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BOGART 24 (BeOurGuestARTist)

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic

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BE OUR GUEST, ARTIST!<br />

<strong>BOGART</strong><br />

Aktuelles les und Zeitloses aus Kunst, Kultur & Comic<br />

<strong>24</strong> / 2015<br />

Juni | Juli | August<br />

8. Jahrgang<br />

€ 3,90<br />

Sergej Oster (Wetzlar) – Aquarellstift auf Papier 30 x 40 cm<br />

DAS GIESSENER MITMACHMAGAZIN FÜR CREATIVE<br />

GÜNTER VOSSIEK:<br />

Die Ungeduld der Kunst<br />

mit der Realität<br />

"FLOWY":<br />

Immer in Bewegung<br />

mit Paint - Color - Love<br />

© Thomas Zehnter 2015<br />

WIESSMANN-PICTURES<br />

Emotionen und Action<br />

im Motorsport-Circuit


GIESSENER KUNSTWEG I TOR © Pascal A. Lemonidis 2015 (Lehramtsstudent Kunst/Physik an der JLU Gießen; s. a. <strong>BOGART</strong> 20)


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

mal ernsthaft<br />

mal rätselhaft<br />

mal augenzwinkernd<br />

KUNST – KULTUR<br />

INSIDE <strong>BOGART</strong>: Rückblick · Einblick · Ausblick<br />

GÜNTER VOSSIEK: Die Ungeduld der Kunst ...<br />

MAIDS OF MAY: Fotografien und Illustrationen<br />

FLOWY: Immer in Bewegung<br />

3STEPS: Behind the Artwork<br />

GIESSENER MUSIKANTENADEL II: Iwan Ladan<br />

WIESSMANN-PICTURES: Crash-Test Bunnies<br />

FELIX WIESSMANN: Rennsportzauber & Lichtmalerei<br />

KIARA BLACK fotografiert Spitze<br />

ENKAUSTIK von Angela Köllisch und Carsten Hirth<br />

<strong>BOGART</strong>-KINOSTART<br />

RUBBER RESTRAINS: Gizmorians-3-Mon.-Kalendarium<br />

CARTOON – COMIC<br />

JOCHEN SCHAUDIG: Cartoons "Mainz/Gießener Schule"<br />

CARICATURA: "Komische Kunst" mit Gerhard Glück<br />

TASCHEN: Robert Crumbs versauteste Sexfantasien<br />

KWIMBI: Shop und Portal für Webcomics und Artworks<br />

Ehapa-Comic-Collection: RUDI - Fett und komplett<br />

SUPERCHATTER (9) feat. FLOWY-ART<br />

HMK: "Sabbelschnut" meets Familen-Bande 31,<br />

<strong>BOGART</strong><br />

<strong>BeOurGuestARTist</strong><br />

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Reinhard Müller-Rode<br />

c/o MediaART-Werbung<br />

Lonystraße 19, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641.9845451, email: r.mr@gmx.de<br />

Mitarbeit:<br />

Hans-Michael Kirstein,<br />

Sascha Wanke, GIZMORIAN<br />

Titel: Thomas Zehnter<br />

www.gi-mix.de/bogart<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Reinhard Müller-Rode<br />

© 2015 für alle Beiträge liegt beim Verlag bzw. den Autoren; alle<br />

Rechte vorbehalten. Die auf § 49 UrhG gestützte Übernahme<br />

von Artikeln in gewerbliche Pressespiegel bedarf der vorherigen<br />

schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 1. September 2015<br />

Jahresabo € 15,-<br />

(4 Ausgaben, incl. Zustellung):<br />

r.mr@gmx.de<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

<strong>24</strong><br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

Noch liegen die Klicks auf ihrem knapp achtminütigen YouTube–Video "Körpermaler"<br />

(Suche nach: Malen bis der Arzt kommt) aus dem Jahre 2002 zur Musik "The Last Man"<br />

von Clint Mansell im überschaubaren Bereich. Doch das sieht das Kollektiv 'Paffrather<br />

Zweifel' um den anerkannten Bildschöpfer Günter Vossiek (s. S. 6/7) mit seinen "Assistenten"<br />

Wolfgang Rieger und Wolf Voigtländer ebenso sportlich, wie die je nach Aufgabenstellung<br />

zwischen "1 und 6 bewerteten Haltungsnoten" für ihre alle Gliedmaßen<br />

fordernden Pinselakrobatien auf großformatigem Papier: "Wir haben uns die UNkünstlerischste,<br />

banalste, jedermann bekannte Zeichnung gesucht, die uns bekannt war. Es war<br />

das Haus vom Nikolaus. Dieses haben wir dann in den absurd-kompliziertesten Weisen,<br />

die uns einfielen, zu dritt dargestellt", so der kritische Zeitgeist Vossiek. Die Ergebnisse<br />

sprechen für das unbezweifelte Talent des Improvisations-Theaters, die ähnlich groteske<br />

Performances (u.a. "Die 3 Friseure") folgen ließen. Es einfach als "Eseleien" abzutun,<br />

wäre jedenfalls dem fürsorglichen Besitzer zweier Grautiere allemal zu kurz gegriffen...<br />

"Pferde sind doch aber nicht blau..."<br />

Das Vorwort zu dieser Ausgabe ist nahezu von den in Monty-<br />

Python-Manier agierenden "Körpermalern" mehr als zur Hälfte<br />

schon geschrieben, spiegelt es doch auch die Intensionen<br />

der "Creativen Mitmacher" für dieses Gießener Kulturprojekt<br />

wider; nämlich: Mal ernsthaft, mal rätselhaft, mal augenzwinkernd. Mit<br />

einer "Schlüsselanekdote" verwies der deutsche Schriftsteller Paul Eßer<br />

(*1939) auf jenen Ausstellungsbesucher, der zu Franz Marc sagte: "Pferde<br />

sind aber doch nicht blau." Marc: "Das sind keine Pferde, das ist ein Bild."<br />

Und so ähnlich kann jeder auf den nachfolgenden Seiten im Farbenspiel<br />

seines jeweiligen Aggregatszustandes die persönliche Wirkung von Bild<br />

und Text für sich erschließen: Entweder rot vor Scham, gelb vor Heiterkeit,<br />

blau vor Zufriedenheit oder schwarz vor Ärger.<br />

Auf jeden Fall wird es wieder einmal bunt zugehen. Dafür haben alle<br />

Beteiligten mit eindrucksvollem Können und Talent gesorgt, weiß<br />

Reinhard Müller-Rode<br />

Giessener Kunstweg - Ein foto(sur)realistischer Spaziergang in 15 Folgen<br />

Das Objekt TOR erschuf 1984 der Bildhauer Ulrich Rückriem (* 30.9.38) aus Granit vor der<br />

Universitäts-Bibliothek am Phil. I. im<br />

Format 2,67×2,20×0,78 m. - Bild:<br />

RMR<br />

Der Gießener Kunstweg startete<br />

1982 zwischen Philosophikum I und<br />

Philosophikum II (Otto-Behaghel-<br />

Straße) / Philosophikum II (Karl-<br />

Glöckner-Straße). Insgesamt sind 15<br />

Objekte international tätiger Künstler<br />

zu sehen, von denen die Gestalter 13<br />

Sculpturen im Freien positioniert und<br />

zwei in der Universitäts-Bibliothek<br />

aufgestellt haben.<br />

Das Mitmachmagazin für Creative<br />

Bogart 3


INSIDE<br />

VOGELFREI<br />

Gelöst von den Zwängen,<br />

die mich einhüllten<br />

im Käfig des Lebens,<br />

werfe ich die Laster<br />

über Bord ins Weite<br />

und fühle mich erstmals<br />

vogelfrei<br />

Entsprungen aus der Leere,<br />

die mich ausfüllte<br />

im großen Raum der Seele,<br />

umarme ich das Neue<br />

voll Leidenschaft und Wärme<br />

und fühle mich erstmals<br />

vogelfrei<br />

Befreit von den Schlingen,<br />

die mich einengten<br />

an der Ader der Liebe,<br />

atme ich das Gefühl<br />

tief in meine Lungen<br />

und fühle mich erstmals<br />

vogelfrei<br />

Sascha A. Wanke<br />

Foto: P. Ogonjok Foto: V. Pokorny<br />

gi-mix.de/bogart: ca. 40.000 Online-Besuche der -Ausgaben 16-23<br />

"Habe ich jetzt überhaupt keine Zeit mehr?"<br />

o<br />

O<br />

O<br />

»Kein Käfig kann die Zeit einfangen<br />

- carpe diem*«, lautet<br />

das aktuelle Motto des Gießener<br />

LandArt-Poeten Pjervoj<br />

Ogonjok. "Unsere Zeit<br />

erscheint wie eingesperrt in<br />

einem Käfig. Erst wenn wir<br />

wieder aufmerksam durchs<br />

Leben gehen, erwachen wir<br />

in der wirklichen Welt", so<br />

der philosphisch-didaktische<br />

Hintergrund der u(h)rigen<br />

Gefängnisse, die er an seinen<br />

bekannten Kommunikationsstäten<br />

in der Region (Gießen,<br />

Lonystr./KiZ; Lich, Londorf,<br />

Marburg,...) zur äußeren Beschauung<br />

und innerem Erbauung<br />

installiert hat.<br />

Der Weg zur großen und<br />

ganzen Wahrnehmung steht<br />

jedem frei, um sich aus seinen<br />

unsichtbaren Fesseln zu<br />

lösen und wie der Vogel in<br />

die Freiheit zu entschlüpfen.<br />

Genau wie der fröhliche Vogel<br />

auf dem Dach des Käfigs...<br />

* wörtlich: Pflücke den Tag (im Sinne<br />

von "Genieße ihn")<br />

Schlusszeile aus der um 23 v. Chr. entstandenen<br />

Ode „An Leukonoë“ des römischen Dichters Horaz,<br />

die dazu auf fordert, die knappe Lebenszeit<br />

heute zu genießen und das nicht auf den nächsten<br />

Tag zu verschieben.<br />

Mehr vom Autor zu lesen und zu hören<br />

gibt es im 60seitigen Gedichtband<br />

"Augenblicke" mit Zeichnungen<br />

von Otti Wanke (u.a. bei Amazon/5.95)<br />

und auf Audio-CD für 5.95 direkt bei<br />

autor-wanke@gmx.de.<br />

Die Seriale (die-seriale.de) ist speziell gedacht für Independent-Serien,<br />

die in Deutschland produziert oder in<br />

deutscher Sprache gedreht wurden. An den beiden Tagen<br />

werden die Serien im Kinocenter Gießen gezeigt.<br />

Die innovativste Idee erhält den noch undotierten Preis<br />

einer Fachjury. Ziel des Festivals ist, die vielfältige Serienlandschaft<br />

im deutschsprachigen Raum auch außerhalb des kommerziellen Fernsehens<br />

sichtbar zu machen und die Filmemacher miteinander zu vernetzen. – Ins Leben<br />

gerufen wurde Die Seriale von den beiden Film- und Serienmachern Dennis Albrecht<br />

(„Filmstadt“) und Csongor Dobrotka („Number of Silence“), die in Gießen unter DOBA-<br />

GO FILM firmieren.<br />

Mit unter den Bewerbern ist auch der in <strong>BOGART</strong> 23 vorgestellte Comedy-9teiler „Kumbaya“.<br />

