Nr. 3 - Rhätische Bahn
Nr. 3 - Rhätische Bahn
Nr. 3 - Rhätische Bahn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Nr</strong>. 3 / September 2010<br />
InfoRetica<br />
Mitarbeiterzeitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
Periodico della Ferrovia retica<br />
Periodica da la Viafier retica<br />
Auf ins nächste Jahrhundert!
2<br />
In dieser Ausgabe<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Editorial/Editoriale<br />
Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
La Voce della Direzione<br />
122. Generalversammlung der RhB<br />
Interview mit Ivo Hutter und Martin Sturzenegger<br />
100 Jahre Berninalinie – Sommerevent Valposchiavo<br />
100 Jahre Berninalinie – Voluntari<br />
100 Jahre Berninalinie – Geburtstagsfahrt<br />
Aussenstellen der RhB<br />
Bernina Express Bus – das rote Postauto<br />
Buch und Film zum Berninabahn-Jubiläum<br />
Buchvernissage Via Albula/Bernina<br />
Besuch Indische Delegation<br />
Besuch Hakone Delegation<br />
Inframation<br />
Murgang Montebello<br />
Neue Unterhaltshalle<br />
Bluehope<br />
Achtung Gefahren(gut)<br />
GUZO Samedan<br />
Medienbahn<br />
Rollende Zeitzeugen<br />
Damals, vor 30 Jahren<br />
login – Weiterbildung 2<br />
login – LAF 2010<br />
Charterwagen<br />
Neues in Kürze<br />
Mitarbeiteranlass Chur/Surselva<br />
Infoabend in Diavolezza<br />
Lehrzeit auf dem <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />
HCD Roadshow<br />
Time out auf Rädern – Teil 3<br />
Calanda Broncos<br />
Extrafahrt der Oberstufe Pontresina<br />
Personalchronik<br />
RhB In-Team<br />
Wortspiel<br />
BGM<br />
Herausgeber: Geschäftsleitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
7002 Chur<br />
Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />
Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch<br />
Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />
Frontbild: 100 Jahre Berninalinie – Würdige Geburtstagsfahrt<br />
Bild Jürgen Bögelsbacher<br />
Nächster Redaktionsschluss: 12. November 2010<br />
Auflage: 3 100 Exemplare, 4-farbig<br />
Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />
© RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
11<br />
14<br />
15<br />
16<br />
19<br />
20<br />
21<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
34<br />
35<br />
37<br />
39<br />
40<br />
46<br />
47<br />
48<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
56<br />
57<br />
58
Editorial/Editoriale<br />
Von Walter Frei<br />
Vorausschauen<br />
Liebe Mitarbeitende<br />
Wie beim Gefangenenchor von Giuseppe Verdi. Da spielt<br />
zuerst die Geige ganz leise bevor dann die Pauken und<br />
Trompeten zu hören sind und der ganze Chor einstimmt.<br />
Es ist das Zusammenspiel, das passen muss. Genau wie<br />
bei uns. Erst müssen die Wagen gewaschen werden,<br />
dann jeder Wagen zur rechten Zeit am richtigen Ort sein<br />
und dann erst kann der Zug seine Fahrt aufnehmen.<br />
Aber bitte mit Leuten aus der Umgebung, dem Zubringer<br />
von Busunternehmen und dem Anschluss ans schweizerische<br />
Netz. Und im Zug muss sich der Reisende ganz<br />
wohl fühlen, wie beim grossen Konzert. Er muss sich<br />
vom Sitz erheben, wenn er den Lago Bianco befährt und<br />
dann kommt die Aussage direkt und ehrlich: «Das ist ja<br />
himmlisch».<br />
Die Jubiläums-Schauplätze 1, 2 und 3 haben ihre Wirkung<br />
gezeigt. Nun haben wir noch den vierten Schauplatz<br />
im Engadin vor uns. Ein Platz, wo man auch schauen<br />
kann! Sei es auf die Modellanlagen, die grosse Fahrzeugschau,<br />
den Wanderweg mit Bundesrätin Eveline Widmer-<br />
Schlumpf und vieles mehr. Und dann haben wir im Winter<br />
noch die Ablösung von unserem CEO. Vorausschauen.<br />
Ja sogar das «SF bi de Lüt» war im Kanton. Mit den Themen<br />
«Steinbock, <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> und Föhn» mussten<br />
die Verantwortlichen spielen. A propos «Steinbockstarke<br />
<strong>Bahn</strong>erlebnisse». Die kommen von mir. Nur das Titelbild<br />
war damals noch nicht so perfekt. Vorausschauen hat<br />
sich gelohnt.<br />
Nun denke ich aber zurück. Auf 22 Jahre RhB und vieles<br />
mehr. Infolge längerer Krankheit werde ich jetzt etwas<br />
früher pensioniert. Das veranlasst mich, zu danken, all<br />
jenen, die mir mit Wohlwollen und Weitblick das Leben<br />
versüssten. Die mit «Vorausschauen» auf die nächsten<br />
Grossereignisse mithelfen, dass es der <strong>Bahn</strong> gut, besser,<br />
formidabel gehen wird.<br />
Herzlichst<br />
Walter Frei<br />
Guardare avanti<br />
Gentili collaboratrici, cari collaboratori<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Come per il coro dei prigionieri di Giuseppe Verdi:<br />
dapprima risuona il violino, sottovoce, subito rinfrancato<br />
da timpani e trombe, per far infine da cornice<br />
all’attacco del coro. Quel che conta, in definitiva, è<br />
l’armonia dell’insieme. Proprio come da noi. Innanzitutto<br />
bisogna pulire i vagoni, poi collocare ogni carrozza<br />
al posto giusto, nel momento previsto, e solo a questo<br />
punto il treno può iniziare la corsa. Ma con gente del<br />
luogo, per cortesia, e il traffico affluente delle imprese<br />
di bus e la coincidenza alla rete svizzera. E in carrozza il<br />
viaggiatore deve sentirsi perfettamente a proprio agio,<br />
come durante un grande concerto, alzarsi dal proprio<br />
posto non appena scorge il Lago Bianco, e uscirsene<br />
spontaneamente con un: «mah… è semplicemente magnifico!».<br />
Gli spazi numero 1, 2 e 3 consacrati al Giubileo hanno<br />
prodotto gli effetti sperati. Non ci resta che attendere il<br />
quarto evento previsto in Engadina. Un palcoscenico da<br />
cui poter anche osservare! L’impianto di modellistica,<br />
l’imponente mostra di veicoli, il percorso escursionistico<br />
in compagnia della Consigliera federale, onorevole signora<br />
Eveline Widmer-Schlumpf, per citare solo alcuni<br />
esempi. E arrivato l’inverno ci attende il passaggio del<br />
testimone del nostro CEO. Guardare avanti.<br />
Addirittura la trasmissione televisiva «SF bi dä Lüt» ha<br />
fatto tappa nel nostro cantone. I responsabili hanno<br />
dovuto cimentarsi con «stambecchi, Ferrovia retica e favonio».<br />
A proposito di «dove osano gli stambecchi»: è<br />
farina del mio sacco. Soltanto l’immagine di copertina<br />
non era ancora del tutto perfetta. Guardare avanti è valso<br />
la pena.<br />
Ora però volgo lo sguardo al passato. A 22 anni di FR e a<br />
molto altro ancora. In seguito ad una lunga malattia<br />
andrò anticipatamente in pensione. E colgo l’occasione<br />
per ringraziare tutti coloro che con compiacenza e lungimiranza<br />
mi hanno addolcito la vita. Che «guardando<br />
avanti» contribuiranno a realizzare i prossimi grandi<br />
eventi, affinché la ferrovia stia bene, stia meglio, abbia<br />
un futuro davvero formidabile.<br />
Di tutto cuore<br />
Walter Frei<br />
3
4<br />
Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
Von Erwin Rutishauser<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Die letzten Wochen haben mich sehr bewegt. So Vieles<br />
ist geschehen; Positives, aber auch sehr Einschneidendes.<br />
Tief berührt hat mich das Unglück von Fiesch. Auch<br />
wenn wir nicht unmittelbar betroffen sind, steht das<br />
«wie kann so etwas passieren» im Raum. Ich spreche<br />
allen betroffenen Reisenden, aber auch den betroffenen<br />
MGB-Mitarbeitenden mein herzliches Mitgefühl<br />
aus. Ein solches Ereignis hinterlässt Spuren. Auch wir<br />
setzen uns damit auseinander. Gemeinsam wollen wir<br />
aber wieder vorwärts schauen.<br />
Das 100 Jahr Jubiläum der Berninalinie hat grosse (Sympathie-)<br />
Wellen geschlagen. Das Echo im In- und Ausland<br />
ist überwältigend und belegt, dass die RhB und ihr<br />
einzigartiges Streckennetz in der Schweiz, aber auch<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus, auf grosse Bewunderung<br />
stossen. Hochkarätige Medien wie die Schweizer<br />
Illustrierte, der Tagesanzeiger oder SF DRS, RTR und RSI<br />
haben alleine in der Schweiz über die Jubiläumslinie<br />
berichtet. Aber auch im Ausland wurde die Botschaft<br />
aufgenommen. Wir dürfen stolz sein, dass Topmedien,<br />
wie eine Frankfurter Allgemeine, die Zeit, das Hamburger<br />
Abendblatt oder SWR, ARD und Deutschlandfunk<br />
oder in Italien RAI über die RhB berichten. Diese medialen<br />
Aufmerksamkeiten sind keine «Eintagsfliegen», diese<br />
Berichte sind nachhaltig für unsere RhB, aber auch<br />
für unseren Tourismuskanton Graubünden. Wir durften<br />
und dürfen viele Komplimente von Kunden, von der Politik,<br />
von der Öffentlichkeit entgegennehmen. Das ist<br />
nicht selbstverständlich. Doch eines zeigt es auf. Die<br />
Leistungen der RhB; ja, Ihre persönlichen Leistungen<br />
werden in hohem Masse anerkannt. Deshalb gehören<br />
die vielen Komplimente Ihnen und ich reiche die erhaltenen<br />
Blumen gerne mit Stolz und mit grosser Freude<br />
Ihnen, liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter weiter. Für<br />
Ihren grossen Einsatz danke ich Ihnen herzlich.<br />
Doch Erfolg verpflichtet. Und Erfolg muss dauernd erarbeitet<br />
werden: Nur wenn es uns gelingt, weiter gute<br />
Leistungen zu erbringen und Tag für Tag unsere Kunden<br />
zu verblüffen, können wir auch in der Zukunft erfolgreich<br />
sein. Stillstand ist Rückschritt - wir dürfen nicht<br />
stehen bleiben, sondern müssen uns weiterentwickeln<br />
und noch besser werden. Nur so können wir Massstäbe<br />
setzen!<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in wenigen Monaten<br />
werde ich meine Tätigkeit bei der «schönsten<br />
Eisenbahn der Welt» beenden. Ich schätze es sehr, dass<br />
der Verwaltungsrat rasch meinen Nachfolger gewählt<br />
hat. Kontinuität und Klarheit sind wichtig. Ich heisse<br />
Hans Amacker heute schon herzlich willkommen im<br />
Kreis der RhB-Familie! Doch ich freue mich auch sehr<br />
auf die letzte sicher intensive Zeit. Wichtige Entscheide<br />
stehen noch an, denken wir nur an die Beschaffung der<br />
Gliederzüge für die Albulalinie, an das neue Reservationssystem<br />
und an die vielen Investitionsprojekte. Das<br />
Wichtigste ist jedoch, dass wir Tag für Tag eine Topleistung<br />
für unsere Kundschaft erbringen. Die Gewissheit,<br />
weiterhin auf Ihre Unterstützung und damit auf die<br />
sprichwörtliche RhB-Mannschaftsleistung zählen zu<br />
dürfen, tut gut!<br />
Herzlich Ihr<br />
Erwin Rutishauser
La voce dalla Direzione<br />
Erwin Rutishauser<br />
Allegra, gentili collaboratrici e stimati collaboratori<br />
Nelle ultime settimane ho vissuto un’altalena di emozioni.<br />
Sono successe moltissime cose; positive, certo, ma<br />
anche incisive e drastiche.<br />
L’incidente di Fiesch mi ha scosso enormemente. Pur<br />
non essendo coinvolti direttamente, rimane nell’aria<br />
questo sgradevole interrogativo: «come è potuto accadere?».<br />
Mi sento di esprimere a tutti i viaggiatori presenti,<br />
ma anche ai collaboratori della MGB in servizio<br />
quel giorno, tutta la mia vicinanza. Un simile evento<br />
lascia il segno. E anche noi ci stiamo lavorando. Ma uniti<br />
vogliamo nuovamente poter guardare avanti.<br />
I festeggiamenti per i 100 anni della Linea del Bernina<br />
hanno innescato una valanga di reazioni di simpatia.<br />
L’eco positiva sia in Svizzera che all’estero dimostra<br />
quanto la FR e la sua incomparabile rete sul territorio<br />
elvetico, ma anche al di là della frontiera, suscitino ammirazione.<br />
Media di grande caratura come la Schweizer<br />
Illustrierte, il Tagesanzeiger o le reti SF DRS, RTR e RSI<br />
hanno consacrato diversi servizi al Giubileo della linea<br />
in Svizzera, ma la notizia ha varcato anche i confini nazionali.<br />
Possiamo andare estremamente fieri che testate<br />
di punta come una Frankfurter Allgemeine, die Zeit,<br />
l‘Hamburger Abendblatt oppure le emittenti SWR, ARD e<br />
Deutschlandfunk, o ancora in Italia la RAI, abbiano dato<br />
spazio alla RhB. Questa attenzione mediatica non è un<br />
«fuoco di paglia», i servizi lasceranno un’impronta duratura<br />
sia per la FR, sia per il nostro Cantone dei Grigioni,<br />
da sempre votato al turismo. Abbiamo avuto il piacere<br />
e tuttora riceviamo svariati complimenti da parte di<br />
clienti, esponenti del mondo politico e dall’opinione<br />
pubblica. Non è affatto cosa ovvia. Ma il motivo c’è. I<br />
servizi della FR; anzi, le vostre prestazioni individuali<br />
sono lodate in grande stile. Ed è per questo che ho<br />
l’onore e l’immenso piacere di trasmettervi i riconosci-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
menti e lo stupendo bouquet, gentili collaboratrici e cari<br />
collaboratori, perché è a voi che sono rivolti. Vi ringrazio<br />
di cuore per la grande dedizione profusa.<br />
Il successo è però anche un impegno. E va riconquistato<br />
giorno per giorno: soltanto se saremo in grado di confermare<br />
le nostre buone prestazioni anche in futuro stupendo<br />
costantemente la nostra clientela avremo la certezza<br />
di aver fatto centro. La stasi è regresso: non<br />
possiamo permetterci di dormire sugli allori. Dobbiamo<br />
invece evolvere e progredire per migliorarci ulteriormente.<br />
Solo così potremo fungere da benchmark!<br />
Gentili collaboratrici e stimati collaboratori, fra pochi<br />
mesi la mia attività presso la «ferrovia più bella del<br />
mondo» giungerà al capolinea. Apprezzo molto che il<br />
Consiglio di amministrazione abbia celermente eletto il<br />
mio successore. La continuità e la chiarezza sono elementi<br />
importanti. Do pertanto sin d’ora un caloroso<br />
benvenuto ad Hans Amacker in seno alla famiglia della<br />
FR! E mi appresto con gioia ad affrontare l’ultima tappa,<br />
sicuramente intensa, del mio operato. Decisioni importanti<br />
mi attendono; pensiamo all’acquisto dei convogli<br />
articolati per la linea dell’Albula, al nuovo sistema di<br />
prenotazione e ai diversi progetti d’investimento.<br />
L’importante, tuttavia, è fornire giorno per giorno prestazioni<br />
eccellenti a favore della nostra clientela. La persuasione<br />
di poter contare anche in futuro sul vostro apporto<br />
e sulla proverbiale performance collettiva della<br />
RhB è un vero toccasana!<br />
Di cuore, vostro<br />
Erwin Rutishauser<br />
5
Grusswort von VR-Präsident<br />
Hans-Jürg Spillmann<br />
6<br />
122. Generalversammlung der RhB<br />
Von Peider Härtli - Auszug aus der Rede von VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann<br />
vom 18. Juni 2010 in Poschiavo<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Gentili signore, egregi signori,<br />
Azionisti e ospiti della Ferrovia retica<br />
Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre<br />
Sehr verehrte Damen und Herren<br />
Preziadas dunnas e preziai signurs<br />
Stimai acziunaris ed amitgs dalla Viafier retica<br />
Zur heutigen 122. Generalversammlung der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> in Poschiavo darf ich Sie, sehr verehrte Aktionärinnen<br />
und Aktionäre, sehr geschätzte Gäste, im Namen<br />
des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung herzlich<br />
begrüssen und freundlich willkommen heissen.<br />
Seit vielen Jahren pflegt die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> die gute<br />
Tradition, ihre jährliche Generalversammlung abwechslungsweise<br />
an einem Ort entlang ihres 384 Kilometer<br />
langen Streckennetzes durchzuführen. Damit sind wir -<br />
sprichwörtlich - immer gut gefahren. Denn bereits die<br />
Anfahrt zur Generalversammlung durch die einzigartige<br />
Bündner Landschaft bedeutet jedes Mal ein gelungener<br />
Auftakt zum RhB-Jahresanlass. In aller Regel werden da<br />
bereits in aufgeräumter Stimmung neue Kontakte geknüpft,<br />
bestehende Kontakte angeregt gepflegt. Dass<br />
auf der heutigen Fahrt über die Bernina die Gespräche<br />
gelegentlich ins Stocken geraten sein könnten, liegt mit<br />
Sicherheit nicht an Ihrem Gesprächspartner oder an der<br />
dünnen Hochgebirgsluft. Die «Schuldigen» für die zwischenzeitliche<br />
Sprachlosigkeit heissen Morteratsch, Lej<br />
Pitschen, Lej Nair, Lago Bianco, Piz Cambrena, Piz Palü,<br />
Cavaglia, Caderas oder Cavagliasco. Sündenböcke für<br />
Konversationsunterbrüche für Besucher aus Triano sind<br />
ebenfalls schnell ausgemacht: Kreisviadukt von Brusio,<br />
Miralago, Lago di Poschiavo. Damit, sehr verehrte Anwesende<br />
bin ich bereits inmitten meiner Erklärung, warum<br />
wir als Ort der diesjährigen Generalversammlung Po-<br />
v.l.n.r. Vize-Präsident Heinz Dudli, die neu gewählten<br />
VR-Mitglieder Andreas Thöny und Paul Blumenthal mit<br />
VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann. In Abwesenheit<br />
gewählt wurde Tarzisius Caviezel.<br />
schiavo gewählt haben. Wobei - und das darf ich betonen<br />
- schwer ist uns die Wahl nicht gefallen. Und bei<br />
dieser Gelegenheit danke ich für den überaus freundlichen<br />
Empfang und das Gastrecht hier in Poschiavo!<br />
Änderung im Vorsitz der Geschäftsleitung<br />
Ende Jahr scheidet Erwin Rutishauser<br />
(Bild 1) aus der Geschäftsleitung<br />
aus. Der Verwaltungsrat<br />
hat in der<br />
Zwischenzeit Hans Amacker<br />
(Bild 2) als Nachfolger gewählt.<br />
Seine Wahl haben wir intern<br />
über Intranet kommuniziert.<br />
Extern haben alle wichtigen<br />
Zeitungen in Graubünden, sowie<br />
verschiedene Fachmedien<br />
über die Wahl von Hans<br />
Amacker berichtet. Herr<br />
Amacker wird seine Stelle als<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
per 1. Februar 2011 antreten.<br />
Ab 1. Januar 2011 bis<br />
zu seinem Stellenantritt wird<br />
Silvio Briccola (Bild3) der Geschäftsleitung<br />
a.i. vorstehen.<br />
Erwin Rutishauser wird in der<br />
InfoRetica 4/2010 seine letzten<br />
offiziellen Worte an die<br />
Mitarbeitenden richten. Für<br />
die Ausgabe 1/2011 der Info-<br />
Retica planen wir ein Interview<br />
mit dem neuen VGL.<br />
Grusswort von Podesta Tino Zanetti<br />
1<br />
2<br />
3
100 Jahre Berninalinie bedeutet auch 100 Jahre Zusammenleben<br />
der Valposchiavo mit der Berninabahn und<br />
umgekehrt. 100 Jahre Berninalinie bedeutet auch 100<br />
Jahre Entwicklung des wirtschaftlichen, kulturellen und<br />
touristischen Lebens in der Valposchiavo. Und 100 Jahre<br />
Berninalinie bedeutet auch 100 Jahre Entwicklung der<br />
<strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>.<br />
Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> hat während hundert Jahren grosse<br />
Sorge zur Berninalinie getragen und sie laufend gepflegt<br />
und in Stand gehalten. Alleine in den letzten Jahren hat<br />
die RhB in die Berninalinie über 100 Millionen Franken<br />
investiert.<br />
Damit signalisieren wir: Wir wollen das zweite Jahrhundert<br />
der Berninalinie - und damit deren Zukunft - fit<br />
und mit viel Zuversicht in Angriff nehmen. Damit signalisieren<br />
wir: Wir wollen auch in Zukunft ein seriöser und<br />
kompetenter Partner der Wirtschaft und des Tourismus<br />
im Valposchiavo und in der Valtellina sein. Und wir signalisieren:<br />
Wir wollen auch in Zukunft ein guter, professioneller<br />
Arbeitgeber mit spannenden Perspektiven für<br />
unsere Mitarbeitenden in der Valposchiavo sein.<br />
Ich freue mich auch über die Anwesenheit des Verwaltungsrates,<br />
des Konsultativrates sowie der Mitglieder<br />
der Geschäftsleitung mit Erwin Rutishauser an der Spitze.<br />
Und ich benütze gerne jetzt und hier die Gelegenheit,<br />
unserer operativen Leitung und ihrer Mannschaft<br />
für die hervorragende Arbeit im Geschäfts- und im laufenden<br />
Jahr zu danken. Ihnen ist es gelungen – in einem<br />
nicht immer einfachen Umfeld – aus 1’348 Mitarbeitenden<br />
eine Mannschaft zu bilden, die die <strong>Rhätische</strong><br />
<strong>Bahn</strong> in die Zukunft führt. Denn dank einer starken<br />
Mannschaftsleistung ist unsere <strong>Bahn</strong> auf Kurs!<br />
v.l.n.r. Andreas Züllig, Präsident hotelleriesuisse<br />
G raubünden, Silvio Fasciati, alt Direktor RhB, Erwin<br />
Rutishauser, VGL RhB mit Ehefrau Linda<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
«…Dank an die Mitarbeitenden für das<br />
grosse Engagement»<br />
Nach der Begrüssung der anwesenden Persönlichkeiten<br />
aus dem Kanton und dem Bund, verbunden mit dem<br />
Dank für die mehrfach zum Ausdruck gebrachte Unterstützung,<br />
übergab VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann<br />
das Wort an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Erwin<br />
Rutishauser. Dieser legte die derzeitige Geschäftslage<br />
des laufenden Jahres dar und betonte, dass «die Erreichung<br />
der Ergebnisziele immer noch möglich» sei,<br />
