Özil Lahm Ribery

14 BUNDESLIGA kicker, 4. Februar 2013
D
Verein für Leihspieler
KLAUS ALLOFS (56) muss den
aufgeblähten Kader reduzieren.
Leihgeschäfte sind das Rezept.
Für die Zukunft wird auch über
Kooperationen nachgedacht.
ie scherzhafte Namensumwandlung liegt auf
der Hand. Aus dem VfL Wolfsburg, dem Ver-
ein für Leibesübungen, ist längst der „Verein
für Leihspieler“ geworden. 18 Pro� s, die bei den
Niedersachsen einen gültigen Vertrag besitzen,
sind derzeit bei anderen Klubs geparkt. Eine
Folge des Missmanagements von Ex-Trainer Felix
Magath, der in den vergangenen anderthalb Jahren
einem ohnehin schon großen Kader weiter
wahllos neue Spieler zuführen durfte und seinem
Nachfolger Klaus Allofs viel Arbeit hinterließ.
Acht Leihgeschäfte hat der neue VfL-Boss in der
abgelaufenen Transferperiode abgewickelt. „Eine
außergewöhnliche Situation, weil so viele Spieler
bei uns unter Vertrag stehen“, sagt der Manager.
Als aufgeschobene Probleme will Allofs die
verliehenen Pro� s nicht verstehen – wenngleich
13 von ihnen im Sommer wieder auf der Matte
stehen könnten. „In den meisten Fällen geht
es darum, die Entwicklung der jungen Leute
voranzutreiben“, betont Allofs. „Wir sehen darin
in erster Linie
eine Chance.“ Er
setzt darauf, „dass
unsere Spieler zum
Einsatz kommen.
So können wir besser
einschätzen, was sie für uns leisten können“.
Dass der Geschäftsführer gerne so manchen aus
der zweiten Reihe auch ganz abgegeben hätte,
liegt auf der Hand. Jedoch ist der Marktwert der
betro� enen Pro� s in der vergangenen Zeit rapide
in den Keller gestürzt, die üppigen VfL-Gehälter
erschweren erwünschte Transfers obendrein. So
bleibt Allofs nur die Ho� nung, dass die verliehenen
Akteure im neuen Umfeld positiv au� allen.
Er nimmt die Sache ernst – was in der Vergangenheit
beim VfL nicht immer so war. „Wir müssen
die Beobachtung intensivieren.“ Heißt: Allofs
will den Kontakt zu den Klubs und Leihspielern
halten, diese regelmäßig beobachten. Das Ziel:
„Wir müssen immer über deren Leistungsstand
und Verhalten auf dem Laufenden sein.“
In Zukunft will der Klub noch besser aufgestellt
sein, um die jungen Spieler zu fördern.
Der kicker erfuhr, dass die Niedersachsen über
Kooperationen nachdenken, etwa mit „Volkswagen-Vereinen“
wie dem FC Ingolstadt, Hessen
Kassel oder dem tschechischen Erstligisten
FK Mlada Boleslav. Allofs bestätigt: „Das kann
eine Möglichkeit sein.“ Wichtig sei, dass der
Partner eigenständig bleibe, dass beide Seiten
pro� tieren. „Wenn Interesse an einem Spieler
da ist, könnte es sein, dass man sich schneller
einigt.“ Allofs unterstreicht aber: „Es kann nie ein
Zugri� srecht geben. Die Spieler bleiben immer
noch Menschen mit einem freien Willen.“ hie
„Die Spieler bleiben Menschen
mit einem freien Willen.“
Weg aus Wolfsburg: 18 VfL-Pro� s spielen fremd
Ein komplettes Team
samt Auswechselspieler
hat der VfL Wolfsburg
ausgeliehen.
Patrick Ochs
TSG 1899 Hoffenheim
Ausland
Emanuel Pogatetz
West Ham United
England
Tolga Cigerci
Bor. Mönchengladbach
Kevin Scheidhauer
VfL Bochum
Srdjan Lakic,
Marco Russ
Eintracht Frankfurt
Akaki Gogia
FC St. Pauli
Rasmus Jönsson
FSV Frankfurt
Nassim Ben Khalifa
Grasshopper-Club Zürich
Schweiz
Felipe
VfB Stuttgart
Wolfsburg
Jung-Bin Park
Greuther Fürth
Ibrahim Sissoko
Panathinaikos Athen
Griechenland
Ja-Cheol Koo
FC Augsburg
Michael Schulze
Energie Cottbus
Bjarne Thoelke
Dynamo Dresden
Mateusz Klich
PEC Zwolle
Niederlande
Sebastian Polter
1. FC Nürnberg
Giovanni Sio
FC Sochaux
Frankreich
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