Diese skurrile Geschichte um die Gründung einer neuen Religion entsprang Nick<br />

Buckenauer (26) und Sebastian Droschinski (27) während einer durchzechten Nacht...<br />

Die beiden Film-Fernsehschaffenden von Shoreless Pictures werden bei dem Festival anwesend<br />

sein und hier sicherlich auch mit dem am Sa., 13.6. in Frankenbach gastierenden Ex-<br />

Herderschüler Thorsten<br />

Schneider (Szenische<br />

Lesung "Der Ritter von<br />

der traurigen Gestalt")<br />

einen der Mitwirkenden<br />

begrüßen können.<br />

kumbayaserie.de<br />

4 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


RUECKBLICK EINBLICK AUSBLICK<br />

ROSSI PHOTOGRAPHY stolenmoments.de<br />

Auch der Gießener Lichtbildner Rossi Mechanizidis hat sein Studio wieder beim 10. Kunstspectaculum<br />

„FLUSS MIT FLAIR 2015“ am Sonntag, 28. Juni 2015 an einem der 134 Standplätze<br />

eingerichtet. Statt "Hund auf der grünen Wiese" sind hier allerdings "Menschen auf dem<br />

grünen Sofa" zum unvergleichlichen Porträt-Shooting eingeladen. – Dass es dem Thema entsprechend "kontrastreich!“<br />

bei dem Freiluftprojekt an der Wieseck im Quartier Löber-, Lony-, Goethe- und Bismarckstraße<br />

zugeht, wird auch an den Schauplätzen der in vorherigen <strong>BOGART</strong>-Magazinen bereits ausführlich gewürdigten<br />

"Creativen Mitmacher"<br />

Helga Stix, Andreas<br />

Eikenroth, Pjervoj Ogonjok<br />

(s.a. Seite 4), Carsten Hirth<br />

(s.a. Seite...) und Erich<br />

Klein erkennbar (siehe Onlinearchiv<br />

gi-mix.de/bogart);<br />

ergänzt durch das Spektrum<br />

ihrer gleichwohl werkschöpfenden<br />

Mitwirkenden in<br />

dem idyllischen Areal.<br />

Musikalische und tänzerische<br />

Darbietungen,<br />

Lesungen und Straßentheater<br />

runden das illustre<br />

Programm ab, wobei auch<br />

"Speis und Trank" zum längeren<br />

Verweilen animiert.<br />

Plakat: Christoph Handrack<br />

Veranstalter: Projektgruppe<br />

„Fluss mit Flair“<br />

der Lokale Agenda 21-Gruppe<br />

„Stadt mit Flair“<br />

www.fl ussmitfl air.de<br />

Illustrationen auf Körper und Papier<br />

Nadel, Pinsel und Zeichenstift sind die Malwerkzeuge von<br />

Sergej Oster, mit denen er in seinem Kunst-, Grafik- und<br />

Tattoostudio RED DRAGON (Wetzlar, Braunfelser Str. 25)<br />

seit Frühjahr dieses Jahres als freischaffender Künstler intensiv<br />

agiert. – Beeindruckte er die <strong>BOGART</strong>-Szene zuletzt<br />

mit seiner Cover-Adaption an die "Schlangen der Medusa"<br />

(s.a. Titelleiste oben, rechts), "besticht" er ebenso mit<br />

Engel (Aquarell 40/30 cm)<br />

Rosanna (Tätowierung)<br />

facettenreichen Creationen als hautgeprägtes Modeaccessoires<br />

nicht nur der Jugendkultur. Einen Ausschnitt seiner<br />

Werkschöpfungen finden sich in seinen Räumlichkeiten,<br />

die gleichzeitig als Werbeatelier dienen. Auftragsarbeiten<br />

wie Porträt- und Wandmalerei runden das artifizielle Angebot<br />

des 36jährigen Multitalents ab, der auch als Autor<br />

und Zeichner von NEXON im Comicgenre angekommen ist.<br />

© Sergej Oster<br />

(1998) egonkramer.de<br />

für Creative Bogart 5


GUENTER VOSSIEK - DIE UNGEDULD DER KUNST MIT DER REALITAET<br />

Günter Vossiek: in Bad Harzburg geboren, Studium SHfBK Braunschweig, DAAD-Stipendium Slade School of Art, London. In den 70er und Anfang der 80er Jahre politische Grafi k<br />

und Malerei, Karikaturen, Strassenkunst-Aktionen. Seit damals bis heute Zeichnungen, Collagen und Portraits: auf Papier, Leinwand, Obstkistenböden, Glas, Leder, Plexiglas.<br />

Satirische Portraitskizzen, »Paffrather Schätzchen«. 1996-2003: Drei Installationen für das Projekt Z-Null; seit 2006: Projekt Kiste mit Foto-Portraitcollagen, »scrap-box«. Ab<br />

1993 Ausstellungen, Aktionen, Filme, Publikation mit der Künstlergruppe »Paffrather Zweifel«. Seit den 90er Jahren Airbrush-Farbzeichnungen, Materialcollagen, »Papiers<br />

froissés«. Schwarzlichtinstallationen: »Auto-da-fé«, (Köln), »retiens la nuit« (Barjols, Südfrankreich). Installationen mit Wasserspiegelungen: »diaphan-diacron« (Köln), »jardin<br />

des livres« (Barjols). Lebt in Südfrankreich.<br />

www.guentervossiek.fr<br />

Exemplare dieses brisanten, hochkarätigen Zeitdokuments<br />

befi nden sich in der Sammlung der<br />

Harvard Art Museums (harvardartmuseum.org)<br />

mit allen Abbildungen und Beschreibungen sowie in der<br />

Sammlung des Deutschen Historischen Museums (DHM,<br />

Berlin). - Das Gesamtwerk und Einzelstücke können im<br />

Kunst- (z.B. artax.de), ebay-Handel oder bei Auktionen<br />

erworben werden.<br />

Gesang X: Odysseus erzählt von den menschenfressenden Laistrygonen,<br />

der Zauberin Kirke und seiner Sehrnsucht nach Ithaka (Szene 4)<br />

© Günter Vossiek (Ausschnitt von Doppelseite)<br />

(FJS 1969 zur "niedergeschlagenen" APO-Aktion der Kommunarden Fritz Teufel und Dieter Kunzelmann)<br />

in Bamberg. – Der Richterbund erklärte dazu: Das Vokabular erinnert an Nazizeiten.<br />

BILDER DER ODYSSEE<br />

Seit meiner Jugend habe ich oft an die fast dreitausendjährige kraftvolle Dichtung Homers gedacht und vor<br />

etlichen Jahren dann erste Arbeiten zu diesen Erzählungen gemacht, grobe, einfache, satirische Federzeichnungen.<br />

[…] Bei den jetzigen Arbeiten hat sich eine Art Bildergeschichte entwickelt. Ich habe die Odyssee<br />

mehrfach kreuz und quer gelesen und dabei spontane Bild-Einfälle bei vertikal gedrehter Motivaufsicht heruntergemalt<br />

und -gezeichnet, um die Skizzenhaftigkeit der Arbeiten zu steigern. Die Reihenfolge der Bilder war<br />

mir in dieser Arbeitsphase völlig egal, die literarisch »richtige« Abfolge habe ich danach festgelegt. Mit groben<br />

Strichen wird zuerst die Farbe gesetzt. Farbfl äche, Farbauftrag, Hell-Dunkel und Farbmodulation richten sich<br />

dabei kaum nach der Silhouette von Gegenständen und Figuren,<br />

die Farbwahl dagegen ist vom anvisierten Thema beeinfl usst. Die<br />

Zeichnung, rasch mit schwarzer Chinatusche aus einem kräftigen<br />

chinesischen Bambusrohr über die Farbspuren feiner und grober<br />

gezeichnet, geschliert und geklekst, umreisst die Figuren in expressiv<br />

verzerrter Bewegtheit.<br />

Günter Vossiek · Holger Schnapp<br />

ODYSSEE<br />

Illustrationen zu den <strong>24</strong> Gesängen<br />

von Homers Odyssee<br />

als Collage und als Malerei.<br />

448 S.; HC, runder Rücken kaschiert;<br />

Format: 18,1x3,5x22,8 cm<br />

Books on Demand, Norderstedt (2012)<br />

Gebundene Ausgabe: Amazon € 74,90<br />

E-book: Kindle-Editon € 39,99<br />

Gesang I: Odysseus sehnt sich nach Ithaka und seiner Frau Penelope...<br />

Gesang XXII (rechtes Bild): "Freiermord" (Szene 9)<br />

6 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


Holzschnitt: Frau des Minenarbeiters<br />

Holzschnitt: Minenarbeiter<br />

Plexiglasgravur: Minenarbeiterhochzeit 1954<br />

"Hachfeld vs. Strauss" solidarisierte 32 Künstler<br />

Brüder-Grimm-Preis-Träger Rainer Hachfeld hatte Im "Berliner Extra-Dienst"<br />

(Nrn. 65/66 vom 22. bzw. 29. 8. 1970) Franz-Josef Strauß karikaturistisch<br />

gewürdigt. Er zeichnete ihn als Figur, deren Gliedmaßen sich "hakenkreuzeln".<br />

Erfolg des "kleinkarierten" Politikers: Einstweilige Verfügung<br />

für R. H. unter Androhung einer "Geldstrafe in unbeschränkter Höhe oder<br />

Haftstrafe bis zu 6 Monaten". Ihm aus der Not seiner rund 10.000 Mark<br />

Anwaltskosten u.a.m. zu helfen, riefen die Braunschweiger Künstler Siegfried<br />

Neuenhausen und Günther Vossiek zu einem "Akt der Solidarität" auf.<br />

In vertraulichen Schreiben an Kollegen regten sie die inzwischen legendäre<br />

"Strauß Mappe" an, die schließlich von den 32 Mitstreitern Albrecht, Alvermann,<br />

Badura, Baehr, Brehmer, Beuys, Decker, Deventer, Diehl, Donnan,<br />

Eirich, Fongi, Gaulin, Geiss, K. F. Günter, J. Hoffmann, V. Kühn, Lindemann,<br />

von Monkiewitsch, Neuenhausen, Petrick, Sartorius, Sorge, Staeck, Steidl,<br />

Volland, Vossiek, Waller, Wortelkamp, Zingerl in einer Aufl age von 165<br />

Exemplaren realisiert wurde. "Etwa fünf Tage lang", so annoncierte die<br />

Bonner Galerie Argelander geheimnisvoll auf ihren Einladungskarten, werde<br />

die laufende Ausstellung unterbrochen und währenddessen eine "hochaktuelle"<br />

Graphikmappe (wie auch in 16 weiteren Galerien) gezeigt... Erfolg<br />

der "Verschwörer": Nach kurzer Zeit schon waren die Gemeinschaftswerke<br />

(33 Blätter und ein Multiple signiert, numeriert und meist datiert; bis<br />

85 x 60 cm Blattgröße; in grauer Karton-Sammelmappe; herausgegeben<br />

vom Kunstverein zur Förderung moderner Kunst, Göttingen; Preis:<br />

je 750 Mark) ausverkauft. – Mit den 26 Siebdrucken, Lithographien und<br />

Radierungen unterschiedlichster Qualität, dazu auch plastische Objekte wie<br />

satirisches Auto-Zubehör sowie eine Schallplatte "Wollten sie" -- sagte Mitinitiator<br />