obschon eine Prognose zu den wichtigen Faktoren Wirtschaft,<br />
Wetter und Währung auch im laufenden Jahr<br />
schwierig sei. Als markanten Meilenstein bezeichnete er<br />
die laufende Inbetriebnahme der 15 Zweispannungstriebzüge<br />
sowie die bestellten fünf Triebzüge für den Agglomerationsverkehr.<br />
Als eine der wichtigsten Herausforderungen<br />
für die RhB unterstrich er die Substanzerhaltung<br />
im Infrastrukturbereich sowie den Neubau des Albulatunnels.<br />
Der geplante SBB-Halbstundentakt zwischen<br />
Zürich und Chur ab ca. 2014 wird auch bei der RhB im<br />
Bereich Infrastruktur Auswirkungen haben. Erwin Rutishauser<br />
dankte dem Verwaltungsrat für die Zusammenarbeit<br />
und Unterstützung. Allen RhB-Mitarbeitenden<br />
dankte er für die «gute und mit hohem Engagement erbrachte<br />
Arbeit, Tag für Tag und bei jedem Wetter!»<br />
Wahl von drei neuen Verwaltungsräten<br />
Anlässlich der Generalversammlung wurden drei neue<br />
Verwaltungsräte für die ausscheidenden Mitglieder Duri<br />
Bezzola, Georg Weber und Eva Brechtbühl gewählt.<br />
Hans-Jürg Spillmann bedankte sich bei den langjährigen<br />
VR-Mitgliedern für die stets angenehme, kritische, kompetente<br />
und sachorientierte Zusammenarbeit. Die neu<br />
vorgeschlagenen VR-Mitglieder Paul Blumenthal, Tarzisius<br />
Caviezel und Andreas Thöny wurden zusammen mit<br />
den bestehenden Herren Stefan Engler, Benno Burtscher,<br />
Heinz Dudli und Hans-Jürg Spillmann per Akklamation<br />
gewählt.<br />
Am Rande der GV fand die Buchvernissage Abenteuer<br />
Berninabahn statt, v.l.n.r. Renato Mengotti, Gian Brüngger,<br />
Regierungsrat Stefan Engler und Tibert Keller<br />
7
8<br />
«Die Mitarbeitenden sind unsere Visitenkarten»<br />
Von Peider Härtli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Der Verwaltungsrat der RhB wählte Martin Sturzenegger<br />
zum Leiter Vertrieb und Marketing sowie Ivo Hutter zum<br />
Leiter Rollmaterial.<br />
Martin Sturzenegger hat am 1. April 2010 die vakante<br />
Stelle des Leiters Vertrieb und Marketing übernommen.<br />
Martin Sturzenegger ist 37-jährig, verheiratet und Vater<br />
von einem Kind. Er schloss die Hochschule für Wirtschaft<br />
Zürich HWZ als Betriebsökonom FH ab und absolviert ein<br />
MBA an der University of Manchester. Seit 2002 war er<br />
bei den SBB in der Division Personenverkehr tätig. Als<br />
Leiter E-Projects und Leiter Kompetenzzentrum E-Business<br />
verantwortete er verschiedene strategische Projekte<br />
mit enger Vernetzung zu anderen europäischen <strong>Bahn</strong>en<br />
und internationalen Tourismusorganisationen. Zuletzt<br />
hat er die Strategie Marketing und Vertrieb des Personenverkehrs<br />
neu entwickelt und implementiert.<br />
Ivo Hutter begann im Frühling die Nachfolge des auf<br />
Ende Mai 2010 in den wohlverdienten Ruhestand getretenen<br />
Johann Georg Bühler. Ivo Hutter ist 42-jährig,<br />
verheiratet, Vater von zwei Kindern und wohnhaft in<br />
Trimmis. Er schloss am Neu-Technikum Buchs als Ingenieur<br />
HTL der Richtung Feinwerktechnik ab und absolvierte<br />
das Nachdiplomstudium als Betriebswirtschaftsingenieur<br />
an der Ingenieurschule HTL Chur. Während<br />
über 15 Jahren war Ivo Hutter bei der EMS CHEMIE AG in<br />
verschiedenen verantwortungsvollen Funktionen tätig.<br />
In seiner letzten Funktion führte er als Leiter die Produktion<br />
der Betriebe Polymerisation und Compoundierung<br />
mit rund 150 Mitarbeitenden. 2008 wechselte er<br />
als Fertigungsleiter Schweiz in die Firma Wittenstein AG<br />
in Grüsch.<br />
Nachdem die zwei neuen GL-Mitglieder nun bereits einige<br />
Zeit «RhB-Luft» geschnuppert haben, wurden sie<br />
von der Redaktion zu den ersten Eindrücken über ihr<br />
Ivo Hutter<br />
neues berufliches Umfeld, zu Ideen, Visionen, aber auch<br />
zu ganz persönlichen Ansichten und Anliegen befragt.<br />
Redaktion: Wir haben euch eben auf einer gemeinsamen<br />
Bike-Tour angetroffen. Zufall? Manifestiert ihr<br />
dabei die Bike-Fraktion in der GL?<br />
Martin Sturzenegger (MS): Pure Berechnung: Zusammen<br />
mit meinem Führungsteam werde ich diese Strecke im<br />
September befahren und wollte unter kompetenter<br />
Führung den Trail abfahren. Nicht zuletzt kann man sich<br />
hier auch mal von Kollege zu Kollege und ohne Traktandennummern<br />
unterhalten.<br />
Ivo Hutter (IH): Kein Zufall! Ich sehe es als Teil meiner<br />
Aufgabe, «Unterländern» unseren wunderschönen Kanton<br />
auf verschiedene Arten näher zu bringen. Zudem<br />
lassen sich schwierige und heikle Themen auf einer<br />
Bike-Tour einfacher bereinigen als im Sitzungszimmer.<br />
Wir schlagen heute also zwei Fliegen auf einen Streich!<br />
Welches Bild von unserer <strong>Bahn</strong> hattet ihr vor dem<br />
Übertritt in die RhB? Oder anders ausgedrückt: Wie ist<br />
das Image der RhB bei der breiten Öffentlichkeit?<br />
IH: Spektakulär, klein, gemütlich und sympathisch.<br />
MS: Meine Sicht ist hier etwas durch die SBB-Brille gefärbt:<br />
Neben der dominanten (grossen) Bundesbahn<br />
wird die RhB als der Impulsgeber in der KTU-Landschaft<br />
wahrgenommen. Interessanterweise ist die Bildwirkung<br />
im Tourismus fast stärker als bei der SBB – fast in jeder<br />
Broschüre von Schweiz Tourismus wird die rote <strong>Bahn</strong> gezeigt.<br />
… und nun nach einigen Wochen als Bereichsleiter<br />
Vertrieb/Marketing bzw. Rollmaterial: Welchen<br />
Eindruck macht die RhB als Unternehmen auf euch?<br />
Entspricht die «wirkliche» RhB euren Vorstellungen?<br />
MS: Eine sehr hohe Kompetenz in konzeptionellen Arbeiten<br />
sowie Management by Objectives hat mich positiv
überrascht: Mit relativ wenig Personal werden breit Projekte<br />
und Innovationen vorangetrieben. Zudem begeistert<br />
mich die Einbettung in den Tourismus, da dies den<br />
Kundenfokus und Servicegedanken positiv beeinflusst.<br />
IH: Die RhB ist viel moderner als von Aussen ersichtlich.<br />
Zudem sind die Strukturen und Abläufe weniger festgefahren<br />
als befürchtet.<br />
Habt ihr eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bereits näher kennen gelernt? Ist es für den Chef<br />
überhaupt wichtig, Kontakt zur Basis zu pflegen?<br />
IH: Die Mitarbeitenden sind zentral – sie sind das Blut<br />
des Unternehmens! Deshalb ist mir der tägliche Kontakt<br />
zu den Mitarbeitenden, auch aus anderen Geschäftsbereichen,<br />
sehr wichtig. Nur so kann man den Puls und<br />
das Befinden der Basis spüren.<br />
MS: Da schliesse ich mich gerne Ivo an: Die Mitarbeitenden<br />
sind unsere Visitenkarte und prägen das Erlebnis<br />
der Reisenden entscheidend. Daher habe ich die meisten<br />
<strong>Bahn</strong>höfe besucht und mit vielen Mitarbeitenden<br />
vor Ort, im Zug oder im Gang (oder joggend mit dem<br />
Redaktor, die Redaktion …) Gespräche geführt. Zudem<br />
findet bei mir alle zwei Wochen eine «Kafi-Runde»<br />
statt, immer von 07.30 bis 08.30 Uhr für alle Mitarbeitenden<br />
mit Zeit und Lust.<br />
Zu euren Bereichen. Ivo Hutter: Die erste Etappe der<br />
Auslieferung der neuen Triebzüge läuft wie geplant,<br />
die zweite Etappe der Agglomerations-Triebzüge ist<br />
im Bau und die Bestellung der dritten Etappe erfolgt<br />
demnächst. Eigentlich eine komfortable Situation für<br />
die nähere Zukunft. Grund, um sich zurückzulehnen?<br />
Oder wo siehst du Handlungsbedarf in deinem<br />
Bereich, bzw. welches sind die mittelfristigen<br />
Herausforderungen beim Rollmaterial?<br />
IH: Mit der Umsetzung der ersten drei Etappen des Flottenkonzeptes<br />
ist ein bedeutender Schritt zur Moderni-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
sierung und Komfortsteigerung unseres Rollmaterials<br />
getan. Doch weitere wichtige Projekte wie Retica 30,<br />
Etappe 4 des Flottenkonzeptes, Refitprogramme, Beschaffung<br />
von Diesel- und Rangierlokomotiven, die<br />
vollständige Umsetzung des BehiG etc. stehen unmittelbar<br />
vor der Türe. Langweilig wird es uns also nicht!<br />
Und im Bereich Drittmarktgeschäft? Da hat sich die<br />
RhB im Bereich Rollmaterial einen hervorragenden<br />
Ruf erarbeitet. Sind da grosse Würfe zu erwarten?<br />
IH: In den letzten Jahren haben wir auch viel in die<br />
Werkstattinfrastruktur investiert. So haben wir beispielsweise<br />
im Frühjahr in der Malerei eine neue<br />
Lackier anlage in Betrieb genommen. Nun gilt es diese<br />
Infrastruktur auch gewinnbringend einzusetzen. Drittmarktaufträge<br />
sind sowohl für die Kostendeckung wichtig,<br />
als auch als Massstab für unsere Wirtschaftlichkeit.<br />
Hier sind einige viel versprechende Ansätze vorhanden,<br />
so können wir derzeit sechs Wagenkasten für einen<br />
gros sen Schienenfahrzeugbauer lackieren. Im Weiteren<br />
sind verschiedene Drittmarktaufträge in der Angebotsphase.<br />
Die RhB ist – im Gegensatz zur SBB – eine klassische<br />
Touristenbahn. Als ehemaliges SBB-Kadermitglied in<br />
der Division Personenverkehr: Martin Sturzenegger,<br />
wo kann die RhB von der «grossen Schwester» SBB<br />
lernen? Sind die beiden <strong>Bahn</strong>en überhaupt vergleichbar?<br />
MS: Die <strong>Bahn</strong>en sind insofern vergleichbar, als dass gewisse<br />
Grundsätze im <strong>Bahn</strong>betrieb gleiche Gültigkeit haben:<br />
Der grösste Hebel zur Ertragssteigerung bilden Angebotsausbauten<br />
(vgl. Neubaustrecke Zürich–Bern oder<br />
Lötschbergtunnel). Das Rollmaterial sowie die Infrastruktur<br />
müssen diese Entwicklungen ermöglichen und<br />
den Kunden eine qualitativ hochwertige Basisdienstleistung<br />
bieten (Pünktlichkeit, Sicherheit, Sauberkeit).<br />
Martin Sturzenegger<br />
9
10<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Dazu kommt bei der RhB noch der «Begeisterungs-Faktor»:<br />
Im Gegensatz zur SBB erwarten viele Kunden bei<br />
uns ein Erlebnis mit <strong>Bahn</strong>, Natur und Betreuung – womit<br />
wir wieder beim Personal sind, was bei der RhB entsprechend<br />
noch mehr Gewicht im Service erhält als bei<br />
der SBB.<br />
Du verantwortest den einzigen Bereich, welcher «im<br />
grossen Stil» Einnahmen generiert (2009: Personenverkehr<br />
und Autoverlad: 104 Millionen Franken, die<br />
Redaktion). Siehst du da noch Potenzial, oder anders<br />
ausgedrückt: Wo siehst du Handlungsbedarf, wo wirst<br />
du konkret ansetzen?<br />
MS: Wie vorhin ausgeführt sehe ich einen zentralen Hebel<br />
im Angebotsausbau (Retica30) sowie der Flottenerneuerung.<br />
Zudem müssen wir in der Produktepositionierung<br />
klarer werden und den Kunden für jedes<br />
Produkt (Express-Züge, Regionalverkehr, S-<strong>Bahn</strong>) eine<br />
adäquate Dienstleistung anbieten. Auch werden wir mit<br />
dem neuen Reservationssystem die Basis erhalten, um<br />
in der Preisbildung, bzw. der Auslastungssteuerung<br />
einen Schritt vorwärts zu machen. Nicht zuletzt richten<br />
wir die bereits ausgezeichnete Marketing-Kommunikation<br />
noch stärker auf die «E-Kanäle» Web und Mobile<br />
aus – hier folgt mit der UNESCO Welterbe iPhone App ein<br />
erster Mosaikstein.<br />
Im Jahresrhythmus hat die RhB in den letzten Jahren<br />
gefeiert: verschiedene Jubiläen, Relaunch des Glacier<br />
Express, UNESCO Welterbestatus Albula/Bernina,<br />
Rollout der neuen Zweispannungstriebzüge … Diese<br />
Events haben weltweite mediale Resonanz erfahren.<br />
In den nächsten Jahren werden wir bezüglich Feiern<br />
«kleinere Brötchen» backen. Zeit also, sich auf den<br />
Lorbeeren auszuruhen?<br />
MS: Ganz und gar nicht: Gerade diese Absenz von gesetzten<br />
Themen ermöglicht es uns, neue, eigene Inhalte<br />
zu platzieren. Dabei haben wir für die Jahre 2011 bis<br />
2015 in jedem Jahr Themenschwerpunkte gesetzt, in<br />
Anlehnung an Schweiz Tourismus und Graubündenferien,<br />
und wir werden zusammen mit touristischen Partnern<br />
ein Feuerwerk für unsere Kunden zünden!<br />
IH: Wir werden auch in den nächsten Jahren Gelegenheit<br />
haben, den Medien neues, spektakuläres Rollmaterial<br />
zu präsentieren. Ich denke dabei an die neuen<br />
Schneeräumfahrzeuge, die leistungsstarken Diesellokomotiven<br />
und – hoffentlich – die neuen Albula-Gliederzüge.<br />
Eine eher philosophische Frage: Es gibt in der Schweiz<br />
viele interessante, schöne und auch bekannte<br />
tou ristische <strong>Bahn</strong>en. Was hat die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>, was<br />
andere <strong>Bahn</strong>en nicht haben?<br />
IH: Eine Kombination aus spektakulärer Bauingenieurkunst,<br />
Tradition und einmaliger Landschaft: Die RhB<br />
fährt nicht durch die Landschaft, sie gehört zur Landschaft!<br />
MS: Hier möchte ich auch als erstes auf das UNESCO Welterbe<br />
verweisen: Wir sind eine von drei <strong>Bahn</strong>en in der<br />
ganzen Welt, die diese hohe Auszeichnung erhalten haben.<br />
Daneben bin ich überzeugt, dass hier auch der<br />
«Spirit» aller Mitarbeitenden etwas Besonderes zu sein<br />
seinen Teil beiträgt – wir sind Fans unseres Produktes<br />
und lassen unsere Freunde, Bekannte und Kunden dies<br />
auch spüren.<br />
Zum Schluss noch eine ganz persönliche Frage: Als<br />
Geschäftsbereichsleiter führt ihr viele Mitarbeitende<br />
und besitzt bestimmt viele Stärken. Welches sind aber<br />
eure Schwächen?<br />
IH: Mein (fehlendes) 10-Fingersystem, der schlechte<br />
Schwimmstil und und und …<br />
MS: Die Balance «gutes Essen lieben und sportlich Betätigen»<br />
kommt öfters unter die Räder und Ivo hängt<br />
mich mit dem Bike noch grausam ab am Bernina – we’ll<br />
see …
100 Jahre Berninalinie – Grosser Publikumsaufmarsch<br />
Text von Simon Rageth, Bilder von Andy Mettler und Christoph Sonderegger<br />
Am Wochenende vom 18.–20. Juni 2010 fand das<br />
Hauptfest der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zum runden Geburtstag<br />
der «Fest- und Jubiläumsbahn» in der Valposchiavo sowie<br />
auf dem Ospizio Bernina statt. Am Freitagabend fiel<br />
in feierlichem Rahmen unter Anwesenheit von Bundespräsidentin<br />
Doris Leuthard der Startschuss. Trotz durchzogenem<br />
Wetter kamen am Samstag und Sonntag gegen<br />
15 000 Gäste in die Valposchiavo.<br />
Feierliche Gala am Freitagabend<br />
Nach der Generalversammlung der RhB in Poschiavo fiel<br />
am Freitagabend beim Kreisviadukt Brusio der Startschuss<br />
zu den Feierlichkeiten unter Anwesenheit von<br />
Bundespräsidentin Doris Leuthard, dem italienischen<br />
«Vice-Ministro delle Infrastrutture e di trasporti» Roberto<br />
Castelli sowie insgesamt 250 Persönlichkeiten aus Politik,<br />
Wirtschaft und Tourismus. Eröffnet wurde auch das<br />
rote Bernina-Labyrinth im Kreisviadukt. Bernina-Wissen<br />
ist hier der Schlüssel zum Ziel, denn nur wer die richtigen<br />
Antworten weiss, findet den richtigen Weg zum<br />
Ausgang.<br />
«Bernina Mondo – Natur- und Erlebniswelt»<br />
Am Samstag wurde zusammen mit 150 geladenen Gästen<br />
die «Bernina Mondo» eingeweiht. Direkt beim Perron<br />
Ospizio Bernina zeigen eindrückliche Bilder die tägliche<br />
Pionierarbeit an der Berninalinie. Vom Ospiz führt<br />
ein Fussweg hinauf zur Aussichtsplattform. Wind- und<br />
Wetterinstallationen lassen die Kräfte spielen. Auf dem<br />
Lago Bianco schwimmt zudem die sechs Meter hohe<br />
Skulptur «ARK SOUND» von Daniele Ligari. Erwin Rutishauser,<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung RhB, gab anlässlich<br />
der Einweihung bekannt: «Bernina Mondo<br />
sehen wir als Start zu einer «Erlebniswelt Bernina» und<br />
als Teil des neuen Weitwanderweges 33 Via Albula/Bernina.<br />
Mit Bernina Mondo wollen wir «Bernina» erlebbar<br />
machen – wir wollen mit unseren touristischen Part-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
nern, mit den Gemeinden und vielen Anbietern eine<br />
Attraktion für die ganze Region kreieren». All diese Attraktionen<br />
können bis Mitte Oktober besichtigt werden.<br />
Infos: www.mybernina.ch/expo<br />
Publikumsfest am Samstag und Sonntag<br />
Am Samstag und Sonntag waren die Tore schliesslich<br />
auch für das Publikum geöffnet. Trotz durchzogenem<br />
Wetter wurden gegen 15 000 Besucherinnen und Besucher<br />
auf den verschiedenen Festplätzen gezählt. Das<br />
Depot Poschiavo mit Modellbahnschau, Loksimulator,<br />
Kino und einer Rollmaterialausstellung zog viele <strong>Bahn</strong>begeisterte<br />
an. Gute Stimmung herrschte auch am<br />
Samstagabend in der Festarena im Kreisviadukt Brusio.<br />
Das Publikum erschien zahlreich und als Highlight sahen<br />
die Gäste eine Zug- und Lokparade mit Fahrzeugen aller<br />
Generationen. Die letzten Besucher blieben bis zwei Uhr<br />
morgens. Erwin Rutishauser war mit den Feierlichkeiten<br />
sehr zufrieden: «Dieses Fest hat eine grosse Resonanz<br />
ausgelöst. Viele Einheimische und Gäste aus dem In-<br />
und Ausland fanden den Weg in die Valposchiavo. Man<br />
spürt, dass die RhB grosse Begeisterung auszulösen<br />
vermag».<br />
11
12<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
13
14<br />
100 Jahre Berninalinie – Die heimlichen Stars<br />
von Marielène Froidevaux<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Ein einjähriges Jubiläumsfest und ein gewaltiger Kraftakt<br />
von Seiten unzähliger RhB-Mitarbeitenden geht in<br />
die letzte Runde. Die bisherigen Events zum 100-jährigen<br />
Bestehen der Berninalinie vollzogen sich mit Pauken<br />
und Trompeten über drei Viertel des Jahres hin. Ein<br />
solches Jubiläumsjahr braucht viel Einsatz, bringt rauchende<br />
Köpfe mit sich und einige Muskelpakete nach<br />
sich. Die Gesamtprojektleiterin, Vera Stiffler spricht im<br />
Interview über die heimlichen Stars: die Voluntari.<br />
Marielène Froidevaux: Vera, drei von vier grossen<br />
Events sind vorüber. Welche Eindrücke bleiben dir am<br />
stärksten in Erinnerung?<br />
Vera Stiffler: Der Aufwand für solch ein Jubiläumsjahr ist<br />
sehr gross. Seit dem Januar 2009 sind wir in verschiedenen<br />
Planungs- und Umsetzungsphasen. Ist der eine<br />
Event vorüber, geht’s gleich an die Arbeit des nächsten.<br />
Es ist aber fantastisch zu sehen, dass trotz vieler potenzieller<br />
Stolpersteine bis jetzt alles rund gelaufen ist.<br />
Es gab also noch keine grösseren Probleme?<br />
Zum Glück nicht. Und hoffentlich auch für den Rest des<br />
Jahres nicht. Natürlich gibt es immer wieder sogenannte<br />
«Feuerwehrübungen» und wir haben ja auch nur bedingt<br />
Erfahrungen einer Eventagentur. In Anbetracht<br />
dessen, meistern die RhB-Mitarbeitenden, welche alle<br />
neben dem Tagesgeschäft Zusatzarbeit bewältigen, dieses<br />
Projekt sehr gut.<br />
St.Moritz, Tirano, Poschiavo und bald schon der vierte<br />
Akt in Pontresina. Für all diese Events sind gewaltige<br />
Ressourcen notwendig. Wie werden diese gedeckt?<br />
Über die drei Events verteilt durften wir knapp 500 geladene<br />
Gäste und über hundert Medienschaffende begrüssen.<br />
Daneben besuchten uns über 20 000 Personen.<br />
Da ist schon einiges an Planung, Material, finanziellen<br />
und personellen Ressourcen notwendig. Ohne die gross-<br />
zügige Unterstützung unserer Partner, allen voran dem<br />
Kanton, den Sponsoren, Gemeinden und Destinationsmanagementorganisationen<br />
hätten wir dieses Jubiläum<br />
nicht gemeistert. Es ist schön, dass wir das ganze Jahr<br />
über mit so vielen motivierten Menschen zusammenarbeiten<br />
dürfen.<br />
«Die heimlichen Stars des Jubiläums<br />
sind für mich die RhB-Voluntari»<br />
Und die personellen Ressourcen vor Ort?<br />
Die heimlichen Stars des Jubiläums sind für mich die<br />
RhB-Voluntari. Also die Mitarbeitenden, welche seit<br />
dem ersten Event in St. Moritz immer wieder freiwillig<br />
die Ärmel hochkrempeln und mitanpacken. Über 300<br />
Voluntari sind in diesem Jahr unermüdlich im Einsatz.<br />
Ich bin begeistert von ihrer Motivation und der guten<br />
Stimmung, die sie an jeden Event mitbringen. Dies haben<br />
auch unsere Gäste gespürt und das ist für mich eines<br />
der schönsten Zeichen. Das Projektteam sowie auch<br />
die gesamte Geschäftsleitung freut dies natürlich sehr.<br />
Die Solidarität und die Identifizierung der RhB-Mitarbeitenden<br />
mit der Unternehmenskultur der RhB sowie<br />
mit diesem Jubiläumsjahr ist absolut sensationell. An<br />
diesem Punkt noch einmal im Namen aller Beteiligten<br />
ein grosses Dankeschön!<br />
Ihr freut euch aber doch auf die Ruhe nach diesem<br />
Jahr?<br />
Nun, die Ruhe kehrt nur für kurze Zeit ein. Ab 2012 folgen<br />
drei weitere 100 Jahr Jubiläen und natürlich dann<br />
im 2014 «125 Jahre <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>». Wir freuen uns<br />
schon jetzt auf die weiteren Feierlichkeiten. Mit Mitarbeitenden<br />
wie sie die RhB hat, sind wir für alles gewappnet.<br />
Die Erfahrungen aus diesem Jahr ebnen uns<br />
den Weg für die weiteren Events.
