Download - Schneider Elektronik GmbH
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Reinraumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
2.2 Turbulente Mischströmung<br />
Die grundliegende Idee der turbulenten Verdünnungs-<br />
oder Mischströmung basiert darauf, dass die gefi lterte<br />
Reinluft turbulent (verwirbelnd) in den Reinraum eingeführt<br />
wird und eine stetige Verdünnung der Partikelkonzentration<br />
bewirkt.<br />
� Die verdünnte Luft wird durch einen gelochten Boden<br />
abgeführt<br />
� Turbulente Strömung führt zu einer höheren Verweildauer<br />
der partikelbelasteten Luft<br />
� Daher ist die erzielte Reinheitsklasse im Vergleich zur<br />
laminaren Strömung schlechter<br />
� Turbulente Mischströmung ist aber preiswerter als Laminarströmung<br />
2.3 Prinzipieller Aufbau eines Reinraumes<br />
Ein Überdruck von ca. 30 Pa im Reinraum verhindert das<br />
Eindringen von Partikeln. Personen- und Materialverkehr<br />
erfolgen über separate Schleusen. Dies ist notwendig, da<br />
das Personal sonst unnötigen Schmutz in den Reinraum<br />
bringt beziehungsweise durch Öffnen der Türen Schmutz<br />
„eingeweht“ werden kann.<br />
Zudem muss der Raum aus Sicherheitsgründen von mindestens<br />
zwei, besser noch von drei Seiten von außen einzusehen<br />
sein.<br />
Folgende Informationen müssen für die Planung eines<br />
Reinraumes defi niert sein:<br />
� Reinraumklasse<br />
� Abmaße des Reinraumes<br />
� Anzahl der Personen die dauerhaft im Reinraumbereich<br />
arbeiten<br />
� Zugangsmöglichkeit<br />
� Beleuchtung<br />
Diese Angaben kommen vorwiegend vom Nutzer und werden<br />
vom Planer spezifi ziert.<br />
Aus der Reinraumklasse ergibt sich die benötigte Filterdeckenfl<br />
äche, zum Beispiel bei Reinraumklasse 7 nach DIN<br />
ISO 14644-1 eine Fläche von 10 - 20 % und eine Luftwechselzahl<br />
von 133.<br />
Mit dem Raumvolumen, der Personenanzahl und der Luftwechselzahl<br />
wird der Zuluft- und Abluftvuftvolumenstrom<br />
errechnet.<br />
2.3.1 Berechnung des Volumenstroms<br />
Zur Berechnung des benötigten Volumenstroms für einen<br />
Reinraum der Klasse 7 gemäß DIN ISO 14644 werden<br />
folgende Annahmen getroffen:<br />
Annahmen:<br />
Raumfl äche: 60 m²<br />
Raumvolumen: 210 m³<br />
Der Norm entsprechend ergeben sich folgende Anforderungen:<br />
Filterdeckenfl äche: 10…20%<br />
Luftwechselzahl: 133/h<br />
Nach der Berechnungsformel:<br />
Volumenstrom = Raumvolumen x Luftwechselzahl<br />
ergibt sich<br />
210 m³ x 133/h = 27.930 m³/h<br />
Dass heisst, ein Reinraum mit der Raumfl äche von 60 m²<br />
und einer Raumhöhe von 3,50 m benötigt in der geforderten<br />
Reinraumklasse 7 gemäß DIN ISO 14644 einen<br />
Volumenstrom von 27.930 m³/h. Auf Grund des geforderten<br />
Überdrucks von 30 Pa ergibt sich bei einer bekannten<br />
Raumleckfl äche der Differenzvolumenstrom (siehe Diagramm<br />
7.1 in Abschnitt 6) und der erforderliche Raumabluftvolumenstrom.<br />
Man erkennt jetzt schon, dass es schwierig ist, eine stabile<br />
Raumdruckhaltung von 30 Pa bei diesen hohen Volumenströmen<br />
stabil auszuregeln.<br />
LabSystem Planungshandbuch ● Lufttechnik für Laboratorien