Vossiek -- den deutschen Südstaatler "durchaus nicht beleidigen,<br />

nur interpretieren".<br />

Drei von 34 Ausstellungs-Werken<br />

3.7. - 15.12.15<br />

Musée des Gueules Rouges<br />

Tourves (Provence)<br />

museedesgueulesrouges.fr<br />

Cangaceiros, Mischtechnik, 70x100cm, 2007<br />

Ritter, Tod und Teufel nach Duerer, 70x100cm, 2011<br />

für Creative<br />

Bogart 7


Bereits als Buch von E. L. James unglaublich erfolgreich, überzeugt der Kinofi lm<br />

FIFTY SHADES OF GREY – GEHEIMES VERLANGEN seit 12.2.15 weiterhin<br />

allerorts. Wer die unterhaltsame und prickelnde die Geschichte einer unkonventionellen<br />

Beziehung in privater Atmospähre geniessen möchte, hat nun via DVD<br />

die Option dazu.<br />

Die 21-jährige Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) führt für ihre Universitätszeitung<br />

ein Interview mit dem 27-jährigen Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan).<br />

Grey tritt derart arrogant und anzüglich auf, dass sich die attraktive, aber unsichere<br />

junge Frau völlig überrumpelt fühlt. Gleichzeitig verspürt sie eine geheime Faszination,<br />

der sie sich nicht entziehen kann. Berauscht vom glamourösen Lebensstil entdeckt<br />

Ana seine dunkle Seite und ihre eigenen verborgenen Sehnsüchte...<br />

Fifty Shades of Grey – Geheimes Verlangen (DVD, Blu-ray mit Digital HD UV, Blu-ray-Combo-Pack mit Bonus-DVD und<br />

Digital HD UV sowie limitiertes DVD DigiBook und limitiertes Blu-ray DigiBook mit Digital HD UV)<br />

Im Juni sollen zudem die Dreharbeiten zur Fortsetzung von 50 Shades Of Grey,<br />

„Fifty Shades Darker“ beginnen, der Film soll im März 2016 in den Kinos starten.<br />

© 2015 Universal Pictures<br />

Fotographische<br />

und<br />

illustrative<br />

Adaptionen<br />

Maids<br />

Himmelblau statt Alltagsgrau: Im<br />

Wonnemonat schlagen nicht nur die<br />

Bäume aus. Und im Autokino läuft das<br />

schweizerisch-deutsche Rotlichtmilieu-<br />

Drama (1961; Luise Ullrich, Barbara<br />

Rütting und Hansjörg Felmy in den<br />

Hauptrollen) "Die Schatten werden<br />

länger" um ein "schwer<br />

erziehbares Mädchen"...<br />

© Erhard Göttlicher<br />

aus: "Gefährliche Liebschaften"<br />

von Chorderlos de Laclos<br />

(1991 - Büchergilde Gutenberg)<br />

© Anna Voelske<br />

(studio 10, Gießen, Diezstr. 10)<br />

www.annavoelske.com<br />

Liebessschmerz!<br />

Liebe ist eine Leidenschaft.<br />

So sehr glücklich man in der Liebe sein<br />

kann, so furchtbar traurig kann man<br />

dort auch sein, so viel Lustgefühle man<br />

erleben kann, so viel Schmerzen kann<br />

man auch ertragen.<br />

Und manchmal geht das eine nicht<br />

ohne das andere. Schmerz kann lustvoll<br />

sein. Lust kann Pein sein.<br />

So muss man die Bilder nicht nur äußerlich<br />

verstehen, sondern auch innerlich.<br />

Kann innere Pein auch lustvoll sein? –<br />

Können äußere Schmerzen<br />

innere Lust erzeugen?<br />

Thomas Zehnter<br />

(aus Zyklus "Liebe und Pein")<br />

22 14 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


OF MAY<br />

Autoren<br />

auf dieser Seite:<br />

Thomas Zehnter (ob.)<br />

Bochum<br />

(10ter.de)<br />

Andreas Reh (Mitte)<br />

Biebertal<br />

(andreasreh.de)<br />

Alex Heitz (r.)<br />

Gießen<br />

(malandro-photodesign.de)<br />

für Creative<br />

Bogart 239


PAINT COLOR LOVE<br />

Figuren aus Gips, Modelliermasse<br />

Immer in<br />

Fotos: Julia Korda (l.), Reinhard Müller-Rode<br />

FLOWY<br />

"Yogi" / Acryl<br />

auf ca. 300<br />

abziehbaren<br />

Ministickern<br />

/Format ca. 1qm<br />

Ich bin ein Suchender wie ein Yogi, doch ich nenne mich Flowy<br />

und auch wenn du mich nicht kennst<br />

bist du ein Mensch und auch mein Homie.<br />

Denn wir sind alle verbunden so wie eine Familie<br />

und wenn man wirklich konsequent ist, dann gibt es auch nur eine Liebe<br />

und die endet auch nicht bei der Welt, den Tieren oder Menschen<br />

sondern geht weit über unser Universum und kennt keine Grenzen.<br />

Darin liegt die Kraft. Das ist das Geheimnis - unser größter Schatz!<br />

Sein Malgrund ist<br />

überwiegend Papier und<br />

Klebefolie. Und Grund<br />

zum Malen, aber auch Formen,<br />

Drucken, Nähen, Reimen und<br />

Rappen findet der 29jährige,<br />

MEN<br />

Die Skulptur "Mensch"<br />

verkörpert das Männliche und<br />

Weibliche – wie das YING<br />

und YANG. Keine Seite steht<br />

ganz allein, sondern bildet<br />

immer auch einen Teil der<br />

anderen Seite.<br />

WIR kommen als Mann oder<br />

Frau auf die Welt. WAS<br />

kommt auf die Welt? - Eine<br />

Seele!<br />

Männliche und weibliche<br />

Qualitäten vereinen und zum<br />

Menschen werden.<br />

"Drache" / Acrylmarker auf<br />

Spezial-Papier (30/20 cn)<br />

Stofftäschchen -<br />

bemalt bzw. aus recycelten Textilien<br />

in diversen Ausführungen<br />

geb. Ravensburger Florian<br />

"Flowy" Schimke eigentlich rund um die Uhr. Zumindest stets<br />

dann, wenn der akrobatischer Skater sein hochstrapaziertes<br />

Board einparkt bzw. eine Folgeverletzung auskuriert ;)<br />

Einst zum Studium der Biotechnologie nach Gießen gekommen,<br />

sind seine "Kunststücke" inzwischen im "öffentlichen Raum"<br />

stets reizvolle Hingucker, sodass der friedvolle Freigeist hiermit<br />

über eine umtriebige subkulturelle Szene"nolens volens" weitere<br />

Spuren hinterlässt: "Paint - Color - Love".<br />

In seiner Sportart kümmert sich Flowy mit Freunden im<br />

“Department of Skateboarding Giessen” (DOS) auch um den<br />

Nachwuchs in der Region und begeistert ebenso in Wokrshops<br />

die jugendlichen Patienten der Klinik für Psychosomatik für<br />

die Rollbrett-Kultur.<br />

10 Bogart


und Silber massiv im Maßstab 3:4<br />

Bewegung<br />

Okkultes Wissen in<br />

Stein geschnitzt:<br />

Der Mensch im<br />

Tierkreis<br />

(Zodiac)<br />

SCH<br />

Skulptur,<br />

Speckstein, 10 cm<br />

Skulptur,<br />

Speckstein,<br />

ca. 15 cm<br />

Eine Auswahl seiner immer wieder neu creierten Sticker in<br />

Formaten von 5 cm x 5 cm über 20 cm x 30 cm bis hin zu<br />

ca. 2 qm umfassenden Artworks zeigen hier die bevorzugten<br />

Gute-Laune-Sujets wie Drache, Schweinchen, Hasi – und<br />

natürlich der "Herzfü?ler" (kein Tippfehler). Dass seine Botschaften<br />

auch Tiefgang haben, lässt sich aus "Fractal-Love"<br />

(Mitte links) erschließen...<br />

Größtenteils sind die seriellen Arbeiten immer wieder farblich<br />

und mimisch modifi zierte Einzelstücke. Die begehrtesten Motive<br />

gehen schon mal als 1000fache Aufl agendrucke weitgehendst<br />

als Geschenk in die stets begeisterten Szene und<br />

liegen auch dieser Ausgabe bei. Auf Lichtschaltern, Feuerzeuge,<br />

Computer oder Kühlschränken bringen sie Leben<br />

auf das schlichte Material und in die guten Stuben.<br />

Auf seinen Veranstaltugen oder im MOSAIC-Shop (Bahnhofstraße<br />

56) überrascht Flowy die Besucher immer<br />

gern neu mit seinem lebensfrohen Schaffen, an dem er sein<br />

Publikum gern teilhaben lässt.<br />

Wer sich für sein Schaffen und Wirken interessiert, kann jederzeit<br />

mit Flowy in Kontakt treten:<br />

fl owy47@web.de oder fl owyart.blogspot.de<br />

TIME time time<br />

Leute wisst ihr was -<br />

manchmal lehn ich mich einfach nur zurück<br />

lass die Welt vorbeiziehen und genieß mein Glück<br />

Ich weiß, ich hab nicht viel, doch als Ziel den Flow<br />

'ne sinnvolle Tätigkeit plus Kinder und Frau<br />

und - ich will nicht drin bleiben in diesem Kreis<br />

in dem man immer nur Täter oder Opfer bleibt<br />

früher machte ich mir kein Kopf um so ein Scheiß<br />

heute nehm ich mir ein Block und schreib<br />

Es ist dein Leben -<br />

also verschwende keinen Herzschlag<br />

weil jeder Moment deines Lebens<br />

einen unendlichen Wert hat.<br />

"Love" - Acryl auf Aquarellpapier (20/15 cm)<br />

"Goldener Drache" (20/30 cm)<br />

Oneliner aus Draht auf Batik-Skateboard<br />

Bogart 11


BEHIND THE ARTWORK<br />

Telephone (2014) Sprühlack/Papiercollage auf Holz im Format 60/60 cm gerahmt,<br />