100 Jahre Berninalinie – Die Geburtstagsfahrt<br />
Text von Peider Härtli, Bilder von Christoph Sonderegger<br />
Zum Gedenken und zu Ehren der <strong>Bahn</strong>bauer<br />
Am Montag, 5. Juli 2010, feierte die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> gemeinsam<br />
mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Tourismus<br />
sowie Medienvertretern den Geburtstag der Berninalinie,<br />
welche am 5. Juli 1910, auf den Tag genau<br />
vor hundert Jahren, eröffnet wurde. Die Geburtstagsfahrt<br />
stand ganz im Zeichen der Ehre und dem Respekt<br />
gegenüber den Erbauern dieser einzigartigen <strong>Bahn</strong>linie.<br />
Der Besuch der Erlebniswelt Bernina Mondo, der<br />
schwimmenden Skulptur ARK SOUND auf dem Lago Bianco,<br />
die Eröffnung des <strong>Bahn</strong>lehrpfads «100 Jahre Bernina»<br />
und Auftritte im Museum Alpin in Pontresina rundeten<br />
diesen denkwürdigen Tag ab.<br />
Im gelben Zug auf die Bernina …<br />
In historischen Kostümen empfing eine Delegation der<br />
RhB, angeführt vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung,<br />
Erwin Rutishauser, die geladenen Gäste am <strong>Bahn</strong>hof<br />
Pontresina. Historisch entführte eine gelbe Komposition<br />
aus den Anfängen der Berninabahn die illustre Gesellschaft<br />
zur schwimmenden Skulptur ARK SOUND auf dem<br />
Lago Bianco und weiter zum höchsten Punkt der Berninalinie,<br />
Ospizio Bernina. An diesem sinnbildlichen Ort<br />
führte Erwin Rutishauser die Gäste durch die neu errichtete<br />
Erlebniswelt Bernina Mondo mit eindrücklichen Bildern<br />
zur Entstehung der Berninabahn und imponierenden<br />
Wind- und Wetterinstallationen. Erwin Rutishauser:<br />
«Ein denkwürdiger Ort, um die grossartige Leistung der<br />
über 2‘000 <strong>Bahn</strong>arbeiter zu würdigen. Sie sind die eigentlichen<br />
Stars der Berninalinie – ihnen gebührt unser<br />
ganzer Stolz, unsere Bewunderung und vor allem unser<br />
Respekt. Ihnen dürfen wir letztlich verdanken, dass die<br />
Berninalinie, gemeinsam mit der Albulalinie, UNESCO<br />
Welterbestatus erlangt hat».<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
… und zurück im roten ALLEGRA-Triebzug<br />
Nach einem Mittagsaufenthalt im Ristorante Alp Grüm<br />
wartete der neue ALLEGRA-Triebzug auf die Gäste zur<br />
Rückfahrt nach Pontresina – ein symbolischer Akt von<br />
der Vergangenheit in die Zukunft der Berninalinie. Beim<br />
erneuten Halt beim ARK SOUND in der «Jochum-Kurve»<br />
wurden 14 «Meilensteine der Berninalinie» in den Lago<br />
Bianco gerollt. Sie verblüfften gemeinsam mit der<br />
schwimmenden Skulptur die Fahrgäste und dienten als<br />
dankbare Fotosujets.<br />
Ganz Pontresina feiert ihre <strong>Bahn</strong><br />
Bei Ankunft in Pontresina erwartete Sekundarlehrer Benno<br />
Conrad mit seiner Schulklasse die Gäste. Die Oberstufenschüler<br />
haben das Jubiläum der 100-jährigen Berninalinie<br />
zum Thema einer umfassenden Projektarbeit<br />
gemacht. Auf 14 Tafeln werden Themen rund um die Berninalinie<br />
anschaulich und spannend dargelegt. Tatkräftig<br />
stand ihnen unser Lokführer, Hans Meier, zur Seite.<br />
Erwin Rutishauser überbrachte das offizielle Grusswort<br />
der RhB und hat den Lehrpfad selber gleich abgelaufen<br />
und ist von der Qualität und Fülle der abgedruckten Informationen<br />
beeindruckt.<br />
Der <strong>Bahn</strong>lehrpfad führt vom <strong>Bahn</strong>hof Pontresina nach<br />
Surovas. Der Abschluss des Geburtstags der Berninalinie<br />
fand im Rahmen eines Museumabends im Museum<br />
Alpin statt. Dieser Anlass organisierte die Kulturkommission<br />
Pontresina.
16<br />
Aussenstellen der RhB<br />
Von Piotr Caviezel<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Sie sind tagtäglich auf Achse, meist auf dem Gleis,<br />
aber immer unterwegs im Dienst der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>:<br />
Unsere Key Account Manager André Brugger in Deutschland<br />
und Enrico Bernasconi in Italien.<br />
Die Marktbearbeitung in den beiden Nachbarländern<br />
hält André Brugger und Enrico Bernasconi auf Trab. Die<br />
aktuell grössten Herausforderungen sind dabei die angespannte<br />
Wirtschaftslage und der ungünstige Wechselkurs<br />
zwischen Schweizer Franken und Euro. Mit Elan,<br />
voller Agenda und einer Prise Humor sorgen die beiden<br />
Key Account Manager aber dafür, dass immer mehr<br />
deutsche und italienische Passagiere mit der RhB beziehungsweise<br />
dem Trenino Rosso die Schweiz erkunden.<br />
Weil sie stetig unterwegs sind, fehlt André Brugger und<br />
Enrico Bernasconi zwar ein wenig der persönliche, direkte<br />
Austausch mit den Kollegen am Hauptsitz in Chur.<br />
Beide sind jedoch froh, mit einem flexiblen Team wie<br />
der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zu arbeiten, in dem der menschliche<br />
Umgang unter allen Mitarbeitenden gepflegt wird.<br />
Die Begeisterung für die RhB ist eben grenzenlos: «Wenn<br />
du mit dem Herzen arbeitest, ist alles möglich!», meint<br />
Enrico Bernasconi. InfoRetica gibt einen Einblick in die<br />
Arbeit der Key Account Manager und zeigt, was André<br />
Brugger in Deutschland und Enrico Bernasconi in Italien<br />
tagtäglich bewegen.<br />
Die Schweiz macht aktuell von sich reden – nicht<br />
nur im guten Sinn. Beeinflussen die Debatten über<br />
Bankgeheimnis etc. eure Arbeit?<br />
André Brugger: Mit ganz wenigen Ausnahmen ist dies<br />
für die Deutschen nicht wirklich ein Thema. Die grössten<br />
Herausforderungen zurzeit sind eher die Wirtschaftslage<br />
und der schlechte Wechselkurs.<br />
Enrico Bernasconi an der BIT Messe 2010<br />
Milano mit Dino Godenzi<br />
Enrico Bernasconi: Il problema più grande, sotto questo<br />
punto di vista e a livello di immagine generale della<br />
Svizzera, lo abbiamo vissuto dopo il «crack» di Swissair.<br />
In quel momento è caduto un mito, creduto intoccabile!<br />
La situazione generale bancaria, con i relativi commenti<br />
mediatici, non mi sembra influisca al momento più di<br />
quel tanto sulla immagine del nostro prodotto. Temo<br />
piuttosto, e molto, una possibile diretta conseguenza,<br />
ovvero il rafforzamento del Franco rispetto all’Euro.<br />
Questo potrebbe diventare un grosso problema per noi!<br />
Was verbinden die Deutschen und Italiener mit dem<br />
Begriff «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>»?<br />
André Brugger: Bernina- und Glacier Express werden<br />
immer in Zusammenhang mit der RhB genannt. Wir<br />
werden oft mit der Deutschen <strong>Bahn</strong> (DB) verglichen und<br />
schneiden unwahrscheinlich gut ab, weil wir pünktlich<br />
sind, weil es sauber ist, weil das Personal motiviert ist.<br />
Enrico Bernasconi: Gli italiani collegano immediatamente<br />
il marchio «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>» al Trenino Rosso del<br />
Bernina e a St. Moritz.<br />
Wie sorgen Sie dafür, dass die Deutschen und Italiener<br />
noch mehr über die «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>» erfahren?<br />
André Brugger: Die Medienarbeit ist ein wichtiger Punkt<br />
in der Marktbearbeitung. Es ist wesentlich günstiger, einen<br />
Medienanlass zu organisieren, als unzählige Inserate<br />
zu schalten. Im Weiteren arbeite ich eng mit einer<br />
Agentur zusammen, die uns beispielsweise ein Zeitfenster<br />
bei <strong>Bahn</strong>-TV besorgen kann. Dazu suche ich nach<br />
Kooperationspartnern wie Weltbild, wo wir bei 200 000<br />
Kunden einen Flyer mit buchbarem Angebot dem Katalog<br />
beilegen konnten.<br />
Enrico Bernasconi: Con una costante e regolare comunicazione,<br />
proponendo sempre nuove possibilità oltre alla<br />
Piotr Caviezel und André Brugger an der<br />
Ameropa-Programmpräsentation
conosciuta tratta del Bernina. La broschure «Steinbock<br />
Inverno / Estate» è assolutamente ideale a tal proposito.<br />
Espandere inoltre la mia attività diretta verso il Centro<br />
Italia (Toscana-Emilia Romagna-Lazio). Fondamentale<br />
infine la qualità delle nostre prestazioni, che devono in<br />
ogni caso sempre rimanere al Top!<br />
Welche Produkte ziehen besonders? Welche nicht?<br />
André Brugger: Der Glacier Express ist nach wie vor die<br />
Nummer 1 im Markt, gefolgt vom Bernina Express. Die<br />
weiteren Produkte der RhB sind teilweise bekannt, aber<br />
haben nicht die Bedeutung der Expresszüge. Dies liegt<br />
unter anderem daran, dass wir seit Jahren mit den Paradeprodukten<br />
Werbung betreiben. Aus finanziellen<br />
Gründen können wir es uns leider nicht erlauben, den<br />
gleichen Werbedruck für weitere Produkte zu erzeugen.<br />
Enrico Bernasconi: I più richiesti sono i viaggi di un giorno,<br />
e la destinazione di St. Moritz la fa da padrona<br />
assoluta. Motivo? Viaggio semplice, costi contenuti, località<br />
di prestigio. Il prodotto che al momento non suscita<br />
molto interesse è per contro il Glacier Express. Il<br />
periodo di forte crisi economica in Italia, i costi in ogni<br />
caso elevati (dall’Italia necessitano almeno 2 pernottamenti,<br />
a St. Moritz/Coira e a Zermatt!) ne sono la causa<br />
principale. Bel prodotto, conosciuto, apprezzato ma al<br />
momento troppo caro!<br />
Wer sind unsere stärksten Partner, mit denen Sie im<br />
Verkauf und im Marketing in Ihrem Land gemeinsame<br />
Sache machen?<br />
André Brugger: Die vier wichtigsten Partner sind im<br />
Deutschen Markt Ameropa Reisen GmbH, Schweiz Tourismus,<br />
Graubünden Ferien und RailAway. Mit der<br />
Ameropa-Kooperation sind wir mit dem Katalog Glacier<br />
Express in über 7 400 Verkaufsstellen deutschlandweit<br />
André Brugger an der Pressekonferenz<br />
Miniaturwunderland Hamburg<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
präsent. Im Weiteren können wir auf die Produktgestaltung<br />
Einfluss nehmen und erhalten durch die Kooperation<br />
die Möglichkeit an Verkaufsveranstaltungen zum<br />
Beispiel von der Deutschen <strong>Bahn</strong> teilzunehmen. Und<br />
Ameropa unterstützt uns mit Marketingaktionen.<br />
RailAway als Nachfolgeorganisation der Vertretung der<br />
Schweizer <strong>Bahn</strong>en bewirtschaftet einen grossen Kundenstamm,<br />
der grösstenteils Bernina- und Glacier Express<br />
fährt. Im Weiteren hilft uns RailAway bei der Bearbeitung<br />
des Gruppengeschäftes im Busreisesegment,<br />
während Ameropa den FIT/Gruppen-Bereich im <strong>Bahn</strong>reiseverkehr<br />
abdeckt.<br />
Ein ganz wichtiger Partner ist Graubünden Ferien (GRF).<br />
Der Vertreter von GRF in Hamburg bearbeitet schwerpunktmässig<br />
die Medien und Reiseveranstalter. Hier<br />
heisst es für uns, sich kurz zu schliessen, um Doppelspurigkeiten<br />
zu vermeiden.<br />
Selbstredend ist Schweiz Tourismus ein ganz zentraler<br />
Partner, mit welchem wir einen regen Austausch pflegen.<br />
Enrico Bernasconi: Abbiamo diverse tipologie di Partners<br />
sul mercato: Svizzera Turismo (contratto Keypartnerschaft<br />
per la comunicazione e la promozione), diversi<br />
Media (TV/Radio/Quotidiani/Riviste di settore/Ondine)<br />
con contatti diretti RhB oppure tramite Svizzera Turismo<br />
e Tour Operator/Agenzie di Viaggio. I più importanti sono<br />
Adrastea Viaggi Tirano, Il Girasole Milano, DBVertrieb Milano/Roma.<br />
In ogni caso tutti Partners che propongono il<br />
prodotto treno e pure un catalogo «La Svizzera in Treno».<br />
Sind Sie nicht bisweilen einsam, soweit weg von Chur?<br />
André Brugger: Am Anfang war die Umstellung schon<br />
gross. So plötzlich als «One-Man-Show» dazustehen. In<br />
der Zwischenzeit habe ich mich daran gewöhnt, es<br />
braucht eine gute Selbstorganisation. Im Weiteren ist<br />
man dank der modernen Technik immer in Kontakt mit<br />
Enrico Bernasconi am Workshop in Milano<br />
17
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Chur und zwischendurch begleitet mich mein Chef Piotr<br />
Caviezel auf einem Einsatz. Zusätzlich finden regelmässig<br />
bilaterale Gespräche in Chur statt.<br />
Enrico Bernasconi: Molte volte non è facile essere lontani<br />
e soprattutto da soli. Soprattutto a livello di aggiornamenti,<br />
di informatica, di scambio di opinioni, ecc.<br />
non abbiamo sicuramente le medesime possibilità dei<br />
nostri colleghi in sede. Ci si deve talvolta caricare di ulteriori<br />
responsabilità che la situazione del momento richiede.<br />
Ma ho la fortuna di lavorare in un Team molto<br />
disponibile con cui mi trovo molto bene, gestito con<br />
maestrìa da Piotr Caviezel. I problemi citati si possono<br />
pertanto superare abbastanza facilmente.<br />
Was war Ihr persönlich schönstes <strong>Bahn</strong>erlebnis<br />
bisher?<br />
André Brugger: Abgesehen von meiner ersten Fahrt über<br />
den Bernina vor rund 20 Jahren, war die Zugreise von<br />
Toronto nach Vancouver mit anschliessender Autorundreise<br />
durch British Columbia ein echtes Erlebnis.<br />
Enrico Bernasconi: Sono stato per anni, come dicevo in<br />
precedenza, il Rappresentante in Italia per tutte le Ferrovie<br />
svizzere, percui conosco molto bene tutte le tratte<br />
inerenti i trenini alpini. Due di esse sono nel mio cuore:<br />
il Bernina (ovvio!) e le Jungfraubahnen.<br />
Was lieben Sie an «Ihrer RhB» besonders – was<br />
würden Sie ändern, wenn Sie CEO wären?<br />
André Brugger: Ich mag die Einzigartigkeit der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong>, ein absolut tolles Produkt in einer wunderbaren<br />
Gegend, dies muss ich sogar als Stadtmensch zugeben.<br />
Die RhB ist aus meiner Sicht ein guter und<br />
sozialer Arbeitgeber, der sicher fordert aber auch fördert.<br />
Und die rote Farbe gefällt mir so gut, es gibt doch<br />
genügend «grau» in unserer (Wirtschafts-)Welt.<br />
André Brugger auf der Studienreise Ameropa<br />
Enrico Bernasconi: Della RhB amo il prodotto, ma soprattutto<br />
l’ottimo rapporto ancora «umano» esistente tra i<br />
collaboratori. Cosa cambierei? In certe circostanze servirebbe<br />
essere più concreti e magari un po’ meno teorici ...<br />
Name: Brugger<br />
Vorname: André<br />
Alter: 46<br />
Bei der RhB seit: 01.04.09 (01.04.91–31.08.07)<br />
Mein Arbeitsmotto: Die Welt der RhB ausdehnen<br />
Mein Restauranttipp<br />
in: Basel, Gifthüttli (Cordon<br />
Bleu-Variationen ohne Ende)<br />
und Café Del Mundo (bester<br />
Schoggikuchen in Town)<br />
Mein grösster Wunsch<br />
an die RhB: Weiter so!<br />
Name: Bernasconi<br />
Vorname: Enrico<br />
Alter: 49<br />
Bei der RhB seit: 01.01.2007<br />
Mein Arbeitsmotto: Flessibilità<br />
Mein Restauranttipp<br />
in: Milano, Rist. Lacerba (Fisch)<br />
- Roma, «La Pace del Palato»<br />
(Pasta)<br />
Mein grösster Wunsch<br />
an die RhB: Privilegiare sempre e sopra tutto i<br />
rapporti umani tra i collaboratori.<br />
Enrico Bernasconi am 17. Januar mit italienischen<br />
Medien auf Alp Grüm
Bernina Express Bus – das rote Postauto<br />
Text von Florian Ambauen und Bilder von Simon Rageth<br />
Seit dem 24. Juli 2010 ist auf der Strecke zwischen Tirano<br />
und Lugano der neue Bernina Express Bus im Design<br />
der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> im Einsatz. Das neue «rote Postauto»<br />
veranschaulicht die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
PostAuto Graubünden und der RhB. Panoramafenster,<br />
komfortable Reisesitze und eine eingebaute Klimaanlage<br />
sorgen für erstklassigen Reisekomfort und ermöglichen<br />
den Gästen eine entspannte Fahrt durch malerische<br />
Dörfer, vorbei an Palmen und entlang des<br />
Comersees.<br />
