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Die Sanierung kann mittels physikalisch-chemischer oder biologischer Verfahren bzw.<br />

durch eine Kombination von Verfahren erreicht werden.<br />

Für PAH-Kontaminationen eignen sich Verfahren der thermischen Bodenreinigung<br />

oder der Bodenwäsche. Die thermischen Verfahren haben für halogenfreie organische<br />

Kontaminationen den höchsten Wirkungsgrad, sind aber meist sehr aufwendig und<br />

kostenintensiv (Alloway & Ayres, 1996). Bei der Bodenwäsche werden wäßrige oder<br />

organische Lösungen eingesetzt, auch der Einsatz von überkritischem Kohlendioxid ist<br />

möglich (Schleussinger et al., 1996).<br />

Biologische Sanierungsverfahren, in denen die Schadstoffe durch Pilze oder Bakterien<br />

abgebaut werden, sind schonender, da das natürliche Bodengefüge weniger gestört<br />

wird. Die Mikroorganismen sind bereits im Boden vorhanden und werden durch<br />

Optimierung der Milieubedingungen aktiviert oder dem Boden werden spezielle<br />

Mikroorganismen zugegeben (Martienssen et al., 1998; Möller, 1996; Sobisch &<br />

Niebelschütz, 1998).<br />

Die biologische Sanierung ist oft durch die Bioverfügbarkeit der PAH limitiert.<br />

Besonders problematisch sind die höherkondensierten PAH, die aufgrund der geringen<br />

Bioverfügbarkeit die Behandlungsdauer erheblich verlängern. Der Zusatz von<br />

oberflächenaktiven Substanzen kann die Desorption der PAH von den Bodenpartikeln<br />

verbessern, so daß die PAH dem biologischen Abbau besser zugänglich werden<br />

(Henning & Reinhard, 1999; Paterson et al., 1999; Soeder et al., 1996).<br />

Die Abnahme der PAH-Konzentration infolge biologischer Sanierungsmaßnahmen ist<br />

nicht ausschließlich auf deren Abbau, sondern auch auf die Bildung gebundener<br />

Rückstände zurückzuführen. Die durch die Mikroorganismen gebildeten Intermediate<br />

werden in die Bodenmatrix (Huminstofffraktion) eingebunden und können unter den<br />

üblichen Bedingungen nicht extrahiert werden (Mahro & Kästner, 1993; Richnow et al.,<br />

1998). Inwieweit die Festlegung der Schadstoffe in der Bodenmatrix ausreicht, um das<br />

Gefährdungspotential zu verringern, oder ob langfristig eine Freisetzung oder<br />

Verlagerung zu erwarten ist, wird kontrovers diskutiert.<br />

Eine weiterer Weg der Altlastenbehandlung ist die Sicherung. Die betreffenden Areale<br />

werden durch ingenieurtechnische Maßnahmen gesichert, um einen Austritt in die<br />

umgebenden Bodenschichten oder ins Grundwasser zu verhindern. Die Sicherung ist<br />

auf den ersten Blick kostengünstiger und wird nicht selten der Sanierung durch<br />

Dekontamination vorgezogen. Da für Sicherungsmaßnahmen jedoch häufig nur eine<br />

„endliche“ Lebensdauer zu erwarten ist, werden aufwendige Langzeitüberwachungsund<br />

Nachsorgemaßnahmen notwendig, die hohe Kosten verursachen. Langfristig<br />

gesehen ist die Sicherung von Altlasten damit nicht immer der wirtschaftlichere Weg<br />

(Werner, 1998).<br />

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