in neun verschiedenen Styles (Preis auf Anfrage).<br />

Kommunikation ist (k)eine Kunst: Philipp Reis<br />

untermalte seine erste Telefonbotschaft mit einem<br />

launigen Spruch (s.u.), 3Steps interpretiert sein Kulturgut<br />

im angesagten Graffi ti-Style. – Die abgebildeten "Call<br />

Now"-Editionen (jeweils 15 Stück) im Format A4 sind<br />

über die Galerie von 3Steps erhältlich.<br />

"das pferd frisst keinen gurkensalat!"<br />

Mit diesem von Philipp Reis am anderen<br />

Ende der Leitung nur unvollständig<br />

verstandenen Satz "verpatzte"<br />

der Friedrichsdorfer Physiker und<br />

Mathematiker 1861 seine öffentliche<br />

Fernsprechpremiere. Sein Nachbar,<br />

der Spengler und Klempner Pierre<br />

Fréderic Datz hatte die Hör- und<br />

Sprachfunktionsbauteile gebaut. Als<br />

Schallgeber diente eine Stricknadel in einer<br />

Magnetspule, die auf einer Geige als Resonator<br />

aufgesetzt war. Verbessert wurde es<br />

von Ernst Leitz, sodass drei Jahre später in<br />

Gießen die wechselseitige Kommunikation<br />

via galvanischen Strom klappte.<br />

Während ein Sohn des Konstrukteurs hierorts<br />

die ehemaligen "Schwaabs Weinstuben" gastronomisch<br />

führte, griff Ururenkel Joachim Pitt mit<br />

dem 3Steps Kollektiv das Thema seines Ahnen<br />

mit künstlerischen Mitteln neu auf. Beziehungsreich<br />

verbunden blieb auch Vater Eberhard, der<br />

als promovierter Physiker in Reis'scher Intension<br />

an der Justus-Liebig-Universität lehrte.<br />

Die Adaption der Artworks<br />

basiert auf einem 30er Jahre<br />

Wählscheiben-Telefon<br />

(Siemens & Halske), das<br />

àla Warhol außerdem –<br />

wie hier zu sehen – in drei<br />

Farblegungen und Typosierungen<br />

auflagenlimitiert (3<br />

x 3 Stück; Preis auf Anfrage), nummeriert und<br />

handsigniert produziert wurde.<br />

Übrigens, die Ehrentafel für den Physik-Professor<br />

Johann H. Buff in der Frankfurter Str. 10 (hier<br />

war damals der Lehrstuhl) würdigt auch Philipp<br />

Reis, der an dieser Stätte sein Telefon vorstellte.<br />

AHEAD! ist ein umfangreicher AUSSTELLUNGSBILDBAND des Street Art Kollektivs 3Steps zur<br />

gleichnamigen Ausstellung von Dezember 2014 bis Februar 2015. Der Band beinhaltet Arbeiten<br />

und Werke zur Serie Urban Glamour des Kollektivs. Die Reihe ist eine zeitgenössische Reflexion<br />

einer jungen Generation im urbanen Umfeld: Urbanes wird in Ästhetik transformiert, Banales<br />

trifft auf Pop Art, Gewöhnliches wird Glamourös inszeniert. Zahlreiche Werke bestehend aus<br />

Collagen und fantasievollen gesprühten Motiven auf Holz und Leinwand. Das Buch dokumentiert<br />

die Arbeiten der Jahre 2012 bis 2014 und beinhaltet zahlreiche Street Art Aktionen und großformatige<br />

Murals. Abschließend gewährt das Kollektiv einen exklusiven Einblick in das Arbeiten<br />

in seinem Atelier.<br />

Der Ausstellungsbildband 3Steps: Ahead!<br />

ist ab sofort im gut sortierten Fachhandel<br />

und beim Online-Versandhaus-Giganten<br />

verfügbar; in Kürze auch im Webshop<br />

unter 3steps.de.<br />

3Steps Press | ISBN 978-3-945991-00-8<br />

1. Aufl. | Feb. 2015 | € 33,- zzgl. Versand<br />

8 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


GIESSENER<br />

MUSIKANTEN-ADEL II<br />

Nachdem sich <strong>BOGART</strong> in der Nr. 19 der<br />

musikalischen Reise von Styopa a.k.a.<br />

Stephan Pussel – einst durch die Balkanband<br />

Turbo Sapienowa von seinem<br />

Sklavendienst als Trommelmeister auf<br />

einer Galeere freigekauft – ausführlich<br />

widmete, berichtet jetzt mit rotweingelöster<br />

Zunge "augenzwinkernd" sein<br />

Tourbusnachbar Iwan Ladan über seinen<br />

wendungsreichen Lebensweg, bei<br />

dem auch die Musik eine gewisse Rolle<br />

spielt... Harascho!<br />

Iwan Ladan, geboren in Petrograd, gehörte<br />

einer klassischen Oligarchenfamilie an. Er liebte die Lektüre von<br />

Dostojewski und sinnierte über Kant und Voltaire, während er<br />

seine Fechtübungen absolvierte oder mit seiner Laute Liebeslieder<br />

an seine Mutter sang. Nachdem sein Clan an Einfl uss und Zusammenhalt<br />

verlor und Iwan die Wahl zwischen Guillotine und Landesfl<br />

ucht hatte, entschied er sich im letzten Moment doch lieber für das<br />

Exil. Er fl oh in die benachbarten Vereinigten Staaten von Amerika,<br />

wo er sich im beschaulichen Provinznest Las Vegas niederließ. Die<br />

Sehnsucht nach den himmlischen Sphären europäischer Hochkultur<br />

und die durch gelegentliche Spielhallenbesuche merklich dezimierte<br />

Heritage bewegten ihn schließlich zu einem weiteren Umzug.<br />

Nach einem Zwischenhalt bei seiner emigrierten Familie in<br />

Paris gelangte er schließlich nach Bordeaux, wo er ein Studium<br />

des Universalgelehrtenthums mit Spezialisierung in Philosophie,<br />

Physik, Musikwissenschaften und Mathematik aufnahm.<br />

Außerhalb der Universität konnte er sich über seine entrückt philosophischen<br />

Themen lediglich mit einigen sogenannten Clochards<br />

in den vornehmen Banlieus unterhalten und entwickelte so eine<br />

Vorliebe für besonders preiswerten Rotwein. Doch auch hier währte<br />

das Vermögen trotz Iwans Einnahmen aus der allmorgendlichen<br />

Seitengassen-Vorführung seiner wundervollen Lautenkünste nicht<br />

lange und er musste andere Wege fi nden, um seiner neuen Vorliebe<br />

weiter nachzugehen.<br />

So versuchte er es mit der öffentlichen Vorführung immer<br />

weiterer musikalischer Kunststücke, die er sich autodidaktisch<br />

beibrachte: Flügel, Kontrabass, Schallplattenspieler, Gesang<br />

und Sprechgesang baute er bald in seine Performances ein und<br />

konnte so die Zeit bis zu seinem Abschluss fi nanziell überbrücken.<br />

Aufgrund von Ladans guter Herkunft und vom Rotweingenuss ungetrübter<br />

akademischer Leistungen, wurde ihm schließlich angeboten,<br />

eine nach Moldawien outgesourcte Kelterei zu übernehmen und<br />

dort die Produktion voranzutreiben. Iwan nahm nach sehr kurzen<br />

Überlegungen an. Binnen einer Woche wurde die Kelterei geschlossen<br />

und Iwan fl üchtete in die Steppe der Walachei. Dort stieß er auf<br />

ein Kloster und traf in dessen Weinkeller unter Umständen, an die<br />

er sich nicht mehr genau erinnern kann, auf Ina Gasolina und Sergej<br />

Swainanken. Das Balkankollektiv Turbo Sapienowa war geboren<br />

und beschloss, von Sergejs Wahlheimat Gießen aus die Welt mit<br />

guter Laune zu erobern.<br />

Getragen von den Erfolgen des neuen Kollektivs und den Restwirkungen<br />

moldawischen Klosterweins geriet Iwan regelrecht<br />

in einen Gründungsrausch. Er gründete sogleich die Jazz-<br />

Band Ächt Jäzzt, das Live-Elektro-Musikprojekt Colectivo Mamalyga,<br />

einen Veranstaltungsservice, mehrere politische Parteien, eine<br />

Beteiligungsgesellschaft, ein Internet-Startup und die Vereinigung<br />

Gießen Jams zur Förderung improvisierter Musik in der Region.<br />

„Die vielseitigen Engagements mögen aus der Entfernung betrachtet<br />

beliebig erscheinen“, so Ladan, „doch für mich gibt es mit der<br />

Improvisation ein verbindendes Element – die Suche nach dem<br />

Moment in dem das Unwahrscheinliche auf das Außergewöhnliche<br />

trifft und zu Schicksal wird. Wenn man spontan<br />

zusammenkommt, um unmittelbar und sich gegenseitig<br />

ergänzend etwas Neues zu schaffen –<br />

ob im Zusammenspiel auf der Jam Session, dem<br />

gemeinsamen Arrangement einer Eigenkomposition<br />

oder bei der Gestaltung eines neuen Produkts<br />

im Startup – in solchen Momenten fühle ich mich<br />

frei und mit meinen Mitmenschen auf magische<br />

Weise verbunden zugleich. Dieses Gefühl möchte<br />

ich teilen und setze mich daher für die Förderung<br />

improvisierter Musik ein.“<br />

Überwältigt von den horrenden Anfangsinvestitionen<br />

der Projekte sah er sich bald<br />

– und zum ersten mal in seinem Leben<br />

- gezwungen, für Geld auch noch eine Leistung nach den Vorstellungen<br />

von jemandem anderen erbringen zu müssen. Schweren<br />

Herzens trat er den Frondienst bei einer schottisch-amerikanischen<br />

Strategieberatung an.<br />

Doch schon bald fi ngen die Gründungen an, Früchte zu tragen<br />

und er konnte schrittweise zu seinem gewohnten oligarchischen<br />

Lebensstil zurückkehren. So pendelt er nun seit<br />

geraumer Zeit zwischen den Parlamenten der Region, den Bühnen<br />

Deutschlands und dem Gründermekka Berlin hin und her. „Mit den<br />

aktuellen Studio-Aufnahmen von Coletivo Mamalyga“, so Ladan zu<br />

seinem aktuellen künstlerischen Schwerpunkt, „versuchen wir das<br />

Unmögliche, nämlich die spontane Energie ost-europäischer Musik<br />

mit der Eindringlichkeit west-europäischer elektronischer Musik zu<br />

vereinen.“ Ladan hat allerdings auch schon neue Projekte im Auge:<br />

„Kürzlich durfte ich bei einer Musiktheaterproduktion am Stadttheater<br />

mitwirken, die u.a. das Thema ost-europäische Identität beleuchtet<br />

hat. Der ungewohnte Blickwinkel auf die eigene Musik und die<br />

für mich neue dramatische Dimension der Performance, haben mich<br />

inspiriert und für eine Fortsetzung motiviert. Außerdem versuche ich<br />

auf meinen vielen Reisen, die weltweite Szene improvisierter Musik<br />

zu vernetzen. Ich arbeite schon länger daran, einen technischen und<br />

rechtlichen Rahmen zu schaffen, der dies nachhaltig unterstützt.“<br />

© Alla Poppersoni<br />

Ladans Projekte in Gießen und Umgebung:<br />

12.6. Colectivo Mamalyga bei Bessarabia<br />

Swing Club (Cafe Amelie)<br />

12.6. Gießen Jams (Lokal International)<br />

13.6. Ächt Jäzzt (Bruchstraßenfest)<br />

08.8. Turbo Sapienowa<br />

(Folk Festival Grünberg)<br />

WORLDMUSIC AUS GIESSEN<br />

Die Band um die stimmgewaltige Moldawierin Ina Gasolina und<br />

den quirrlig-chaotischen Multiinstrumentalisten Sergej Swainenaken<br />

besticht mit perfekt abgestimmten Arrangements und begibt sich auf<br />

eine höchst abwechslungsreiche Reise durch die osteuropäischen<br />

Musikwelten von Russen-Ska und Gypsy-Punk über Balkan-Beats hin<br />

zu türkischer Polka – Kreation eigener Genres nicht ausgeschlossen.<br />

Hauptsache es geht in die Beine.<br />

Das alles gibt es immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen, denn<br />

die Sorge hier könnte sich jemand zu ernst nehmen, braucht keiner<br />

zu haben. Die überwiegend russischen Texte handeln von Kühen in<br />

Flugzeugen, den Reisegewohnheiten eines Papageis, dem Wunsch<br />

eine rosarote Prinzessin zu sein und der Einsicht, der einzig erstrebenswerte<br />

