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!ticket live<br />
Best Place in Vienna<br />
Keine andere heimische Location verkörpert das freie Gefühl<br />
alternativer Subkulturen so sehr wie die Arena. Eine Wiener<br />
Institution mit bewegter Geschichte. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />
Ob Punk- und Metalbands,<br />
Folk-Gruppen und Singer-<br />
Songwriter oder Drum-’n’-<br />
Bass-DJs – sie alle geben sich hier die<br />
Klinke in die Hand: Die Arena versteht<br />
es, verschiedensten popkulturellen<br />
Einflüssen eine Bühne zu geben und<br />
dabei dem Mainstream lächelnd eine<br />
Absage zu erteilen. Auch das industriell-alternative<br />
Ambiente verleiht<br />
dem berühmten Backsteinbau in<br />
Wien-Landstraße seinen besonderen<br />
Charme.<br />
Der Atem der Geschichte<br />
Kein Wunder, denn die mit Graffiti<br />
besprühten Ziegelwände sind ein Ort<br />
mit bewegter Geschichte: Anno 1970<br />
fungierten die Gründe des ehemaligen<br />
Auslandsschlachthof St. Marx als alternative<br />
Veranstaltungsschiene der<br />
Wiener Festwochen, 1976 drohten jedoch<br />
Verkauf und Abriss. Perfekter<br />
termine (auswahl)<br />
Caliban / Suicide Silence (8.) und die MTV<br />
Headbangers Ball Tour mit u. a. Iced Earth<br />
(16.) sind nur zwei der zahlreichen Höhepunkte<br />
im Dezember, und auch der Jänner weiß mit<br />
Black Stone Cherry (21.) und Sportfreunde<br />
Stiller (8.) die ersten Jahres-Highlights zu<br />
kredenzen. Stark wird auch der Februar mit<br />
Hammerfall (1.), Devin Townsend Project<br />
(14). und Skunk Anansie (18.), bevor bereits<br />
im April mit dem Vienna Metal Meeting (8.)<br />
und dem Impericon Festival (14.) die ersten<br />
Festivals des Jahres anstehen. Sobald es wärmer<br />
wird, rufen mit Christina Stürmer (12.) und<br />
Bilderbuch (18.) im Mai die ersten Open Airs.<br />
48|<br />
Atmosphäre Die Arena gehört nicht umsonst zu den beliebtesten heimischen Locations.<br />
Zeitpunkt für die heimische Protestkultur,<br />
dem laufenden europäischen<br />
Trend zu folgen und sich ebenfalls zu<br />
formieren: Aktivisten, genauer gesagt<br />
die Besucher der letzten dort stattfindenden<br />
Theatervorstellung, besetzten<br />
das Areal, um es weiterhin als dringend<br />
gebrauchtes Zentrum für Jugend-, Alternativ-<br />
und Gegenkultur zu bewahren<br />
– denn zu jener Zeit hatte die Stadt<br />
für junge Undergroundler nur wenig<br />
zu bieten. Auch bekannte Persönlichkeiten<br />
der Austropop-Szene schlossen<br />
sich dem Protest der „Arenauten“ an,<br />
der sich über Monate hinweg zog.<br />
Über 200.000 Menschen besuchten<br />
während der Besetzung das Gelände,<br />
das sich zum selbst verwalteten Kultur-<br />
und Kommunikationszentrum<br />
wandelte. Was mit Erfolg gekrönt wurde:<br />
Die Arena blieb in ihrer bestehenden<br />
Form erhalten, ihre Funktionen<br />
wurden über die Jahre ausgebaut. Heute<br />
ist sie Österreichs größte Anlaufstelle<br />
alternativer Kultur, Leonhard Cohen<br />
bezeichnete sie einst als „best place in<br />
Vienna, best place in Europe, best<br />
place in the world“.<br />
Musik, Kino und mehr<br />
Man kann Meister Cohen zustimmen<br />
oder nicht, Fakt ist, dass die Arena ein<br />
Fotos: Arena Wien