden Mitmach-Aktionen für Kinder zahlreich angeboten.<br />

Hier ein Beispiel aus Regensburg.<br />

– Die Ergebnisse all dieser Aktivitäten könnten sich<br />

in Theaterstücken, Ausstellungen, Lesungen,<br />

Konzerten, Puppenspielen etc. niederschlagen.<br />

– Darüber hinaus ist auch praktische Hilfe für das<br />

Denkmal möglich: Aufräumaktionen, Assistenz<br />

bei der Vorbereitung <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong>, gemeinsames „Werkeln“ mit Restauratoren<br />

sowie „Werbemaßnahmen“.<br />

Weitere Vorschläge für den <strong>Tag</strong> selbst<br />

– eine Schreibwerkstatt, die dazu ani miert, kleine<br />

Geschichten etwa zum Thema „Schlösser“<br />

zu ver fassen. Dem ju gend lichen Sieger könn te<br />

dann eine „Schlös ser fahrt“ winken<br />

– einen Malbogen gibt es auch in diesem Jahr<br />

– eine Aufräumaktion, bei der mit ver einten Kräften<br />

ein heimisches Denk mal „befreit“ wird<br />

– Mitmachaktionen in Handwerksbetrie ben und<br />

ehemaligen Werkstätten oder in Mu seen<br />

– spezielle Führungen für Kinder, oder von Kindern<br />

für Kinder, die u.U. in Zu sammenarbeit mit<br />

einem Museums päd agogen adäquat vor be reitet<br />

werden können<br />

– Denkmalrallyes, die eine besonders erlebnisreiche<br />

Form der Annäherung an ein Denkmal<br />

sein können – evtl. auch verbunden mit einer<br />

„Schatzsuche“. Als Preis sollte natür lich wieder<br />

ein beson deres „Denk malerleb nis“ locken<br />

Kinderaktionen der letzten Jahre:<br />

– In einer historischen Schuhfabrik in Wermelskirchen<br />

(NRW) konnten zahlreiche Kinder eine Aufführung <strong>des</strong><br />

Märchens „Die durchtanzten Schuhe“ erleben.<br />

– In Esslingen (BW) konnten die Kinder in der Stadtkirche<br />

St. Dionys Baumeister spielen: Eine Mitmachbaustelle am<br />

Hauptportal stand für sie am Denkmaltag bereit.<br />

– Wie vor Jahrhunderten Weinfässer mit einem Kran verladen<br />

wurden erlebten die Kinder in Oestrich­Winkel (HE) an<br />

einem historischen Original.<br />

– Wie entsteht ein Löffel? Der Frage konnten die Kinder in<br />

der Besteckfabrik Hesse in Schmallenberg (NRW) nachgehen.<br />

Sie bohrten Löcher mit einem Trampelbohrer und<br />

machten selbständig Buttons.<br />

– In der Geißenklösterle­Höhle in Blaubeuren (BW) wurde<br />

nicht nur steinzeitliche Methoden vorgeführt, sondern<br />

auch zahlreiche Kindermitmachaktionen angeboten, wie<br />

beispielsweise Bogen­ und Speerschleuderschießen.<br />

– Rund 20 Kinder und Jugendliche führten die Besucher<br />

am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> durch den Greifswalder<br />