Beruf sei der eines Ska-Musikers.<br />

Wollte man die Musik von Turbo Sapienowa mit einem Wort zusammenfassen,<br />

so wäre es: PARTY!<br />

Vl.n.r.: Styopa (Percussion), Brat Danilo (Gitarre), Ulai (Geige), Artur<br />

Shakur (Kontrabass), Iwan Ladan (Gitarre, Bass, Klavier, Balalaika),<br />

Fantomasz (Schlagzeug), Ina Gasolina (Gesang), Sergej Swainenaken<br />

(Akkordeon, Trompete, Saxophon, Gesang)<br />

© Alla Poppersoni<br />

für Creative<br />

Bogart 13


SPORTART KNALLZART<br />

Crash-Test Bunnies<br />

Der 49jährige Gießener<br />

Jörg Wießmann<br />

ist mit Benzin im<br />

Blut aufgewachsen.<br />

Von klein auf war er<br />

mit Mutter Renate<br />

bei den Motorradrennen<br />

von Vater<br />

Rolf und Onkel Klaus<br />

an den Strecken in<br />

Gelände, am Berg und auf diversen Rundstrecken dabei.<br />

Während seine familiären Vorbilder als Technischer<br />

Kommissar bzw. Fachjournalist bei AUTOMOTORSPORT<br />

ihrer Leiderschaft verbunden blieben, entwickelte der<br />

gelernte Werkzeugmacher sein früh gefördertes Talent<br />

als Sportfotograf in diesem Metier weiter.<br />

Nachfragen für seine Bilder kamen zunächst von den<br />

Piloten und Sponsoren, mit Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />

– geprägt durch "Blick und Klick" im<br />

entscheidenden Moment – war er schnell auch bei<br />

internationalen Medien im Geschäft.<br />

Seine auf und neben der Piste vom Geschehen eingefangenen<br />

bri- und imposanten Momente werden als<br />

immer wieder gern zitierte Zeitdokumente aus den Verlagsarchiven<br />

neu verwertet und werden in diesen (s)<br />

ex und hoppigen Collage auch die <strong>BOGART</strong>-Community<br />

anfi xen.<br />

"Sohn Felix kann das inzwischen noch viel besser", lobt<br />

Vater Jörg den 21jährigen Filius - was auf den Folgeseiten<br />

zu sehen sein wird...<br />

Begleitet werden Vater und Sohn stets auch von<br />

Ehefrau Regina bzw. Freundin Bianca, die in der<br />

aufwändigen bildverarbeitenden Post-Produktion und<br />

inzwischen auch selbst mit der Kamera in der Hand ihre<br />

Partner engagiert unterstützen.<br />

14 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


WIESSMANN PICTURES<br />

Sport`s & More by Felix & Jörg Wiessmann<br />

Kropbacher Weg 30<br />

D-35398 Gießen<br />

facebook.com/wiessmannpictures<br />

jw-sportfoto.de<br />

für Creative<br />

Bogart 15


Seit 2008 zunächst mit offiziellem Jugenpresseausweis legitimiert und inzwischen<br />

auch in der Handwerkskammer eingetragen, gehört der sich frisch auf seinen<br />

Abschluss als Mediengestalter vorbereitende 21jährige Felix Wießmann schon<br />

von Kindesbeinen an zur internationalen Racing-Family. Ob im Fahrerlager, am Boxenstopp<br />

und insbesondere an den brisanten Rennkurven ist er hautnah an der vertrauten<br />

Szene, um aus der Nähe oder Distanz das Geschehen rund um den Circuit im richtigen<br />

Moment einzufangen. Das zum Profi herangereifte Jungtalent ist inzwischen fest für den<br />

YAMAHA R6-DUNLOP-CUP gebucht, der ihn an die klassischen Austragungsstätten in<br />

Deutschland (u.a. Nürburgring, Hockenheim), Niederlande (Assen), Belgien (Zolder),<br />

Ungarn (Hungaroring) u.a.m. führt. Aber auch was sich hier (u.a. Langgöns) oder anderorts<br />

sonst noch auf zwei bzw. vier Rädern (aktuell auch für diverse Rennsportteams<br />

bei der VLN im Einsatz) um Championate streitet, rückt FW in den Focus seines kamp-<br />

16 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


ferprobten (und kostenträchtigen) Canon-Equipments. Der Erfolg<br />

seiner Lichtbildnerkunst spiegelt sich nicht nur auf diesen Seiten<br />

wieder, sondern ebenso digital und analog in den renommierten<br />

Fachorganen (Speedweek, Motorrad, MO), an den Werbewänden<br />

der Sponsoren und in den (Facebook-) Alben der Fahrer.<br />

Gemeinsam mit Freundin Bianca Kirsch firmiert Felix Wiessmann<br />

inzwischen unter FW/BK FOTOGRAFIE. In dem aktuellem Portfolio<br />

dokumentieren sie in der Vielseitigkeit ihrer Themen Natur,<br />

Tiere, Motorsport, Event ihre besondere Bildsprache, die gleichwohl<br />

in den eingebundenen „Spezialitäten“ um Alltag und Stadt<br />

zum Ausdruck kommt – und nahezu lichtmalerisch auf der folgenden<br />

Doppelseite!<br />

Kropbacher Weg 30 • D-35398 Gießen<br />

www.facebook.de/FWFotos<br />

für Creative<br />

Bogart 17


Felix Wiessmann<br />

LichtMalerei<br />

Gail'scher Park (Rodheim-Bieber)


Gießen – facebook.de/FWFotos


POPCORNER<br />

KIARABLACK FOTOGRAFIERT SPITZE<br />

LADY IN LACE<br />

Model: Karolina Neufeld<br />

Haar: Madeleine Weber<br />

Make-up: Dóri Szöke<br />

Cocktalkleid aus Perlon 1970<br />

Photos&PP: Kiara Black Photogaphy | www.kiarablack.de<br />

"Reise in die Vergangenheit – Wege in die Zukunft!" Getreu dem Motto<br />

des Leinen- und Spitzenmuseums in Haiger-Seelbach inszenierte<br />

"Lokalmatadorin" Kirara Black die hier üblicherweise an Modepuppen drappierten<br />

eleganten Spitzenkleider aus der Zeit ab 1890 mit den fotografi schen<br />

Mitteln der Neuzeit. Die perfekt im Retro-Look gestylten "Lady In Lace" spiegeln<br />

so dem Betrachter in Charme und Anmut die Haute Couture jener Epoche wider,<br />

die auch im heutzutage ein echter Hingucker ist.<br />

Mit den insgesamt sieben Exponaten setzte die vielgefragte und -veröffentlichte<br />

Portrait- und Modefotografi n – ihr Beitrag in <strong>BOGART</strong> 19 wurde im Onlinearchiv<br />

(gi-mix.de/bogart) bislang 16.404 mal aufgerufen – ihre stets neu themasierte<br />

Ausstellungsreihen fort. Wie begehrt ihre Arbeiten sind, konnte die 27jährige,<br />

mit bürgerlichen Namen Katharina Schimmel, auf der Kölner Photokina 2010<br />

feststellen, als ihre komplette Adaption "Die sieben Todsünden" von Unbekannten<br />

über Nacht einfach abgehängt wurde...<br />

Ansonsten dreht sich in den schmucken Museumsräumen natürlich alles um<br />

Flachs – von der Aussaat des Leinsamens bis zum fertig genähten und gemangelten,<br />

gestickten oder mit Blaudruck veredelten Wäschestück –, wobei sich<br />

der Betrachter in einem Videiofi lm in die Zeit zurückversetzen kann, als unsere<br />

Vorfahren ihre Kleidung und Wäsche noch aus einer selbst gezogenen Pfl anze<br />

gewinnen mussten.<br />

In der Spitzenabteilung des Museums gibt es neben der Damenobenbekleidung<br />

auch feinste handgefertigte Spitzen aus Leinen und Seide. Tambourier-, Nadel-,<br />

Occhi-, Filet-, Häkel- und Strickspitzen neben den allerfeinsten belgischen und<br />

holländischen Klöppelspitzen, wie Duchesse- und Nadelarbeiten, bis hin zu Klöppelkissen<br />

aus verschiedenen Ländern. Besonders sehenswert ist ein Album von<br />

1895 mit 128 gehäkelten Spitzenmustern.<br />

Sonderausstellungen präsentieren reizvolle Ausstellungsstücke in einem neuen<br />

Zusammenhang. Eine Abteilung zeigt „moderne“ Erzeugnisse aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Dort gibt es einen Überblick über die heutige Verwendung<br />

von Leinen und Hanf, deren Vielseitigkeit von der Industrie geschätzt wird.<br />

Plauener Spitze in braun / Kamera: Agfa Optima<br />

LEINEN- UND SPITZENMUSEUM; Haiger-Seelbach, Seelbachstraße 9<br />

Geöffnet:<br />

April – Nov. jed. 1. Sonntag im Monat 14-17 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Weitere Informationen:<br />

Stadt Haiger, Kulturamt Fon: 02773 | 811-150; kulturamt@haiger.de<br />

Gruppenanmeldung: Ute Schimmel; Fon: 02773 | 71130<br />

20 Bogart Das Mitmachmagazin


ENKAUSTIK<br />

Thomas Hoppe: WACHSMALEREI<br />

Enkaustik – Grundlagen und Techniken<br />

Buch, gebunden Hardcover,<br />

1. Auflage, <strong>24</strong>0 Seiten; 29,95 EUR<br />

Verlagsgruppe Seemann Henschel<br />

Angela Köllisch: Jimi Hendrix, 2014<br />

(Wachs/Pigmente auf Leinwand; 40x40 cm<br />

Enkaustik wird immer beliebter: Dies ist eine künstlerische Technik,<br />

bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Malgrund<br />

aufgebracht werden. Der Band beschreibt diese Methode<br />

sehr ausführlich, erläutert ihre Geschichte und Anwendung. Wie stellt<br />

man Wachskünstlerfarben her? Wie funktioniert die Spachteltechnik?<br />

Wie entstehen pastellartige Effekte? Das Buch liefert Tipps für die Pflege<br />

und Restaurierung von Wachsbildern, listet Anschriften von Farbenherstellern<br />

