20.02.2013 Aufrufe

active

active

active

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dezentrale<br />

StromerzeuGunG<br />

? warum?<br />

! Weil auf der letzten Meile Strom<br />

verbraucht, aber auch produziert wird<br />

und ins Netz zurückgespeist wird.<br />

Das führt zu schwer managebaren<br />

Spannungsschwankungen. Wenn bei<br />

Ihnen zu Hause das Licht brennt und drei<br />

Glühbirnen gleichzeitig abrauchen, dann<br />

liegt es daran, dass Sie eine überspannung<br />

abbekommen haben, die Ihr Stromversorger<br />

nicht richtig managen konnte. Bei den<br />

Glühbirnen ist es nicht so schlimm.<br />

Wenn´s die Waschmaschine ist, wird´s<br />

ärgerlich. Für die Stromversorger wird der<br />

letzte Meter zu etwas wie einem „Schwarzen<br />

Loch”.<br />

Um solche Stromschwankungen<br />

zu vermeiden, arbeiten wir mit<br />

Stromversorgern, die bereits jetzt dezentrale<br />

Messstationen aufgebaut haben. Das sind<br />

kleine Kästchen, in denen ein computer<br />

misst, wann was beim Stromverbraucher<br />

passiert und warum es passiert. Aber<br />

die Erzeuger können noch nicht darauf<br />

steuernd reagieren, weil sie weder Software<br />

noch computer haben, die das auswerten<br />

und dann in Steuerung umsetzen. Daran<br />

arbeiten wir zusammen mit anderen<br />

Technologie-Unternehmen.<br />

daS intelliGente Stromnetz<br />

Will man das aktuelle Netz zu einem<br />

„Intelligenten Stromnetz” umbauen – dem<br />

so genannten „Smart Grid” –, dann ist das<br />

ein weitgefächerter Prozess. Man muss<br />

nämlich damit beginnen, dass man so<br />

genannte „Smart Meter” installiert. Das<br />

sind digitale Stromzähler, die mit einem<br />

Internetanschluss verbunden sind und alle<br />

15 Minuten die Information zurückgeben,<br />

wie viel Strom gerade verbraucht wird. Das<br />

ermöglicht dem Versorger, den Strombedarf<br />

genau zu erfassen. Sie wissen also ganz<br />

genau, zu welchem Tageszeitpunkt Sie<br />

Spitzen haben und wann sie abflachen.<br />

Dementsprechend kaufen Sie den Strom<br />

ein oder produzieren ihn. Das hilft, weil<br />

ja Strom auch Minutenpreisen unterliegt<br />

wie andere Waren an der Börse auch.<br />

Intelligenter wäre es, wenn wir über die<br />

Messung hinaus auch bereits volatile<br />

Strompreise für den Verbraucher hätten<br />

und zwar abhängig von Bedarf und<br />

Angebot.<br />

? also dann wäre Strom abends, wenn<br />

die ganze familie zu hause ist, teurer und<br />

tagsüber billiger?<br />

! Umgekehrt. Auch wenn es<br />

berufstätige Männer und Frauen so kennen,<br />

wie Sie gesagt haben, versammelt sich der<br />

Großteil der Familie doch schon bereits<br />

zum Mittag im Hause. Und deswegen wäre<br />

das Preisgefüge anders herum. Tagsüber<br />

teurer – nachts billiger. Denn die Windräder<br />

drehen sich auch nachts und die Isar fließt<br />

auch nachts und beide produzieren Strom<br />

für niemanden. Es gibt nachts einfach<br />

weniger bis gar keine Abnehmer. Das wird<br />

in gewissem Umfang bereits heute von<br />

Wirtschaftsunternehmen genutzt, weil der<br />

Strom für Unternehmen nachts tatsächlich<br />

billiger ist. So werden Kühlhäuser nur<br />

nachts gekühlt, während sie tagsüber auf<br />

eine höhere Temperatur hinlaufen. Aber<br />

dank guter Isolation reicht das.<br />

Kurzum: Wir haben bei der<br />

Stromerzeugung zur Zeit eine zwölfspurige<br />

Autobahn, die wir brauchen, da mittags<br />

zwischen elf und ein Uhr gekocht wird.<br />

Foto: Ralf Kaspers, New Jersey, 2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!