St.­Nikolai­Dom (MV). Um sie als „geschultes Führungspersonal“<br />

kenntlich zu machen, trugen alle Beteiligten ein<br />

T­Shirt mit dem Aufdruck „Komm! Ich zeig Dir was“.<br />

19


Ein entscheiden<strong>des</strong><br />

Kri teri um für den Er­<br />

Leitfaden<br />

folg Ihres <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong><br />

<strong>offenen</strong> Denk mals ist<br />

für die<br />

auch die Zu sammenar<br />

beit mit den Me­<br />

Medienarbeit<br />

dien. Da her haben<br />

wir Ihnen im Folgenden<br />

einen Leit faden<br />

zusammengestellt, der Ihnen helfen soll, das Interesse der<br />

Redaktionen zu wecken. Die in erster Linie für die Presse ausge<br />

arbeiteten Hin weise gelten natürlich glei cher ma ßen für Rundfunk<br />

und Fern se hen. Wie Sie aus der Reso nanz der letz ten Jahre<br />

erse hen können, lohnt es sich, bei den elek troni schen Me dien<br />

ebenfalls nachzu fragen – beson ders die Regional pro gramme haben<br />

häufig „ein Herz“ für die Denkmal pflege.<br />

Die Kontaktaufnahme<br />

Wichtig ist – wie so häufig im Leben – der erfolg reiche Start.<br />

Überlassen Sie nichts dem Zufall. Ihre erste Kontaktaufnahme<br />

mit den Redaktio nen sollten Sie sorgfältig vorbereiten, denn<br />

letzt lich ent scheidet bereits dieser erste Eindruck, ob Sie von<br />

den Journalisten als Ideen­ und Informa tions lieferant geschätzt<br />

oder aber allenfalls ge duldet werden.<br />

20<br />

Nicht nur was Sie zu sagen haben ist wich tig,<br />

sondern auch die Frage, wie Sie die Infor ma tion<br />

„verkaufen“.<br />

– Es zeugt zum Beispiel nicht eben von professio<br />

neller Pressear beit, die Redaktionen lediglich<br />

in einem – möglicherweise noch vervielfältigten<br />

– Brief über ihre Aktion zu informieren.<br />

Emp feh lens wert ist es, Ihre Nachricht in einem<br />

Pres setext zu sammenzufassen und<br />

die darüber hin aus erfor derlichen<br />

Hinter grundinformationen in einem<br />

kur zen Begleitbrief mitzuliefern.<br />

Kon krete Tipps zum Aufbau einer Pressemitteilung<br />

finden Sie im letz ten Abschnitt dieses<br />

Kapitels.<br />

Zu nächst zur Frage, mit wem Sie Kontakt aufneh<br />

men sollten. Nur dann, wenn sich der Name<br />

<strong>des</strong> zuständigen Re dakteurs oder der zuständi gen<br />

Redakteurin nicht ermitteln lässt, adressie ren Sie<br />

Ihren Brief unper sönlich an die Redak tion.<br />

– In der Regel aber können Sie den Namen <strong>des</strong>/<br />

der Zuständigen dem Impressum entnehmen<br />

(im Fall <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> die<br />

Res sort chefs – also Ab teilungsleiter – der<br />

Kultur­ oder der Lokal redaktion). Ansonsten<br />

hilft ein kur zer Anruf im Re daktions sekretariat<br />

weiter.<br />

– Nicht selten „allergisch“ reagieren Redakteure,<br />

wenn sie Pressemitteilungen über redaktionsfrem<br />

de Abteilungen erreichen. Also: Vielleicht<br />

kennen Sie den Anzeigenleiter per sön lich,<br />

oder eine Mitarbeite rin der Verlagsverwal tung.<br />

Lassen Sie sich dadurch nicht verführen. Ihr<br />

Ansprech partner ist die Redak tion. Und die<br />

ist Adressat Ihrer Tex te. Je schneller Sie den<br />

direk ten Kon takt mit den zuständigen Redakteuren<br />

herstellen, <strong>des</strong>to bes ser.<br />

– Unmittelbar die Chefredaktion anzuschreiben<br />

– etwa in der Hoff nung, die hierarchisch<br />

übergeord nete Stelle könnte Ihrem Anlie gen<br />

besonderen Nach druck verleihen –, verrät wenig<br />

Fingerspit zen gefühl. Denn welcher Redakteur<br />

und welche Re dakteurin bringt einer Sache<br />

schon ein hohes Maß an Sym pathie entgegen,<br />

wenn sie gleich sam von „oben“ verordnet<br />

wird? Menschliches, Allzu mensch liches sollte<br />

auch im Umgang mit Zeitungsleuten beachtet<br />

werden. Wenden Sie sich <strong>des</strong>halb an den/die<br />

Zustän di ge(n) für Ihr Thema. Die Chefredaktion<br />

stellt sozu sagen eine Art „Be rufungsinstanz“<br />

dar, die Sie zu einem späteren Zeitpunkt immer<br />

noch involvie ren kön nen, sofern die zuständige<br />

Redak tion nicht in der von Ihnen erhofften Weise<br />

rea giert.<br />

Aber weshalb eine Redaktion gleich mit einer<br />

ferti gen Pressemel dung behelligen? Wäre es nicht<br />

besser, zunächst telefonisch Kontakt aufzunehmen?<br />

Die Antwort vorweg: Nein!<br />

– Sie möchten, dass sich der Redakteur/die<br />

Redak teurin ausreichend Zeit nimmt, um sich<br />

mit Ihrem Projekt zu beschäftigen. Im hektischen<br />

Produk tions ablauf einer <strong>Tag</strong>eszeitung ist<br />

dies nicht im mer mög lich. Sie können nicht<br />

abschätzen, in welcher Si tuation Sie Ihre(n)<br />

Gesprächspart ner(in) erreichen. Ein Fax oder<br />

eine E­Mail verlangt vom Empfänger keine sofortige<br />

Festlegung. Er/Sie kann mithin warten,<br />

bis sich ein paar ruhige Minu ten ergeben, um<br />

sich mit Ihrem Anliegen zu befas sen.<br />

– Ein telefonischer Kontakt ist erst in der zweiten<br />

Phase zu emp fehlen, wenn Ihr Thema schon


e kannt sein müsste. Erkundigen Sie sich<br />

drei oder vier <strong>Tag</strong>e nach Aussendung Ihrer<br />

Presse mit tei lung in der Redaktion konkret nach<br />

dem Inter esse an Ihrem Projekt. Dadurch erinnern<br />

Sie an dieses Thema, gleichzeitig sind Sie<br />

in der Lage, weiter gehende Informationen zu liefern<br />

und eventuell bestehende Vorbehalte durch<br />

über zeugende Ar gumente abzubauen.<br />

Tipps zum besseren „Verkaufen“<br />

Darüber, was in einer Zeitung/Zeitschrift er scheint, entscheiden<br />

indirekt letzten En<strong>des</strong> die Leser. Nur Themen, die für die<br />

Leser schaft interessant erscheinen oder von denen die Redaktion<br />

glaubt, dass sie interessant sein könnten, haben Chancen<br />

auf Veröffentlichung. Natürlich messen Sie aus Ihrer subjektiven<br />

Sicht Ihrem Thema ein hohes Maß an öffentlichem Interesse bei.<br />

Dies kann die Redaktion jedoch ganz anders sehen.<br />

Deshalb: „Verkaufen“ Sie Ihr Projekt opti mal.<br />

Stellen Sie den Neuigkeitswert, den grenz überschreiten<br />

den Charakter, die erwartete Publi kums­<br />

Resonanz (zum Beispiel aufgrund der im Jahr<br />

zuvor gesammelten Erfahrungen) in den Vordergrund.<br />

– Beispiel: „Wir beteiligen uns an einer großen<br />

bun <strong>des</strong>weiten bzw. europäischen Veranstaltung,<br />

die im vergangenen Jahr in X­Stadt oder<br />

im Kreis Y Zehntausende von Bürgern angezogen<br />

hat ...“<br />

Bieten Sie weitergehenden Service an. Beispie<br />

le: „Wir vermitteln Ihnen gern kurzfristig<br />

Hinter grundgespräche/Interviews ...“ Oder: „Sie<br />

können selbstverständlich bei den Proben dabei<br />

sein.“ Das gilt besonders für die mögliche Gestaltung<br />

einer Sonderseite. Die könnte beispielsweise<br />

enthalten:<br />

– Vorstellung der einzelnen Objekte in Wort und<br />

Bild<br />

– Grundsatzbeitrag zum <strong>Denkmals</strong>chutz in Ihrer<br />

Stadt/Ihrem Kreis<br />

– Interviews (z.B. mit Denkmaleigentümern oder<br />

Restauratoren)<br />

– Grußwort <strong>des</strong> Bürgermeisters/Landrates<br />

– Programm in tabellarischer Form<br />

– Plan, auf dem alle geöffneten Objekte eingetragen<br />

sind<br />

– Kurzbeitrag über den bun<strong>des</strong>weiten bzw.<br />

europäi schen Aspekt<br />

Das richtige Timing<br />

– Preisausschreiben<br />

– vor allem aber Illustrationsmaterial ist immer<br />

gefragt: Verweisen Sie auf den Bild­Downloadbereich<br />

unter www.tag­<strong>des</strong>­<strong>offenen</strong>­denkmals.de/<br />

presse/download.html.<br />

Für den Umgang mit <strong>Tag</strong>eszeitungen gilt gene rell: Telefongespräche<br />

mit der Redaktion am besten vormittags führen (nicht vor<br />

10 Uhr). Denn: Je spä ter der Nachmittag, <strong>des</strong>to hekti scher das<br />

Re dak tionsgeschäft.<br />

Was konkret die zeitliche Abfolge Ihrer Pressear beit zum <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> angeht, so sind folgende Zeitpunkte empfehlenswert:<br />

Nach Ihrer grundsätzlichen Entscheidung zur<br />

Teil nahme am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> soll ten<br />

Sie das mit einer ersten Pres se meldung bekannt<br />

geben. Optimaler Zeitpunkt hierfür: April. Alle weiteren<br />

Pressemeldungen hängen dann vom „Neuigkeitswert“<br />

Ihrer Nachrichten ab. Inter essant<br />

wäre z.B. die Mitteilung, wie Ihr Programm aussehen<br />

soll, wel che besonderen Höhepunkte geplant<br />

sind, und wer mitwirkt. Auch die Gewinnung eines<br />

Sponsors ist sicher eine Meldung wert.<br />

Eventuelle Serien sollten im Juli/August anlaufen.<br />

Hinter grund: Das viel beklagte Sommerloch.<br />

Inter essante Beiträge oder Se rien sind willkommen.<br />

Vorteil: Das Thema lässt sich aus führ licher dar stellen<br />

als in nachrichtenintensiven Zeiten. Nacht eil: Sie<br />

erreichen weniger Leser (Urlaubszeit).<br />

Sonderseiten sollten einen <strong>Tag</strong> vor dem <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> erscheinen. Solche Seiten<br />

werden in<strong>des</strong> sen meist vorproduziert. Be achten<br />

Sie also unbedingt die länge re Vorlauf zeit.<br />

Artikel zu bunten Randthemen (Vorstellung<br />

eines Förder ver eins, Interview mit einem in Sachen<br />

<strong>Denkmals</strong>chutz privat enga gierten Bürger,<br />

Reporta gen rund um das Thema Denkmal schutz<br />

usw.) könnten ab Frühsommer platziert werden.<br />

Sie sollten <strong>des</strong>halb gleich nach der ersten<br />

Kon takt aufnahme um ein persönliches Gespräch<br />

mit dem/ der zuständigen Redak teur(in) bitten, um<br />

ge mein same Veröffentlichungen zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> sowie deren Umfänge und Terminierung<br />

zu diskutie ren.<br />

21


Wie Ihr Pressetext aussehen sollte<br />

Auch hier gilt es, auf Professionalität zu achten. Die wesentlichsten<br />

Punkte:<br />

22<br />

Schreiben Sie auf Spaltenbreite (in der Regel<br />

zwischen 38 und 42 Anschläge) sowie mit deutlichem<br />

Zeilenabstand, so dass der/die Redakteur(in)<br />

die Möglichkeit hat, den Text zu redigieren.<br />

Bei ca. 20 Zeilen pro Seite sollten Pressemitteilungen<br />

nie länger als zwei Seiten sein. Meist<br />

reicht eine.<br />

Eine Pressemitteilung ist weder ein Feuilleton<br />

noch eine Reportage, sondern eine sachliche<br />

Nachricht. Konzentrieren Sie sich <strong>des</strong>halb auf das<br />

Wesentliche.<br />

Beginnen Sie mit dem Wichtigsten, also praktisch<br />

mit der Essenz <strong>des</strong> gesamten Beitrags. Bereits<br />

im ersten Satz sollte dem Leser stichwortartig klar<br />

werden, worum es in der Pressemitteilung geht.<br />

Verzichten Sie auf allzu „marktschreierische“<br />

Vokabeln. Nennen Sie statt<strong>des</strong>sen Fakten.<br />

Sprechen Sie den Leser niemals persönlich an<br />

(zum Beispiel: „Interessieren Sie sich für <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