auf und zeigt Beispiele berühmter Maler, von Paul Klee bis<br />

Jasper Johns.<br />

"Ich verwende ein aufwändig verarbeitetes,<br />

hochwertiges Bienenwachs mit hohem<br />

Schmelzpunkt. Die übereinander dünn aufgetragenen<br />

Wachsschichten lassen Bilder mit<br />

zum Teil reliefartigen Oberflächen entstehen,"<br />

beschreibt die jetzt in Dithmarschen lebende<br />

Hamburger Journalistin und Künstlerin ihre artifizielle<br />

Maltechnik (s.a. <strong>BOGART</strong> 22).<br />

angela-koellisch.de<br />

"Das einzelne fotografische<br />

Abbild dient lediglich<br />

als Ausgangsbasis<br />

für die weitere Bearbeitung.<br />

Es wird zerlegt, seziert,<br />

neu kombiniert und<br />

arrangiert, collagiert,<br />

überblendet, verfremdet<br />

und so in einen neuen<br />

Kontext überführt.<br />

Eine Ausarbeitung auf massivem Trägermaterial<br />

und der Auftrag von Wachsschichten nimmt<br />

Bezug auf die Ikonenherstellung und verleiht<br />

den Bildern zusätzlich ein hohes Maß an Materialität,<br />

was ihnen Objektcharakter verleiht<br />

(s.a. <strong>BOGART</strong> 16, 19)<br />

ka-lichtbilder.de<br />

Carsten Hirth: "Varieté"<br />

(Gießen, Seltersweg),<br />

Mixed Media/Photoencaustic,<br />

limitierte Auflage<br />

für Creative<br />

Bogart 21


<strong>BOGART</strong>-KINOSTART<br />

Ab 11.6.: 22 Jahre nachdem<br />

Steven Spielberg mit dem<br />

grandiosen Meisterwerk Jurassic<br />

Park die Kinoleinwände zum Beben<br />

gebracht hat und mit dem Franchise<br />

deutschlandweit über 18 Millionen<br />

Kinobesucher begeisterte, produziert<br />

er nun Jurassic World (3D).<br />

Colin Trevorrow führt bei dem<br />

imposanten Action-Abenteuer, dessen<br />

Figuren von Michael Crichton<br />

Ab 16.7.: Ein Jahr ist es<br />

her, seit sich High School-Schönheit<br />

Laura (Heather Sossaman) auf der<br />

Party eines Mitschülers bis auf die<br />

Knochen blamierte. Ein Jahr, seit<br />

das Video ihres peinlichen Fehltrittes<br />

ins Internet gestellt wurde und<br />

Lauras Ruf auf einen Schlag ruinierte.<br />

Ein Jahr, seit sich Laura auf tragische<br />

Weise das Leben genommen<br />

hat. Heute Nacht versammeln sich<br />

Ab 30.7.: Angela Holmes<br />

(Olivia Taylor Dudley) führt ein<br />

glückliches und ruhiges Leben.<br />

Nach einer vermeintlich harmlosen<br />

Verletzung ändert sich dies jedoch:<br />

Das Verhalten der jungen Frau wird<br />

zusehends unberechenbar und sie<br />

scheint, jeden in Gefahr zu bringen,<br />

der ihr zu nahe kommt. Nachdem<br />

Ärzte nicht helfen können,<br />

wendet sich der örtliche Priester,<br />

Ab 13.8.: Die neue Verfilmung<br />

des Marvel-Comics über das<br />

erfolgreichste Superhelden-Team<br />

aller Zeiten erzählt von vier jungen<br />

Außenseitern, die in ein gefährliches<br />

Paralleluniversum teleportiert<br />

werden. Die neue und ungewohnte<br />

Umgebung hat immense Auswirkungen<br />

auf die physische Konstitution<br />

des Teams. Die vier müssen<br />

nicht nur lernen mit ihren neuen,<br />

© 2015 Universal Studios<br />

© 2015 Universal Studios<br />

© 2015 SquareOne/Universum<br />

© 2015 Universal Studios<br />

© 2015 Universum Film<br />

2015<br />

© 2015 Constantin Film Verleih GmbH<br />

geschaffen wurden, in 3D Regie.<br />

Das Drehbuch verfassten Rick Jaffa<br />

& Amanda Silver – auch die Story<br />

– sowie Trevorrow & Derek Connolly.<br />

Frank Marshall und Pat Crowley<br />

vervollständigen das Produzenten<br />

Team.<br />

Ab 2.7.: Seit Anbeginn der<br />

Zeit existieren die Minions als kleine<br />

gelbe Einzeller. Im Laufe der Evolution<br />

suchten sie sich immer wieder<br />

die übelsten Bösewichter als Herren<br />

– vom Tyrannosaurus Rex bis zu<br />

Napoleon. Doch irgendwann ging die<br />

Herrschaft eines jeden Superschurken<br />

zu Ende. Ohne einen Meister, dem sie<br />

dienen konnten, verfielen die kleinen<br />

Latzhosenträger in eine tiefe Depression.<br />

Aber dann hat ein Minion namens<br />

Kevin einen Plan! Gemeinsam<br />

mit dem rebellischen Stuart und dem<br />

liebenswerten Bob macht er sich auf<br />

in die weite Welt, um einen neuen<br />

Anführer für sich und seine Mitstreiter<br />

zu finden.<br />

Ab 16.7.: Während all ihre<br />

Freunde Kinder kriegen, genießen<br />

Josh (Ben Stiller) und Cornelia<br />

(Naomi Watts) die Freiheiten, die<br />

ihnen ihre Zweisamkeit ermöglicht.<br />

Sie wohnen in Brooklyn, sind glücklich<br />

in ihren 40ern - werden aber<br />

irgendwie das Gefühl nicht los, dass<br />

das wahre Leben an ihnen vorbei<br />

zieht. Als sie Jamie (Adam Driver)<br />

und Darby (Amanda Seyfried) kennen<br />

lernen, ein junges Hipster-Paar<br />

Mitte Zwanzig, ist es Freundschaft<br />

auf den ersten Blick. Immer mehr<br />

werfen sie die zur Gewohnheit gewordenen<br />

Spießigkeiten ihres Alters<br />

über Bord. Aber das Leben lässt sich<br />

nicht so einfach zurück drehen…<br />

sechs ihrer Mitschüler auf Skype,<br />

um über Lauras Tod zu reden. Bis<br />

sich eine unbekannte siebte Person<br />

mit Lauras Konto einloggt und alle<br />

Anwesenden warnt: Wer versucht,<br />

den Chat zu verlassen - stirbt. Wer<br />

sich weigert, zu reden - stirbt...<br />

Pater Lozano (Michael Peña),<br />

der überzeugt ist, Angela sei von<br />

einem Dämon besessen, in letzter<br />

Hoffnung an den Vatikan. Ein Kräftemessen<br />

zwischen Himmel und<br />

Hölle beginnt…<br />

angsteinflößenden Fähigkeiten<br />

umzugehen, sondern auch Seite<br />

an Seite zu kämpfen, um die Welt<br />

vor einem neuen Feind zu retten.<br />

Michael B. Jordan, Jamie Bell, Kate<br />

Mara und Miles Teller übernehmen<br />

die vier Titelrollen.<br />

So, Fei 11-18; Mi 16-19 Uhr<br />

Weltuntergang<br />

Zufall oder auch Bestimmung ist<br />

Heute läuft sie ab die Frist<br />

Ohne Willen, einem Stillstand eben<br />

Abschied von bekanntem Leben<br />

Blaues Wasser färbt sich rot<br />

Bringt die Tangente aus dem Lot<br />

Finissage: So., 14.6.15 (12 Uhr) bei Lesung und Suppe<br />

Sieh den Verfall von der Empore<br />

Fast geleert ist die Amphore<br />

Große Sünden, kleine Lügen<br />

Warum neigt der Mensch so zu betrügen?<br />

Ein Herrscher und ein Herz aus Stahl<br />

Wohin geht es? ... abyssal<br />

Glauben, Trugschluß - ist das Gleiche<br />

Zukunft hat gestellt die Weiche<br />

Das Leben ist nur ein Fraktal<br />

Erst ist die Macht, dann kommt der Fall!<br />

MAUERAFFE<br />

Farbserigraphie (2005)<br />

signiert und datiert<br />

70/100 cm (200 Aufl.)<br />

Gießen – Bahnhofstraße 64<br />

Kunstinitiative<br />

IMMENDORFF IST IN DER KULTURSTADT AN DER LAHN<br />

Arbeiten aus der GALERIE-ROY-EDITION des bekanntesten<br />

deutschen Künstlers der Gegenwart, JÖRG IMMENDORFF<br />

(1945–2007), sind weiterhin zu den Sprechzeiten im Foyer der<br />

Gemeinschaftspraxis ausgestellt. Damit präsentiert das ambitionierte<br />

Ärzteteam nach Markus Lüpertz einen weiteren Großmeister,<br />

der hier mit einer Auswahl limitierter Serigraphien die<br />

Gießener Szene nachhaltig beeindrucken kann.<br />

Artwork & Lyrik<br />

aus GIZMORIAN<br />

"MENLANCHOLY" LY"<br />

Edition Bogart<br />

HC, 48 S.,<br />

€ <strong>24</strong> 90<br />

Bestellungen: n:<br />

r.mr@gmx.de<br />

22 Bogart Das<br />

Mitmachmagazin<br />

magazin


MIT GIZMORIAN DURCH DIE JAHRESZEITEN<br />

© GIZMORIAN: RUBBER RESTRAINS (2010) www.gizmorian.com<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI<br />

JUNI 2015 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 <strong>24</strong> 25 26 27 28 29 30<br />

JULI 2015 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 <strong>24</strong> 25 26 27 28 29 30 31<br />

AUGUNST 2015 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 <strong>24</strong> 25 26 27 28 29 30 31<br />

für Creative<br />

Bogart 23


Jochen Schaudig<br />

Katzen und "Kratzen" sind seine Passion. Und ebenso verpasst Jochen Schaudig<br />

mal sanftmütig und mal "bürstig" dem Betrachter wohl gesetzte Streicheleinheiten<br />

aus ihrem/seinem ganz normalen Alltag – fast so, als würde Mainzer wieder<br />

wie in Gießener Studententagen mit Stift und Zeichenblock scheinbar gedankenvertieft<br />