Mit dem neuen Bernina Express Bus festigen die RhB<br />
und PostAuto Graubünden ihre gute Zusammenarbeit.<br />
Fahrgäste reisen ab sofort auf einem der 50 Sitzplätze<br />
bequem und aussichtsreich von Tirano, dem südlichsten<br />
Punkt der Berninalinie, nach Lugano oder umgekehrt.<br />
Durch die auffallende, rote Lackierung und den Bernina<br />
Express Schriftzug fällt die Zugehörigkeit zur <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> selbst auf der Strasse sofort ins Auge. Der Reisebus<br />
von PostAuto Graubünden ermöglicht den Fahrgästen<br />
des Bernina Express jeweils von Anfang April bis Ende<br />
Oktober sowohl eine bequeme Anreise zur Berninalinie<br />
als auch eine angenehme Weiterreise ins Tessin. Während<br />
der Wintermonate befährt der Bernina Express Bus<br />
das Streckennetz von PostAuto Graubünden oder ist für<br />
Extrafahrten im Einsatz.<br />
Grosser Reisekomfort<br />
Mit seinen grossen Panoramafenstern, den komfortablen<br />
Reisesitzen mit verstellbarer Rückenlehne und den angenehmen<br />
Temperaturen dank eingebauter Klimaanlage<br />
bietet der neue Bernina Express Bus den Fahrgästen einen<br />
erstklassigen Reisekomfort. In entspannter Atmosphäre<br />
lässt sich die Landschaft zwischen Tirano und<br />
Lugano geniessen. Durch das Veltlin, die italienische Talschaft,<br />
die sich in einem weiten Bogen um die Bündner<br />
Bruno Brot, Leiter Betrieb PostAuto Graubünden, Manfred Kürschner,<br />
Regionalleiter PostAuto Graubünden, Karin Furger, Produktemanagerin<br />
Expresszüge RhB und Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb RhB<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Berge zieht, vorbei an kleinen Städtchen, schweift der<br />
Blick entlang des Comersees über malerische Buchten<br />
und verträumte Fischerdörfer. Nach einem Halt in Sorico<br />
am Comersee führt die Fahrt weiter durch die engen<br />
Stras sen am Ufer des Luganersees nach Lugano, dem beliebten<br />
Tourismusort und kulturellen Zentrum im Tessin.<br />
Fakten zum neuen Bernina Express Bus<br />
Fahrzeug:<br />
• 50 komfortable Reisesitze mit verstellbarer Rückenlehne<br />
• Sitze auf der Gangseite auswippbar<br />
• Sonnenschutzrolo<br />
• Rollstuhllift und Rollstuhlplatz<br />
• Klimaanlage<br />
• Grosse Panoramafenster<br />
• DVD Anlage mit zwei Bildschirmen<br />
Tickets:<br />
• Es werden nur Tickets 2. Klasse ausgegeben. Das 1.-<br />
Klasse-Zeichen auf dem Bus veranschaulicht, dass es<br />
sich um einen «First Class»-Bus handelt.<br />
• GA/BÜGA sind gültig.<br />
• Obligatorischer Zuschlag, separat zu bezahlen CHF<br />
12.00 (pro Person und Weg).<br />
Fahrplan:<br />
• Lugano ab: 10.00 Tirano an: 13.00<br />
• Tirano ab: 14.25 Lugano an: 17.30<br />
• Betriebszeit 2010: 01.04.–24.10.2010<br />
• Betriebszeit 2011: 01.04.–23.10.2011<br />
Besonderes:<br />
• Mehrsprachiger Chauffeur (Italienisch, Deutsch als<br />
Hauptsprachen)
Die Autoren Andrea Tognina und<br />
Ruedi Bruderer<br />
20<br />
Buch und Film zum Berninabahn-Jubiläum<br />
Quelle: Medientext RTR, bearbeitet durch Peider Härtli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Die Società Storica Val Poschiavo SSVP und Radio e Televisiun<br />
Rumantscha haben als Hommage an die Arbeiter,<br />
welche die <strong>Bahn</strong>linie gebaut haben und die <strong>Bahn</strong> heute<br />
betreiben, ein Buch und einen Film realisiert. Am 16.<br />
Juni 2010 fand die viel beachtete Vernissage im Hause<br />
RTR statt.<br />
Regierungspräsident Claudio Lardi hielt anlässlich der<br />
Vernissage stolz das Buch «Arbeiter am Bernina» von<br />
Andrea Tognina in den Händen, welches die Verdienste<br />
der zahlreichen Arbeiter würdigt: «Die Erbauer der Berninabahn<br />
haben mit grossen Opfern eine wahrscheinlich<br />
einzigartige Zeit fieberhafter Tätigkeit im Puschlav<br />
ins Leben gerufen. Für einmal stehen nicht die ‘Generäle’<br />
im Vordergrund, sondern die ‘Infanteristen’, die<br />
Personen und ihre Anstrengungen, Entbehrungen, aber<br />
auch die wenigen Momente der Genugtuung», fuhr<br />
Lardi weiter.<br />
Knochenarbeit am Bernina<br />
Radio e Televisiun Rumantscha (RTR) haben dem Berninabahn-Jubiläum<br />
mit einer Themenwoche ebenfalls einen<br />
Schwerpunkt gewidmet, erklärte RTR-Direktor Mariano<br />
Tschuor. So berichtete RTR in der Woche vom 14. bis<br />
20. Juni 2010 täglich in Radio, Fernsehen und Internet<br />
(www.rtr.ch) über die Berninabahn.<br />
«Strapatschs al Bernina», der Film von Ruedi Bruderer<br />
zum Berninabahn-Jubiläum, gliedert sich ein und<br />
nimmt dabei den roten Faden der harten Arbeit jener<br />
Männer auf, die 1910 die Inbetriebnahme der <strong>Bahn</strong> erst<br />
ermöglicht haben. Der Film zeigt die harte Winterarbeit<br />
anhand von vier Generationen der «Bähnler»-Familie<br />
Beti aus Poschiavo. In verschiedenen Rückblenden wird<br />
auf die 100jährige Geschichte eingegangen, dies auch<br />
mit Filmmaterial aus dem Berninabahn-Eröffnungsjahr<br />
von 1910 und den späten 1920er-Jahren. Die DVD mit<br />
diesem in romanisch, deutsch und italienisch realisierten<br />
Film ist zusammen mit dem Buch erhältlich.<br />
«Die RhB lebt von vielen Beti’s»<br />
RhB-Direktor Erwin Rutishauser würdigte in seiner Ansprache<br />
mit lobenden Worten das Buch und den Film als<br />
gelungene Werke zum Berninabahnjubiläum. Der Film<br />
verstehe es, «auch die spektakulärsten Szenen mit seinen<br />
Protagonisten sachlich und feinfühlig ins Bild zu<br />
rücken» und erreiche dadurch die gewünschte Authentizität.<br />
Er sei stolz, die Beti’s in seinen Reihen zu wissen.<br />
«Genau genommen haben wir 1350 Beti’s, die tagtäglich<br />
und bei jedem Wetter dafür sorgen, dass unsere<br />
einzigartige <strong>Bahn</strong> sicher ihr Ziel erreicht», ergänzte Rutishauser.<br />
Das Gesamtwerk – das Buch von Andrea Tognina «Arbeiter<br />
am Bernina» mit integrierter DVD von Ruedi Bruderer<br />
«Strapatschs al Bernina» - ist im Desertina Verlag Chur<br />
herausgekommen und kostet inkl. DVD 35 Franken. Es ist<br />
ebenfalls auf den RhB-<strong>Bahn</strong>höfen sowie beim RhB-<br />
Railshop erhältlich<br />
Mariano Tschuor, Direktor RTR Erwin Rutishauser, Andrea Tognina, Ruedi Bruderer<br />
und Claudio Lardi
Eine wanderbare Idee wird Wirklichkeit<br />
Von Peider Härtli<br />
Die Kandidatur <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> in der Landschaft Albula/<br />
Bernina mündete 2008 in die erfolgreiche Aufnahme in<br />
die UNESCO Welterbeliste. Bis im Sommer 2010 realisierte<br />
nun der Verein Welterbe RhB einen Weitwanderweg<br />
entlang dem Welterbeobjekt - die Via Albula/Bernina<br />
33. Am 8. Mai 2010 wurde bereits die erste Teilstrecke<br />
des neuen Wanderweges von Tirano nach Poschiavo offiziell<br />
eröffnet. Gleichzeitig mit der Lancierung des neuen<br />
Wanderweges ist auch ein entsprechender Wanderführer<br />
erschienen. Die Präsentation des Wanderbuchs<br />
fand am 31. Mai 2010 dem Wahrzeichen der Albulalinie,<br />
beim Landwasserviadukt, statt.<br />
Die am 7. Juli 2008 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommene<br />
<strong>Bahn</strong>linie Albula/Bernina der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> besticht durch ihre grandiose Linienführung,<br />
durch einzigartige bautechnische Kunstwerke, durch die<br />
wechselnde Naturlandschaft sowie durch die gegensätzlichen<br />
Kultur- und Sprachräume entlang der Strecke.<br />
Erklärtes Ziel der RhB ist, diese Attribute zu pflegen und<br />
der einheimischen Bevölkerung und den Gästen erlebbar<br />
zu machen.<br />
Der Verein<br />
Genau zu diesem Zweck wurde 2007 der Verein UNESCO<br />
Welterbe RhB gegründet. Gemeinsam mit den involvierten<br />
Institutionen - den Gemeinden im Perimeter des<br />
UNESCO Welterbes, dem Kanton Graubünden, der Provinz<br />
Sondrio und dem Bund - soll das international bedeutende<br />
Denkmal RhB in der Landschaft Albula/Bernina<br />
mit geeigneten Schutz- und Unterhaltsmassnahmen<br />
gepflegt werden. Im Rahmen der festgelegten Spielre-<br />
Stefan Barandun bei der Präsentation<br />
des Wanderführers Via Albula/Bernina<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
geln wird damit das Welterbegut weiter entwickelt. Erwin<br />
Rutishauser, der Präsident des Vereins, hält hierzu<br />
fest: «Die Symbiose einer leistungsstarken, modernen<br />
Gebirgsbahn in einer intakten Naturlandschaft soll die<br />
Besucher mittels Informations- und Tourismusangeboten<br />
auf die einmaligen Werte aufmerksam machen und<br />
dafür sensibilisieren.»<br />
Via Albula/Bernina…<br />
Als erstes Angebot hat die RhB unmittelbar nach der<br />
Aufnahme der Albula- und Berninalinie in die UNESCO<br />
Welterbeliste den UNESCO Welterbe Pass lanciert. Dieser<br />
beliebte und bereits oft verlangte Fahrausweis ermöglicht<br />
innerhalb von vier Tagen zwei Tage freie Fahrt auf<br />
allen Zügen zwischen Thusis und Tirano (ohne Expresszüge).<br />
Um das Welterbeobjekt noch besser erkunden und erleben<br />
zu können, hat der Verein UNESCO Welterbe RhB im<br />
Rahmen eines Regio-Plus-Projekts mit der Unterstützung<br />
des Kantons Graubünden und des SECO und in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie Tourismusorganisationen<br />
einen Wanderweg entlang der<br />
Strecke lanciert. Der mit der von SchweizMobil verliehenen<br />
Routennummer 33 gekennzeichnete Wanderweg<br />
Via Albula/Bernina eignet sich vorzüglich für die Bewunderung<br />
des Gesamtkunstwerks: Der Wanderweg verläuft<br />
nahe der Albula- und Berninalinie und gibt immer wieder<br />
bezaubernde Blicke frei auf die über 100 Jahre alte<br />
<strong>Bahn</strong>linie in alpiner Landschaft. Unter dem Motto «nur<br />
wo du zu Fuss warst, warst du wirklich», lernt der wandernde<br />
Natur- und Eisenbahnfreund die einzigartige<br />
Regierungsrat Stefan Engler
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Albula- und Berninalinie der RhB sowie die aussergewöhnliche<br />
Kulturlandschaft kennen.<br />
Die Alpentransversale führt in zehn Etappen (sechs<br />
Etappen von Thusis nach St. Moritz und vier Etappen von<br />
St. Moritz nach Tirano) durch vielfältige Landschaften<br />
und Klimazonen sowie durch unterschiedliche Kulturräume.<br />
Die einzelnen Etappen können dem individuellen<br />
Interesse und der Kondition der Wanderer angepasst<br />
werden. So Andreas Bass, Geschäftsführer des Vereins<br />
Welterbe RhB: «Die immer in der Nähe der Wanderroute<br />
verlaufende RhB bietet die Option, jederzeit in den<br />
komfortablen <strong>Bahn</strong>wagen umsteigen zu können. Es<br />
können auch Mehrtagesangebote mit Hotelübernachtungen<br />
individuell zusammengestellt und über www.<br />
swisstrails.ch gebucht werden.»<br />
Im Rahmen der Jubiläumsfeier 100 Jahre Berninalinie<br />
vom 8./9. Mai 2010 in Tirano haben zwei Schulklassen<br />
von Brusio und Tirano in Anwesenheit von Prominenz<br />
die erste Teilstrecke der Via Albula/Bernina von Tirano<br />
nach Poschiavo offiziell eröffnet und dem Publikum<br />
freigegeben. Die zweite Teilstrecke der Via Albula/Bernina<br />
wurde im Verlauf des Sommers auch bereits eröffnet.<br />
…mit Wanderführer<br />
Zur Eröffnung des neuen Wanderwegs ist rechtzeitig ein<br />
informativer Wanderführer erschienen. Herausgeber ist<br />
der Verein Welterbe RhB. Der Autor und Wanderleiter<br />
Stefan Barandun versteht es vorzüglich, den Wanderer<br />
mit spannenden, interessanten Informationen zu begleiten.<br />
Die Präsentation des Wanderführers Via Albula/<br />
Bernina 33 fand am 31. Mai 2010 in unmittelbarer Nähe<br />
des Landwasserviadukts und unter Beteiligung von Regierungsrat<br />
Stefan Engler, Vertretern des Vereins UNESCO<br />
Welterbe RhB sowie des Autors statt. Der Wanderführer<br />
ist für 29 Franken im Buchhandel und im Railshop der<br />
RhB erhältlich. In den buchbaren Pauschalangeboten<br />
von swisstrails.ch ist der Wanderführer im Preis inbegriffen.<br />
Fakten zur Via Albula/Bernina<br />
Ausgangspunkt: Thusis, 697 m ü.M.<br />
Endpunkt: Tirano, 429 m ü.M.<br />
Aufstieg: ca. 4’680 Höhenmeter<br />
Abstieg: ca. 4’950 Höhenmeter<br />
Wanderzeit: 40 bis 42 Stunden (Richtzeit)<br />
Etappen: 10<br />
Längste Etappe: St. Moritz – Ospizio Bernina,<br />
23,7 km<br />
Längste Wanderzeit: Thusis – Tiefencastel,<br />
6¾ bis 7¼ Stunden<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.rhb.ch/via oder www.swisstrails.ch<br />
Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb RhB
UNESCO Welterbe-<strong>Bahn</strong>en spannen zusammen<br />
Von Peider Härtli<br />
Besuch des indischen Eisenbahnministeriums<br />
Eine Delegation des indischen Eisenbahnministeriums<br />
weilte Ende Juni 2010 in Graubünden. Hintergrund dieses<br />
Besuches war ein Treffen mit der Spitze der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> und die Besichtigung der Albula- und Berninastrecke.<br />
Die beiden <strong>Bahn</strong>en beabsichtigen in<br />
Zukunft im Bereich der zwei Welterbeobjekte Mountain<br />
Railways of India und «RhB in der Landschaft Albula/<br />
Bernina» einen Erfahrungsaustausch aufzubauen. Eine<br />
entsprechende Absichtserklärung wurde am 29. Juni<br />
2010 in Chur unterzeichnet.<br />
Weltweit drei <strong>Bahn</strong>en mit Welterbestatus<br />
Weltweit sind nur drei <strong>Bahn</strong>en auf die UNESCO Welterbeliste<br />
gesetzt worden: Die Semmering <strong>Bahn</strong> in Österreich,<br />
die Mountain Railways of India mit den Gebirgsbahnen<br />
Darjeeling Himalayan Railways, der Nilgiri Mountain<br />
Railways und der Kalka Shimla Railways sowie seit 2008<br />
die «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> in der Landschaft Albula/Bernina».<br />
Als klassische Gebirgsbahnen wollen die Mountain Railways<br />
of India und die RhB ihre Erfahrungen auf verschiedenen<br />
Ebenen austauschen. Der Kontakt zwischen<br />
den Indian Railways und der RhB wurde durch Nicole<br />
Bolomey, Leiterin der Kulturabteilung bei UNESCO New<br />
Delhi, vermittelt. Bolomey ist Entsandte des Liechtensteinischen<br />
Entwicklungsdienstes.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Absichtserklärung<br />
Der Besuch der indischen Delegation diente denn auch<br />
primär der Kontaktaufnahme der Vertretungen der<br />
beiden <strong>Bahn</strong>en und letztlich der Unterzeichnung einer<br />
Absichtserklärung zur Förderung des Know-how-Austausches<br />
im Management von in der Welterbeliste<br />
eingetragenen Eisenbahnen. Im Zentrum dieses Erfahrungstransfers<br />
steht der nachhaltige Umgang mit dem<br />
Welterbegut zum Wohl der Allgemeinheit. Die entsprechende<br />
Absichtserklärung (Letter of Intent) wurde am<br />
29. Juni 2010 in Chur durch Vertreter des indischen<br />
Eisenbahnministeriums, des Vereins Welterbe RhB und<br />
der Geschäftsleitung RhB unterzeichnet. Die Vereinbarung<br />
wurde vom Sekretär des Verwaltungsrates der indischen<br />
Staatsbahn, Shivaji Rakshit und seitens der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> von den Geschäftsleitungsmitgliedern<br />
Silvio Briccola und Christian Florin unterschrieben. Für<br />
den Verein UNESCO Welterbe RhB unterschrieben der<br />
Vorstandsvorsitzende Martin Sturzenegger und der Geschäftsführer<br />
Andreas Bass.<br />
Die indische Vertretung nutzte das Treffen mit der RhB<br />
auch zur intensiven Besichtigung der UNESCO Welterbestrecke<br />
zwischen Thusis und Tirano. Dabei wurde die<br />
Delegation kompetent von unserem UNESCO Welterbe-<br />
Beauftragten und -Experten Gion Caprez und von Nicole<br />
Bolomey begleitet.