...?“). Vermeiden Sie den Charakter eines<br />

Werbebriefs.<br />

Wichtige Informationen gehören nicht in den<br />

letzten Absatz einer Pressemitteilung. Bauen Sie<br />

Ihre Meldung so auf, dass die letzten Zeilen gekürzt<br />

werden können, die wichtigsten Basis­Informationen<br />

aber trotzdem erhalten bleiben.<br />

Nehmen Sie am Ende einen „Info­Check“ vor:<br />

Nur wenn Ihre Meldung Antworten auf die sechs<br />

klassischen Fragen „Wer, was, wann, wo, wie und<br />

warum“ gibt, ist die Nachricht vollständig.<br />

Bei Pressemitteilungen per E­Mail: Achten Sie<br />

auf eine präzise, kurze Betreffzeile. Vermeiden Sie<br />

Anhänge. Der Text kommt ohne lange „Einführung“<br />

einfach in den Haupttext der Mail.<br />

Geben Sie immer den Ansprechpartner samt<br />

Telefon­ und E­Mail­Kontaktdaten an. Achten Sie<br />

darauf, dass derjenige/diejenige unter der angege­<br />

Textbeispiele<br />

benen Nummer tagsüber erreichbar ist – für den<br />

Fall, dass Rückfragen bestehen.<br />

Erhält die Redaktion nur eine Fotokopie, so<br />

geht der (wichtige) Eindruck der Exklusivität der<br />

Pressemitteilung verloren.<br />

Die Sache, nicht etwa der Termin sollte am An fang Ihres<br />

Textes stehen.<br />

Also zum Beispiel so:<br />

„Türme und Schlösser, Gut shäuser und Fabrikanla<br />

gen öffnen am X. Sep tember ihre Türen. Beim<br />

bun<strong>des</strong>weiten <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> Denk mals stellen<br />

sich in X­Stadt rund 100 Kul tur denk male vor.“<br />

Nicht aber so:<br />

„Am X. September wird der X. bun<strong>des</strong>deut sche <strong>Tag</strong><br />

<strong>des</strong> offe nen <strong>Denkmals</strong> stattfinden. In X­Stadt stellen<br />

sich rund 100 Kulturdenkmale vor ...“<br />

Oder gar so:<br />

„Der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> findet, wie schon<br />

mehrfach be richtet, am Sonntag, dem X. September<br />

statt. In X­Stadt werden zwei Objekte zur Besichtigung<br />

geöffnet ...“<br />

Wählen Sie bei der Terminangabe stets die<br />

Kurz form:<br />

– Nicht: „Am Sonntag, dem X. September, ...“<br />

– Sondern: „Am Sonntag, X. September, ...“<br />

Stellen Sie spätestens im zweiten Satz den<br />

loka len Bezug her. Auf die europäischen Hin tergründe<br />

können Sie in einem der nachfol genden<br />

Absätze eingehen.<br />

– So: „Der historische Turm der einstigen<br />

Wolfskir che in X­Stadt ist zum X. <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

Denk mals am X. September interessierten<br />

Be su chern zugänglich ...“<br />

– Nicht so: „Europaweit wird am Sonntag,<br />

X. Sep tember, der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

began gen. Allein in Hessen sind .... Kulturdenkmale<br />

zu be sichtigen. In X­Stadt sind für<br />

das Publi kum geöff net ...


Sponsoring:<br />

Geschäft auf<br />

Gegenseitigkeit<br />

Sponsoring als Form<br />

der Unter stützung von<br />

kulturellen, sportlichen,<br />

sozialen oder<br />

ökologischen Aktivitäten<br />

erreicht mitt lerweile<br />

ein beacht liches<br />

Potential. Sponsoring<br />

ist ein Geschäft auf<br />

Gegenseitigkeit: Für den Sponsor stellt dieses Engage ment ein<br />

modernes Instrument zur Kom munikation mit der Öf fentlichkeit<br />

dar, dem Sponsorsu cher hin gegen wird damit die Realisierung<br />

seines Vorhabens erleichtert.<br />

Für Ihre praktische Arbeit sollten Sie sich zunächst darüber im<br />

klaren sein, wo die Besonderheiten <strong>des</strong> Sponsoring – insbesondere<br />

im Vergleich zu Spenden und Mäzenatentum – auszumachen<br />

sind.<br />

Der Spender<br />

übernimmt in bestimmten Bereichen <strong>des</strong> öffentli chen Lebens gesellschaftliche<br />

Mitverantwortung, indem er zum Beispiel Stiftungen,<br />

Vereine oder andere Organisationen unterstützt, jedoch keine<br />

Gegenleistung erwartet. Der Spender profitiert le diglich durch<br />

die steuerliche Abzugsfähigkeit seiner Zuwendung.<br />

Der Mäzen<br />

wiederum bleibt in der Anonymität. Er fördert Pro jekte oder<br />

Personen in der Kunst, der Wissen schaft oder im Sport, ohne<br />

dass er eine Gegenleistung erwartet. Im Gegensatz zum Sponsor<br />

bleibt der Mäzen für die Öffentlichkeit in der Regel ver borgen.<br />

Der Sponsor<br />

aber sieht in seinem Engagement eine Möglichkeit zum Dialog<br />

mit der Öffentlichkeit, sozusagen als Ergänzung zu den Werbe­<br />

und PR­Aktivitäten. Das bedeutet konkret: Der Sponsor verlangt<br />

eine Ge genleistung. Insofern ist Sponsoring als eine Art<br />

Geschäft auf Gegenseitigkeit anzusehen. Diese Tatsache sollten<br />

Sie bei Ihrer Suche nach Sponso ren niemals vergessen. Je überzeugender<br />

Sie Ih rem potenziellen Partner verdeutlichen, dass<br />

auch er direkte oder indirekte Vorteile aus einer Un ter stüt zung<br />

Ihres Projekts ziehen kann, <strong>des</strong>to grö ßer sind sicher Ihre Chancen.<br />

