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DIE GEMEINDE

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Die „Akkreditierung“ ist Voraussetzung<br />

für die Eröffnung und Führung<br />

und nicht zuletzt für die öffentliche<br />

Bezuschussung. Die entsprechenden<br />

Kriterien und Richtlinien sehen u.a.<br />

vor: Neue Alten- und Pflegeheime<br />

müssen mindestens 40 und dürfen<br />

höchsten 120 Betten haben. Auch das<br />

zahlenmäßige Verhältnis zwischen Betreuten<br />

und Mitarbeitern ist genau<br />

festgeschrieben. Qualitätsstandards<br />

sind klar definiert – und ebenso gibt<br />

es nunmehr eine Pflicht, eine eigene<br />

Betriebscharta zu erstellen. Ein<br />

wichtiger Aspekt ist auch die Zusammenarbeit,<br />

vor allem zwischen den<br />

kleineren Einrichtungen, die gefördert<br />

und in Form neuer Verbundsysteme<br />

umgesetzt werden soll. Die Kosten<br />

und die Leistungen sollen noch transparenter<br />

gemacht werden. Kurzum:<br />

Ein „unternehmerischer Geist“ soll<br />

durch die Heime wehen – zum Zwecke<br />

der Qualitätssicherung, und nicht der<br />

Gewinnausschüttung.<br />

Pflegerische Versorgung im<br />

Alter muss gesichert sein<br />

Seit Jahresbeginn greift die genannte<br />

Pflegesicherung auch in den Alten- und<br />

Pflegeheimen. Die Auszahlung des Pflege-<br />

geldes des Landes wirkt sich auf das<br />

bisherige System der Tagessätze aus:<br />

Gemäß Pflegeeinstufung stehen dem<br />

Heimbewohner nun im Monat 510 Euro,<br />

900 Euro, 1350 Euro oder 1800 Euro zur<br />

Verfügung. Hinzu kommt ein je nach<br />

Heim unterschiedlicher Zusatzbetrag<br />

(als Ausgleich zum bisherigen Begleitgeld),<br />

welcher ebenfalls persönlich und<br />

monatlich ausbezahlt wird und der Zahlung<br />

des Tagessatzes dient. Vorgesehen<br />

ist aber auch eine Eigenbeteiligung, die<br />

von Einkommen und Vermögen des<br />

Heimbewohners abhängig ist (heuer:<br />

max. 48 Euro pro Tag). Dieser Restbetrag<br />

muss vom Bewohner selbst bzw. von den<br />

beteiligungspflichtigen Angehörigen<br />

und den Wohnsitzgemeinden getragen<br />

werden.<br />

Das vielfältige Angebot für die vielfältigen<br />

Bedürfnisse wird auch durch 800<br />

Seniorenwohnungen ergänzt. Es handelt<br />

sich hierbei um Kleinwohnungen,<br />

welche von Gemeinden, von Stiftungen<br />

oder vom Wohnbauinstitut errichtet<br />

worden sind; sie berücksichtigen architektonische<br />

Kriterien, die auf ältere,<br />

selbständige Menschen und ihre Probleme<br />

ausgerichtet sind. Zu bezahlen<br />

sind der soziale Mietzins sowie die<br />

Kondominiumsspesen. In den Wohnungen<br />

können selbstverständlich jene<br />

Dienste beansprucht werden, die auch<br />

anderen Senioren zustehen – etwa die<br />

Hauspflege und die Hauskrankenpflege<br />

oder auch das „Essen auf Rädern“. Gleich<br />

wie bei den Alten- und Pflegeheimen<br />

soll es auch bei den Seniorenwohnungen<br />

in den nächsten Jahren in Südtirol zu<br />

erheblichen Aufstockungen kommen.<br />

Alte Menschen brauchen viel<br />

individuelle Zuwendung<br />

Wichtige Einrichtungen sind auch die<br />

13 Tagespflegeheime und die beinahe<br />

flächendeckend bereitstehenden Seniorenclubs.<br />

Die Tagesstätten verstehen<br />

sich als Ergänzung zur Pflege durch<br />

die Angehörigen oder die Mitarbeiter<br />

des Sozialsprengels in den eigenen vier<br />

Wänden. Ältere Menschen werden dort<br />

während des ganzen Tages – meist an<br />

allen Wochentagen – nicht nur pflegerisch<br />

betreut, sondern auch unterhalten<br />

und gefördert. Das Angebot richtet sich<br />

an Personen ab dem 60. Lebensjahr,<br />

die wegen physischer oder psychischer<br />

Gebrechen nicht mehr allein in ihrer<br />

Wohnung leben können bzw. deren<br />

umfangreiche Betreuung durch die stundenweise<br />

verrichteten Leistungen der<br />

Hauspflege (Sozialsprengel) nicht mehr<br />

abgedeckt werden können. Schwerst<br />

Pflegebedürftige werden nur in Ausnahmefällen<br />

aufgenommen.<br />

In beinahe allen Dörfern und Stadtvierteln<br />

gibt es auch ehrenamtlich<br />

geführte Seniorenclubs. Es sind dies<br />

Foto: Verband der Altersheime Südtirols<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklung und<br />

des medizinischen Fortschritts nimmt der Anteil<br />

alter Menschen in allen Industrieländern stetig<br />

zu – als Folge wird immer mehr professionelle<br />

Betreuung und Pflege notwendig.<br />

Treffpunkte für ältere Menschen, Orte<br />

der Begegnung und der Unterhaltung.<br />

So werden gemeinsame Ausflüge oder<br />

andere Freizeitaktivitäten und Ferienaufenthalte<br />

organisiert, Gymnastikkurse<br />

oder Theatervorführungen angeboten.<br />

Für die Durchführung dieser Tätigkeiten<br />

gibt es entsprechende Beiträge<br />

vom Landesamt für Senioren und vom<br />

jeweiligen Sozialsprengel.<br />

zuM AuToR<br />

ULRICH MAYER<br />

ist presserechtlich verantwortlicher<br />

schriftleiter der Zeitschriften „Die<br />

Gemeinde“ und „meraner Nachrichten“;<br />

er ist Journalist, politologe und<br />

public manager; derzeit arbeitet er als<br />

Kabinettsleiter im meraner rathaus.<br />

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