in der lokalen Szene den "ka"-lauern... ...wobei er auch stets scherzigen<br />

Einblick in seine persönlichen und professionellen Herzkammern gewährt.<br />

<strong>24</strong> <strong>BOGART</strong><br />

Das Mitmachmagazin


Cartoons<br />

für Creative Bogart 25


COMIC UND CARTOON<br />

© Foto: Daniel Glück<br />

Weckmarkt 17<br />

Di bis So 10–18, Mi 10–21 Uhr<br />

caricatura‐museum.de<br />

bis 13. September 2015<br />

GERHARD GLÜCK –<br />

Komische Kunst<br />

Das caricatura museum holte mit<br />

dem Künstler Gerhard Glück einen der renommiertesten Vertreter der<br />

Komischen Kunst an dessen Geburtsort Frankfurt zurück und knüpft<br />

damit an die hiesige Ausstellung vor acht Jahren an. Gerhard Glück<br />

wurde am 13. Juli 1944 in Bad Vilbel geboren. Aufgewachsen ist er in<br />

Frankfurt, hier ging er zur Schule, wo er früh mit seinem künstlerischen<br />

Talent auffiel. Für das Studium der Kunsterziehung und des Grafik-<br />

Designs zog er nach Kassel, in die Stadt, in der er bis heute lebt und<br />

wo er auch von 1976 bis 2003 als Kunsterzieher arbeitete.<br />

Bekannt geworden ist Gerhard Glück mit seinen Cartoons, die er ab<br />

1972 in der Hessische/Niedersächsische Allgemeine veröffentlichte.<br />

1973 kam dann die Süddeutsche Zeitung dazu. Später folgten Die<br />

Zeit, das manager magazin, die monatliche Beilage Folio der Neuen<br />

Zürcher Zeitung, sowie Cicero. Seit den 1990ern publiziert Gerhard<br />

Glück regelmäßig im Berliner Eulenspiegel. Darüber hinaus illustriert<br />

er Neuauflagen<br />

großer Dichter<br />

wie Christian<br />

Morgenstern,<br />

J o a c h i m<br />

Ringelnatz<br />

und Kurt<br />

Tucholsky und<br />

veröffentlichte<br />

eine ganze Reihe<br />

eigener Bücher.<br />

"Wie soll ich Ihnen<br />

das Handy erklären,<br />

wenn Sie<br />

ständig behaupten,<br />

die Sterntaste<br />

heisse eigentlich<br />

Schneeflöckchentaste?"<br />

© Gerhard Glück<br />

2010<br />

Festival der Komik VII vom 28.8.-30.8.15<br />

Komische Kunst kostenfrei auf der Bühne!<br />

Im Rahmen des Museumsuferfestes präsentiert das<br />

caricatura museum auf dem Weckmarkt erlesenste<br />

satirische Bühnenkunst, moderiert von Bernd Gieseking.<br />

– Folgende Künstler werden auftreten: Pit<br />

Knorr, Oliver Maria Schmitt, Hans Zippert, Dietmar<br />

Wischmeyer, Severin Groebner, Gerhard Henschel,<br />

Fil, Heiko Werning, Thomas Koch, die drei TITANIC-<br />

Chefredakteure und die Wohnraumhelden!<br />

HMK testet Comicwissen<br />

Wer die siebenteilige Serie "100 Jahre Comic<br />

– von Altamira nach Entenhausen" (<strong>BOGART</strong> 17-<br />

23) aufmerksam verfolgt hat, wird die Antworten<br />

auf diese zehn Fragen schnell parat haben, die<br />

der Autor und Dozent Hans-Michael Kirstein im<br />

Rahmen der Lehrerfortbildung zu diesem Genre<br />

seinen "Schülern" aufgegeben hatte. In dieser<br />

spezielles Wissen vermittelnden Funktion ist der<br />

ausgewiesene Gießener Genre-Kenner und -Könner<br />

(Albumveröffentlichungen: Derryclaire als Zeichner,<br />

Nylonman als Szenarist) übrigens auch in der<br />

Ricarda-Huch-Schule für die Nachwuchsszene mit<br />

Manga-Zeichenkursen unterwegs und veranstaltet<br />

ab Oktober im Evangelischen Bildungszentrum<br />

Zeichenkurse für Porträtzeichnen. Hier läuft auch<br />

quasi zum Anschauungsunterricht seine aktuelle<br />

Ausstellung FAMILIEN-BANDE (s. Umschlagseite),<br />

während neue Comicalben (u.a. wieder mit<br />

dem belgischen Granden HERMANN) vor der<br />

Veröffentlichung stehen.<br />

1. Nenne zwei Ahnen der Bildgeschichte aus dem<br />

19. Jahrhundert.<br />

2. Wie heißt die ersten amerikaische Comicfigur<br />

um 1896.<br />

3. Namen der bedeutendsten Zeitungsverleger für<br />

Comics um 1900.<br />

4. Die einzige richtig surrealistische Comicserie in<br />

den USA zwischen 1911 und 1944 heißt...<br />

5. Die wichtigsten illustrativ-realistischen US-Strips<br />

der 1930er, durch Pulps und Kino beeinflußt sind...<br />

6. Der einflußreichste Autor/Zeichner von<br />

Abenteuercomics für die USA und Europa heißt …<br />

7. Einer der wichtigsten Ausgestalter der "Comic-<br />

Grammatik" ist auch der Erfinder der "Graphic<br />

Novel"; nämlich..<br />

8. Wie heißt der Belgier und der Vater von<br />

"Tim & Struppi" im Stilmoment der "Klaren Linie"?<br />

9. Wer sind die wesentlichsten Gestalter europäischer<br />

Erwachsenencomics nach 1970?<br />

10. Die spezifisch japanische Variante des<br />

Comics, Manga genannt, ist auch seit den 90ern<br />

international populär. Nenne mindestens einen der<br />

drei relevanten Titel.<br />

1. Wilhelm Busch D; Rodolffe Töffer CM – 2. "The Yellow Kid" von<br />

R.F.Outcault – 3. W.R.Hearst und Joseph Pulitzer – 4. "Krazy Kat' – 5.<br />

"Tarzan", "Flash Gordon" und "Prinz Eisenherz" – 6. Milton Caniff (1907<br />

- 88) – 7. Will Eisner (1917 -20 05) – 8. Hergé – 9. Giraud (Moebius),<br />

Hermann, Hulet,Tardi und Pratt – 10. "Akira", "Sailor Moon" oder "Lone<br />

Wolf and Cub"<br />

Das Nachschlagewerk für Insider und Novizen<br />

kann als großformatiges, illustriertes,<br />

8stg. Skript bei <strong>BOGART</strong> unter r.mr@gmx.<br />

de bestellt werden.<br />

26 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin


Crumbs persönliche<br />

Auswahl dieser Arbeiten<br />

gibt jetzt als obsessiv<br />

hochwertige Compact<br />

Edition zum Schnäppchenpreis.<br />

Diese Sammlung enthält<br />

u. a. die Strips My Troubles<br />

With Women, If I<br />

Were a King, A Bitchin'<br />

Bod und How To Have<br />

Fun With a Strong Girl<br />

sowie 60 einzelne Illustrationen.<br />

Robert Crumb's Sex Obsessions<br />

Robert Crumb, Dian Hanson<br />

Hardcover, 17,3 x 23,3 cm,<br />

256 Seiten, € 19,99<br />

Irgendwie hat mich<br />

der Teufel erwischt!<br />

Robert Crumbs<br />

versauteste Sexfantasien<br />

(HMK) Der 1943 in Philadelphia geborene<br />

ehemalige Glückwunschkartenzeichner gehörte<br />

in den 1960ern zu den Vätern der seinerzeitigen<br />

Underground-COMIX. Seit dieser<br />

Epoche ist Crumb der beliebteste und beständigste<br />

Vertreter dreckig-charmanter Anti-Establishment-Comics,<br />

die sich deshalb mittels X<br />

vom Strom affirmativer Bildgeschichten absetzten.<br />

Mit seinem konsequent betriebenen<br />

Zeichenrepertoire ("erdige" Cartooncharaktere,<br />

via präziser Strukturmodellierungen<br />

trefflichst fixiert) und gallig-mokanten Szenen<br />

und Dialogen war und bleibt der seit Jahren<br />

in Frankreich lebende Crumb ein höchst individualistischer<br />

Chronist sozialer Befindlichkeiten<br />

... und eigener Obsessionen und<br />

Manien! Zu seinen unsterblichen Typen gehören<br />

Mr. Natural, Honeybunch Kaminsky,<br />

Sally Wabbelarsch und natürlich der dauergeile<br />

"Ladies Man"... äh Kater Fritz the Cat,<br />

Crumbs populärste und filmisch adaptierte Figur.<br />

Aber auch Biblisches und Kafka gehören<br />

zu des Comix-Machers präferierten Topics.<br />

Um ihn dreht sich auch der preisgekrönte<br />

Dokumentarfilm Crumb (1994). Heute lebt<br />

er mit seiner Frau, der Künstlerin Aline<br />

Kominsky-Crumb, in Südfrankreich.<br />

Herausgeberin Dian Hanson hat von 1976<br />

bis 2001 verschiedene Herrenmagazine produziert,<br />

darunter Juggs, Outlaw Biker und<br />

Leg Show, bis sie 2001 schließlich Herausgeberin<br />

der TASCHEN Sexy Books wurde.<br />

für Creative Bogart 27


WEBSHOP UND INTERNETPORTAL<br />

FÜR WEBCOMICS UND DIGITALE KUNST<br />

Comics von professionellen Zeichnern, die in regelmäßigen<br />

Abständen und fast ausschließlich digital auf verschiedenen<br />

Portalen und privaten Seiten im Internet erscheinen, gewinnen<br />

immer mehr an Popularität. Sie sind längst ein grüner<br />

und wachsender Bestandteil unserer Internetlandschaft und<br />

bieten Comic-Künstlern fast aller Stilistiken eine alternative<br />

Plattform für Veröffentlichungen. Dabei versüßen die kurzen<br />

Bildschirmstrips etlichen deutschen Bundesbürgern den Alltag,<br />

etwa den montäglichen Arbeitsbeginn im Büro. Auch<br />

wenn das dem Chef nicht schmeckt – die Zahlen sprechen<br />

für sich: Der Begriff »Webcomic« liefert bei Google über 10<br />

Millionen Treffer; beschränkt man die Suche auf Seiten aus<br />

Deutschland, werden immer noch eine knappe viertel Million<br />

gefunden. Die Szene ist riesig und der Kreis der Fans wird<br />

ständig größer.<br />

Jörg Faßbender, Existenzgründer und Comicbegeisterter aus<br />

Köln, startet mit der Internetseite »Kwimbi« eine Kombination<br />

aus Webshop, Vertrieb und Communityportal für Webcomiczeichner<br />

und –fans. Dahinter steckt die Idee, die Figuren<br />

und Texte herausragender Zeichner aus ihrem digitalen Gefängnis<br />

zu befreien und in das wirkliche Leben zu bringen, in<br />

Form von Büchern und Heften, T-Shirts, Tassen oder Postern.<br />

Die Produktpalette reicht von kleinen Artikeln für den kleinen<br />

Geldbeutel bis zu handsignierten Originalen für den ambitionierten<br />

Sammler. Das Besondere an diesem Konzept ist,<br />

dass »Kwimbi« nicht nur als reiner Vertrieb, also als Schnittstelle<br />

zwischen dem Zeichner oder Verlag und einem Käufer<br />

auftritt, sondern auch in Zusammenarbeit mit den Künstlern<br />

Produkte entwickelt und produziert. Darüber hinaus präsentiert<br />

»Kwimbi« als Interessensgemeinschaft seine Zeichner<br />

auf Messen, stellt Kontakte zu anderen Portalen oder Verlagen<br />

her und bietet eine Plattform für den Austausch rund um<br />

das Thema Webcomic und Digitale Kunst.<br />

ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT ES:<br />

ZEICHNER GESUCHT<br />

»Kwimbi« macht sich Erich Kästners Ausspruch zum Motto<br />

und seinen Künstlern den szeneüblichen Netzwerk-Charakter<br />

zunutze, und ist ständig auf der Suche nach talentierten,<br />

motivierten und stilistisch eigenständigen Zeichnern, die Interesse<br />

an einer Zusammenarbeit haben. Dabei wird Wert<br />

auf Austausch und persönlichen Kontakt gelegt. Wer diesen<br />

