Rotary Magazin 09/2023
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ROTARY SUISSE – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – SEPTEMBRE 2023
ROTARISCHER STANDPUNKT
DAS SPIEL DES GLÜCKS –
EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE
Glück ist ein Phänomen, das sich schwer in Worte fassen lässt.
Es ist flüchtig und doch tiefgreifend, vergänglich und dennoch
dauerhaft. Als Governor im Distrikt 2000 hatte ich voriges Jahr
das Privileg, die unglaubliche Vielfalt an Serviceprojekten zu erleben,
die von unseren engagierten Mitgliedern in mehr als 80
Clubs durchgeführt werden.
Rotary, eine internationale Gemeinschaft
von Fachleuten und Führungskräften, die
sich für «Service Above Self» einsetzen,
eröffnet uns unzählige Möglichkeiten,
Glück zu verbreiten, indem wir uns in
unseren Gemeinschaften engagieren und
uns für globale Fragen einsetzen. Als Mitglied
von Rotary weiss ich, wie wichtig es
ist, es mit anderen zu teilen.
Jeden Morgen, wenn ich aufwache
und mich selbstständig, mit eigener Kraft
aus dem Bett heben kann, empfinde ich
ein tiefes Gefühl des Glücks. Ebenso,
wenn ich meine Füsse auf den Boden stelle
und spüre, wie ich sie einzeln bewegen
kann. Und schliesslich, wenn ich neben
mir im Bett die beste Frau der Welt sehe,
weiss ich, dass ich das Glück getroffen
habe. Dieses tägliche 3:0-Resultat – selbst
in herausfordernden Zeiten immer noch
ein 3:1-Resultat – ist ein kleines persönliches
Wunder. Ein Geschenk des Glücks,
das wir alle zu schätzen wissen sollten.
Es ist faszinierend, wie unterschiedlich
Glück für verschiedene Menschen sein
kann. Für manche mag es ein sonniger Tag
sein, für andere das Lächeln eines geliebten
Menschen. Ein bemerkenswerter
Aspekt des Glücks ist seine unerwartete
Unabhängigkeit von materiellem Wohlstand.
2010 haben die Nobelpreisträger
Daniel Kahneman und Angus Deaton eine
Studie veröffentlicht, die nahelegt, dass
ein Einkommen von etwa 75 000 US-
Dollar pro Jahr ein Optimum für das
Glücksgefühl darstellt. Jenseits dieser
Schwelle führt zusätzliches Einkommen
nicht zu einer signifikanten Steigerung des
täglichen Glücks.
Diese Studie wirft ein interessantes
Licht auf unser Verständnis von Glück. Es
zeigt, dass Glück mehr mit unserem Innenleben
und unserem Zugang zu Grundbedürfnissen
wie Sicherheit, Gesundheit
und Beziehungen zu tun hat als mit ma teriellem
Reichtum.
Neben diesen Aspekten des Glücks
gibt es noch einen weiteren, den ich
besonders hervorheben möchte: die
Freude am Geben. Forschungen haben
gezeigt, dass uns Grosszügigkeit – ob
durch Spenden oder ehrenamtliche Ar -
beit – glücklicher macht. Sie aktiviert die
gleichen Teile des Gehirns, die mit Freude
und Zufriedenheit assoziiert sind. Und
wenn wir das Glück haben, ein Vermächtnis
zu hinterlassen, einen dauerhaften
positiven Einfluss auf das Leben anderer,
dann ist das ein Glück, das über unser
eigenes Leben hinausgeht.
So unterschiedlich die Definitionen
von Glück auch sein mögen, eines bleibt
konstant: Das Gefühl, etwas Sinnvolles für
andere getan zu haben, ist oft eine wichtige
Quelle für unser eigenes Glück. Es ist
dieses Gefühl des Gebens, das Rotary so
besonders macht. Wir, als Mitglieder von
Rotary, haben die Chance, unser eigenes
Glück zu teilen und zu vervielfachen,
indem wir uns für diejenigen einsetzen,
die Unterstützung benötigen, für die Menschen,
die ohne eigene Schuld in eine
schwierige Situation geraten sind. Sei es
durch den Bau einer Schule, die Bereitstellung
von sauberem Wasser oder die Unterstützung
von Bildungsprojekten – jeder
Beitrag, den wir leisten, hat die Kraft,
Leben zu verändern und Glück zu bringen.
Darüber hinaus trägt das Teilen unseres
Glücks mit anderen dazu bei, unsere
eigene Lebenszufriedenheit zu erhöhen.
Jeder, der schon einmal das Leuchten in
den Augen eines Kindes gesehen hat, dem
durch ein von Rotary unterstütztes Projekt
«Das Teilen unseres Glücks bedeutet
nicht nur, materielle Güter oder Geld zu
geben. Es bedeutet auch, unsere Zeit,
unser Wissen und unsere Fähigkeiten zu
teilen», ist PDG Daniel Marbot überzeugt
wie zum Beispiel ROKJ geholfen wurde,
weiss, wie wahr diese Aussage ist.
Doch das Teilen unseres Glücks
bedeutet nicht nur, materielle Güter oder
Geld zu geben. Es bedeutet auch, unsere
Zeit, unser Wissen und unsere Fähigkeiten
zu teilen. Es bedeutet, ein offenes Ohr und
ein offenes Herz für diejenigen zu haben,
die unsere Hilfe benötigen. Und es bedeutet,
unsere Liebe und unser Mitgefühl mit
der Welt zu teilen. Denn wie mein Konfirmationsspruch
aus der Apostelgeschichte
sagt: «Es ist seliger, zu geben, als zu nehmen.»
Im Angesicht der globalen Herausforderungen,
denen wir heute gegenüberstehen,
ist das Teilen unseres Glücks
wichtiger denn je. Lasst uns also weiterhin
unser Glück teilen, lasst uns weiterhin die
Welt ein Stück besser machen – und damit
unser eigenes Glück erhöhen.
Ich fordere Sie alle auf, Ihr Glück zu
teilen. Nutzen Sie Ihre Talente und Fähigkeiten,
um einen Unterschied zu machen.
Helfen Sie denen, die weniger Glück
haben. Geben Sie von Herzen und erfahren
Sie die Freude des Gebens. Denn
letztlich ist sie vielleicht das grösste Glück
von allen.
K PDG Daniel Marbot | A zvg
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