RhB Lokomotive im Design der Schwesterbahn<br />
Von Florian Ambauen und Simon Rageth<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> untermalt die partnerschaftliche<br />
Beziehung mit der japanischen Hakone Tozan Railway<br />
(HTR) mit einer Lokomotive im Design ihrer Schwesterbahn.<br />
Als Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit<br />
wurde die Lokomotive am Dienstag, 3. August 2010, in<br />
St. Moritz in Anwesenheit einer Delegation der Hakone<br />
Tozan Railway sowie von Vertretern von Schweiz Tourismus<br />
Japan feierlich getauft. Die RhB brachte gegenüber<br />
der japanischen Delegation ihre grosse Betroffenheit<br />
vom Glacier Express Unfall zum Ausdruck.<br />
Zusammen mit dem Verwaltungsratspräsidenten der<br />
RhB, Hans-Jürg Spillmann, liess es sich der Präsident der<br />
japanischen Hakone Tozan Railway, Masakuni Wada,<br />
nicht nehmen, die neu bemalte Lokomotive höchstpersönlich<br />
zu taufen. Die mit grossen japanischen Schriftzeichen<br />
bemalte Lokomotive ist sowohl Symbol für die<br />
Verbundenheit der zwei <strong>Bahn</strong>unternehmen als auch ein<br />
Dank von Seiten der RhB an ihre Schwesterbahn für die<br />
langjährige Partnerschaft. Hans-Jürg Spillmann nahm in<br />
seiner Ansprache Bezug auf den tragischen Unfall des<br />
Glacier Express vom 23. Juli: «Auch für die <strong>Rhätische</strong><br />
<strong>Bahn</strong> stellt der unvorhersehbare Unfall ein trauriges Ereignis<br />
dar. Den Familien der Verstorbenen und den Verunfallten<br />
entbieten wir in dieser schwierigen Zeit unsere<br />
tief empfundene Anteilnahme. Den Verletzten<br />
wünschen wir eine baldige Genesung», so Spillmann.<br />
Langjährige Schwesterbeziehung wird aktiv gelebt<br />
Die Partnerschaft zwischen der Berninalinie der RhB und<br />
der Hakone Tozan Railway mit dem Ziel, den Touristenverkehr<br />
in Japan und in der Schweiz zu fördern, besteht<br />
seit 1979. Die Partnerschaft wird in Japan durch Schweiz<br />
Tourismus im Namen der RhB gepflegt und ausgebaut.<br />
Neben dem Austausch von bahntechnischen Erfahrungen<br />
wird die Schwesterbeziehung nicht nur durch gegenseitige<br />
Besuche genährt, sondern aktiv gelebt. Bereits<br />
1982 überbrachte die RhB zwei Kuhglocken zur<br />
Einweihung der Station Gora nach Japan, welche seither<br />
als Abfahrtssignale dienen. 1984 wurde als äusseres<br />
Zeichen der Verbundenheit auf der Berninalinie die Anschrift<br />
der Stationsnamen St. Moritz, Alp Grüm und Tirano<br />
in japanischer Schrift angebracht. Seit 1991 trägt<br />
zudem ein RhB-Triebfahrzeug die Bezeichnung «Hakone»<br />
– mit dem japanischen Nationalsymbol: der aufgehenden<br />
Sonne. Im Gegenzug fährt in Japan seit 2009<br />
eine ganze Komposition der Hakone Tozan Railway in<br />
einem vollständig dem Glacier Express entsprechenden<br />
Design. Dazu werden auf weiteren Linien drei Wagen im<br />
Design des Bernina Express eingesetzt. Hakone ist eines<br />
der grössten japanischen Tourismusgebiete mit jährlich<br />
fast 20 Millionen Besuchern. Das Büro von Schweiz Tourismus<br />
in Tokyo arbeitet intensiv mit den Verantwortlichen<br />
der HTR und ihren Partnerunternehmen zusammen<br />
und führt mit diesen regelmässig Marketing- und Werbemassnahmen<br />
für die RhB durch.<br />
Bau der Hakone-Linie nach Prinzip der Berninabahn<br />
Der Anfang der Verbundenheit zwischen der RhB und<br />
der HTR liegt beinahe 100 Jahre zurück. Die besonderen<br />
Voraussetzungen der Berninastrecke, die dank rein klassischer<br />
Physik, der sogenannten Adhäsion, einen Höhenunterschied<br />
von 1824 Metern überwindet, animierten<br />
1912 einen japanischen Ingenieur namens Handa,<br />
die Schweiz zu besuchen. Er suchte im Auftrag der Hakone<br />
Tozan Railway Vorbilder für die Trassierung einer<br />
<strong>Bahn</strong> im topografisch schwierigen Gebiet Hakone – einer<br />
beliebten touristischen Region im Süden Tokyos.<br />
Und er wurde fündig. Das System der Adhäsionsbahn auf<br />
der Berninalinie überzeugte ihn auf Anhieb. So wurde<br />
die Hakone-Linie nach demselben Prinzip errichtet wie<br />
die Berninabahn der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>.<br />
24 24
Inframation<br />
Von Reto Sidler<br />
Effizientere Beleuchtungen der Gleisanlagen<br />
2009 wurde mit dem Ersatz der Leuchtmittel aller Gleislampen<br />
begonnen. Die alten Leuchtmittel (Quecksilberdampf<br />
Hochdruck) werden durch Natriumdampf-Niederdrucklampen<br />
ersetzt. So sind im Vergleich zu den<br />
alten Leuchtmitteln Energiekosteneinsparungen von ca.<br />
40% und eine ca. vier Mal längere Lebensdauer möglich,<br />
gleichzeitig ist die Beleuchtungsstärke ca. 10%<br />
höher. Für diese Optimierung werden die alten Leuchten<br />
durch SBB Gleislampen ersetzt und bestehende SBB-<br />
Gleislampen angepasst. Der Umbau wird voraussichtlich<br />
nächstes Jahr mit den südlichen Stationen abgeschlossen.<br />
Betonschottertröge am Bernina<br />
Am Ova da Bernina Viadukt zwischen Morteratsch und<br />
Bernina Suot wurden in der Woche 31 während drei<br />
aufeinander folgenden Nachtbetriebspausen total 36<br />
vorfabrizierte Betonelemente versetzt. Die Elemente<br />
wurden für die Instandsetzung des Viaduktbauwerks<br />
und der anschliessenden Stützmauer benötigt. Damit<br />
konnte die Bauweise «vorfabrizierte Betonschottertröge»<br />
erstmals auch auf der Berninalinie angewandt werden.<br />
Christo bei der RhB?<br />
Auf der Vorderrheinbrücke Tavanasa wurde ein Arbeitsgerüst<br />
mit Schutztunnel und vollständiger Einhausung<br />
montiert. Das Arbeitsgerüst ist notwendig für das Aufbringen<br />
des neuen Farbanstriches. Aus Sicherheits- und<br />
Umweltschutzgründen sind ein Schutztunnel gegen das<br />
<strong>Bahn</strong>trasse und eine luftdichte Einhausung notwendig.<br />
Letztere dient dazu, dass keine giftigen Stäube aus der<br />
Altbeschichtung in die Umgebung gelangen können.<br />
25<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Aufhebung <strong>Bahn</strong>übergang Samedan<br />
In Samedan laufen die Bauarbeiten zur Aufhebung des<br />
<strong>Bahn</strong>übergangs km 98.018 auf der Linie nach St. Moritz<br />
mit einer Tieferlegung der RhB und der Höherlegung der<br />
Strasse auf Hochtouren. Der Fortschritt der Arbeiten<br />
kann mit Livecams im Internet verfolgt werden:<br />
http://www.bau-cam.ch/samedan/cam1/<br />
http://www.bau-cam.ch/samedan/cam2/<br />
http://www.bau-cam.ch/samedan/cam3/<br />
Gewölbe im Argenteritunnel erneuert<br />
Mitte August konnte die erste Phase der Teilerneuerung<br />
mit dem Abschluss der Gewölbesanierung sowie dem<br />
Abbruch und Neubau des Portals Celerina fertig gestellt<br />
werden. In diesen regnerischen Tagen verspricht die<br />
zweite Phase mit der projektierten Sohlenabsenkung<br />
und dem Einbau des Beton-Schottertroges doch zumindest<br />
bautechnisch einen «heissen» Herbst!<br />
Sanierung des Sandgrindtunnels abgeschlossen<br />
Die Sanierung des Sandgrindtunnels konnte im Juli 2010<br />
nach acht Monaten Bauzeit fertig gestellt werden: Gewölbe,<br />
Kabelrohranlage, Gehweg wurden eingehend<br />
saniert und fit für die Zukunft gemacht. Die ausführende<br />
Unternehmung hat sich speziell für die gute Zusammenarbeit<br />
bei der Ver- und Entsorgung der Baustelle durch<br />
den <strong>Bahn</strong>dienst LQT bedankt – super!<br />
Gleislampe Bettonschottertrog Schutztunnel Samedan
Dank perfektem Teamwork zum Erfolg<br />
Von Ralph Rechsteiner<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Am Abend des 3. Juli 2010 zogen oberhalb von Morteratsch<br />
am Piz Albris dicke Wolken auf. Der Himmel muss<br />
zuerst schwarz und dann gelb gewesen sein, als sich ein<br />
heftiges Gewitter extrem lokal am Hang direkt oberhalb<br />
des <strong>Bahn</strong>überganges Montebello entlud. Nur wenige Kilometer<br />
entfernt in Samedan hat es praktisch gar nicht<br />
geregnet.<br />
Der Frühling und der Frühsommer waren bekanntlich<br />
stark verregnet. Die plötzlich angestiegenen Temperaturen<br />
hatten zudem dafür gesorgt, dass die Schneeschmelze<br />
zuoberst an der Hangflanke eingesetzt hatte<br />
und sogar der Permafrost in den obersten Schichten<br />
leicht auftaute. Dies alles führte dazu, dass der Boden<br />
völlig durchnässt war und kaum Wasser vom heftigen<br />
Gewitter mehr aufnehmen konnte, welches am Piz Albris<br />
niederging. Es haben sich in der Folge auf der gesamten<br />
Bergflanke verschiedene Murgänge (Gemisch aus<br />
Wasser und Geröll) gelöst und sind in den schon vorhandenen<br />
Runsen zu Tal gebraust. Das Trasse der RhB<br />
wurde kurz nach Durchfahrt des letzten Zuges an insgesamt<br />
vier Stellen vom Murgang getroffen. Die Kantonsstrasse<br />
wurde ebenfalls an mehreren Stellen verschüttet.<br />
Es ist bezeichnend, dass sich solche Naturereignisse immer<br />
am Wochenende ereignen. Der <strong>Bahn</strong>dienst war<br />
trotzdem am Samstagabend innert kürzester Zeit vor Ort.<br />
Aufgrund der Dunkelheit, welche die Sicht ins Anrissgebiet<br />
verunmöglichte, musste aus Sicherheitsgründen auf<br />
den Beginn der Räumung während der Nacht verzichtet<br />
werden. Die ersten organisatorischen Massnahmen<br />
wurden aber bereits in der Nacht aufgegleist.<br />
Am nächsten Morgen hat sich dann das ganze Schadenausmass<br />
offenbart. Es sind insgesamt 22 000 m 3 Geröllmassen<br />
zu Tal gegangen. Dies entspricht einem vollen<br />
Schotterzug auf fast der gesamten Länge des Vereinatunnels.<br />
Zudem wurde eine Stützmauer mit den daran<br />
befestigten Kabeln weggerissen. Dank sehr flexiblen<br />
Unternehmungen aus dem Puschlav standen schon früh<br />
an diesem Sonntag die ersten Maschinen auf dem Scha-<br />
denplatz. Die Räumungsarbeiten begannen sobald es<br />
hell wurde in Zusammenarbeit mit dem <strong>Bahn</strong>dienst.<br />
Nicht nur die Leute an der Front waren schon früh aktiv.<br />
Die Mitarbeitedenden von Produktion und Vertrieb haben<br />
versucht, den gestrandeten Kunden wo möglich zu<br />
helfen und haben schnell Szenarien entwickelt, um im<br />
Falle einer Öffnung der Kantonsstrasse einen <strong>Bahn</strong>ersatz<br />
anbieten zu können. Es wurden bereits Alternativvarianten<br />
für die geplante Jubiläumsfahrt vom nächsten<br />
Morgen erarbeitet. S-KOM war in Kontakt mit den Medien.<br />
Kurz – die RhB war, obwohl es Sonntag war, innert<br />
kürzester Zeit auf das notwendige Mass gefahren, um<br />
voll handlungsfähig zu sein.<br />
Am Schadenplatz musste zwischen Polizei, Tiefbauamt,<br />
Gemeinde, Naturgefahrenspezialisten, Forst und der<br />
RhB koordiniert werden. Auch hier war die Zusammenarbeit<br />
auf allen Ebenen sehr unkompliziert und unbürokratisch.<br />
Die Entscheidungen wurden rasch und unter<br />
Berücksichtigung der gegenseitigen Interessen getroffen.<br />
Die RhB konnte so erreichen, dass die Strasse zur<br />
Erleichterung der Räumungsarbeiten länger geschlossen<br />
gehalten wurde als absolut notwendig.<br />
Dank dieser Zusammenarbeit gingen die Räumungsarbeiten<br />
überraschend schnell voran. Auf den frühen<br />
Abend wurde bereits eine Testfahrt auf dem Gleis organisiert.<br />
Auch hier war der Lokführer pünktlich einsatzbereit<br />
vor Ort. Noch am Abend war es möglich das Gleis<br />
für den nächsten Tag frei zu melden. Die Geburtstagsfahrt<br />
zum 100 Jahre Jubiläum der Berninalinie konnte<br />
am Montagmorgen wie geplant stattfinden.<br />
Es hat Freude gemacht zu sehen, wie motivierte Mitarbeitenden<br />
an einem Strang gezogen haben, um das Ziel<br />
der Wiederinbetriebnahme möglichst rasch zu erreichen.<br />
Es war den gesamten Tag lang nicht ein lautes<br />
Wort zu hören. Überall wurde ruhig und konzentriert<br />
gearbeitet. Das perfekte Teamwork hat zum Erfolg geführt.<br />
Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen<br />
haben.
Eine «Wellnesshalle» für ALLEGRA-Triebzüge<br />
Von Peider Härtli<br />
Die ersten ALLEGRA-Triebzüge der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> sind<br />
bereits ausgeliefert und fünf davon im fahrplanmässigen<br />
Einsatz. Nicht nur optisch unterscheiden sich die<br />
Triebzüge vom übrigen Rollmaterial der RhB - auch ihre<br />
Länge von 50 bis 75 Metern sprengt die bisherigen Normen.<br />
Für Wartung und Unterhalt muss für die neuen<br />
Triebzüge eine neue Unterhaltsanlage in Landquart gebaut<br />
werden. Dazu investiert die RhB insgesamt über 10<br />
Millionen Franken. Der Spatenstich zum Neubau fand<br />
am 14. Juni 2010 statt.<br />
Das Unterhaltskonzept wurde basierend auf die zukünftigen<br />
Anforderungen und Kapazitäten hin erarbeitet. Mit<br />
dessen Umsetzung werden die Voraussetzungen für einen<br />
effizienten und sicheren Unterhalt an den neuen,<br />
ungetrennten ALLEGRA-Triebzügen aus den Etappen I<br />
und II des Flottenkonzepts geschaffen. Die 15 dreiteiligen<br />
Zweispannungstriebzüge messen je 50 Meter, die 5<br />
vierteiligen Agglomerationstriebzüge je 75 Meter. Dies<br />
erfordert Massnahmen für deren Wartung und Unterhalt.<br />
Ausbauten in Landquart, Poschiavo und Samedan<br />
Das Projekt sieht Ausbauten in Landquart, Poschiavo<br />
und Samedan vor. Die Arbeiten in Poschiavo und Samedan<br />
sind abgeschlossen, sodass der Unterhalt und die<br />
Wartung der bereits ausgelieferten Triebzüge an diesen<br />
Standorten erfolgt. Im Bedarfsfall ist auch ein wirtschaftlicher<br />
Ablauf für die Reprofilierung eines Triebzuges<br />
auf der Unterflurdrehanlage möglich.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Vor dem Baubeginn mit Spatenstich am 14. Juni 2010 in<br />
Landquart musste die bestehende Drehscheibe mit einem<br />
Bogengleis ergänzt werden. Das Bogengleis dient<br />
später als Zufahrt zur geplanten Verlängerung der bestehenden<br />
Unterhaltshalle und zur Unterflurdrehanlage,<br />
welche für die Nutzung mit Triebzügen aufgerüstet<br />
wird. Zusätzlich ist im Rahmen der Arbeitssicherheit in<br />
der parallel dazu stehenden Pendelzughalle die Installation<br />
eines Dachlaufstegs geplant.<br />
Für die Nutzung der Unterflurdrehanlage mit Triebzügen<br />
ist ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgearbeitet<br />
worden, damit auch weiterhin die einmännige Bedienung<br />
möglich ist. Dazu werden eine Video-Überwachungsanlage<br />
und umfangreiche Warn- und Signalisationsanlagen<br />
installiert, um die hohen Anforderungen<br />
der Arbeitssicherheit zu gewährleisten.<br />
10 Millionen Franken für die ALLEGRA-Halle<br />
Das grösste Teilprojekt, die Verlängerung der bestehenden<br />
Unterhaltshalle, wird nun in Landquart gebaut. Der<br />
Spatenstich dafür war am 14. Juni 2010. Die Eröffnung<br />
der neuen Unterhalts- und Wartungshalle wird Ende<br />
Februar 2011 sein. Die Kosten des Neubaus in Landquart<br />
belaufen sich auf 10,2 Millionen, die Kosten der<br />
Umbauprojekte in Samedan und Poschiavo auf rund<br />
eine Million Franken.<br />
Edi Jäger, Niculin Vital, Hansjürg Bühler,<br />
Bauvorsteher Gemeinde Igis-Landquart und<br />
Erwin Rutishauser, VGL RhB
28<br />
«Bluehope»<br />
Von Alfred Bärtsch<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Der private Schienentransporteur railCare setzt mit<br />
«Bluehope» auf den flexiblen Service der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong>. Wir kranen für railCare Container auf LKWs und<br />
zurück auf den Zug. Das Geschäft zeigt den momentanen<br />
Trend im Güterverkehr – es ist so prompt zustande<br />
gekommen, dass die Einsatzpläne der Kraniers quasi<br />
über Nacht angepasst werden mussten.<br />
Die railCare AG ist eine private Eisenbahnverkehrsunternehmung<br />
(EVU) mit Sitz in Härkingen. Entstanden ist die<br />
railCare AG aus der Railogistics AG, welche immer noch<br />
besteht und ihr Equipment (<strong>Bahn</strong>wagen, LKW etc.) an<br />
die railCare AG vermietet.<br />
Der neue RhB-Kunde bietet nebst Schienentransporten<br />
auch Strassenvor- und Endtransporte mit eigenen Lastwagen<br />
und eigenen Chauffeuren an. Der Haupttransportweg<br />
ist auf der Schiene und die «letzte Meile» wird<br />
mit dem LKW bewältigt.<br />
Das «Bluehope»-Konzept besteht aus einem Normalspur-Zug,<br />
welcher am einen Ende eine E-Lok und am<br />
anderen Ende einen Dieseltriebkopf aufweist.<br />
Der Zug dient ausschliesslich dem Kombinierten Verkehr<br />
Schiene-Strasse und befährt täglich die Strecke Daillens<br />
- Härkingen - Frauenfeld - Landquart und zurück. Der<br />
Leitungsweg führt über die Postpaketzentren, wo Kräne<br />
vorhanden sind und wo Kunden ihre Wechselbehälter<br />
zu- und abladen.<br />
Die ganze Komposition hat eine Länge von 235 Metern<br />
und nimmt maximal 26 Wechselbehälter auf. 24 Wechselbehälter<br />
sind auf sechs Güterwagen à vier Wechselbehälter<br />
platziert. Die restlichen zwei Behälter sind auf<br />
dem hinteren Teil des Triebkopfs platziert.<br />
Die Akquisition dieses Kranauftrages zeigt eindrücklich<br />
viele Herausforderungen im Gütergeschäft:<br />
n Hoher Preisdruck<br />
n Starke Konkurrenz durch die Strasse<br />
n Forderung nach Flexibilität zu jedem Zeitpunkt<br />
Wurde am Freitag noch um den richtigen Preis gerungen,<br />
so krante man am darauf folgenden Montag bereits<br />
um. Da der «Bluehope» erst um 16.00 Uhr im GUZ eintrifft<br />
und alle Wechselbehälter bis 18.30 Uhr auf den<br />
LKW umgeladen werden müssen, verschiebt sich nun die<br />
Öffnungszeit des GUZ nach hinten. Aus diesem Grund<br />
mussten die Einsatzzeiten der Kraniers übers Wochenende<br />
angepasst werden. Logistische Probleme konnten<br />
durch den Einsatz der vielen involvierten Partner relativ<br />
rasch gelöst werden.<br />
Bei diesem Kranauftrag werden vor allem Wechselbehälter<br />
mit Getränken umgeladen. Er verspricht eine längerfristige<br />
Zusammenarbeit zwischen railCare AG und<br />
der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>. Allfällige Weitertransporte auf<br />
dem Netz der RhB sind dabei nicht ausgeschlossen.<br />
Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem flexiblen<br />
Team im Güterumschlagszentrum RhB, den Rangierteams<br />
von RhB und SBB in Landquart sowie dem<br />
Produktmanagement des Güterverkehrs konnte dieser<br />
Verkehr innerhalb von kurzer Zeit umgesetzt werden.<br />
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die gute Arbeit!<br />
Weitere Infos:<br />
www.railcare.ch<br />
www.railogistics.ch
Achtung Gefahr(gut)!<br />
Von Peider Härtli<br />
Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> ist eine vielseitige <strong>Bahn</strong>. So befördert<br />
sie nicht «nur» Feriengäste im klimatisierten Panoramazug,<br />
sondern auf demselben Schienennetz ebenso<br />
Strassenfahrzeuge durch den Vereinatunnel, Mineralwasser<br />
aus der Surselva – und Mineralöltransporte auf<br />
der Berninalinie. Über diese Mineralöltransporte und<br />
andere gefährliche Güter wollen wir mehr erfahren. Als<br />
Gefahrgutbeauftragte der RhB stellt sich Madeleine Mäder<br />
unseren Fragen.<br />
Redaktion: Madeleine Mäder, wie kamst du zu dieser<br />
verantwortungsvollen Aufgabe als Gefahrgutbeauftragte<br />
(GGB)?<br />
Während meiner Zeit bei den SBB habe ich unter anderem<br />
auch bei der Betriebswehr meine pyromanischen<br />
Geschicklichkeiten getestet. Wir löschten Feuer, evakuierten<br />
steckengebliebene Züge und pumpten von Leckzisternen<br />
Mineralöl um. Ich machte eine Spezialausbildung<br />
als Maschinistin und bin so immer wieder mit dem<br />
«schwarzen Gold» in Berührung gekommen.<br />
Als dann vor zwei Jahren die Stelle bei P-SU ausgeschrieben<br />
wurde habe ich mich darauf beworben.<br />
Was muss ich mir unter einem Gefahrgut vorstellen?<br />
Fällt auch der Transport von Lebensmitteln darunter?<br />
Schliesslich führen diese Wagen ‹gefährliche› Kühlaggregate<br />
mit.<br />
Als Gefahrgut bezeichnet man Stoffe, Zubereitungen und<br />
Gegenstände, von denen aufgrund ihrer chemischen<br />
oder physikalischen Eigenschaften oder ihres Zustandes<br />
beim Transport bestimmte Gefahren ausgehen.<br />
Die Kühlaggregate sind wie ein Auto oder eine Lok zu<br />
betrachten, der beinhaltende Treib- und Schmierstoff ist<br />
zum betreiben des Fahrzeuges nötig und ist somit kein<br />
Gefahrgut. Also, ich auf jeden Fall habe keinen Gefahrgutaufkleber<br />
auf meiner Heckscheibe ...<br />
Auf welcher Grundlage basiert der Transport von<br />
Gefahrgut? Gibt es dazu eine ‚Bibel’? Ich gehe davon<br />
aus, dass du sie in- und auswendig kennst?<br />
Der Pfarrer hat seine Bibel und ich mein fast 2000-seitiges<br />
ADR/RID-Buch. Da die Gesetze bei den Gefahrgutvorschriften<br />
alle zwei Jahre ändern, ist ein auswendig<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
lernen nicht so einfach wie es bei der beständigen Bibel<br />
der Fall ist. Jedoch lesen tut sich beides sehr schwerfällig.<br />
Wann ist ein Vorfall mit Gefahrgut gegeben?<br />
Jegliche Art von Schadensereignis, bei dem Produkte<br />
(das Gefahrgut) ungewollt in die Umwelt gelangen, welche<br />
schädlich für Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachwerte<br />
sind oder sein könnte, ist ein Vorfall.<br />
Wie geht der/die betreffende MitarbeiterIn bei einem<br />
solchen Vorfall vor?<br />
Bei Unfällen mit Gefahrgut muss man davon ausgehen,<br />
dass Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt besteht.<br />
Je nach Stoff kann dies Brand- und Explosionsgefahr<br />
und/oder die Gefahr für Leib und Leben sein (z.B.<br />
Vergiftung, Verätzung). Daher steht der Selbstschutz<br />
immer an oberster Stelle.<br />
Auf jeden Fall muss unverzüglich eine Meldung ans RCC<br />
erfolgen und die nötigen Angaben dem Fahrdienstleiter<br />
durchgegeben werden. Hierfür bietet jedem Mitarbeitenden<br />
das stets mitgetragene Merkblatt wertvolle Hilfestellung.<br />
... und du als Beauftragte für solche Transporte musst<br />
diese Vorfälle jemandem melden?<br />
Ich bin verpflichtet solche Ereignisse je nach Ausmass,<br />
den Behörden sofort zu melden. Ansonsten werden alle<br />
Vorfälle im Jahresbericht erfasst und dem BAV gemeldet.<br />
Daher bin ich auf alle Meldungen, vom kleinsten bis<br />
zum klitzekleinsten Vorfall angewiesen.<br />
Welches sind deine Empfehlungen für MA, welche<br />
mit Gefahrenguttransporten zu tun haben, bzw. mit<br />
einem Schadensereignis konfrontiert sind?<br />
Angst ist der falsche Begleiter. Aber den nötigen Respekt<br />
davor zu haben, kann lebensrettend sein.<br />
Madeleine Mäder, herzlichen Dank für dieses interessante<br />
Gespräch. Wir wünschen der RhB und damit<br />
auch dir nur geglückte Gefahrguttransporte!<br />
29
30<br />
Nossa visita tal «GUZO» a Samedan<br />
Von Romina Braunschweiler<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Rivos cul tren a Samedan, vainsa pudieu tschanter in ün<br />
vagun da 1. classa ed essans gnieus «stumplos» d’ün<br />
tractor da manouvras in direcziun dal center da s-charg<br />
e dis-charg da marchanzia d’Engiadin’Ota (GUZO). Quist<br />
center as rechatta traunter Samedan e Punt Muragl. Aint<br />
il vagun vainsa survgnieu vestas orandschas. Rivos tal<br />
GUZO, ans ho arvschieu sar Urs Hugentobler, il mneder<br />
da gestiun. Il prüm vainsa pudieu observer cu cha containers<br />
cun marchanzia pel Coop e l’Aldi sun gnieus schargios<br />
dals chars da tren e chargios sün camiuns. Quista<br />
manouvra vain fatta cun ün grü. In seguit ans ho sar<br />
Urs quinto dal transport cumbino cun tuot sieus avantags<br />
e dischavantags ed el ans ho preschanto sieus impiegos,<br />
a sar Anto ed a sar Antonio. Zieva vainsa fat üna<br />
concurrenza. In gruppas da trais e da quatter vaivans da<br />
stumpler ün vagun chi psaiva 16 t uschè svelt scu pussibel<br />
d’ün lö a l’oter.<br />
La marchanzia nu vain be mneda cun containers in Engiadina,<br />
dimpersè eir aunch’adüna a la «moda veglia»<br />
in chars da la viafier (Volg). Nus vains pudieu avrir ün tel<br />
vagun ed essans gnieus a savair quaunt important cha<br />
que es da’l charger cun saun güdizi. Uossa vaivans da fer<br />
ün pitschen «examen» davart las chosas cha sar Urs ans<br />
vaiva quinto.<br />
Il «hit» da quist aunzmezdi d’eira cha vains pudieu<br />
manascher il grü. Nus vaivans da pruver da gnir pü<br />
cunter pussibel ad üna pütta, sainza la bütter intuorn. A<br />
nun es taunt simpel e drouva bger sentimaint per fer<br />
quista lavur!<br />
Ziev’üna cuorta posa ans ho sar Urs auncha declaro cu<br />
cha la rüzcha da l’ABVO vain chargeda in vaguns da la<br />
viafier. Nus vains pudieu avrir ils vierchels da quists<br />
chars, vains piglio «ün nes plain» ed ils vains darcho<br />
pudieu serrer. Quista lavur vain fatta a maun e drouva<br />
magari forza. Aunz cu partir darcho per la staziun da<br />
Samedan, vainsa auncha clappo artichels da reclama da<br />
l’RhB. Quist’aunzmezdi ans restaro in buna memüergia!
