EVANGELISCH in BIEBRICH

„Entängstigung macht frei“
Impuls im Alltag am 5. November: Vortrag von Propst Oliver Albrecht
Für Propst Oliver Albrecht ist die durch die Reformation
gewonnene Freiheit der Christenmenschen das
zentrale Geschenk: Wir sind allein aus Gnade gerechtfertigt
und „ziehen aus der Angst und bei Gott ein“. Im
Rahmen der Veranstaltungsreihe „Impuls im Alltag“ am
5. November hatte Pfarrerin Claudia Strunk ihn als
Gast in der Hauptkirche begrüßt.
Die Reformation hat, so Oliver Albrecht, neben der
persönlichen Befreiung auch eine politischgesellschaftliche
Befreiung bewirkt. Das „Priestertum
Im Blick auf das Jahr 2017 mit dem Jubiläum 500 Jahre
Reformation betonte Oliver Albrecht, dass dieses
Jubiläum – anders als in der Vergangenheit – frei ist von
nationalistischen Misstönen, es ist das erste Jahrhundertjubiläum
nach dem Holocaust mit der Ermordung
von sechs Millionen jüdischen Menschen durch den
Nationalsozialismus, es ist auch das erste Jahrhundertjubiläum,
das die evangelische Kirche gemeinsam mit
der katholischen Schwesterkirche feiert. Der eigentliche
Grund für das Jubiläum aber sei, dass durch das
Wissen um die liebevolle Zuwendung Gottes zu den
Menschen die Angst die Macht über uns verloren hat.
Mit schwungvollen und ernsten Melodien gestaltete
der russische Musiker Viktor Pribylov auf seinem Bajan,
der osteuropäischen Form des Knopfakkordeons, in
virtuoser Art den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
Pfarrerin Claudia Stunk und Propst Oliver Albrecht
aller Getauften“ hat zu Leitungsstrukturen in der
evangelischen Kirche geführt, die von Pfarrerinnen und
Pfarrern und Ehrenamtlichen gleichwertig wahrgenommen
werden, die Reformation hat die Saat für die
Demokratie mit den modernen Menschenrechten
gelegt und durch die Entdeckung der Bildung zum
mündigen Christen und Bürger beigetragen. Ganz
dezidiert formulierte der Propst: „Aufklärung und
Bildung sind der Schutz vor Fundamentalismus“.
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Ernst-Georg Gäde