nicht scheut soll gerne zu Telefon oder Tastatur greifen, um<br />

sich vorzustellen.<br />

GIESSENER COMCICAUTOR AE IST BEI KWIMBI PRÄSENT:<br />

COMING SOON: Andreas Eikenroth<br />

HUMMEL MIT WODKA<br />

Edition 52<br />

28 Bogart<br />

Rudi Gesamtausgabe<br />

FETT&KOMPLETT<br />

ca. 352 S.; € 39,99<br />

ALLE LIEBEN RUDI!<br />

(HMK) Peter Pucks Rudi (Whatta Name!)<br />

ist ohne Frage einer der genialsten<br />

Funnys auf dem deutschsprachigen<br />

Comicmarkt. Seit nunmehr 20 Jahren ist er ein fester<br />

Bestandteil diverser Fanzines und Stadtmagazine wie<br />

dem Stuttgarter Lift, dem Mannheimer Meyer, dem<br />

Münsteraner Ultimo und dem Comicmagazin ZACK. Die<br />

Städte, in denen er regelmäßig erscheint, entwickelten<br />

sich zu wahren Rudi-Hochburgen. Kein Wunder: Die<br />

sechs bereits erschienenen Alben strotzen nur so vor<br />

hintergründigem Humor und beißenthemmter Satire.<br />

Die meritenreiche Ehapa-Comic-Collection zündete eine<br />

veritable Comic-Granate zündet mit diesem Integral-<br />

Blockbuster.<br />

Der Sprechblasenchronist teutonischer Mittelstands-,<br />

Szene- und Freakbefindlichkeiten ist mittels eines<br />

elegant geführten Funnystrichs und redundanter Dialogbrillanz<br />

eine Art hiesiger "Crumb". Der anthropomorph<br />

getuschte Zyniker bespielte bis 2011 die "comédie<br />

humaine" im Sequenzenformat – auch bereits in Sammelalben<br />

kultiviert. Das saisonale Comichighlight bildet<br />

jedoch das schier "biblische" Rudi-Coffe-Table-Book...<br />

ein Andachtskonvolut garstigster Zeitgeistbetrachtung!<br />

Puck, der auch Werbecartoons entwirft, erweist sich<br />

nach Lektüre jenes Bandes als ein monumentaler Fels<br />

in der nationalen Comicbrandung, die allzuoft von Eklektizisten,<br />

Talentverweigerern und Nichtschwimmern<br />

beherrscht wird.<br />

© Paul Mueller-Rode<br />

Tobi Dahmen mit Subculture-Epos auf Frank<br />

Auf diese Nachricht haben wir mit<br />

den <strong>BOGART</strong>-Lesern, die Auszüge<br />

des auch als Webcomic publizierten<br />

FAHRRADMOD mehrfach<br />

geniessen konnten, gewartet und<br />

teilen Tobis Freude über seinen<br />

"Coup". Buchkauf ist natürlich Ehren-<br />

und gleichzeitig Herzenssache<br />

– stecken doch einige "von uns"<br />

mittendrin in der aus seiner zeitversetzt in Illustration<br />

und Text authentisch verfassten Story. Und wir teilen<br />

auch die Begeisterung, die in seiner Mitteilung an an<br />

die Fangemeinde zum Ausdruck kommt:<br />

"[…] Die grosse Neuigkeit ist:<br />

*trommel* Ende September erscheint<br />

mein Buch ‘Fahrradmod’<br />

im Carlsen Verlag als schickes<br />

Hardcover mit satten 464 Seiten!<br />

*tusch*<br />

[…] Schön, dass nach dem immer<br />

grösser werdenden Interesse<br />

der acht Jahre, an dem ich nun<br />

an meinem Buch arbeite, nun<br />

auch so ein grosser Verlag zu<br />

den Freunden und Unterstützern<br />

meines Projektes zählt. Und es<br />

freut mich besonders, dass meine<br />

langjährigen Unterstützer vom<br />

Zwerchfell Verlag die Geschichte<br />

weiterhin redaktionell betreuen.<br />

Das Mitmachmagazin


Der Comiczeichner Peter Puck<br />

wurde 1960 in Heidenheim<br />

(Ostwürttemberg) geboren.<br />

Ab 1985 erschien seine monatliche<br />

Comicserie "RUDI" im Stuttgarter<br />

Stadtmagazin “live” (das heutige<br />

">>> Lift") bis Herbst 2006.<br />

Bereits 1995 wählten ihn die Leser<br />

der größten deutschsprachigen<br />

Comicfachzeitschrift zum besten<br />

deutschen Autor. Im selben Jahr<br />

war Puck in der Schweiz der<br />

bestverkaufte deutsche (Comic-)<br />

Autor.<br />

Peter Puck wurde auf dem 10.<br />

Internationalen COMIC SALON<br />

in Erlangen am 1. Juni 2002 zum<br />

besten deutschsprachigen Comic-<br />

Künstler gekürt (Max & Moritz-<br />

Preis)!<br />

Als besondere Auszeichnung für<br />

Peter Puck, darf die GOLDENE LUPE<br />

gelten, mit der der VDA (Verband<br />

Deutscher Augenoptiker) Pucks<br />

"Rudi" zum Comic des Jahrzehnts<br />

kürte. Begründung: viel und sehr<br />

klein geschriebener Text, der ohne<br />

Lesehilfe kaum zu entziffern ist.<br />

Einziges Hobby: Plattensammeln<br />

und DJing (Spezialgebiet: Türkische<br />

Popmusik)<br />

aus: peter-puck.de<br />

furter Buchmesse: "The Incredibles – There’s Nothing Else To Say"<br />

Das Buch wird dann offiziell<br />

bei der Buchmesse vorgestellt.<br />

Ihr könnt es aber schon<br />

jetzt auf den üblichen Kanälen<br />

vorbestellen, am liebsten<br />

natürlich beim Comic- oder<br />

Buchladen um die Ecke.<br />

So sieht übrigens die Meldung<br />

im Herbst/Winter-Programm<br />

von Carlsen aus (s.u.).<br />

[…] Euer Tobi"<br />

(fahrradmod.de)<br />

Mods, Skinheads, Popper - die britische Subkultur<br />

erreicht auch die Kleinstadt Wesel, in<br />

der Tobi aufwächst. Er wird Mod, übernimmt<br />

deren modischen Style, hört Ska-Musik und<br />

sucht nach Anerkennung. Die Bewegung<br />

wird ihn nicht mehr loslassen, doch die Übergänge<br />

zu anderen Subkulturen sind fl ießend<br />

- und gefährlich.<br />

Erscheint am 29.9.2015<br />

Format:17,5 x <strong>24</strong>,5 cm, 464 S.; € 29,99<br />

Rudi besteht er mit seinen Freunden Fred,<br />

Alfi und Siffer-Heinz Abenteuer auf Reisen,<br />

in Kneipen, auf Orgien, im Schwimmbad,<br />

im Wald, auf der Autobahn, auf Jobsuche -<br />

kurz: im richtigen Leben (s.a. rudi-comic.de)<br />

ZACK (aus: Autoreninterview von Horst<br />

Berner/2001) Bist du aggressiv, sexistisch,<br />

atheistisch?<br />

PUCK: Keines von alledem. Rudi ist das<br />

übrigens auch nicht. Er ist weder aggressiv,<br />

noch rassistisch, noch sonst was. Rudi ist<br />

immer depressiv, ein eher negativ eingestellter<br />

Mensch, der sich viele Gedanken macht. Ein<br />

Pessimist. Fred ist dazu der Gegenpol. Der<br />

nimmt alles locker, ist Optimist, macht sich<br />

keine großen Gedanken.<br />

für Creative<br />

Bogart 29


ART<br />

Als exclusives Bonbon für alle<br />

<strong>BOGART</strong>-Abonnenten liegen dieser Ausgabe<br />

Original ARTWORKS von Florian Schimke in unterschiedlichen<br />

Formaten bis 16 x 10 cm bei (Abb. im Maßstab 1:4). Für die<br />

gesamte Lesergemeinde hat er außerdem jeweils einen Klebe-<br />

Sticker hier "angeheftet"... Danke , Flowy!!!<br />

Aus diesem Gefäß<br />

trinkt jetzt jeder<br />

meine Kraftbrühe<br />

besonders gern...<br />

SUPERCHATTER (9 )<br />

❢ ❢ ❢<br />

❢❢<br />

❢<br />

❢❢<br />

❢<br />

Szenario: Wadim Reis<br />

Text: R. Müller-Rode<br />

Ich füll' mir gleich das<br />

ganze Set auf. Das stimmt<br />

Pfl anzen im neuen<br />

Stadtpark gleich<br />

fröhlicher!!!<br />

SUPPENMAN<br />

PE<br />

SPLASHSH<br />

MAN<br />

WIESECK WIESECK<br />

AUE<br />

Der Herzfüssler wäre `ne echte<br />

Idee für ein neues Stadtwappen...<br />

MAYOR<br />

WOMAN<br />

P❢<br />

Handbedruckt in Einzelauflage<br />

statt konfektionierter<br />

Massenware kennzeichnen<br />

die origenellen Qualitäts-T-<br />

Shirts des multimedialen Gießener<br />

Individualisten FLOWY. Die<br />

symbolträchtigen Stempel – in<br />

eigener Werkstatt geschnitzt –<br />

sind mit unterschiedlicher Colorierung<br />

auf dem in mehreren<br />

Farben erhätlichen Textil klassisch<br />

im Brustbereich platziert.<br />

Weitere Elemente - wie das<br />

hier liebenswerte Motivchen<br />

am Oberarm - runden als launige<br />

Applikationszugaben das<br />

Gesamtdesign ab. – Das sympathische<br />

und originelle Outfit<br />

ist unter flowy47@ web.de zum<br />

Preis von € 15,- bestellbar.<br />

Logos als vielseitiges<br />

Kommunikationsmittel für<br />

Euren persönlichen Bedarf<br />

fertig Florian Schimke gern an<br />

(Kontakt s.S. 11).<br />

Zum Stadtgespräch sind seine<br />

charakterspezifischen Aufkleber<br />

"Paint-Color-Love" an vielen<br />

Stätten hierorts längst geworden.<br />

Auf Henkelbechern insigniert<br />

laden sie jetzt auch zum<br />

beschaulichen Schwätzchen bei<br />

Kaffee, Brühe oder Tee "togo"<br />

oder "tostay" herzlich ein.<br />

EDITION <strong>BOGART</strong>:<br />

KÜNSTLERTASSE FLOWY<br />

div. Motive; mit Henkel,<br />

lim. Auflage, € 8,90<br />

unter r.mr@gmx.de<br />

30 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />

s


Hans-Michael Kirstein | SABBELSCHNUT' | Aquarell/Tusche (aus lfd. Ausstellung in der EFB, Wingert 18) € <strong>24</strong>0,-<br />

für Creative<br />

Bogart 31


HEINRICH ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

UDO HELENE GÜNTHER LARS HEINRICH<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

SPENCER KATHRINE JEAN-PAUL JEAN<br />

WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

PAULETTE ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

Kaschubischer Grasshüpfer Ohr-Würmler Two Moon Junction Local Headbanger<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

HEINRICH<br />

Hans-Michael ANGELA ELIZABETH Kirstein II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE<br />

Familien-Bande<br />

JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

SPENCER "Verzeihende KATHRINE Dramolette JEAN über -PAUL Hinz PAULETTE<br />

und Kunz"<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

JEAN WOODY Porträts|Cartoons|Comics<br />

MIA ELIZABETH RICHARD<br />

PAULETTE ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

"Zuviel Rostbratwurscht gibt 'nen Schwellkopp",<br />

HEINRICH<br />

sinniert Freigänger Ulrich H.<br />

ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

HEINRICH ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN Monuments Man CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY Mo bis Do: 9–12 /15-17 LAUREN<br />

30 ; Fr: 9-12 Uhr<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

SPENCER KATHRINE JEAN- PAUL PAULETTE<br />

Horny Devil<br />

FRIEDHELM UDO HELENE<br />

Wingert<br />

GÜNTHER<br />

18<br />

LARS<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

Bis November 2015

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