Deshalb sollten Sie stets an die Ziele denken, die Ihr eventueller<br />

Sponsor mit seinem Engagement erreichen möchte. Zu nennen<br />

wären unter anderem:<br />

– die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong><br />

– eine sehr spezielle Ansprache seiner Zielgruppe<br />

Tipps für den Erfolg<br />

– Profilierung durch „Imagetransfer“. Wer<br />

sich für eine „gute Sache“ (also etwa für den<br />

Denkmal schutz) ein setzt, darf auf ein positi ves<br />

Image und breite Akzeptanz hoffen<br />

Erstellen Sie möglichst früh ein detailliertes<br />

Sponso ring­Konzept.<br />

Je genauer Sie Ihre Zielgruppe definieren,<br />

<strong>des</strong> to größer die Chancen. Daher sollten Sie sich<br />

fragen: Wer sind Ihre Besucher? Sind Sie eher<br />

jung oder alt, weiblich oder männlich, besonders<br />

kulturinteres siert, von gehobener Bildung etc.<br />

Stellen Sie lokale Bezüge her, was gerade im<br />

Zu sammenhang mit dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

keine Probleme bereiten sollte. Regiona le<br />

Unter neh men sponsern eher lokale Projekte. Die<br />

Aktivitä ten vor Ort im Rahmen einer Veranstaltung<br />

von grenzüberschreitender Bedeutung sind gerade<br />

im Fall <strong>des</strong> <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> ein zugkräfti<br />

ges Argument.<br />

Präsentieren Sie den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

und Ihre lokalen Vorhaben in all gemein verständlicher<br />

Sprache.<br />

Legen Sie dar, an welche Geld­ und/oder<br />

Sachleistungen Sie denken. Stellen Sie dabei immer<br />

das eingangs erwähnte Prinzip „Leistung und<br />

Ge gen leistung“ in den Vordergrund.<br />

Erwähnen Sie unbedingt, auf welche Resonanz<br />

der erste <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> in Ihrer<br />

Re gion gestoßen ist. Nennen Sie Besucher zahlen<br />

und legen Sie Pressekopien bei.<br />

Sofern Sie einen Sponsor finden: Schließen<br />

Sie mit ihm unbedingt einen Vertrag, in dem Sie<br />

die wichtigsten Vereinbarungen verankern.<br />

23


Welcher Sponsor<br />

kommt in Frage?<br />

Wählen Sie den Kreis der potentiellen Sponsoren nach folgenden<br />

Hauptkriterien aus:<br />

– Bedarf an Sach­ oder Dienstleistungen (z.B.<br />

Druc ke rei oder Zeitung)<br />

– Übereinstimmung der Zielgruppen (erwartete<br />

Ziel gruppe <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> und<br />

der Kunden <strong>des</strong> Unterneh mens)<br />

– geographische Nähe (Unternehmen „vor Ort“<br />

sind eher bereit, lokale Projekte zu un terstüt ­<br />

zen)<br />

– Nähe zum Thema „<strong>Denkmals</strong>chutz“ (z.B. Handwerksunternehmen,<br />

Fachver lage usw.)<br />

Fallen Sie aber nicht gleich mit der Tür ins Haus. Informieren Sie<br />

Ihren potenziellen Sponsor zunächst in einem kurzen Brief (oder<br />

Fax) über Ihr Vorhaben. Erst in der zweiten Phase sollten Sie<br />

Ihr ausführ liches Sponsoring-Konzept vorlegen. Anschließend<br />

lässt sich das Thema in einem per sönlichen Ge spräch vertiefen.<br />

Die wichtigsten Inhalte<br />

eines Sponsoring­Konzepts<br />

Die Idee: – Wo liegt die Besonderheit Ihres Projekts? Was<br />

sollte der Sponsor über die Hintergründe <strong>des</strong><br />

<strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> wissen?<br />

– Welche konkreten Erfahrungen wurden bei ähnlichen<br />

Veranstaltungen vor Ort oder bei ähnlichen<br />

Projekten in anderen Städten vergleichbarer<br />

Größe gemacht?<br />

– Auf welche Publikums­/Medienresonanz stieß<br />

der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> im Vorjahr?<br />

– Was erscheint an Ihrem Vorhaben besonders<br />

origi nell oder überraschend?<br />

– Wer steht hinter dem <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>?<br />

– Gibt es weitere Sponsoren?<br />

Erhoffte Leistungen:<br />

– Unterstützung durch Geldzuweisungen<br />

– Sachleistungen (z.B. Herstellung von Druckerzeug<br />

nissen, leihweise Überlassung von Info­<br />

Wän den usw.)<br />

– Dienstleistungen (etwa kostenlose Transportmög<br />

lich keiten, Freianzeigen in Zeitungen o.Ä.)<br />

Zeitrahmen: – Bis zu welchem Zeitpunkt sollte die Entscheidung<br />

<strong>des</strong> Sponsors definitiv feststehen?<br />

– Mit welcher Vorbereitungszeit ist zu rechnen?<br />

– Wann und in welcher Weise wird Kontakt mit<br />

der Presse aufgenommen?<br />

24<br />

– Wann erscheinen ggf. weitere Publikationen?<br />

– Und natürlich: der Veranstaltungstermin<br />

Zielgruppe: – Wie würden Sie den Personenkreis eingrenzen,<br />

der Ihre Veranstaltung besuchen wird?<br />

– Ist es möglich, mit den Besuchern aktiv oder<br />

passiv in einen Dialog zu treten (Plakate, Auslegen<br />

von Info­Mate rial, Anzeigen oder Pressemit<br />

teilungen mit Nennung <strong>des</strong> Sponsors)?<br />

In Schutzbekleidung konnten die Besucher in Oldenburg (NI) Näheres<br />

über das 1925 erbaute Wasserkraftwerk erfahren.<br />

Als Anregung ein paar Beispiele der letzten Jahre:<br />

– Ein Konzert mit historischen Musikinstrumenten, eine Vorführung<br />

und Infos zur Herstellung von Musikinstrumenten<br />

und Erläuterungen durch die Restauratoren gab es für die<br />

Besucher der Bagno Konzertgalerie in Steinfurt (NRW) am<br />

<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>.<br />

– Zahlreiche Bauten in Regensburg (BY), wie das Alte Rathaus,<br />

gewährten am Denkmaltag zum Motto „Holz“ einen<br />

Blick in ihre historischen Dachstühle.<br />

– In einem Fachwerkhaus in Nidderau (HE) konnte man<br />

den Handwerkern bei denkmalgerechten Sanierung unter<br />

größtmöglichem Erhalt der originalen Bausubstanz und<br />

Ausstattung über die Schulter schauen.<br />

– Besucher <strong>des</strong> Kletthamer Gräberfel<strong>des</strong> in Altenerding (BY)<br />

konnten Vorführungen von Textilhandwerk, Nadelbindung,<br />

Holz­ und Lederbearbeitung wie in der Merowingerzeit<br />

erleben.<br />

– In der gotischen Backsteinhallenkirche St. Georgen in Parchim<br />

(MV) wurden den Besuchern Dachführungen, Turmbesteigungen<br />

und eine Gewölbelaufstegführung angeboten.<br />

– Eine Zeitreise zum Thema Wegezoll und Mautgebühr im<br />

Mittelalter gab es in Balve (NRW).<br />

– Eine nachgestellte Weihezeremonie im Mithräum – einer<br />

ehemaligen römischen Kultstätte – und römisches Lagerleben<br />

lockten zahlreiche Besucher nach Königsbrunn (BY).


