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November - Gemeinde Bischofsgrün Fichtelgebirge - Bischofsgrün

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Ausg. 11 Mitteilungs<br />

Mitteilungs- Mitteilungs und Informationsblatt <strong>Bischofsgrün</strong> <strong>November</strong> 2012<br />

Glasmuseum<br />

Veranstaltungen<br />

Diskussionsrunde im Kulturtreff Reissmann<br />

BISCHOFSGRÜN. Zeitgeist oder<br />

Bildungsmasche: Die Musemsgespräche<br />

im Kulturtreff Reissmann,<br />

veranstaltet vom Industrie-<br />

und Glasmuseum Fichtelberg<br />

- <strong>Bischofsgrün</strong>, sind mit der<br />

neunten Veranstaltung wieder<br />

aufgenommen worden. Schirmherr<br />

Ludwig von Lerchenfeld<br />

MdL, bewährter Fachmann für<br />

Forstwirtschaft und Landpflege,<br />

baute eine Diskussion um die<br />

Energiegewinnung aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen auf, der<br />

über zwei Stunden intensiver<br />

Fragen und Antworten die Luft<br />

nicht ausging.<br />

Fichtelbergs Bürgermeister José<br />

Castro Riemenschneider stieg begierig<br />

in das Thema ein: Staatsforst<br />

contra private Waldbesitzer - roher<br />

Umgang beamteter Auftragnehmer,<br />

Kahlschlag, Bodenverwüstung, Maschinenmissbrauch<br />

- und der sensiblere<br />

Umgang der Waldbesitzer<br />

mit ihren Bäumen, sowie der Zusammenhang<br />

zwischen Landschaft<br />

und Tourismus als Lebensgrundlage<br />

im Hohen <strong>Fichtelgebirge</strong> lösten ein<br />

mit Beispielen gespickte Debatte<br />

aus.<br />

Staatsforst und Privatwald<br />

müssen der Wirtschaft dienen<br />

Baron Lerchenfeld untersuchte jede<br />

Frage auf fundierte Inhalte, gab<br />

sachkundige Auskunft. Sorgfältig<br />

unterbaut durch das Bayerische<br />

Forstgesetz, begründete der Referent<br />

die oft unverständlichen Maßnahmen,<br />

wie den Einsatz der riesigen<br />

Harvester und die dazu gehörenden<br />

Schutzmaßnahmen, und<br />

stellte fest: beide. Staatsforst und<br />

Privatwald, müssen der Wirtschaft<br />

dienen, sinnvoll in einem Energiemix<br />

verknüpft zwischen Gas und<br />

Hackschnitzel, Transportsicherung<br />

nach Effizienz. Lerchenfeld gab ein<br />

Beispiel zum besten: Von ihm gegründet<br />

wurde ein Energiedorf, das<br />

am 3. Dezember in Heinersreuth<br />

eingeweiht wird. Eine Rundumversorgung<br />

von 22 Häusern beruht auf<br />

technischer Holzvergasung, Wärmerückgewinnung<br />

eingeschlossen zur<br />

Hackschnitzeltrocknung.<br />

„So lange Stromtransport und Spei-<br />

Bild vo li: Hans Bauer, <strong>Gemeinde</strong>rat Fichtelberg, Ludwig von Lerchenfeld MdL,<br />

Schirmherr des Industrie- und Glasmuseums, Irmintraut Jasorka, Museumsleitung,<br />

Bürgermeister Castro-Riemenschneider, Fichtelberg.<br />

cherung nicht ausgereift sind, muss<br />

ein bezahlbarer Mix herhalten.“<br />

Windräder bleiben<br />

fragwürdig<br />

Eine Wassernutzung im <strong>Fichtelgebirge</strong>,<br />

oft abgetan wegen zu geringer<br />

Fallgeschwindigkeit am Berg, sei<br />

bereits erfolgreich eingerichtet.<br />

Windräder blieben fragwürdig - zu<br />

teuer, zu aufdringlich, zu wenig effektiv.<br />

Besser erschienen die Offshore-<br />

Anlagen, eine gute Lösung, ohne<br />

Landverbrauch, ohne Störung im<br />

Fremdenverkehr, ohne Lärmbelästigung.<br />

Aber: eine neue Vorlage aus<br />

Brüssel verlange dafür einen Landausgleich,<br />

eine Kompensierung.:<br />

Verbrauchte Meeresfläche gegen<br />

Landfläche?<br />

„Mensch nicht<br />

immer im Recht“<br />

Lerchenfeld war dagegen. 80 Prozent<br />

unserer Wirtschaftskraft seien<br />

auf Bayern und Baden -Württemberg<br />

konzentriert - beide Länder<br />

seien weit weg vom Meer und hätten<br />

genug zu tun mit der notwendigen<br />

36<br />

Versorgung mit Strom. Und genau<br />

diese bereite Sorgen. „Nicht immer<br />

ist das Regulativ Mensch im Recht -<br />

oft fehlt der gesunde Sachverstand,<br />

der unersetzlich wäre für die Politik<br />

.....falls er Gehör fände. Das<br />

aber sei oft nicht der Fall.<br />

„Brillant - aber<br />

ohne Flitter“<br />

Die Diskussionsrunde zeigte keine<br />

Ermüdungserscheinungen Bürgermeister<br />

Castro Riemenschneider<br />

bedankte sich: „Themen dieser Art<br />

sind handfest, betreffen die Bürger<br />

unmittelbar“. Es blieben keine offenen<br />

Fragen übrig - einmal mehr war<br />

ein Zusammenschluss gleichwertiger<br />

Interessen gelungen mit einfachen<br />

Mitteln: heftiger Austausch ohne<br />

leeres Gerede. „Brillant - aber ohne<br />

Flitter“.<br />

Text: I. Jasorka<br />

Foto: C. Rausch

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