Medienbahn<br />
aus «Travel Quotidiano» vom 10.2.2010<br />
Ferrovie retiche pag 7 10-02-2010 11:33 Pagina 1<br />
100 anni e non sentirli...<br />
Buon compleanno Trenino Rosso!<br />
I nostri sponsor<br />
per gli eventi<br />
ufficiali<br />
La parola a Enrico Bernasconi, rappresentante Ferrovia Retica in Italia<br />
1) Com’è si è aperto l’anno dedicato al centenario del Trenino<br />
Rosso del Bernina?<br />
“Potremmo dire “alla grande”, nel senso che per quanto concerne l’afflusso<br />
dall’Italia abbiamo registrato il miglior gennaio da sempre. D’altra parte il<br />
terreno è stato ben preparato da due grandi eventi media a Milano e a St.<br />
Moritz, ove lo scorso gennaio sono intervenute più di venti testate d’ogni<br />
categoria, risultate poi in netta maggioranza rispetto a tutte le altre<br />
nazioni presenti. Sempre nello stesso periodo i tre canali pubblici della Rai<br />
hanno messo in onda ciascuno un reportage a tema, mentre manifesti sul<br />
Centenario sono rimasti affissi per due settimane all’interno della metropolitana<br />
milanese. Per noi è molto importante sfrut-tare la visi-bilità di<br />
questa ricorrenza, poiché al di là degli eventi in programma, miriamo a fidelizzare<br />
il pubblico su medio-lungo termine, migliorandone il grado di<br />
conoscenza sulle risorse di Ferrovia Retica e puntando ad un incremento<br />
complessivo del 5% sulle presenze dello scorso anno.<br />
2) Quali sono le novità che caratterizzeranno il 2010?<br />
“L’aspetto più rivoluzionario interessa il rinnovo del parco treni, che a maggio<br />
inizierà ad arricchirsi dei nuovi modelli elettrici “Allegra”, facilmente riconoscibili<br />
per la loro cabine guida a forma di stambecco. A Tirano abbiamo<br />
invece raddoppiato le corse del treno panoramico, in modo tale che<br />
per tutto l’anno siano garantite due partenze durante la stessa giornata.<br />
Dall’inizio dell’estate saranno cioè disponibili dai 300 ai 400 posti in più,<br />
sia in risalita verso St. Moritz che in fase di rientro. Imperdibile appare infine<br />
l’offerta Giubileo Pass, rilasciato a chiunque acquisti un bigliet-to per<br />
la tratta del Bernina e valido sino a sette giorni dall’emissione, qualora si<br />
desideri usufruire di un 20% di sconto su soggiorni in loco, entrate a musei<br />
o ad eventi culturali, senza tralasciare qualche sfiziosa incursione gastronomica.<br />
Dulcis in fundo, uno sconto di 5 franchi svizzeri (circa 3.5<br />
euro) sull’eventuale acquisto di un biglietto successivo”.<br />
3) Su che cosa fate leva per conquistare la clientela italiana?<br />
“Siamo la ferrovia che ogni italiano sogna. Funzionale, puntuale, dotata di<br />
mezzi rotabili dall’estetica accattivante e sempre pulitissimi, calati in un<br />
paesaggio incredibilmente scenografico. Devo comunque ammettere che<br />
la recente crisi economica ha riversato sui circuiti di breve raggio molti<br />
viaggiatori di solito votati alle destinazioni più lontane, permettendoci<br />
d’acquisire in poco tempo clienti nuovi e di ogni tipologia: il Trenino Rosso<br />
pia-ce infatti alle coppie in cerca di un’esperienza romantica, così come<br />
alle famiglie con figli curiosi, o ad a coloro che sono attratti da un’esperienza<br />
di viaggio molto confortevole. Dotarsi dei biglietti è semplicissimo:<br />
basta farne richiesta in qualsiasi stazione della Ferrovia Retica (Tirano in-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
clusa) o presso le agenzie specializzate Adrastea<br />
Viaggi di Tirano, Il Girasole Viaggi di Milano, Vela<br />
Tour di Asti o ancora presso LazziWorld di<br />
Firenze/S. Vincenzo. Pure le rappresentanze a Milano<br />
delle Ferrovie tedesche, austriche e svizzere<br />
sono abilitate al rilascio, per il quale suggeriamo<br />
sempre di muoversi con largo anticipo, nel caso si<br />
voglia viaggiare su treni panoramici”.<br />
4) Quali sono le date degli eventi per il<br />
Centenario da segnare sul calendario?<br />
“Consigliamo di appuntarsi le giornate dell’8<br />
e del 9 maggio a Tirano, così come quelle<br />
dal 18 al 20 giugno a Poschiavo/Brusio, dal<br />
momento che verranno organizzate delle vere e proprie feste<br />
popolari, in cui si darà contemporaneamente spazio alla storia della ferrovia,<br />
ad iniziative culturali e a deliziosi saggi enogastronomici, sempre<br />
col prezioso contributo del Credito Valtellinese, sponsor principale egli<br />
eventi citati. Informazioni più dettagliate saranno fornite per tempo, anche<br />
se non occorre aspettare la primavera per vivere il fol-klore del<br />
Trenino Rosso.<br />
Sino al prossimo 5 aprile è infatti possibile vi-sitare il tempio della neve<br />
di Diavolezza, mentre a St. Moritz resterà aperta tutto l’anno la mostra<br />
dedicata alla ferrovia del Bernina come pa-trimonio mondiale dell’Unesco.<br />
Curiosa sarà poi la visita al sito della scultura Ark Sound presso il Lago<br />
Bianco, in esposizione dal 19 giugno a metà ottobre. Per rimanere<br />
costantemente aggiornati è bene collegarsi al nostro portale tematico<br />
www.mybernina.it, oppure al sito generale<br />
della Ferrovia Retica www.rhb.ch”.<br />
Erwin Rutishauser<br />
direttore generale<br />
della Ferrovia Retica<br />
Enrico Bernasconi,<br />
rappresentante<br />
della Ferrovia Retica in Italia<br />
5) Cosa rappresenta per voi la Bit?<br />
“Una fiera irrinunciabile. Personalmente sono<br />
presente come espositore dal 1998 e non ho<br />
mai perso un’edizione, proprio perché ho<br />
sempre ottenuto riscontri preziosissimi: sia<br />
nei contatti trade che media, avendo modo di<br />
allacciare non solo nuovi rapporti commerciali,<br />
ma di trarre spunti e consigli per perfezionare<br />
ulteriormente i nostri servizi. La<br />
scelta di presentarci insieme a Svizzera Turismo,<br />
presso lo stand F62/G69 del padiglione<br />
4, ci permette inoltre di avere un’ottima visibilità<br />
e riconoscibilità rispetto al nostro bacino<br />
di clientela più vicino”.<br />
31
32<br />
Mehr Standzeuge als Fahrzeuge<br />
Von Gian Brüngger<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg besass die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong><br />
eine grosse Anzahl Wagen aller Gattungen, die sie noch<br />
in den goldenen Jahren beschafft hatte. Die bei der<br />
Schweizerischen Industriegesellschaft (SIG) in Neuhausen<br />
am Rheinfall in den Jahren 1889-1897 beschafften<br />
Wagen mit Flachdach hatten Mitte der Zwanzigerjahre<br />
bereits ein Durchschnittsalter von über 30 Jahren. Infolge<br />
Fernbleibens der gutbetuchten englischen Touristen<br />
bestand ein Überschuss an Polsterklassewagen. Die RhB<br />
entschloss sich 1925 zur Ausrangierung der seit 1917<br />
grösstenteils herumstehenden Polsterklassewagen, As<br />
(Salonwagen), A (1. Klasse), AB (1. und 2. Klasse) und B<br />
(2. Klasse) mit Flachdach. Damals gab es noch drei Klassen.<br />
Die erste Klasse besass Abteile mit Seitengang, die<br />
zweite Klasse Polstersitze mit Mittelgang und die dritte<br />
Klasse Holzbänke. Gemischtklassewagen, wie die AB,<br />
hatten auch in der zweiten Klasse Seitengang und<br />
Abteile. Im Jahre 1925 trennte die Hauptwerkstätte<br />
Landquart die Kasten von den Untergestellen. Letztere<br />
konnten für dringend benötigte Gepäckwagen weiterverwendet<br />
werden oder liessen sich auch an andere<br />
Meterspurbahnen in der Schweiz verkaufen. So gelangte<br />
das Untergestell des ehemaligen As 1 zur Biel-Täuffelen-Ins<br />
<strong>Bahn</strong> (BTI), wo er einen Güterwagenkasten aufgesetzt<br />
erhielt. Ein weiteres Untergestell kaufte die<br />
Aigle-Ollon-Monthey <strong>Bahn</strong> (AOM), worauf sie einen<br />
neuen Kasten für ein 3. Klasswagen aufsetzte. Auf vier<br />
Untergestellen von einem A- und drei AB-Wagen entstanden<br />
1928 die Gepäckwagen F 4051–4054.<br />
Für die noch gut erhaltenen Wagenkasten hatte die RhB<br />
keine Verwendung mehr. Einige sind an Angestellte und<br />
Private als Gartenhäuschen, Kaninchenstall oder Geräteschuppen<br />
verkauft worden.<br />
Heute gibt es noch überall im Kanton und ausserhalb<br />
Graubündens RhB-Wagenkasten, vorwiegend von gedeckten<br />
Güterwagen, die noch immer diese Funktion<br />
inne haben.<br />
Aufgrund eines Hinweises, besuchte ich im Sommer<br />
1988 ein Gerätehäuschen in den Rebbergen von Malans.<br />
Dort stand ein halber Wagenkasten eines Personenwagens<br />
mit Flachdach. Ich versuchte die Schiebetüre zu<br />
öffnen und war erstaunt, dass diese nicht abgeschlossen<br />
war. Ich gelangte in den leeren, abteillosen Innenraum.<br />
Bei der Kastenhalbierung hatten die neuen Besitzer eine<br />
hölzerne Rückwand eingebaut. Aufgrund der Fenstereinteilung<br />
war mir sofort klar, dass es sich um einen<br />
Wagen der Serie AB 103-110 handeln musste. Im Gegensatz<br />
zu den beiden Wagen AB 101-102 hatten diese<br />
sowohl im Seitengang, wie in den Abteilen Drillingsfenster.<br />
Die beiden ersten Wagen wiesen bei den<br />
Abteilen Zwillingsfenster auf. Nun galt es herauszufinden,<br />
um welchen der acht Wagen es sich handelte. Ich<br />
suchte überall nach Schildern oder sonstigen Hinweisen,<br />
fand aber nichts. Bereits auf dem Rückweg kam mir<br />
plötzlich der Gedanke, dass alte Fahrzeuge bei den beweglichen<br />
Teilen die Wagennummer eingekerbt hatten.<br />
AB 106 AB 106
Ich ging nochmals zurück und schaute mir die Schiebetüren<br />
zum Seitengang an und fand zu meinem Erstaunen<br />
die Zahl 107. Also war mir klar, es handelte sich um<br />
den Kasten des im Jahre 1925 ausrangierten AB 107 von<br />
1896. Aufgrund von Aufzeichnungen im Archiv ist der<br />
Wagen am 8. Dezember 1917 im HW-Areal abgestellt<br />
worden und bis zur Ausrangierung im Jahre 1925 nicht<br />
mehr im Einsatz gewesen. Somit ist der Wagen rund<br />
zwanzig Jahre gefahren und stand vermutlich von 1925<br />
bis im Jahre 2000, als die letzten Besitzer den halben<br />
Kasten entfernten, fünfundsiebzig Jahre in Malans.<br />
Auf gleiche Weise gelangte der Wagenkasten des AB 106<br />
in einen Garten der RhB-Siedlung in Landquart, wo er<br />
bis im Mai 2010 stand. Der Wagenkasten war äusserlich<br />
verkleidet, so dass es nicht den Eindruck machte, einen<br />
ehemaligen RhB-Personenwagen vorzufinden. Im Innenraum<br />
fehlten die Türen und Seitenwände der Abteile.<br />
Die Querwände waren immer noch vorhanden. Aufgrund<br />
der Fensterteilung konnte ich sofort feststellen,<br />
dass es sich ebenfalls um einen AB 103-110 handelte.<br />
Die noch teilweise vorhandenen Gestelle und Käfige<br />
dienten wahrscheinlich als Kaninchenstall. Auch hier<br />
fand ich bei der Blindtüre zum Seitengang die eingekerbte<br />
Nummer 106 und auf dem Innentäfer mit Kreide<br />
eine beschwingte No. 106. Auch dieser Wagen ist im<br />
Oktober 1917 abgestellt und nicht wieder in Betrieb genommen<br />
worden. Der Kasten kam wahrscheinlich ebenfalls<br />
im Jahre 1925 in den Garten und blieb dort bis zum<br />
Geräteschuppen Malans<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Abbruch der ganzen Siedlung im Mai 2010. Gut 20 Jahre<br />
ist der Wagen gefahren und über 90 Jahre ist er gestanden.<br />
In beiden Fällen handelt es sich jedoch nur um<br />
den Kasten. Die Untergestelle beider Wagen hat die HW<br />
wahrscheinlich in den Dreissigerjahren zerlegt.<br />
33
34<br />
Damals, vor 30 Jahren<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010
Suche nach einer passenden Weiterbildung?<br />
Von Stephanie Kriesel, Leiterin Unternehmenskommunikation, login Berufsbildung<br />
Wer sich bis jetzt nach der Berufslehre und einigen<br />
Jahren Praxiserfahrungen bei der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
nach einem passenden Weiterbildungsprogramm im<br />
Bereich Öffentlicher Verkehr umsah, der hatte es bisher<br />
schwer: denn für Berufsleute, die mit beiden Beinen in<br />
der Praxis stehen und sich noch nicht rein in Managementthemen<br />
qualifizieren wollten, gab es kein öVspezifisches<br />
Angebot. Jetzt füllt der Ausbildungsverbund<br />
login Berufsbildung diese Lücke.<br />
Im März 2011 startet die neue Ausbildung zur Fachfrau /<br />
zum Fachmann öffentlicher Verkehr. Praxisnah, berufsbegleitend<br />
und eidgenössisch anerkannt: so können<br />
sich Nachwuchskräfte in drei Semestern auf Fach- und<br />
Führungsfunktionen vorbereiten.<br />
Umfassendes Ausbildungsprogramm<br />
Was lernt man alles in diesem neuen Lehrgang? Petra<br />
Rüttimann, Projektverantwortliche bei login, erläutert<br />
das Konzept: «Wir haben die Weiterbildung bewusst<br />
sehr umfassend gestaltet. Die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer sollen ihr gesamtes durch ihre Berufstätigkeit<br />
erworbenes Wissen vertiefen können. Erst im letzten<br />
Drittel der Ausbildung spezialisieren sie sich dann in<br />
einem von drei Bereichen, der ihren Interessen oder ihrer<br />
Karriereplanung am meisten entspricht.»<br />
So decken die neun Basismodule generalistische Themen<br />
wie Gesamtsystem öffentlicher Verkehr, Ereignismanagement,<br />
Angebotsgestaltung oder Projektmanagement<br />
ab. Alle Lektionen sind klar auf die konkreten<br />
Herausforderungen in der Verkehrswelt ausgerichtet. Als<br />
Vertiefungsrichtung können die Kandidat/innen zwischen<br />
Ressourcenplanung, Marketing & Verkauf und<br />
Führung wählen. In ihrem jeweiligen Modul schreiben<br />
sie dann auch ihre Projektarbeit.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Am Ende folgt zunächst eine interne Zertifikatsprüfung<br />
durch login, die gleichsam einen Test für die Berufsprüfung<br />
darstellt. Diese findet anschliessend unter der Trägerschaft<br />
des Verbands öffentlicher Verkehr statt und ist<br />
eidgenössisch anerkannt.<br />
Viel mehr als ein Papier<br />
Doch mit dem Fachausweis haben die Absolvent/innen<br />
mehr als nur ein Papier in der Hand. «Die Umsetzbarkeit<br />
der gewonnenen Kenntnisse im beruflichen Alltag ist<br />
uns extrem wichtig», bekräftigt Petra Rüttimann. «Deshalb<br />
wendet sich die neue Ausbildung nicht nur an junge<br />
Berufsleute, sondern auch an ausgewiesene Profis im<br />
öV, die ihre jahrelange Erfahrung einmal von offizieller<br />
Seite anerkennen lassen wollen. Der Mix in den Ausbildungsklassen<br />
wird dazu führen, dass ein intensiver Austausch<br />
entsteht – und vielleicht auch ein Netzwerk fürs<br />
ganze Leben.»<br />
Informationen<br />
Die erste Weiterbildung zur Fachfrau / zum Fachmann öV<br />
startet – vorbehaltlich der Genehmigung der Berufsprüfung<br />
durch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie<br />
im Spätsommer bis im März 2011. Unterrichtsort<br />
ist Olten.<br />
Auf www.login.org/fachmannoev finden Sie<br />
n alles über die Ausbildung und die Prüfung<br />
n Infos zu Anforderungen und Anmeldeverfahren<br />
n Preise und Konditionen<br />
n Termine der Infoveranstaltungen<br />
Weitere Infos via E-Mail an fachmannoev@login.org<br />
35
36<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Erfolgsstory eines Fachmanns öV<br />
« Kurbelte unsere<br />
Verkäufe an. Und<br />
meine Karriere.»<br />
Ihre Erfolgsstory im öffentlichen Verkehr geht weiter – mit einer Weiterbildung !<br />
Sie verfügen über vertiefte Erfahrung im öV und möchten Ihre Kenntnisse von offizieller Seite<br />
anerkennen lassen? Oder möchten Sie sich mit einer anerkannten Weiterbildung auf Aufgaben als<br />
Fach- oder Führungskader im öV vorbereiten?<br />
Dann ist die umfassende Ausbildung zur/ zum eidg. Fachfrau /Fachmann öV mit Fachausweis bei<br />
login, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, genau das Richtige für Sie !<br />
Ausbildungsstart: März 2011 in Olten.<br />
Alle Informationen zum dreisemestrigen Lehrgang finden Sie unter:<br />
www.login.org<br />
login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />
5494_Ins RhB Info 4f_dt_A4_RZ.indd 1 4.8.2010 17:13:47 Uhr<br />
HOFER BSW
Lehrabschlussfeier 2010<br />
Von Markus Cadosch<br />
Wo sonst tonnenschwere Lokomotiven oder <strong>Bahn</strong>wagen<br />
gewartet oder repariert werden, wurde am 24. Juni<br />
2010 gefeiert. In der RhB-Hauptwerkstätte fand die<br />
Lehrabschlussfeier 2010 statt.<br />
Was vor drei, bzw. vier Jahren (Technikberufe) begann,<br />
fand in der HW einen würdigen Abschluss. In den zurückliegenden<br />
Lehrjahren wurden die Lernenden mit<br />
viel Wissen ihrer Berufsbildner/innen eingedeckt und<br />
zur Prüfungsreife geführt. Den Berufsbildner/innen gehört<br />
daher an dieser Stelle ein grosses Dankeschön für<br />
ihre Arbeit!<br />
An der Feier wurden die Lehrabgänger/innen durch Thomas<br />
Baumgartner als Vertreter der Geschäftsleitung der<br />
RhB sowie durch Michael Schweizer, Leiter Grundbildung<br />
bei login Berufsbildung, geehrt.<br />
Ein feines Essen, welches unter der Regie der Crew des<br />
Personalrestaurants der RhB in Landquart zusammengestellt<br />
wurde, rundete den Anlass ab. Bei gemütlichem<br />
Zusammensein blieb genügend Raum, um auf die Lehrzeit<br />
zurückzublicken und Geschichten aus der Lehrzeit<br />
37<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
auszutauschen. Der einhellige Tenor war, dass die Lehrzeit<br />
wie im Fluge vergangen ist. Bei einigen schlich sich<br />
auch ein Tropfen Wehmut in die Freude über den erfolgreichen<br />
Lehrabschluss, gilt es doch für einige der Lehrabgänger/innen<br />
auch Abschied von liebgewonnenen<br />
Arbeitskolleg/innen und Arbeitsteams zu nehmen.<br />
Grundsätzlich überwiegt aber bei allen die Freude auf<br />
die kommenden Herausforderungen nach der Lehre.<br />
Die Welt des Verkehrs und die RhB im Speziellen kann<br />
nun auf die Dienste des gut ausgebildeten und motivierten<br />
Nachwuchses zählen.<br />
Wir wünschen allen Lehrabgänger/innen eine erfolgreiche<br />
und spannende Zukunft nach der Lehre!
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Die erfolgreichen Lehrabgänger/innen bei der RhB sind:<br />
KVöV Logistiker/in EFZ Technik Gleisbau<br />
Alexandra Allemann Ramona Cathomas Sergio Abreu Timon Gringer<br />
Isabell Ambühl Avni Emini Ursin Arpagaus<br />
Vanessa Aversa Nico Pelizatti Michele Bracelli<br />
Maurus Chistell Simon Cathomas<br />
Diva Deplazes Martin Christen<br />
Pascal Fehr Jonas Clement<br />
Sonja Gantenbein Patrick Gartmann<br />
Fabienne Joost Thomas Gredig<br />
Seraina Lang Marc Kuratle<br />
Martin Moser Michele Tassone<br />
Matthias Schaufelberger Daniele Zanolari<br />
Fabian Sigron<br />
Luisa Wenk<br />
Mit einer Rangnote haben Simon Cathomas, Polymechaniker, Note 5.4 und Patrick Gartmann, Automatiker,<br />
Note 5.3, abgeschlossen.<br />
Herzliche Gratulation zu dieser tollen Leistung an alle erfolgreichen Lehrabgänger/innen!