Kleiner Knigge für<br />

eine gelungene<br />

Führung<br />

Die Erfahrung zeigt<br />

es: Besucher, die<br />

sich am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

auf den Weg machen,<br />

sind sehr<br />

„wissensdurstig“<br />

und interessiert<br />

daran, möglichst<br />

viel über das geöffnete Denkmal zu erfahren. Qualifizierte Führungen<br />

bilden daher – bei allen noch so bunten Rahmenprogrammen<br />

– das Kernstück <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>. Nicht immer<br />

stehen dafür ausreichend geübte Fachleute zur Verfügung. Hier<br />

haben wir für alle nicht so erfahrenen „Gui<strong>des</strong>“ ein paar Tipps zusammengestellt,<br />

wie man sich für eine gelungene Führung wappnen<br />

und grundlegende Fehler vermeiden kann.<br />

Die Vorbereitung<br />

Vor der Führung sollten Sie die Strecke wenigs­tens<br />

einmal ablaufen. So bekommen Sie einen<br />

zeitlichen Eindruck und vermeiden böse Überraschungen,<br />

wenn Objekte gar nicht sichtbar oder<br />

zugänglich sind.<br />

Die führende Person sollte unbedingt pünktlich<br />

am Treffpunkt sein. Es ist empfehlenswert, etwa<br />

10 Minuten vor dem offiziellen Beginn bereitzustehen,<br />

um einen Überblick über die Größe der<br />

Gruppe zu gewinnen und die Mitglieder um sich<br />

zu versammeln.<br />

Schon im Vorfeld klären: An welchen Orten<br />

und Plätzen kann man den Rundgang auch bei<br />

schlechtem Wetter durchführen?<br />

Legen Sie eine Mappe mit Jahreszahlen, Zitaten<br />

und Stichworten an. Durch diese „Spickzettel“<br />

muss man das Gehirn nicht mit unnötigen Fakten<br />

belasten. Pläne oder alte Ansichten der Objekte<br />

können Sie ebenfalls in der Mappe zusammenstellen<br />

und zum entsprechenden Zeitpunkt – gut<br />

sichtbar über dem Kopf – zeigen.<br />

Hustenbonbons in der Tasche sind wahre Retter<br />

bei nervösem Husten und heiserer Stimme.<br />

Versuchen Sie, sich auf die Teilnehmer einzustellen.<br />

So kann man zu Beginn etwa Eindrücke<br />

sammeln, ob die Gäste aus der Region oder von<br />

weit her kommen, ob sie bestimmte Interessengebiete<br />

haben, wo das Niveau der Führung anzusiedeln<br />

ist, usw.<br />

Begrüßung und Einstieg<br />

Stellen Sie sich (und gegebenenfalls die Institution,<br />

für die Sie arbeiten) mit vollem Namen<br />

freundlich vor.<br />

Geben Sie zu Beginn einen kurzen (!) Überblick<br />

über Verlauf und Dauer der Führung.<br />

Tipps für die Rhetorik<br />

Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie langsam,<br />

deutlich und laut. Wenn Sie Stimmlage, Geschwindigkeit<br />

und Lautstärke ab und zu verändern,<br />

vermeiden Sie Monotonie. Durch Gestik und<br />

Mimik kann man den Vortrag lebendiger gestalten.<br />

Gut plazierte Pausen erzeugen beim Zuhörer<br />

Spannung und geben Raum zum Nachfragen.<br />

Gesprochene Sätze sind kurze Sätze! Klar gegliederte<br />

Aussagen sind besser als komplizierte<br />

und ermüdende Verschachtelungen. Sprechen Sie<br />

frei und „leiern“ Sie keine geschriebenen Sätze<br />

herunter.<br />

Wer sich keine Unsicherheiten anmerken lässt,<br />

vermeidet Rückfragen von „Besserwissern“.<br />

Häufiger Blickkontakt mit der Gruppe ist wichtig.<br />

Versuchen Sie ruhig, oft zu lächeln – das verschafft<br />

Ihnen die Sympathien der Teilnehmer, außerdem<br />

können Sie auf Bedürfnisse in der Gruppe<br />

schnell reagieren.<br />

Komplizieren Sie Ihren Vortrag nicht unnötig<br />

durch häufige Nennung präziser Daten und<br />

Namen. Die Zuhörer können sich Fakten besser<br />

merken, wenn sie in einen ungefähren zeitlichen<br />

Kontext eingeordnet werden („Ende <strong>des</strong> 14. Jahrhunderts“<br />

ist eingängiger als „am 14. 10. 1389“).<br />

Genaue Daten sollten Sie, wenn überhaupt, nur<br />

ganz bewusst einsetzen; alle anderen können Sie<br />

auf Notizzetteln notieren, um für Nachfragen gewappnet<br />

zu sein.<br />

Durch Fragen kann die Gruppe in die Führung<br />

einbezogen werden. Sprechen Sie dabei unter<br />

Umständen einzelne Teilnehmer gezielt an.<br />

Falls es nötig werden sollte: Unterbrechen Sie<br />

freundlich, aber bestimmt die „Selbstdarstellungen“<br />

einzelner Gruppenmitglieder.<br />

25


Zum Ablauf –<br />

so hält man die Gruppe „in Schwung“<br />

26<br />

Grundsätzlich sollte man nur Dinge thematisieren,<br />

die auch sichtbar sind. Sätze wie „Normalerweise<br />

könnte man hier sehen ...“ verwirren nur.<br />

Ortswechsel beleben die Geister. Daher sollten<br />

Sie öfter den Standort wechseln. Ganz besonders<br />

freuen sich die Teilnehmer auch mal über eine Gelegenheit<br />

zum Sitzen.<br />

„Man sieht nur, was man weiß“! Weisen Sie<br />

die Besucher auf Details hin, die sie sonst übersehen<br />

hätten.<br />

Wichtig ist es, die Ausführungen so weit wie<br />

möglich an konkreten Beispielen anschaulich zu<br />

machen, sonst schalten die Zuhörer schnell ab.<br />

Anekdötchen und Skurriles geben der Führung<br />

Farbe und bringen die Leute zum Schmunzeln.<br />

Versuchen Sie, Bezugspunkte zwischen den<br />

einzelnen Stationen der Führung zu schaffen. Dies<br />

fördert das bessere Verständnis und hilft, sich das<br />

Gehörte einzuprägen.<br />

Die beliebtesten Fehler<br />

Nehmen Sie nicht die gesamte Führung in<br />

einer langen und trockenen Einleitung vorweg.<br />

Dies schreckt eher ab, als Interesse zu wecken, da<br />

die Besucher das Objekt ja noch gar nicht gesehen<br />

haben.<br />

Stellen Sie sich möglichst nicht an lauten Plätzen<br />

oder stark befahrenen Straßen auf.<br />

Rennen Sie nicht ohne klare Begrüßung los<br />

und kündigen Sie jeweils kurz die nächste Station<br />

an, sonst werden Sie viele Zuhörer „abhängen“.<br />

Passen Sie Ihr Tempo der Gruppe an.<br />

Wenn Sie sich beim Reden vom Publikum abwenden,<br />

können die Teilnehmer Sie nicht verstehen<br />

und gewinnen den Eindruck, dass Sie kein<br />

Interesse an ihnen haben.<br />

Zu viele Fremdwörter und Fachausdrücke machen<br />

selbst kurze Führungen zu langatmigen und<br />

trockenen Vorträgen.<br />

Lassen Sie sich nicht auf Einzelgespräche mit<br />

einem kleinen Teil der Gruppe ein. Die anderen<br />

Führungsmitglieder verlieren dann schnell das<br />

Interesse und fühlen sich überflüssig.<br />

Der Schluss<br />

Berücksichtigen Sie die Größe der Besuchergruppe.<br />

Verzichten Sie lieber auf bestimmte Führungselemente,<br />

als die Teilnehmer in zu enge<br />

Räumlichkeiten „hineinzuquetschen“.<br />

Eine Zusammenfassung kann die Inhalte Ihres<br />

Vortrages noch einmal auf den Punkt bringen.<br />

Nicht nur der Beginn, auch das Ende der Führung<br />

sollte deutlich erkennbar sein. Setzen Sie einen<br />

klaren Schlusspunkt und fordern Sie die Teilnehmer<br />

ausdrücklich zu Fragen auf.<br />

Bedanken Sie sich bei der Gruppe für das Interesse<br />

(„Ich hoffe, dass Ihnen die Führung Spaß<br />

gemacht hat und dass ich Ihnen deutlich machen<br />

konnte ...“). Ein solcher Schlusssatz wird die Besucher<br />

zu einem für Sie wohlverdienten Beifall<br />

animieren.<br />

Und: Keine Angst vor Lampenfieber! Aufregung<br />

vor der Führung steigert Ihre Konzentration und<br />

macht die Führung lebendig. Bemühen Sie sich,<br />

die ersten Sätze besonders ruhig und langsam zu<br />

sprechen. Sie werden sehen, wie die Nervosität<br />

schwindet ...<br />

Besucher durften in München-Schwabing<br />

am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> mit dem<br />

Bauaufzug am Gerüst <strong>des</strong> St.-Ursula-<br />

Kirchturms hinauffahren.


