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termine<br />
Österreich<br />
Nordisch<br />
Skispringer um Medaillen bei der Nordischen<br />
Ski-WM im finnischen Lahti.<br />
Neue Generation<br />
„Hier eine Priorität zu setzen ist extrem<br />
schwierig“, erklärt uns das heimische<br />
Skispringer-Aushängeschild und vormaliger<br />
Vierschanzentourneesieger Stefan<br />
Kraft im Gespräch, „sowohl die<br />
Tournee als auch die WM sind absolute<br />
Saisonhighlights. Speziell auf die Stimmung<br />
bei den Tournee-Heimbewerben<br />
in Innsbruck und Bischofshofen freue<br />
ich mich gewaltig, aber auch die Ski-<br />
WM wird ein sportlicher Höhepunkt.“<br />
Kraft ist gemeinsam mit seinem Kumpel<br />
Michael Hayböck an der Spitze des heimischen<br />
Sprungkaders, nachdem sich<br />
Rekordweltcupsieger Gregor Schlierenzauer<br />
eine vorläufig einjährige Auszeit<br />
gönnt und damit auch der letzte Springer<br />
der „älteren Generation“ dem Weltcupzirkus<br />
abhandenkam. Kraft und<br />
Hayböck sprangen in den letzten Jahren<br />
aber souverän in die Bresche, kennen<br />
das Gefühl von WM-Medaillen, haben<br />
je vier Weltcupsiege auf ihrem Konto<br />
und sind auch privat ein unzertrennliches<br />
Tandem.<br />
Wider die Klischees<br />
„Andreas Felder und Ernst Vettori haben<br />
früher schon vorgemacht, dass es<br />
möglich ist, im Spitzensport sehr gut<br />
befreundet zu sein“, erklärt Hayböck,<br />
„das sollte trotz Wettkampf und Wettbewerb<br />
möglich sein.“ Kraft sieht sich<br />
und Hayböck als „dynamisches Duo“,<br />
nur wenn es um Fußball geht – Kraft<br />
ist Bayern-Fan, Hayböck drückt dem<br />
FC Barcelona die Daumen – oder sich<br />
die beiden vom Bakken in die Tiefe<br />
stürzen, hört sich der Zusammenhalt<br />
auf. Das Klischee vom verbissenen Einzelsportler<br />
ist gerade im Springerzirkus<br />
genauso falsch wie jenes, dass sich die<br />
Athleten nur von Luft, Liebe und vielleicht<br />
noch etwas Obst ernähren würden.<br />
„Eine meiner Lieblingsspeisen ist<br />
Kaiserschmarren“, lacht Hayböck, „ich<br />
glaube, das sagt schon einiges aus. Natürlich<br />
müssen wir uns gesund und ausgewogen<br />
ernähren, um unsere besten<br />
Leistungen abrufen zu können, aber<br />
grundsätzlich dürfen wir alles essen,<br />
was uns schmeckt.“<br />
wird es zwischen 27. und 29. Jänner<br />
in Seefeld, wenn es beim FIS Weltcup<br />
Nordische Kombination um die Triple-<br />
Trophäe geht.<br />
Beim Audi FIS Ski Weltcup treten am<br />
24. Jänner die Herren beim 20. Nightrace in<br />
Schladming an, die Damen beim Zauberbergrennen<br />
am Semmering zwischen 28. und<br />
29. Dezember sowie am 20. Jänner in der<br />
Flachau und zwischen 14. und 15. Jänner<br />
bei der Abfahrt und Alpinen Kombination<br />
am Zauchensee.<br />
Zwischen 29. und 30. Dezember sowie<br />
zwischen 3. und 6. Jänner freuen wir uns<br />
auf die 65. Vierschanzentournee in Oberstdorf,<br />
Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen.<br />
Zwischen 6. und 19. Februar gehts bei den<br />
FIS Alpine World Ski Championships in<br />
St. Moritz fesselnd zu, nicht minder beim<br />
Hahnenkamm-Rennen zwischen 17. und<br />
22. Jänner.<br />
Unsere Damen und Herren springen beim<br />
FIS Weltcup Skifliegen zwischen 6. und<br />
8. Jänner sowie zwischen 3. und 5. Februar in<br />
Oberstdorf.<br />
Zwischen 3. und 4. Februar verwandelt sich das<br />
Air + Style Innsbruck wieder in ein internationales<br />
Snowboard-Mekka, u. a. mit Biffy Clyro!<br />
Es geht aber auch spannend-sportlich ohne Ski<br />
& Board: Am 27. Jänner findet in Igls wieder<br />
die Rennrodel-Weltmeisterschaft statt.<br />
Fremde Gefilde<br />
Wer derart fokussiert durch eine Saison<br />
fliegt, dem bleibt natürlich wenig Zeit<br />
für das Rundherum. So verwundert es<br />
nicht, dass die beiden die restlichen<br />
Wintersportarten eher rudimentär verfolgen.<br />
„Ich fiebere natürlich mit meinen<br />
ÖSV-Kollegen mit“, betont Kraft, „aber<br />
als richtig aktiven Fan kann ich mich<br />
nicht bezeichnen. Mir fehlt schlichtweg<br />
die Zeit, um mir all die Rennen vor<br />
dem Fernseher anzusehen.“<br />
Würde ein Stefan Kraft eigentlich gerne<br />
einmal für einen Wettkampf in den<br />
Körper von Marcel Hirscher oder Top-<br />
Kombinierer Bernhard Gruber schlüpfen?<br />
„Ich bin leidenschaftlicher Skifahrer,<br />
aber was Marcel auf den Brettln<br />
macht, das ist schon unglaublich. Und<br />
wenn ich daran denke, was Bernie auf<br />
der Loipe leisten muss – da bleibe ich<br />
lieber beim Skispringen.“<br />
Hayböck fasziniert vor allem die Vielseitigkeit<br />
bei den Nordischen Kombinierern:<br />
„Es ist diese Kombination aus<br />
Schnellkraft und Ausdauer, die dieser<br />
Sport fordert. Irgendwie passt das eigentlich<br />
nicht zusammen, aber die Jungs<br />
kriegen das sensationell hin.“<br />
Jubiläen & Rekordjagd<br />
Für einen heißen Winter ist trotz der<br />
kühlen Temperaturen gesorgt – dafür<br />
sorgen nicht nur die zuvor erwähnten<br />
Großereignisse, sondern auch Jubiläen<br />
und Rekordjagden. Der Ski-Weltcup<br />
feiert seinen 50. Geburtstag und Marcel<br />
Hirscher könnte sich mit einem etwaigen<br />
sechsten Gesamtweltcup-Sieg tatsächlich<br />
zum größten aller Großen krönen<br />
– denn diese Marke ist bis heute<br />
unerreicht. Auch wenn die heimische<br />
Sportlerriege stets bemüht ist, jegliche<br />
Superlative von sich zu weisen: im Wintersport,<br />
da sind wir was. Ob vom Bakken<br />
segelnd, in der Loipe kämpfend,<br />
auf der Piste fahrend oder vor dem<br />
Fernseher sitzend – auf dem Schnee<br />
sind wir Österreicher noch immer eine<br />
Weltmacht.<br />
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