Akquirieren und kassieren<br />
Von Thomas Glükler<br />
Auf unserem einzigartigen Streckennetz drehen Züge aus<br />
allen Epochen ihre Runden: Russschwarze Dampfzüge,<br />
elegante Pullmanzüge aus der Belle Epoque der Eisenbahn<br />
oder moderne, klimatisierte Panoramazüge. Ist es<br />
das, was unsere RhB von anderen <strong>Bahn</strong>en unterscheidet?<br />
Ich meine Ja! Auch wenn es im <strong>Bahn</strong>land Schweiz<br />
natürlich eine Vielzahl <strong>Bahn</strong>en gibt, die ebenfalls in<br />
schöner Landschaft und mit tollen Kompositionen verkehren,<br />
die Einzigartigkeit der RhB als komplette und<br />
facettenreiche Gebirgsbahn macht den Unterschied.<br />
Diese Vielfalt ist natürlich auch unzähligen Gästen nicht<br />
verborgen geblieben und andere <strong>Bahn</strong>en beneiden uns<br />
ob unserem Streckennetz und unserer Wagenflotte.<br />
Die RhB bietet für Firmen und Vereine – wie aber auch<br />
für Festivitäten wie Geburtstage, Hochzeitsfahrten, 30<br />
Jahre Jassclub oder Klassenzusammenkünfte – eine<br />
Vielfalt an Erlebniswagen an. Sei es eine Fahrt in der<br />
«rollenden Bündnerstube» Stiva Retica inklusive einem<br />
Bündnerplättli wie aber auch im gediegenen Alpine<br />
Classic Pullmanwagen mit Champagner oder im rustikalen<br />
Cabrio: Wir bieten für alle und für alles den perfekten<br />
Rahmen!<br />
Die RhB offeriert allen Kunden, welche eine Charterfahrt<br />
in der Zeit vom September bis Ende Dezember 2010 buchen<br />
sowie auch in dieser Zeit fahren einen Rabatt von<br />
30% auf den normalen Charterpreis.<br />
Eine entsprechende Publikation wird lanciert, respektive<br />
ist bereits direkt an unsere Kunden mittels beiliegendem<br />
Flyer erfolgt.<br />
Alpine Classic Pullman auf dem<br />
Landwasserviadukt<br />
39<br />
Jetzt sind Sie am Zuge!<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Machen Sie für dieses tolle Angebot Werbung in Ihrem<br />
persönlichen Umfeld. Sei es in Ihrer Familie, in Ihrem<br />
Verein oder bei anderen Bekannten. Für jede Akquisition<br />
einer Charterfahrt zwischen September und Ende Dezember<br />
2010 erhalten Sie eine Prämie von CHF 200.-.<br />
Davon ausgeschlossen sind Verkäufe am <strong>Bahn</strong>schalter<br />
von Laufkundschaft.<br />
Weitersagen lohnt sich!<br />
Gespannt warten wir auf Ihre erfolgreiche «Jagd» in Ihrem<br />
Umfeld. Wir sind auf jeden Fall überzeugt, dass da<br />
ein enormes Potenzial brachliegt und wir sind ebenso<br />
überzeugt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen über<br />
einen unendlichen Schatz an Fantasie verfügen, um die<br />
«Jagd» erfolgreich zu bestehen. Gerne berät Sie der<br />
Railservice individuell, damit Sie, respektive Ihre Kunden,<br />
ein massgeschneidertes Angebot erhalten. Bei einer<br />
Buchung einfach Name des RhB-Mitarbeitenden<br />
bekannt geben, damit die Prämie ausbezahlt werden<br />
kann.<br />
Telefon +41 (0)81 288 65 65<br />
railservice@rhb.ch<br />
Gemütliches Beisammensein in der<br />
Stiva Retica<br />
Herzlichen Dank und viel Erfolg!<br />
La Bucunada bei Alp Grüm<br />
39
40<br />
Neues in Kürze<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Der 12. Mann<br />
Von Christophe Rochat<br />
Trotz türkischer Unterstützung von Balta Zeki musste<br />
unsere Fussball-Nati den Heimweg antreten. Balta Zeki<br />
hat alles gegeben und dafür sogar die Schweizer Nationalhymne<br />
auswendig gelernt.<br />
Erste überregionale Treffen<br />
von Patricia Demarmels<br />
Im Mai resp. Juni fanden in Filisur zum ersten Mal überregionale<br />
Treffen statt. Die Regionenleiter Produktion<br />
hatten entschieden, das bisherige Modell der Region<br />
Chur/Surselva auch für die übrigen Regionen Davos/<br />
Albula, Poschiavo und Engadin zu öffnen.<br />
Zum einen waren dies die Mitarbeitenden Kundendienst,<br />
welche sich mit den Themen Arbeitssicherheit,<br />
Gesundheitsschutz, KIS und Ausrüstung auf den <strong>Bahn</strong>höfen<br />
und Unterwegsstationen auseinandersetzten.<br />
Zum anderen die Rangiermeister, wo der Hauptfokus<br />
auf die Sammlung von risikominimierende Massnahmen<br />
gelegt wurde.<br />
An beiden Treffen wurde angeregt diskutiert. Beim anschliessenden<br />
gemütlichen Teil genossen wir feine Filisurer<br />
Pizokels und das gesellige Beisammensein.<br />
Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im 2011<br />
und hoffen, dass bis dann viele Pendenzen erledigt<br />
sind.
Studienreisen<br />
Von Miriam Caviezel<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Am 17. Juni 2010 fand die Gourmino- und am 8. Juli<br />
die Bernina-Express-Studienreise mit 34 Partnern aus<br />
Tourismus und Hotellerie sowie Tour Operators aus Davos/Klosters<br />
statt.<br />
Die Bernina-Express-Studienfahrt im Panoramawagen<br />
war ebenfalls ein grosser Erfolg. Im Restaurant Ai Portici<br />
wurden die Teilnehmer mit einem reichhaltigen Menu<br />
verwöhnt und jeder konnte noch ein Geschenk des<br />
Hauses als Erinnerung mitnehmen.<br />
Unsere Partner machten sich selbst ein Bild über unsere<br />
Angebote und können diese jetzt geschmückt mit eigenen<br />
Erfahrungen an unsere Kunden weitergeben.<br />
Klimatisierter Aussichtswagen<br />
Von Günter Lange<br />
Meine Frau und ich haben eine wunderbare Zeit in der<br />
Bündner Landschaft genossen. Als es letzte Woche so<br />
heiss war, suchten wir etwas Abkühlung am Bernina.<br />
Nach einer Runde um den Lago Bianco sind wir noch auf<br />
einen Espresso zur Alp Grüm gefahren, wo ich den beigefügten<br />
Schnappschuss mit dem Titel «Bei Temperaturen<br />
über 30 °C klimatisiert die RhB sogar ihre Aussichtswagen!»<br />
einfangen konnte.<br />
Achtung – fertig – login<br />
Von André Mastel<br />
Am 3. August wurden bereits zum vierten Mal junge<br />
Menschen aus Graubünden in der login-Woche in Sursee<br />
begrüsst.<br />
Ein Highlight in der login-Woche war die login-Trophy.<br />
Die Lernenden haben in berufsübergreifenden Projektteams<br />
spannende Aufgaben angepackt. Routen planen,<br />
fotografieren und Punkte sammeln gehörten zu den<br />
Aufgaben, um ganz «nebenbei» die Schweizer Geografie<br />
aufzufrischen resp. kennen zu lernen. Kreuz und quer in<br />
«gelben» 8-er Teams durch die Schweiz – nach Genf<br />
41
42<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
und bis nach Kreuzlingen, nach Basel und bis nach Chur.<br />
Die login-Trophy galt es danach kreativ und phantasievoll<br />
auf Papier zu bringen und auf dem Marktplatz zu<br />
präsentieren. Die Teams mit den meisten Punkten sowie<br />
das Team mit dem tollsten Plakat wurden prämiert. Die<br />
Lernenden kehrten am Freitag heimwärts, voller neuer<br />
Eindrücke, mit vielen Informationen und voller Erwartung,<br />
was sie wohl am neuen Lehrplatz erwarten wird.<br />
Achtung – fertig – login!<br />
Junibummel<br />
Von Eric Wyss<br />
Am 3. Juni trafen sich die Mitarbeitenden Vertrieb und<br />
Produktion zum traditionellen Junibummel. Dieser Anlass<br />
führt jeweils zu einem RhB-Angebot, um es den<br />
Mitarbeitenden bekannt zu machen und soll dem gegenseitigen<br />
Kennenlernen und Austausch dienen.<br />
Dieses Jahr besuchten wir das Schloss Tarasp. Auf einer<br />
Führung durch die Räume lernten wir verschiedene Eigenheiten<br />
des Schlosses kennen. Wussten Sie, dass der<br />
Erfinder von Odol das Schloss zu seinem Feriensitz ausbaute<br />
und er Badezimmer mit fliessend warmem und<br />
kaltem Wasser einbaute? Dies war für diese Zeit etwas<br />
sehr luxuriöses. Leider starb der Besitzer bevor er sich<br />
diesen Luxus gönnen konnte.<br />
RTR/RhB-Wettbewerb<br />
Von Peider Härtli<br />
Im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Berninalinie<br />
hat Radio e Televisiun Rumantscha einen vielbeachteten<br />
Film «Strapatschs al Bernina» von Ruedi Bruderer realisiert.<br />
Im Vorfeld der Erstausstrahlung haben RhB und<br />
RTR einen Wettbewerb lanciert. Regina Rosenberg aus<br />
Nesselnbach war die glückliche Gewinnerin. In Begleitung<br />
ihres Ehemannes Ernst nahm sie am 20. August bei<br />
ihrem Zwischenhalt in Chur den Hauptpreis - eine Hin-<br />
und Rückfahrt für zwei Personen in erster Klasse von<br />
Chur nach Poschiavo/Tirano mit Übernachtung, Nachtessen<br />
und Frühstück in Poschiavo sowie Fahrt auf dem<br />
Führerstand von Pontresina nach Poschiavo – von Ruedi<br />
Bruderer (RTR, ganz links) und Peider Härtli, entgegen.
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Einführungstag der Lernenden der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
Von Corinne Hardegger<br />
Mit grossen Erwartungen und auch mit ein bisschen<br />
Nervosität trafen alle 38 Lernenden am 9. August,<br />
pünktlich um 8.30 Uhr im Direktionsgebäude der RhB<br />
ein. Freundlich begrüsst wurden sie von Direktor Erwin<br />
Rutishauser, Erika Wismer und Markus Wetter. Nach der<br />
lehrreichen und interessanten Präsentation wurden alle<br />
Lernenden in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt, um<br />
verschiedene Destinationen zu bereisen. An den verschiedenen<br />
Orten mussten sie diverse Aufträge erledigen,<br />
wie beispielsweise ein Gespräch mit dem <strong>Bahn</strong>hofsverantwortlichen<br />
führen. Jede Gruppe erhielt einen<br />
Glücksbringer, einen kleinen Steinbock, welcher am<br />
Schluss des Tages einen Namen besass. Mit den gewonnenen<br />
Bildern und Informationen gestaltete schliesslich<br />
jede Gruppe eine Powerpoint-Präsentation, welche<br />
später von einer kritischen aber doch sehr humorvollen<br />
Jury, zusammengesetzt aus GL-Mitgliedern, bewertet<br />
wurde. Die Gewinner erhielten ein verdientes Erinnerungsgeschenk.<br />
Zum Schluss erhielten alle Lernenden<br />
noch Glückwünsche mit auf ihren neuen Lebensweg.<br />
Gemeinsam für mehr Sicherheit<br />
Von Thomas Baumgartner<br />
Am 14. Juli wurde zur Verminderung von unsicheren<br />
Handlungen und zur Erhöhung der Sicherheit ein<br />
4-Punkteprogramm unter Führung des Leiters Produktion,<br />
Thomas Baumgartner, zur Umsetzung freigegeben.<br />
Zahlreiche Vorgesetzte vom Gruppenleiter bis zum Geschäftsbereichsleiter<br />
aller Bereiche stehen zum Motto:<br />
Gemeinsam für mehr Sicherheit – Sicherheit ist Teamwork.<br />
Bergstrecke ...<br />
Von Peider Härtli<br />
Einmal mehr bewies unser Eventmanager Geni Rohner<br />
einen ausgesprochenen Sinn für Bergbesteigungen der<br />
besonderen Art. Nach intensiver psychischer und physischer<br />
Vorbereitung sowie wochenlanger kohlenhydratreicher<br />
Ernährung wagte er die Besteigung der Furkapasshöhe.<br />
Aus zuverlässiger Quelle hat die Redaktion<br />
erfahren, dass Bergchampion Geni den Furkapass in<br />
bester körperlicher Verfassung erreicht hat und nach<br />
verdienter Kompensation der enormen Kalorienverluste<br />
mit gleich zwei Stück Schwarzwälderkuchen den Weg<br />
weiter Richtung Oberwald unter – die Räder nahm.<br />
43
44<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Pieder vor der letzten Fahrt<br />
Auf der letzten Fahrt<br />
Von Andrea Pfiffner<br />
Am 10. Juni war unser Pieder Wenzin ein letztes Mal als<br />
Zugführer im Dienste der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> unterwegs.<br />
Nach über 40 Dienstjahren erfüllt er sich einen Traum<br />
und betätigt sich als Hirt auf der Alp Soliva. Das Zugpersonal<br />
wünscht Pieder zu seiner Pensionierung alles Gute<br />
und dass er den neuen Lebensabschnitt mit bester<br />
Gesundheit richtig geniessen kann. Engraziel fetg Pieder<br />
e sin seveser.<br />
Kranunfall bei Küblis<br />
Von Peider Härtli<br />
In der Nacht vom 24. auf den 25. August kippte ein Kran<br />
beim Einbau einer Hilfsbrücke zwischen Fideris und<br />
Küblis um. Menschen kamen bei diesem Unfall glücklicherweise<br />
keine zu Schaden. Bei der Baustelle handelt<br />
es sich um ein Projekt des kantonalen Tiefbauamtes. Im<br />
Zusammenhang mit dem Wanderweg entsteht an dieser<br />
Stelle eine Unterführung für Velos und Fussgänger. Aufgrund<br />
des grossen Aufwands bei der Bergung des umgestürzten<br />
Krans musste auf der Strecke Fideris-Küblis<br />
bis Freitag, 27. August, ein Ersatzbetrieb eingerichtet<br />
werden.<br />
Chiara vs. Heidi-Doll<br />
Von Claudio Melcher<br />
Nachdem Heidi Klum erfolgreich ihr Ebenbild in Form<br />
einer Barbiepuppe nachbilden liess, konterte ein findiger<br />
Unternehmer und liess Chiara nach dem Modell unserer<br />
Zugbegleiterin Ilona Grünenfelder, entstehen. Im<br />
Übrigen sehr erfolgreich: Die Erstproduktion war nach<br />
kurzer Zeit bereits restlos ausverkauft.
Milestone auf Irrwegen<br />
Von Peider Härtli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Vierzehn rote Bälle, die schwammen auf dem See,<br />
da warens nur noch dreizehn, das tat dem Geni weh ...<br />
Schön platziert und verankert sollten sie die Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen, die 14 roten Meilensteine<br />
zur Geschichte der Berninalinie. Doch Geni hatte die<br />
Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne Wind<br />
und Sturm am Lago Bianco gemacht. So rissen sich immer<br />
wieder Bälle aus ihrer Verankerung und genossen<br />
die unendliche Freiheit. Was nun Geni überhaupt nicht<br />
ins Konzept passte: Kurzentschlossen sammelte er die<br />
unzähmbaren Meilensteine ein - einer versteckte sich<br />
sogar im Ablauf unterhalb der Staumauer - und verbannte<br />
sie in ein dunkles Verliess, nicht ohne ihnen<br />
vorher noch die Luft rauszulassen!<br />
Ehrendamen in kräftigen Händen<br />
Von Peider Härtli<br />
Ohne Voluntari wäre das Jubiläumsfest der Berninalinie<br />
nicht durchführbar gewesen. Überall wurde organisiert,<br />
koordiniert zugepackt - was Stefan Ackermann in Brusio<br />
wörtlich nahm. Die charmanten und in RhB-rot gekleideten<br />
Hostessen waren in Brusio und Poschiavo – nebst<br />
der roten RhB – die Hingucker.<br />
Herzlich willkommen<br />
Von Eugen Cantieni<br />
Sieben Quereinsteiger haben am 1. September 2010<br />
ihre Zweitausbildung zum Zugbegleiter begonnen. Der<br />
Fachbereich Zugpersonal wünscht den neuen Mitarbeitenden<br />
viel Spass, Ausdauer und Erfolg während des intensiven<br />
und spannenden Lernjahres.<br />
45
46<br />
Mitarbeiteranlass Chur/Surselva<br />
Von Beat Gansner<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Am 28. Mai 2010 war es endlich wieder soweit. Über 70<br />
RhB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Region Chur/<br />
Surselva aus allen Bereichen hatten sich für den beliebten,<br />
jährlich stattfindenden Mitarbeiteranlass angemeldet.<br />
Auch einige Mitarbeitende von der Gästeinformation<br />
Viamala, Chur Tourismus und Stadtbus Chur durften<br />
wir willkommen heissen.<br />
Um 17.00 Uhr traf man sich auf dem <strong>Bahn</strong>hof Chur beim<br />
Gleis 2. Wohin die Reise gehen würde, war auch dieses<br />
Mal eine Überraschung. Um 17.20 Uhr bestiegen wir einen<br />
Stadtbus, der uns nach Meiersboden führte.<br />
Dort wurde der Apéro genossen, alte Bekannte getroffen<br />
und neue Bekanntschaften geschlossen und vor allem<br />
die Möglichkeit genutzt, mit externen und internen Personen,<br />
die man selten zu Gesicht bekommt, wieder einmal<br />
ins Gespräch zu kommen.<br />
Alle Anwesenden wurden vorgängig in vier Gruppen<br />
aufgeteilt und konnten abwechselnd an einer Vorführung<br />
eines Defibrillatorgerätes teilnehmen. Allen Teilnehmenden<br />
wurde gezeigt, wie einfach und selbsterklärend<br />
ein solches Gerät anzuwenden ist. Auf diesem<br />
Weg nochmals besten Dank an P-SU Reto Brunner für<br />
die hilfreichen Instruktionen.<br />
Das Kader der Region Chur/Surselva war von Beginn weg<br />
mit Fotokameras ausgestattet und schoss aus vollen<br />
Rohren. Die Fotos wurden später beim Nachtessen auf<br />
eine Wand projeziert. Und dann das Nachtessen. Das<br />
war himmlisch. Das Restaurant – übrigens das einzige<br />
Backpackers in der Umgebung Chur – darf an dieser<br />
Stelle für solche Anlässe wärmstens empfohlen werden.<br />
Herzlichen Dank dem Wirtepaar Stoffel.<br />
Um 22.30 Uhr ging es mit dem Stadtbus zurück nach<br />
Chur, wo sich die Gesellschaft in alle Himmelsrichtungen<br />
verabschiedete. Ein weiterer interessanter und geselliger<br />
Mitarbeiteranlass war nun Geschichte und nicht wenige<br />
dachten womöglich schon an den nächsten.
«Das blaue Wunder»<br />
Von Jolanda Picenoni und Eric Wyss<br />
2009 wurde das Projekt, die eigene Dienstleistungsqualität<br />
für unsere <strong>Bahn</strong>kunden zu steigern, gestartet. Wir<br />
setzten uns zum Ziel, mindestens 30 schriftliche positive<br />
Kundenrückmeldungen zur Dienstleistungsqualität der<br />
RhB im Engadin zu erhalten. Mit verschiedenen Massnahmen<br />
wurden die Mitarbeitenden unterstützt und<br />
sensibilisiert. Das Ziel wurde sogar übertroffen. Kompliment<br />
an alle Mitarbeitenden.<br />
In diesem Jahr wird die Steigerung der Dienstleistungsqualität<br />
weitergeführt bzw. intensiviert. Der Auftakt<br />
dazu war anfangs Februar am Infoabend, den alle Mitarbeitenden<br />
Vertrieb und Produktion der <strong>Bahn</strong>höfe des<br />
Engadins besuchten. Nach einer Besichtigung im RhB<br />
Schneedom Diavolezza und einem Infoteil über die<br />
Ziele 2010 der Unternehmung, referierte Ernst Bromeis<br />
über seine Sicht der Dienstleistungsqualität. Er hat<br />
2008, anlässlich seines Projekts «Das blaue Wunder<br />
Graubünden», 45 Kilometer in 200 Seen des Kantons<br />
Graubünden, bei Wassertemperaturen von 1 bis 11<br />
Grad, durchschwommen. Es gelang ihm in seinem Referat<br />
in überzeugender Weise, den Bogen immer wieder<br />
zur <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zu spannen.<br />
Für seine Leistung, in 44 Etappen bis zu 11 Stunden am<br />
Tag unterwegs zu sein und dabei 1500 km mit dem Velo<br />
und 80 000 Höhenmeter zurückzulegen, brauchte es<br />
eine grosse Portion Motivation – und eine Vision. Das ist<br />
eine Riesenleistung und dass er es dabei noch schaffte,<br />
seine Kunden, die Medien und Sponsoren zu verblüffen,<br />
zeigt, was ein motivierter Mensch alles bewältigen<br />
kann. Obwohl er ein ausgesprochener Einzelkämpfer ist,<br />
war seine Leistung nur Dank der Unterstützung seines<br />
Teams überhaupt möglich.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Für seine Motivation in einem See mit nur 4 Grad Wasser<br />
Temperatur zu schwimmen, war er aber selber verantwortlich.<br />
Er konnte es an niemanden delegieren, er<br />
musste seine Eigenverantwortung wahrnehmen und<br />
motivierte sich ausschliesslich selbst dazu. Hätte er sich<br />
dazu nicht motivieren können, wäre er nicht im Stande<br />
gewesen, seine Arbeit, «Das blaue Wunder Graubünden»,<br />
fertigzustellen.<br />
Das gleiche gilt für unsere Arbeit bei der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong>. Jeder Mitarbeitende erbringt eine grosse Leistung.<br />
Dass er seine Arbeit gut macht und die Kunden zusätzlich<br />
noch verblüffen kann, setzt voraus, dass jeder Mitarbeitende<br />
motiviert ist. Für die Motivation ist jeder<br />
selber verantwortlich. Der Mitarbeitenden kann nicht<br />
vom Vorgesetzten verlangen, dass er ihn motiviert. Der<br />
Chef kann die Voraussetzungen dazu schaffen, dass die<br />
Motivation stimmt und Höchstleistungen erbracht werden.<br />
Im Anschluss an das Referat und die Diskussion fand der<br />
Abend bei einem kleinen Imbiss seinen Abschluss.<br />
Herzlichen Dank an alle Mitarbeitende für die Teilnahme<br />
am Infoabend und die engagierte Mitarbeit.<br />
47
48<br />
Erlebnisreiche Lehrzeit<br />
Text von Pol Bergamin, Maurus Chistell und Ursin Conrad - Überarbeitet von Patrick Schneider<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Pol Bergamin<br />
Im ersten Semester war ich bei NPS in Landquart tätig.<br />
Nach einem eindrücklichen Einstieg in den «Bähnler-<br />
Alltag» habe ich das zweite Semester am <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />
verbracht. Dort konnte ich einen sehr interessanten<br />
Start in die Welt des Verkaufs erleben.<br />
Insbesondere aus dem Grund, da der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />
im Sommer täglich mehrere Gruppen zu verzeichnen<br />
hat. Zudem wurde in der Zeit zwischen Mai und<br />
meinem Lehrortwechsel im August bei schönem Wetter<br />
eine Kundenverblüffungsaktion durchgeführt, welche<br />
durchaus sehr viel Spass bereitete. Aber auch die Arbeit<br />
am Schalter hat mir gut gefallen, da es immer wieder<br />
interessante Angebote zu verkaufen gab. Zum Schluss<br />
kann ich sagen, dass ich in Tiefencastel eine interessante,<br />
spannende und tolle Zeit verbringen durfte, welche<br />
ich nicht so schnell vergessen werde.<br />
Maurus Chistell<br />
Meinen ersten Einsatz hatte ich in Domat/Ems, wo ich<br />
die Grundlagen des <strong>Bahn</strong>berufs erlernte. Da in Domat/<br />
Ems viele Italiener ansässig sind, konnte ich meine Italienischkenntnisse<br />
verbessern. Des Weiteren lernte ich<br />
die verschiedenen Abonnemente der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
kennen. Nach Domat/Ems führte ich meine Ausbildung<br />
in Ilanz weiter und mein drittes Semester startete ich in<br />
Disentis/Mustèr. Nach drei Monaten Verkauf und Fahrdienst<br />
stand mir ein Winter in Bergün/Bravuogn bevor.<br />
Auch ich durfte einige Male das Schlittelabenteuer auf<br />
der 6 km langen Schlittelbahn Preda-Bergün erleben.<br />
Zum Schluss meines zweiten Semesters durfte ich 6 Monate<br />
beim V-Support meinen Dienst erweisen. In mei-<br />
Maurus und Pol beim Frühlingsputz<br />
Kundenverblüffungsaktion<br />
nem letzten Lehrjahr arbeitete ich in Tiefencastel und<br />
bestand Ende Juni erfolgreich meine Lehrabschlussprüfungen.<br />
Sommerzeit – Von starken Frequenzen bis zu<br />
Kundenverblüffungsaktionen<br />
Der 23. Juni 2010. Ein Tag wie kein anderer. Das <strong>Bahn</strong>hofsteam<br />
hatte gerade mit der Kundenverblüffungsaktion<br />
begonnen, welche täglich ausgeführt wird, sofern<br />
genügend Touren vorhanden sind. Diese Aktion beinhaltet<br />
das Erstellen eines Gruppenfotos auf dem Perron<br />
mit einer speziellen Bernina Express Plane und dem<br />
kostenfreien Zustellen des Fotos an die Reisenden. Diese<br />
haben während der Fahrt die Möglichkeit, Ihre E-Mail<br />
auf einem Blatt zu notieren und bekommen dann das<br />
Foto mit einem «Dankes-Mail» zugesandt. So spielt das<br />
Thema Kundenverblüffung in diesem Jahr eine sehr<br />
zentrale Rolle. Mit dieser und weiteren Aktionen versuchen<br />
wir, unseren Gästen eine noch speziellere, nachhaltigere<br />
Erinnerung mit auf den Weg zu geben.<br />
Ebenfalls speziell an diesem Tag; so viele Gruppen und<br />
Einzelreisende haben wir in Tiefencastel selten erlebt.<br />
Wilder Westen in Tiefencastel<br />
Gibt es auch Parkkarten für Pferde?<br />
Inmitten des Albulatals, namentlich in Tiefencastel, hat<br />
die Story seinen Lauf genommen. Der Arbeitstag auf<br />
dem <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel fand ganz normal seinen Anfang.<br />
Zehn Minuten später, in der IKS-Liste bereits die<br />
frühmorgendlichen Pendenzen abgehakt, kam plötzlich<br />
Aufregung im Büro auf.
