Rotary Magazin 09/2023
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ROTARY SUISSE – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – SEPTEMBRE 2023
ICC SERBIEN / MONTENEGRO
VON BLUMEN UND FÜHRERAUSWEISEN
Der Länderausschuss, der die Region Schweiz / Liechtenstein /
Deutschland mit Serbien / Montenegro verbindet, ist einer der
aktivsten des Landes. So blickt seine Gründerin, Rot. Danielle
Cesarov-Zaugg vom RC Bern Christoffel, voller Stolz auf gleich
zwei Projekte zurück, die im vergangenen rotarischen Jahr erfolgreich
abgeschlossen wurden.
LÄNDERAUSSCHÜSSE
IN DER SCHWEIZ
In der Schweiz existieren neben dem
Länderausschuss Serbien / Montenegro
aktuell 13 weitere ICC. Sie pflegen
den Kontakt zu Ländern wie
China und Marokko, Ägypten, Indien
und Polen. Für alle Fragen rund um
die Länderausschüsse steht der na
tionale ICC-Koordinator PDG Hansruedi
Moser sehr gern zur Verfügung
(hansruedi.moser@rotary1990.ch).
«Wer eine andere Kultur kennenlernt, baut
seine eigenen Vorurteile ab und erweitert
seinen Horizont», ist Rot. Danielle Cesarov-Zaugg
überzeugt. Sie weiss, wovon sie
spricht. 1978 kündigte die gelernte Dentalassistentin
im Alter von 22 Jahren ihren
Job in Bern und brach auf, die Welt zu
entdecken. Als Touristikhostess für die
Airtour Suisse hatte sie ursprünglich ein
englischsprachiges Land ins Visier nehmen
wollen – gelandet ist sie schlussendlich auf
der jugoslawischen Insel Korcula. Die geografische
Abdrift sollte prägend sein für
Cesarov-Zauggs Leben. «Ich war selbst
überrascht, plötzlich in Jugoslawien zu
sein! Das war so überhaupt nicht geplant!»
Dann verliebte sie sich – und blieb, wo sie
war. Erst die Geburt des gemeinsamen
Sohnes brachte die Schweizerin und ihren
Mann Veselin, den sie auf Korcula kennengelernt
hatte, 1981 zurück in die Eidgenossenschaft,
wo auch die beiden anderen
Söhne das Licht der Welt erblickten.
Mit derart viel interkultureller Erfahrung
im Gepäck war Cesarov-Zaugg prädestiniert
dafür, vor einigen Jahren den
Länderausschuss zwischen Schweiz /
Liechtenstein / Deutschland und Serbien /
Montenegro ins Leben zu rufen. Das
gegenseitige Verständnis fördern, gemeinsam
Projekte stemmen und nicht
zuletzt die Freundschaft über Club- und
Ländergrenzen hinaus pflegen war dabei
ihr Motiv. Und die Rechnung ging auf.
Heute ist der Länderausschuss Serbien /
Montenegro einer der aktivsten in der
Schweiz. So hat er im Vorjahr gleich zwei
Projekte massgeblich gefördert.
LEICHTER ZUM JOB!
Eine der Initiativen, die der Länderausschuss
und der «Heimatclub» von Danielle
Cesarov-Zaugg, der RC Bern Christoffel,
seit Jahren gemeinsam unterstützen,
betrifft das Kinderheim in Sremska
Kamenica im Norden Serbiens. Viele der
Jugendlichen, die ein bestimmtes Alter
erreichen und das Heim verlassen müssen,
bewerben sich im Anschluss für eine
Lehre. Für den Arbeitgeber sind natürlich
die Bewerber am attraktivsten, die einen
Führerausweis mitbringen. Gerade in
Handwerksberufen ist dieser unerlässlich.
Die Fahrausbildung jedoch ist teuer. Aus
diesem Grund haben die Schweizer Rotarierinnen
und Rotarier drei Jugendlichen
die Fahrschule bezahlt. «Es war eine
Freude, die drei jungen Männer auf unserer
Reise nach Serbien persönlich zu treffen»,
freute sich die ICC-Gründerin.
BLUMEN FÜR DIE WELT
Das zweite grosse Projekt, das der Länderausschuss
Serbien / Montenegro zuletzt
in den Fokus nahm, ist «Blumen für die
Welt». Es wurde im Rahmen des EU-Klimapaktes
in den vier serbischen Städten
Čačak, Zrenjanin, Kragujevac und Kraljevo
realisiert. Hauptorganisator war neben
Danielle Cesarov-Zaugg der Rotarier Ve -
selin Cesarov vom RC Beograd Passport;
auch fünf Rotary Clubs vor Ort waren
involviert. Ziel der Aktion war es, in der
Zeit von März bis Juni dieses Jahres die
Engagieren sich gemeinsam in
Serbien / Montenegro (von links):
Lazar Marjanovic (RC Ča čak), Danielle
Cesarov-Zaugg (ICC Verantwortliche),
Veselin Cesarov (Initiator Blumenprojekt
RC Beograd Passport) und Nenad
Tutunovic (Koordinator vor Ort)
Städte mithilfe von Blumen zu verschönern.
Die Rotarier spannten dafür mit
den städtischen Behörden und mehreren
Schulen zusammen. Während die Rotarier
vor allem mit der Koordination betraut
waren, sollten die Behörden später für die
Umsetzung sorgen. Die Schüler schliesslich
sollten die Ideen liefern. Sie liessen
ihrer Fantasie freien Lauf und hielten
schriftlich oder gestalterisch fest, wie ihre
ideale «Blumenstadt» aussehen könnte.
Freilich ging es bei der Aktion nicht
allein um Ästhetik. Junge Bürger in das
gesellschaftliche Leben einzubeziehen
und die Öffentlichkeit für Umweltschutzthemen
zu sensibilisieren spielte
ebenfalls eine Rolle. «Blumen für die Welt»
entpuppte sich als grosser Erfolg, stiess
auf ein stattliches Medienecho und wird
ab Herbst auf einer noch breiteren Ebene
fortgesetzt.
K red | A zvg