Rotary Magazin 02/2024

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ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – FEBRUAR 2024 ROTARISCHER GASTBEITRAG KÖNNEN WIR ANGESICHTS DIESER WELT «UNERSCHÜTTERLICH» BLEIBEN? 36 Die Medien führen uns jeden Tag vor Augen, wie die Menschen in diktatorischer Unterdrückung, in Hunger, Krankheit, Krieg und Terror um ihr Leben kämpfen. Sie bilden eine Bewohnergemeinschaft auf einer wie durch ein Wunder in den ungeheuren Weiten des kalten Universums dahinfliegenden kleinen blauen Kugel – «Erde» genannt! Sie bringen es aber nicht fertig, in Frieden zu leben, leider! SOLIDARISCHE ERSCHÜTTERUNG Die epikuräische Philosophie der Antike forderte angesichts der Furcht und des Schreckens, die in einer schlimmen Lage des Menschen, ja der Menschheit herrschen und Angst und Unruhe verursachen, «Unerschütterlichkeit», gleich «Ataraxia». Das Wort gehört zum griechischen Verb «taratto», was so viel wie schütteln, quirlen, verwirren, erschüttern, beunruhigen, aus der Fassung bringen bedeutet. Im Hauptwort Ataraxia wird durch den am Wortbeginn gesetzten Buchstaben a eine Verneinung erreicht, sodass Ataraxia «Nichterschütterung» oder eben «Unerschütterlichkeit» bedeutet. Kann man aber im heutigen, so leidvollen Zustand der Menschheit unerschütterlich bleiben? Denken und Gewissen verneinen solche Unerschütterlichkeit. Wer einen Funken Mitgefühl hat, ist erschüttert und hilft. Leider hat bis heute die menschliche Hilfeleistung, die es auch international gibt, die schlimmen Notlagen aber nicht zu verändern vermocht. Weltweit hat sich gerade Rotary als Servicebewegung in die grosse Reihe von Hilfsorganisationen eingereiht und in Werken wie Bekämpfung der Kinderlähmung, in der Jugendarbeit, in unzähligen kleineren Vereinsaktionen vor Ort usw. engagiert. In diesem Sinne ist Dienstleistung aufgrund solidarischer Erschütterung eines jeden Rotariers dringender denn je. PERSÖNLICHE ERSCHÜTTERUNG Die Erfahrung lehrt anderseits, dass jeder Mensch in seinem je besonderen Leben eine persönliche positive oder negative Erschütterung in dieser oder jener Form erlebt. Sicher sind ausserordentliche Erlebnisse, etwa jene in der Natur, dann jene, von einem Menschen geliebt zu werden, berufliche Erfolge zu haben usw., Geschehnisse, die uns im Innersten bewegen, in diesem Sinne positiv berühren und erschüttern. Anderseits verschonen uns der Tod allernächster Angehöriger und Freunde, Krankheiten, auch Misserfolge und Krisen nicht. Sie kommen mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten in jedem Leben vor. Sie erzeugen in uns dann bedrängende Erschütterung. Von persönlicher Unerschütterlichkeit, der Ataraxia, bleibt dann oft wenig übrig. Wie viele Mitmenschen, müssen wir wohl im Sinne von Goethes Fuhrmann handeln, der am Schluss von «Dichtung und Wahrheit» bekennt, dass er versuche, die Räder des Schicksalswagens «vom Steine hier, vom Sturze da hinweg zu lenken». «Psyches iatreion» (Ein Heilmittel der Seele) steht auf dem barocken Portal der Stiftsbibliothek St. Gallen Versuchen wir’s – trotz der oft schmerzlichen persönlichen Erschütterungen! SEELENFRIEDEN Die Ataraxia wurde schon im Altertum auch einfach als «Seelenfrieden» gedeutet. Man soll sich gleichsam unbeteiligt aus der Sache heraushalten und so Ruhe und Frieden finden. Beide fehlen uns heute sehr oft in unserem täglichen Leben, im Beruf, im gesellschaftlichen Beieinander. Wir irren aber, wenn wir meinen, wir seien die Ersten, die unter Rastlosigkeit, Mainstream und Terminkalenderbetrieb des Alltags leiden und sich deshalb nach Seelenruhe oder Seelenfrieden sehnen. Nach der Vorstellung der Antike erreichen jene diesen Seelenfrieden, die sich von unnützen Begierden und durch Betrachtung der Natur und ihrer Gesetze von der Furcht