Rotary Magazin 09/2023
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VIE DES CLUBS 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – SEPTEMBRE 2023
RC GLARUS
90 JAHRE RC GLARUS
18
Am 10. Juni 1933 wurde der RC Glarus gegründet. 90 Jahre später
sind die Ziele und Aktivitäten der Zeit angepasst, die Grundsätze
und Clubwerte jedoch unverändert. Das Konzept der Mitgliedschaft
unterschiedlichster Berufsgruppen, das Hochhalten
von Anstand und Fairness im Geschäftsalltag, die Freundschaft,
Geselligkeit und vor allem das erklärte Ziel, gemeinsam Gutes zu
tun, bewährt sich bis heute.
Am 23. Februar 1905 gründete Paul Harris
in Chicago Rotary, den ersten und heute
bedeutendsten Serviceclub der Welt. Die
Idee toleranter, weltoffener, engagierter
Männer, die aus verschiedenen Berufen
stammen und den freundschaftlichen
Umgang in Clubatmosphäre pflegen, verbreitete
sich sehr rasch in den USA und
bereits ab 1911 in der ganzen Welt. Kurios,
aber beispielhaft ist die Finanzierung einer
öffentlichen Toilette in Chicago durch
Rotary im Gründungsjahr 1905.
28 Jahre später, am 10. Juni 1933,
hoben 21 Glarner mithilfe des Rotariers
Henry Tschudi, Heimwehglarner und Präsident
des RC St. Gallen, den Glarner Club
im Hotel Glarnerhof aus der Taufe. Es war
der 21. Club in der Schweiz; der erste
wurde am 5. Mai 1924 in Zürich gegründet.
Die Glarner Rotarier bewiesen Pioniergeist,
erfolgte doch die Clubgründung
viele Jahre vor Schaffhausen (1938), Zug
(1939) und Schwyz (1948). Aktuell sind
weltweit 46 000 Clubs mit 1.4 Millionen
Mitgliedern in über 200 Ländern aktiv. In
der Schweiz sind es 223 Clubs und 13 701
Mitglieder. Der Rotary Club Glarus zählt 60
Mitglieder; seit 2009 gehören auch sieben
Frauen dazu.
ENGAGEMENT
IM GLARNERLAND
Im Rahmen der wöchentlichen Treffen
pflegt der RC Glarus die Freundschaft. An
drei von vier solcher Treffen stehen Vorträge
zu aktuellen Themen auf dem Programm.
Daneben unterstützt der Club
diverse Jugend- und Hilfsprojekte. Jedes
Jahr werden so rund 25 000 Franken vergeben.
Die Chronisten Rot. Heinz Kindlimann
(links) und Rot. Hans Marti
Aktuell und noch bis 2024 läuft die Starthilfe
für das Projekt «Ufzgi und Sport
Glarnerland». 2021 konnte mit 15 000
Franken der Grossteil für den Bau des
Gemeinschaftshauses im nepalesischen
Dimil finanziert werden. Ein Jahr zuvor
profitierte die Umweltschule des Glarners
Jonas Müller in Raja Ampat von einer
Spende in Höhe von 15 000 Franken.
Daneben sammelte der Club mit der Organisation
von Benefizkonzerten 40 000
Franken für mine-ex, die Hilfsorganisation
für Minenopfer. Anfang Juli kehrte die
Austauschschülerin Fukiko Ohki nach
einem Jahr im Glarnerland nach Japan
zurück.
JUBILÄUMSAKTIVITÄTEN
IN ELM
Bei der Organisation des 90-Jahr-Jubiläums
kamen bereits Überlegungen in
Gange, wie in zehn Jahren gefeiert wird,
wenn der 100. Geburtstag ansteht. Diesmal
sollte der Jubiläumsanlass für Mitglieder
und Angehörige einfach und gemütlich
sein. Im ersten Teil stand ein Zvieri im
Bergbeizli Älpli»der Sportbahnen Elm mit
sternförmiger Anreise auf dem Programm.
Die jungen Wilden nahmen den Weg mit
Mountainbikes von Haslen über Mettmen
und Wildmadfurggeli (2292 m ü. M.) auf
sich. Die Sportlichen kamen von Schwanden
her nach Elm-Ämpächli oder Elm-
Ober erbs und auf dem Höhenweg ins
«Älpli». Auf dem Höhenweg genossen
auch rotarische Wanderer die einmalige
Natur und Aussicht. Die nicht berggängigen
Teilnehmer reisten mit der Gondelbahn
an und unternahmen noch einen
kurzen Fussmarsch.
Am Abend folgte als zweiter Teil die
Jubiläumsfeier im Hotel Elmer. Musik und
die Vereinschronik der Rotarier Heinz
Kindlimann und Hans Marti sorgten für
amüsante Unterhaltung. Die Tradition,
dass seit der Gründung von jedem Meeting
ein Wochenbulletin verfasst wird,
vereinfachte das Stöbern und Erzählen für
die Chronisten. Zitierte Referatsaussagen
von drei Gründungsmitgliedern liessen die
Vergangenheit aufleben und sorgten für
viele Lacher. So wurde beispielsweise aus
einem Vortrag zitiert, den Robert Pfeiffer
aus Mollis am 1. März 1937 zum Thema
Fernsehen gehalten hatte: «Leider kosten
die Empfangsapparate jetzt noch 4000 bis
6000 Franken, sodass kaum daran gedacht
werden kann, das Fernsehen werde sich
einbürgern wie der gewöhnliche Rundfunk.»
Damals betrug der Monatslohn
eines Ingenieurs 300 Franken.
Die Glarner Rotarierinnen und Rotarier
sind überzeugt, dass Rotary relevant ist,
solange sie sich aktuellen Themen widmen
und entsprechende Leistungen für
die Gesellschaft erbringen. In diesem
Sinne wird es auch in zehn Jahren Grund
genug zu feiern geben – zum ewig jungen
100. Geburtstag.
K Rot. John Trümpy / red | A zvg