Die Deutsche Stiftung<br />

<strong>Denkmals</strong>chutz<br />

Damit Vergangenheit Zukunft hat – mit diesem Motto wurde<br />

1985 die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz unter der Schirmherrschaft<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>präsidenten gegründet. 23 namhafte deutsche<br />

Wirtschafts­ und Finanzunternehmen stellten damals das<br />

Startkapital zur Verfügung.<br />

Gemäß ihrer Satzung erfüllt die Stiftung zwei Aufgaben:<br />

Sie setzt sich für die Erhaltung und Wiederherstellung<br />

bedeutsamer Kulturdenkmale in Deutschland<br />

ein, soweit die für die Denkmalpflege zuständigen<br />

öffentlich­rechtlichen oder privatrechtlichen<br />

Institutionen keine ausreichende Denkmalpflege<br />

gewährleisten können.<br />

Darüber hinaus verfolgt sie den Zweck, den<br />

Gedanken <strong>des</strong> <strong>Denkmals</strong>chutzes und die Notwendigkeit<br />

der Pflege von Kulturdenkmalen in breite<br />

Kreise der Bevölkerung zu vermitteln und sie zu<br />

aktiver Mithilfe zu bewegen.<br />

Über 200.000 private Förderer und Unternehmen unterstützen<br />

diese Arbeit und vertrauen der Stiftung seit 1985 ihre Spenden<br />

an. Seit 1991 ist die Stiftung Destinatärin der Fernseh­Lotterie<br />

GlücksSpirale. Zudem erhielt sie zeitweilig Zuwendungen <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>.<br />

Mehr als 480 Millionen Euro konnte die Stiftung seit ihrer Gründung<br />

allein für die Rettung <strong>des</strong> bedrohten Kulturerbes zur Verfügung<br />

stellen und damit über 4.100 Denkmale retten helfen. Das<br />

Geld kam Bürgerhäusern, Dorf­, Stadt­ und Klosterkirchen sowie<br />

technischen und archäologischen Denkmalen zugute. So erhielt<br />

die monumentale Georgenkirche in Wismar ebenso Unterstützung<br />

wie das Kloster Haydau im hessischen Morschen, der Leuchtturm<br />

Roter Sand ebenso wie die Völklinger Hütte, Schloss Moritzburg<br />

bei Dresden ebenso wie die Bruno­Taut­Siedlung in Berlin­Weißensee,<br />

die Erfurter Krämerbrücke ebenso wie der Alte Turm in<br />

Mettlach.<br />

Was fördert die Stiftung?<br />

Die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz fördert Kulturdenkmale.<br />

Das sind in erster Linie historische Bauwerke, aber auch technische<br />

Denkmale, in denen sich die Wirtschafts­ und Sozialgeschichte<br />

spiegelt, historische Gartenanlagen und archäologische<br />

Denkmale. Auch bewegliche Kulturgüter wie etwa Altäre oder<br />

Skulpturen gehören dazu.<br />

Strenge Kriterien müssen angelegt werden, um die begrenzten<br />

Mittel dort einzusetzen, wo sie am meisten bewirken – nämlich<br />

dort, wo die Pflege von Denkmalen durch staatliche Hilfe nicht<br />

ausreichend gewährleistet ist, wo die Mittel der Stiftung, die rasch<br />

und ohne administrative Umwege eingesetzt werden können, zusätzliche<br />

öffentliche Mittel möglich machen. Die wichtigsten Kriterien<br />

für eine Förderung sind die akute Gefährdung eines <strong>Denkmals</strong><br />

sowie seine kulturgeschichtliche Bedeutung. Voraussetzung ist,<br />

dass das Projekt ein nach den gesetzlichen Kriterien anerkanntes<br />

Denkmal ist. Rekonstruktionen zerstörter Baudenkmale werden<br />

nicht gefördert. Über die zahlreichen an die Stiftung gerichteten<br />

Anträge entscheidet die Wissenschaftliche Kommission im Rahmen<br />

<strong>des</strong> vom Vorstand beschlossenen Haushaltes. Derzeit kann<br />

die Stiftung nur bei einem von zehn Anträgen die erhoffte Hilfe<br />

bringen.<br />

Wie fördert die Stiftung?<br />

Die Stiftung gewährt Zuschüsse, zinsgünstige oder zinslose Darlehen<br />

zur Erhaltung oder Wiederherstellung sowie zum Ankauf<br />

gefährdeter Denkmale durch öffentlich­rechtliche Körperschaften<br />

oder gemeinnützige Einrichtungen <strong>des</strong> privaten Rechts.<br />

Die finanziellen Beiträge der Stiftung ergänzen die staatliche Förderung.<br />

Sie wollen und können sie nicht ersetzen, denn Bund und<br />

Länder können nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden.<br />

Deshalb fließen die Mittel vorrangig in die Erhaltung oder Wiederherstellung<br />

von Denkmalen, die sich im Besitz von gemeinnützigen<br />

Einrichtungen, Kirchengemeinden, Kommunen oder Privatpersonen<br />

befinden. Die Mittel der Stiftung sind meist Initialzündung,<br />

da sie zusätzliche Gelder aus anderen Quellen anziehen oder<br />

Voraussetzungen für weitere Zuschüsse von anderer Seite schaffen<br />

sollen. Aus diesem Grund sind eine enge Zusammenarbeit und<br />

Abstimmung mit den Lan<strong>des</strong>denkmalämtern und den Denkmalbehörden<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Denkmalpflege braucht neben der akuten Rettung auch die kontinuierliche<br />

Pflege. Geeignete Instrumente sind daher private<br />

Stiftungen, die die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz treuhänderisch<br />

verwaltet. Die Erträge aus dem gestifteten Kapital gewährleisten<br />

die Bereitstellung von Mitteln für die dauerhafte Pflege<br />

<strong>des</strong> Kulturdenkmals.<br />

Bewusstseinsbildung durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

Nur wer weiß, welche Bedeutung jahrhundertealte Baudenkmale<br />

haben, kann ein Verständnis für ihren Erhalt entwickeln. Deshalb<br />

betreibt die Stiftung intensive Informationsarbeit in der Öffentlichkeit.<br />

Ausstellungen, Messebeteiligungen, Fernseh­ und Radiobeiträge,<br />

Preisverleihungen, Benefiz­Konzerte, Jugendprojekte<br />

und vielfältige Publikationen – die Liste an Beispielen ist<br />

lang. Nicht zu vergessen der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong>. All dies<br />

27


geschieht im Bemühen, den Gedanken <strong>des</strong> <strong>Denkmals</strong>chutzes in<br />

breite Kreise der Bevölkerung zu tragen, wie es die Satzung der<br />

Stiftung vorsieht.<br />

28<br />

Publikationen<br />

Mit ihrem zweimonatlich erscheinenden Magazin<br />

MONUMENTE informiert die Stiftung über Themen<br />

rund um den <strong>Denkmals</strong>chutz und berichtet über ihre<br />

Förderprojekte.<br />

Seit 2005 ist das Magazin auch im Internet präsent<br />

unter www.monumente­online.de. Zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong><br />