vor den Göttern und vor dem Tod befreien. In der vor mehr als 2000 Jahren aufkommenden christlichen Ära wurde dann einer solchen Befreiung das hinzugefügt, was die Bibel im Jakobusbrief (1,27) mit «sich unbefleckt von dieser Welt erhalten» umschreibt: «Immaculatum se custodire ab hoc saeculo.» «Unbefleckte Werte» wären Menschlichkeit, Friede, Güte, Gerechtigkeit. Ich würde von mir aus ganz im Sinne der Antike noch die Betrachtung von Natur, Kunst, Musik, Wissenschaft hinzufügen. Sie versprechen als Früchte nämlich das, was über der Bibliothekstüre des Klosters St. Gallen steht: «Ein Heilmittel der Seele» (Psyches iatreion) zu sein. Der durch sie erreichte Seelenfrieden kann uns helfen, das uns positiv Erschütternde gebührend zu erleben, das negativ Erschütternde hilfreich zu analysieren und zu verbessern. Angesichts der tragischen Weltlage ist tatenlose, unbeteiligte, kalte Ataraxia aber völlig fehl am Platze. Ob das jetzt begonnene neue Welt-Jahr in diesem Sinne weiter «erschütternd» oder «friedlich» sein wird, ist sehr fraglich. Versuchen wir, es im Lichte rotarischer Ideale weiter in friedliche Wirklichkeit zu wenden! K PDG Alois Grichting | A Wikimedia
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – FEBRUAR 2024 INNER WHEEL IM VW-BUS DURCHS LAND Das Jahr 2024 hält gleich zwei grosse Jubiläen bereit: Einerseits feiert Rotary sein 100-jähriges Bestehen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, andererseits freuen sich Inner-Wheel- Mitglieder rund um den Globus auf den 100. Geburtstag ihrer Organisation. Wer in den kommenden Wochen und Monaten einen blauen VW-Bus sieht, hat gute Chancen, auf den Distriktsvorstand von Inner Wheel Schweiz zu treffen. An insgesamt vier Samstagen machen die Damen in verschiedenen Städten Halt. Folgende Stationen sind während der grossen Bustour geplant: 27. FEBRUAR, LANGENTHAL Die Reise beginnt am 27. Februar in Langenthal, dem Wohnort der diesjährigen Governor Franziska Zaugg. Der blaue Inner-Wheel-VW-Bus wird nicht zu übersehen sein, wenn er ab 9 Uhr vor dem «Choufhüsi» in der Marktgasse parkiert. Die Mitglieder von verschiedenen Inner Wheel Clubs haben ihr Kommen angekündigt, um über ihre humanitären Projekte zu informieren und Inner Wheel greifbar zu machen. 16. MÄRZ, WINTERTHUR Mitte März geht die grosse Bustour in die zweite Runde, Ziel ist diesmal Winterthur. Hier wird der VW-Bus ab 9 Uhr im Graben bereitstehen und Besucher dazu einladen, mehr über die Aktivitäten von Inner Wheel zu erfahren. der Franziskanerkapelle positioniert sein, um die Aufmerksamkeit der Passanten auf die wichtige Arbeit von Inner Wheel zu lenken. 1. JUNI, MORGES Ihren krönenden Abschluss findet die Bustour in Morges, wo der älteste Inner Wheel Club der Schweiz zu Hause ist. Am 1. Juni wird der VW-Bus auf dem Marktplatz stehen und die Inner-Wheel- Gemeinschaft repräsentieren. Das Hauptziel der Bustour besteht darin, die Sichtbarkeit der Organisation zu erhöhen und Menschen aus unterschiedlichen Städten über die gemeinsamen Anstrengungen zu informieren. Die Mitglieder möchten ihre humanitären Bemühungen vorstellen und die Öffentlichkeit dazu ermutigen, sich an Spendenprojekten zu beteiligen. Gleichzeitig bietet die Bustour die einzigartige Gelegenheit, die Menschen hinter Inner Wheel kennenzulernen und einen Einblick in die wertvolle Arbeit zu erhalten, die sie leisten. K Franziska Zaugg / red | A zvg VERSION FRANÇAISE 37 20. APRIL, LUZERN Die idyllische Stadt Luzern am Vierwaldstättersee stellt die perfekte Kulisse für den dritten Stopp der Inner-Wheel- Bustour dar. Der blaue VW-Bus wird den ganzen Vormittag über auf dem Platz bei Machen sich auf zur grossen Jubiläumstour: die Mitglieder des Inner-Wheel-Distriktsvorstands Schweiz
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