<strong>Denkmals</strong> erscheint je<strong>des</strong> Jahr eine Sonderausgabe<br />

dieser Zeitschrift, die zur Information für Besucher<br />

gedacht ist. Bücher, Broschüren, Kalender, Puzzles<br />

und Postkarten führen in die Denkmallandschaft<br />

ein.<br />

Informationen im Internet<br />

Im Internet ist die Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

unter www.denkmalschutz.de präsent. Dort<br />

gibt es Tipps und Termine, Informationen und Bücher<br />

rund um den <strong>Denkmals</strong>chutz. Ein Newsletter informiert<br />

alle zwei Monate über Neuigkeiten. Unter www.<br />

denkmal­mit­pfiff.de finden Kinder und Jugendliche<br />

viel Wissenswertes und Unterhaltsames zum Thema<br />

<strong>Denkmals</strong>chutz. Neben seiner eigenen Homepage<br />

www.tag­<strong>des</strong>­<strong>offenen</strong>­denkmals.de hat der Denkmaltag<br />

in den sozialen Netzwerken wie Facebook seine<br />

Präsenz.<br />

Ortskuratorien<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter betreiben auf regionaler<br />

Ebene Informations­ und Öffentlichkeitsarbeit für die<br />

Stiftung. Sie unterstützen bun<strong>des</strong>weite Kampagnen<br />

und begleiten die lokalen Förderprojekte der Stiftung<br />

mit eigenen Aktionen vor Ort. So repräsentieren sie die<br />

Stiftung in ihrer Stadt, halten Vorträge, zeigen Ausstellungen,<br />

nehmen an Veranstaltungen teil oder organisieren<br />

diese selbst.<br />

Förderung der Aus­ und Weiterbildung<br />

in der Denkmalpflege<br />

Die Aus­ und Weiterbildung der in der Denkmalpflege<br />

Tätigen ist von besonderer Wichtigkeit. Daher<br />

hat die Stiftung das Görlitzer Fortbildungszentrum für<br />

Handwerk und Denkmalpflege sowie die Denkmalakademien<br />

in Görlitz und Romrod gegründet und unterstützt<br />

das Deutsche Fachwerkzentrum in Quedlinburg.<br />

Schulprojekt „denkmal aktiv – Kulturerbe macht<br />

Schule“<br />

Mit „denkmal aktiv“ fördert die Deutsche Stiftung<br />

<strong>Denkmals</strong>chutz schulische Projekte zu den Themen<br />

kulturelles Erbe und <strong>Denkmals</strong>chutz. Ob im Unterricht,<br />

in Form von Schul­AGs oder als Ganztagsangebot, im<br />

Zentrum von „denkmal aktiv“ steht die Erkundung <strong>des</strong><br />

kulturellen Erbes im direkten Lebensumfeld der Schüler.<br />

Die eigene Umwelt genauer wahrzunehmen, gebaute<br />

Geschichte zu erleben und dabei den Wert und die<br />

Bedeutung von Kulturdenkmalen kennen lernen, das ist<br />

das Ziel der bun<strong>des</strong>weiten Initiative. Typische Fragen,<br />

denen Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern nachgehen,<br />

lauten: Was sind Kulturdenkmale und worin besteht<br />

ihr Wert? Welche historischen Bauten und Stätten<br />

sollten erhalten bleiben und warum? Was können<br />

wir dazu beitragen, dass unser kulturelles Erbe in der<br />

Öffentlichkeit mehr Beachtung findet? Zugleich wird<br />

mit „denkmal aktiv“ ein Netzwerk von Schulen aufgebaut,<br />

die die Themen kulturelles Erbe und <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

alters­ und schulformgerecht in den Schulalltag<br />

einbinden. Weitere Informationen gibt’s im Internet unter<br />

www.denkmal­aktiv.de.<br />

Jugendbauhütten<br />

Im Rahmen eines „Freiwilligen Jahres in der Denkmalpflege“<br />

können Jugendliche die vielfältigen Aufgabenbereiche<br />

der Denkmalpflege kennen lernen. Junge<br />

Menschen zwischen 18 und 26 Jahren haben die Möglichkeit,<br />

in Werkstätten – etwa bei Glas­ oder Möbelrestauratoren,<br />

bei Stuck­ oder Steinmetzarbeiten oder<br />

in der Tischlerei – zu arbeiten. Oder sie können Erfahrungen<br />

in der Bodendenkmalpflege, in Planungsbüros<br />

oder bei Ämtern und Initiativen der Denkmalpflege<br />

sammeln. Derzeit gibt es dreizehn Jugendbauhütten<br />

in Deutschland, und zwar in Berlin/Brandenburg (B/<br />

BB), Regensburg (BY), Romrod (HE), Stralsund/Szczecin<br />

(MV und PL), Wismar (MV), Stade (NI), Duisburg/<br />

Raesfeld (NW), Soest (NW), Quedlinburg (SA), Lübeck<br />

(SH), Görlitz (SN), Mühlhausen (TH) und speziell für<br />

Gartendenkmalpflege Potsdam (BB).<br />

Wir bauen auf Kultur.<br />

Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

Spendenkonto: 305555500<br />

Commerzbank Bonn, BLZ 38040007


Cover Umnutzung 11.02.2008 15:41 Uhr Seite 1<br />

Rainer Fisch<br />

Eine kritische<br />

Bestandsaufnahme<br />

Zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> 2013<br />

Bilderbuch ab 4 Jahren<br />

Ein Kinderbuch-Klassiker<br />

Mit fröhlichen Reimen<br />

und farbenfrohen Illustrationen<br />

macht sich<br />

dieses Buch für eine<br />

alte Linde stark: Die<br />

Dorfbewohner retten<br />

den alten Baum – ganz<br />

ohne erhobenen Zeigefinger<br />

bringen die<br />

Autorinnen die Geschichte<br />

zu Papier. Die<br />

kindgerechten Reime von Lore Leher können Kinder<br />

schnell mitsprechen, auch ohne Lesen zu können. Die<br />

Da war die alte Linde froh<br />

und stand bald wieder stark und so<br />

wie noch zu jeder Sommerszeit<br />

in ihrem grünen Blätterkleid.<br />

UMNUTZUNG<br />

VON KIRCHENGEBÄUDEN<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

Die CD zum Buch<br />

enthält die ausgewählten<br />

Beispiele<br />

ungekürzt.<br />

liebevoll gestalteten Illustrationen von Ursula Kirchberg<br />

laden dazu ein, die Geschichte selbst mitzuerzählen. Die<br />

beiden erfolgreichen Autorinnen sagen selbst, es sei ihr<br />

Lieblingsbuch, und das kann es auch für viele Vorschulkinder<br />

werden!<br />

Dieses Buch ist selbst schon fast ein Denkmal. 1967<br />

erstmals im Bertelsmann Jugendbuchverlag erschienen,<br />

wurde es ein großer Erfolg. Seit langer Zeit war es vergriffen,<br />

doch das Thema bleibt aktuell.<br />

Lore Leher (Idee und Text), Ursula Kirchberg (Ill.)<br />

Die alte Linde Gundula Best.-Nr. BL 0282<br />

32 S., 17 Illustrationen, 20,8 x 23 cm, ab 4 Jahren.<br />

ISBN 978-3-86795-028-2 12,80 Euro<br />

Leere Kirchen, was tun?<br />

Heute sind sie Gemeindezentrum, Museum,<br />

Konzerthalle, Bibliothek – aber auch Büro,<br />

Turnhalle oder Kindergarten.<br />

Seitdem in Deutschland die Leerstände von Sakralbauten<br />

zunehmen, z.B. im Bistum Essen fast jede dritte Kirche geschlossen<br />

wird und mancherorts Gotteshäuser zum Verkauf<br />

angeboten werden, stellt sich die Frage nach dem Umgang<br />

mit den Bauwerken immer lauter.<br />

Umnutzung, Teilumnutzung und Nutzungserweiterungen<br />

von Kirchengebäuden sind zu aktuellen Herausforderungen<br />

der Denkmalpfl ege geworden. Zwar gab es Umnutzungen<br />

von Kirchen zu allen Zeiten, doch unterscheidet<br />

sich die jüngste Welle von früheren Epochen. Wo aber sind<br />

die Ursachen <strong>des</strong> Kirchenleerstan<strong>des</strong> zu suchen? Wie sieht<br />

ein solcher Umnutzungsprozess konkret aus? Wie ist die<br />

Nachhaltigkeit bereits durchgeführter Projekte zu bewerten?<br />

Best.-Nr. SP 0619<br />

Puzzle mit 1200 Teilen.<br />

Mit einem „Interview“<br />

über die Entwicklung <strong>des</strong><br />

Dorfes in der Geschichte<br />

in einer Sonderausgabe<br />

der „Landschau“<br />

18,40 Euro<br />

AUFERSTEHUNGSKIRCHE BERLIN<br />

Heutige Nutzung: Gemeindekirche,<br />

<strong>Tag</strong>ungszentrum, Büroflächen<br />

Bauherr: Evangelische Auferstehungs-<br />

Kirchgemeinde Berlin-Friedrichshain<br />

Nutzer: Umweltforum Berlin_Auferstehungskirche<br />

GmbH, Evangelische Auferstehungs-<br />

Kirchgemeinde Berlin-Friedrichshain<br />

Architekt: Franz Vogtländer, Bergisch Gladbach<br />

Umbaujahr: 1999 bis 2002<br />

Schreib mit Kultur!<br />

Briefkarten für den <strong>Denkmals</strong>chutz<br />

Lediglich die Westturmfassade sowie die ersten drei<br />

Joche der Umfassungsmauern der historistischen<br />

Backsteinhallenkirche überdauern das Ende <strong>des</strong><br />

Zweiten Weltkrieges. Die Ende <strong>des</strong> 19. Jh. errichtete<br />

Auferstehungskirche wird 1943 bis 1945 gleich<br />

mehrfach zerstört. Der vereinfachte und verkleinerte<br />

Wiederaufbau reduziert die Kapazitäten auf „nur<br />

noch“ 700 Sitzplätze.<br />

Anfang der 1990er Jahre ist für die heute ca. 800<br />

Mitglieder zählende Gemeinde auch dieser Kirchenraum<br />

viel zu groß. Zunächst baut man mit finanzieller<br />

Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

und Umweltschutz 1993 den rechten<br />

Turmnebenraum zu einer Küsterei mit Teeküche um.<br />

Der linke Turmnebenraum wird als Winterkirche hergerichtet.<br />

Anschließend entwickeln die Kirchengemeinde,<br />

der Kirchenkreis Berlin Stadtmitte sowie die<br />

gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungs-<br />

KirchBauhof gGmbH ein Konzept für eine langfristige<br />

tragfähige Nutzung.<br />

Alle Preise zuzüglich Versandkosten, gewichts- und stückzahl abhängig zwischen 3,20 Euro und 4,80 Euro je Bestellung.<br />

So entsteht die Idee einer Nutzungsintensivierung<br />

durch Umbau zum Veranstaltungszentrum und<br />

Bürostandort für Unternehmen aus der Sparte <strong>des</strong><br />

ökologischen Bauens. Eine Betreibergesellschaft mit<br />

dem Namen: Umweltforum Berlin_Auferstehungskirche<br />

soll durch Vermietungen und die Organisation<br />

von Veranstaltungen die Umbau- und Sanierungskosten<br />

refinanzieren.<br />

Der beauftragte Architekt Franz Vogtländer aus<br />

Bergisch Gladbach entscheidet sich für den Abriss<br />

der Wiederaufbauphase, so dass lediglich die Überreste<br />

<strong>des</strong> Ursprungbaus erhalten bleiben. Unmittelbar<br />

an das alte Kirchenschiff anschließend, das fehlende<br />

vierte Joch sowie das Dach ersetzend, stellt er<br />

einen Stahlbetonkörper mit Glasvorhangfassade. Zu<br />

Anschauungszwecken werden ökologische Standards<br />

realisiert.<br />

Im Erdgeschoss <strong>des</strong> Neubaus entsteht ein Foyer<br />

mit Café. Die Seminarräume liegen im ersten Obergeschoss.<br />

Büroflächen mit flexiblen Grundrissen<br />

Erhältlich bei: Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz · MONUMENTE Publikationen<br />

Schlegelstraße 1 · 53113 Bonn | Tel. 0228 / 95735-0 | Fax 95735-28 | shop@monumente.de | www.denkmal-shop.de<br />

48<br />

FRIEDENSTRASSE . 1024<br />

Rainer Fisch<br />

Umnutzung von Kirchengebäuden<br />

in Deutschland<br />

Eine kritische Bestandsaufnahme<br />

Format 20 x 27 cm, 152 Seiten. Mit einem<br />

Vorwort von Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Gottfried<br />

Kiesow. ISBN 978-3-936942-95-8, inkl. CD<br />

Best.-Nr. BU 958<br />

24,50 Euro<br />

PUZZLE<br />

nach einem Motiv von<br />

Heinz-Joachim Draeger<br />

Das alte Dorf<br />

Das Dorf nimmt immer<br />

mehr städtische Züge an.<br />

Viele Einwohner arbeiten in<br />

der Stadt oder in der Fabrik<br />

und schätzen doch die Zugehörigkeit<br />

zur Dorfgemeinschaft. Ställe und<br />

Scheunen wurden überflüssig. Wenigstens<br />

wurde das alte Schulhaus gerettet und ins<br />

Freilichtmuseum überführt – hier im Dorf<br />

hatte es zwischen Kirche und Gasthaus seinen<br />

angestammten Platz.<br />

Die 1200 Teilen verlangen etwas Geduld.<br />

61 x 61 cm. ISBN 978-3-86795-061-9<br />

St. Georgen in Wismar<br />

Rund 40 Millionen Euro kostete<br />

der Wiederaufbau der monumentalen<br />

Backsteinkirche in Wismar<br />

und dauerte 20 Jahre.<br />

Die Briefkarten zeigen<br />

drei Ansichten der Georgenkirche<br />

und das eindrucksvolle<br />

Sterngewölbe, das in<br />

historischer Technik wieder<br />

aufgemauert wurde.<br />

8 Klassiker-Briefkarten, 4 Motive, 8 Umschläge<br />

Best.-Nr. KG 112<br />

9,20 Euro<br />

sind im zweiten und dritten Obergeschoss ange<br />

net. Das Dachgeschoss beherbergt über die gesa<br />

Fläche ein Großraumbüro.<br />

Der alte Kirchenraum wird zu einem mode<br />

Veranstaltungssaal umgestaltet. Er dient jedoch<br />

weiterhin an Festtagen und besonderen Ereign<br />

der Gemeinde, die sich ansonsten in ihre Win<br />

che zurückgezogen hat. Dem Architekt gelin<br />

den Charakter eines Sakralraumes zu bewahr<br />

dem er die flache Chorwand als hinterleu<br />

transluzente Glaswand ausbildet. Das ehe<br />

Chorfenster aus den 1950er Jahren findet h<br />

Wiederverwendung. Altar, Ambo und Tau<br />

sind mobil und können bei einer außerlitu<br />

Nutzung entfernt werden. Das Kreuz jedo<br />

unverrückbar an seinem Platz und muss vo<br />

weiligen Mietern <strong>des</strong> Veranstaltungszentrum<br />

tiert werden.<br />

49


Das Mal- und Spielplakat zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />

Illustration: Marion Meister<br />

Mal- und Spielplakat zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> Deutsche Stiftung <strong>Denkmals</strong>chutz | Schlegelstraße 1 | 53113 Bonn | Tel. 02 28 / 90 91-0 | Fax 02 28 / 90 91-109 | www.denkmalschutz.de

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!