Draussen auf der Südseite, am Brunnen der eigentlich<br />
längst hätte abgerissen werden sollen, stand ein Pferd<br />
wie im Wilden Westen gesattelt und «geparkt». Glück<br />
für das Pferd gibt’s den Brunnen noch und für den Pferdehalter<br />
stellt sich wohl glücklich heraus, dass es für<br />
Pferde keine Nummernschilder gibt. Eine Parkkarte war<br />
auf jeden Fall nicht aufzufinden. Jeder musste sich das<br />
Pferd mal von nahem anschauen und ein Foto durfte<br />
natürlich auch nicht fehlen.<br />
Einen Augenblick später ging knirschend die Buffettür<br />
auf der gegenüberliegenden Seite des <strong>Bahn</strong>hofplatzes<br />
auf: eine Szene wie in einem Cowboyfilm, wenn sich die<br />
Saloontüre öffnet. Langsam schreitet der Buffetgast auf<br />
sein Pferd zu, schwingt sich auf und reitet in Richtung<br />
Prärie (Tiefencastel Dorf) davon.<br />
ÖKK Kinder- und Familienfest Savognin<br />
Wer hätte das gedacht, die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> besitzt ihre<br />
eigene Minigolfbahn. Schon zum zweiten Mal fand in<br />
Savognin, am 10./11. Juli 2010, das ÖKK Kinder- und<br />
Familienfest statt. In diesem Sommer nahm auch der<br />
<strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel an diesem Anlass teil, um als<br />
Hauptthema für den Railrider zu werben.<br />
Aus einer bestehenden «Minigolfbahn», einer Büchse<br />
«RhB-rot» und «RhB-Aufklebern» wurde die passende<br />
Attraktion für den Kinderanlass hergerichtet. So konnten<br />
bei schönstem und heissestem Wetter die Kinder ihre<br />
Minigolffähigkeiten am RhB-Stand auf die Probe stellen<br />
und die Treffsichersten durften sich über kleine Preise<br />
freuen. Nebenbei wurden an den zwei Tagen auch noch<br />
über 450 Railrider-Rubellose verteilt. Als «kleiner<br />
Kinderfest Savognin<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Stammgast» zeichnete sich der Junge auf dem Foto aus,<br />
welcher als wohl fast kleinster Teilnehmer, beinahe jeden<br />
Ball versenkte ...<br />
Mein erster Dorfmarkt – la Scuntrada Savognin 2010<br />
von Ursin Conrad<br />
Am 6. August 2010 fand in Savognin der auf einen neuen<br />
Namen getaufte, jährlich durchgeführte Dorfmarkt,<br />
der «Scuntrada Savognin» statt. Auch dieses Jahr war<br />
der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel wieder mit von der Partie. Patrick<br />
Schneider und ich durften einen teils verregneten,<br />
aber sehr intensiven Markt erleben. Rund 600 Railrider–<br />
Rubellose wurden an Interessenten abgegeben und wir<br />
versuchten, so viele Leute wie nur möglich auf den<br />
sonntags verkehrenden, offenen Zug zu locken.<br />
Da der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel aktuell umgebaut wird,<br />
nutzten wir ebenfalls die Gelegenheit mit einem Wettbewerb<br />
dies kund zu tun. Unsere Idee, mit alten Schottersteinen<br />
aus dem «alten» Gleis 1 ein Quiz zu machen,<br />
stiess auf grosses Interesse. Fleissig wurde getippt, wie<br />
viele Schottersteine sich wohl im bereitgestellten Kessel<br />
befinden. Bis zum Schluss des Tages ergaben sich erstaunliche<br />
Antworten; mit Schätzungen von 45 bis zu<br />
3577 Stück erhielten wir über 400 ausgefüllte Talons.<br />
Nun freue ich mich auf nächstes Jahr und frage mich<br />
schon heute, was man dann zum Schätzen bereitstellen<br />
könnte?<br />
PS: Was denkt ihr, wie viele Steine sind es nun? Wer es<br />
wissen will, einfach mal beim <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel vorbeisehen<br />
oder nachfragen.<br />
Dorfmarkt Savognin<br />
49
HCD-Stars zum Anfassen<br />
Von Patrizia Ehrbar<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
«In der eishockeyfreien Zeit hat es sich der HC Davos zur<br />
Tradition gemacht, seine Fans auswärts zu besuchen. Im<br />
Rahmen dieser Roadshow weilte gestern eine Vertretung<br />
des Bündner Traditionsklubs vor dem Verwaltungsgebäude<br />
der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> in Chur. Statt in Eishockeymontur<br />
und mit Helm präsentierten sich verschiedene Spieler,<br />
...» so die Schlagzeile in der Südostschweiz und im<br />
Bündner Tagblatt am 23. Juni 2010 unter dem Titel «HCD-<br />
Stars zum Anfassen». Jetzt aber schön der Reihe nach.<br />
Ende April entstand zusammen mit Marc Gianola, Leiter<br />
Marketing HC Davos, die Idee, eine HCD Roadshow auf<br />
dem ehrwürdigen Rasen vor dem Verwaltungsgebäude<br />
durchzuführen. Das Einverständnis der Geschäftsleitung<br />
war rasch da und eine grobe Planung konnte beginnen.<br />
Bretterboden, Lärmemissionen, Sicherheit, kontrollierter<br />
Zugang, Infrastruktur, Mobiliar und Angebotskommunikation.<br />
Mhh wirklich nichts vergessen? Ja natürlich,<br />
die Präsenz der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und unsere<br />
Produkte. Die vom HC Davos angesprochene Zielgruppe,<br />
Kinder und Jugendliche, passte wunderbar zu unserem<br />
neuen Produkt: Railrider diesen Sommer neu ab Chur.<br />
Rubellose mit einem Gewinn (Bon) wurden gedruckt,<br />
das RhB Schlüsselband sollte für einen nachhaltigen<br />
Werbeeffekt sorgen und los ging es. Und es ist wirklich<br />
so, die Kinder sind des Marketer 1 grösste Freude. Keine<br />
1 Person welche mit der Vermarktung eines Produktes/Dienstleistung<br />
zu tun hat<br />
Das Verwaltungsgebäude mit einer für<br />
einmal anderen Kulisse<br />
Stefania Dimitrova am<br />
«Heissen Draht»<br />
Zielgruppe lässt sich spielerischer und schöner verzaubern.<br />
Mit dem roten Infozelt und dem «heissen Draht»<br />
wurden die mehr als 200 Kinder und Eltern, welche die<br />
Roadshow am Mittwochnachmittag besuchten, angesprochen.<br />
Doch eines ist klar, die Hauptattraktion war der HC Davos<br />
mit seinem vielfältigen Programm. Streethockey mit<br />
Spielern aus der 1. Mannschaft, Autogrammstunde, Verkauf<br />
von Fanshopartikeln, persönlicher Austausch mit<br />
Spielern, Trainer und Geschäftsleitung des HC Davos und<br />
so weiter.<br />
Klare Favoriten beim Publikum waren die Spieler der 1.<br />
Mannschaft: Reto von Arx, Sandro Rizzi, Mathias Joggi,<br />
Remo Giovannini und Samuel Guerra. Daneben wurden<br />
die Fans musikalisch und kulinarisch von den fleissigen<br />
HCD Damen und DJ Magic Rolf verwöhnt. Wenn wir bei<br />
der Musik angelangt sind, an dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön an alle Mitarbeitenden im Verwaltungsgebäude<br />
für ihre Toleranz und ihr Verständnis. So bleibt<br />
die Hoffnung, dass die Musik so gut war, dass die Ohrenstöppsel<br />
nicht zum Einsatz kamen.<br />
Den unermüdlichen Helfern im Aufbau und im Verteilen<br />
der Rubbellose ein herzliches Merci!
Time out auf Rädern – Teil 3<br />
Von Marc König<br />
Bolivia cambia – Bolivien im Wandel – steht auf dem<br />
Ärmel der Uniformjacke des Grenzwächters in seiner bescheidenen<br />
Blechhütte auf über 4000 Meter. Der Wahlslogan<br />
des ersten indigenen Präsidenten Boliviens ist im<br />
ganzen Land präsent. Die Hochebene des Altiplano ist<br />
das Highlight Boliviens. Nach Baden in den heissen<br />
Quellen der Laguna Verde, kann man die durch den<br />
Wind «geschliffene» Felsformation des Arbol de Piedra<br />
bestaunen und besteigen. Letzteres wurde anscheinend<br />
übertrieben, denn der bekannteste «Baum aus Stein»<br />
wurde zum Leidwesen der Fotografen eingezäunt. Die<br />
Standheizung, welche uns morgens mit wohliger Wärme<br />
wecken sollte, gab wegen der 20 Grad minus und der<br />
dünnen Luft ihren Geist auf. «Wer hätte gedacht, dass<br />
der Dieselmotor und der Mensch sich so ähnlich sind»,<br />
meine anderen morgendlichen Gedanken lasse ich hier<br />
bewusst aus. Am Abend stärken wir uns in Uyuni mit der<br />
überraschend besten Pizza seit langem. Abgesehen vom<br />
Zugfriedhof, dem «Cementerio de los trenes», auf welchem<br />
man die Eisenbahngeschichte Boliviens – sofern<br />
sie nicht verrostet ist – bestaunen kann, ist Uyuni eher<br />
ein Übergangsort zum Salar de Uyuni. Der Salar ist der<br />
grösste Salzsee der Welt (über 10‘000 Km 2 ).<br />
Auf dem See wird Salz gewonnen und natürlich brausen<br />
jährlich etliche Touristen, wie wir es sind, darüber hinweg.<br />
Beim Fahren auf dem Salar kommt das Gefühl des<br />
Motorbootfahrens auf, aber dank GPS finden wir die anvisierten<br />
Inseln und können abends, an Land, das Auto<br />
unbeschadet waschen lassen.<br />
<strong>Bahn</strong>hof?? Wer ahnt schon, dass sich hinter: «Quem é o<br />
dono do schipi» die Frage des Brasilianischen Zöllners<br />
nach dem Besitzer des Jeeps verbirgt. Aber wer gestikuliert,<br />
hat mehr vom Leben. Brasilien ist in keinster Weise<br />
mit Bolivien vergleichbar. Die Preise vor allem des Ben-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
zins, sind auf Europäischem Niveau. Im Pantanal, dem<br />
grössten Binnenland-Feuchtgebiet der Welt, dümpeln<br />
Krokodile – die übrigens frittiert mit einem leichten<br />
Weisswein hervorragend schmecken – unter unserer Fazenda<br />
durch. In Porto Velho wollen wir die Reise per<br />
Schiff nach Manaus fortsetzen, werden aber fünf Tage<br />
vertröstet und schliesslich geht nichts mehr. So sind wir<br />
gezwungen unsere Pläne zu ändern – statt via Venezuela<br />
nach Kolumbien geht’s nun ein zweites Mal über die<br />
Andenketten nach Peru und Ecuador. In Ecuador überqueren<br />
wir den Äquator und kommen wieder auf die<br />
Nordhalbkugel. Diese Bergetappen kommen beim Land<br />
Rover nicht gut an – er hört sich beim Fahren wie eine<br />
Kaffeemühle an. Neue Bremsklötze – Pastilla de frenos<br />
– müssen her. Zu Dritt und nach mehreren Stunden<br />
schaffen wir es sogar die «so einfache» Bremse wieder<br />
zusammenzusetzen. Kurz vor der Einreise nach Kolumbien<br />
sind wir dummerweise von einer Gruppe von 20<br />
Engländern auf Motorrädern, welche die ganze Panamericana<br />
in vier Wochen! befahren wollen, überholt<br />
worden. Dumm deswegen, weil die Zollabfertigung pro<br />
Person knappe 20 Minuten dauert. In Kolumbien wimmelt<br />
es von Sicherheitskräften in ausgemusterten U.S.-<br />
Armeeuniformen – klare Anzeichen von Verbündeten im<br />
Drogenkrieg. Die Gespräche an diesen Checkpoints gehen<br />
schnell zu anderem über. Die Uniformierten wissen<br />
alle, dass Johan Vonlanthen, der in der Schweizer Nati<br />
spielt, eigentlich in Kolumbien geboren ist. Wer hätte<br />
gedacht, dass man mit Vonlanthens Panini Bildli einfacher<br />
durch Polizeikontrollen kommt!<br />
Als nächstes steht die Verschiffung des Autos – und von<br />
uns – nach Panama an.<br />
Noch etwa 30’000 Km.<br />
www.panamericanatour.ch<br />
Spielplatz «Cementerio de los trenes» Salar de Uyuni Arbol de piedra
52<br />
Mit Volldampf zum Doppeltitel<br />
Text von Rachel Van der Elst, Fotos von Alfred Koch<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Es war die letzte Saison bei den Calanda Broncos von<br />
Martin Meuli, dem Lokführer aus Landquart. Nicht umsonst<br />
ist er unter seinen Freunden als «Choo-Choo» bekannt.<br />
«Der Bauch und der Kopf wollen noch», sagt<br />
Meuli, «aber der Körper und der Verstand sagen nein.»<br />
Nicht alle nehmen das dem 41-Jährigen ab, der immerhin<br />
17 Jahre mit Leib und Seele und viel Einsatz bei den<br />
Calanda Broncos spielte, der sein Ende schon mehr als<br />
einmal herbeiredete und dann, am Ende des Winters,<br />
doch wieder auf der Matte stand.<br />
Choo-Choo Meuli ist nicht der einzige Angestellte der<br />
<strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>, der bei den Calanda Broncos Football<br />
spielt. Zum Team gehören auch Samuel Koch und Marco<br />
Gallina, die beide beim <strong>Bahn</strong>dienst angestellt sind.<br />
Marco Gallina kann genauso viele Broncos-Dienstjahre<br />
zählen wie der Lokführer; Kollege Samuel Koch ist seit<br />
gut sieben Jahren dabei.<br />
In diesen Jahren hat das Trio einiges erlebt, so zum Beispiel<br />
den ersten Schweizer Meister Titel der Bündner<br />
Wildpferde 2003 und den daraus folgenden Trip an die<br />
spanische Mittelmeerküste zu den Barcelona Dracs, wo<br />
die Broncos im Europacup (analog der Champions League<br />
im Fussball) der American Footballer zwar sang- und<br />
klanglos untergingen, aber trotzdem viel Spass hatten.<br />
Danach wurde es ein wenig ruhiger, bis die Broncos, die<br />
damals noch Landquart Broncos hiessen, 2008 wieder<br />
in den Final einzogen.<br />
Die Ziele wurden von 2005-2006 nicht mehr so hoch<br />
angesetzt und das Team stieg in die NL B ab. Marco Gallina<br />
und Samuel Koch wollten weiterhin auf hohem<br />
Niveau ihren Sport ausüben und nahmen zwei Jahre<br />
den Aufwand auf sich neben ihrer Arbeit nach Winter-<br />
thur spielen zu gehen. Auch hier gab es einen Erfolg.<br />
2006 wurden die beiden Schweizermeister mit den<br />
Winterthur Warriors.<br />
2007 kamen sie zurück und verstärkten ihr Lieblingsteam<br />
die Broncos. Lag es an den beiden, dass die Broncos<br />
2007 den Wiederaufstieg erreichten? Zwei Jahre<br />
später waren aus den Landquart Broncos die Calanda<br />
Broncos geworden – und wurden Schweizer Meister!<br />
Damit ist das ganze RhB-Trio bei den Calanda Broncos<br />
zweifacher Schweizer Meister! Und damit nicht genug:<br />
Auf den Feldern der Ehre wurde weitergekämpft, bis<br />
zum – man halte die Luft an – Europa Meister! Das war<br />
am 17. Juli 2010 in Chur, ein Datum, das in die Annalen<br />
der Klubgeschichte eingeht, vor 1580 Zuschauern gegen<br />
den in diesem Jahr ungeschlagenen schwedischen Tabellenführer<br />
Carlstad Crusaders. Dass die Wildpferde<br />
dann eine Woche später in Bern nochmals Schweizer<br />
Meister wurden, und dazu auch noch mit den Junioren,<br />
ist zum Abschluss der grossartigen Saison das Sahnehäubchen<br />
auf der Schoggicreme.<br />
Das Trio hat viel investiert: drei Abende in der Woche<br />
waren fürs Training fix reserviert. Dazu kamen Spiele an<br />
fast jedem Wochenende zwischen April und Juli; eines<br />
davon, das Efaf-Cup-Spiel (analog dem Europacup im<br />
Fussball), fand in Rom gegen die Lazio Marines statt.<br />
Aber, wie Choo-Choo Martin Meuli das Erfolgsrezept beschreibt:<br />
«Hier wie dort, bei der RhB wie auch bei den<br />
Calanda Broncos gibt es nur einen Schlüssel zum Erfolg:<br />
Teamwork.» Ob Martin Meuli und die anderen auf das<br />
Adrenalin an einem Football-Spiel verzichten können,<br />
wird die nächste Saison zeigen.
Alles aus nächster Nähe<br />
Von Danilo, 2. Sekundarschule<br />
Als Belohnung für unsere gute Arbeit beim Projekt «100<br />
Jahre Berninalinie», durften wir mit zwei 100-jährigen<br />
Triebwagen die Strecke selbst einmal erleben. Die Oberstufe<br />
Pontresina besammelte sich um 7.20 Uhr beim<br />
<strong>Bahn</strong>hof. Danach startete die Erlebnistour mit dem Lokführer<br />
Hans Meier. Wir machten an interessanten Orten<br />
verschiedene Halte: wie z.B. dem «Tomatenhüsli», dem<br />
Pilaviadukt und bei Puntalto. In Cavaglia machten wir<br />
einen einstündigen Halt, um uns dort die Gletschermühlen<br />
anzusehen, welche mich sehr beeindruckt haben.<br />
Wir warteten noch kurz einen Gegenzug ab und<br />
dann ging es sofort weiter. Wir machten noch weitere<br />
kurze Halte bei der Cavagliascobrücke und natürlich<br />
beim Kreisviadukt in Brusio. Nach dreistündiger Reise<br />
kamen wir im heissen Tirano an. Wir bekamen noch 30<br />
Minuten, um uns im Dorf umzusehen. Danach gab es<br />
eine feine Pizza mit einem kleinen Salat zur Vorspeise<br />
und eine noch feinere Glacé. Anschliessend genossen<br />
wir das schöne Wetter und die heisse Sonne.<br />
53<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Unser nächstes Ziel war Poschiavo. Dort teilten wir uns<br />
in zwei Gruppen auf: die eine besuchte die Berninabahnausstellung<br />
im Ortsmuseum, wo es viele Sachen<br />
zum selber Ausprobieren gab und die andere Gruppe<br />
ging in das RhB-Depot von Poschiavo, wo uns von Herrn<br />
Lardelli einige Maschinen und Fertigungsabläufe erklärt<br />
wurden. Danach wurden die Positionen getauscht, damit<br />
wir alle beides sehen konnten. Wir besammelten<br />
uns wieder um 15.45 Uhr beim <strong>Bahn</strong>hof und es ging auf<br />
die Rückfahrt. Um 17.50 Uhr kamen wir in Pontresina<br />
an und durften nach Hause gehen. Wir danken Herrn<br />
Meier, dass er uns diese einmalige Fahrt ermöglicht hat.<br />
Somit war eine für mich wirklich interessante und eindrucksvolle<br />
Reise zu Ende.<br />
53
54<br />
Personalchronik<br />
vom 2. Juni – 1. September 2010<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Eintritte<br />
Austritte<br />
Stefan Bachmann als Fachspezialist, Landquart<br />
Florian Böhler als Lokführer, Samedan<br />
Andreas Bohli als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />
Roger Bucher als Fachspezialist, Landquart<br />
Patrick Camichel als IT-Supporter, Chur<br />
Menn Capadrutt als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />
Curdin Caviezel als Spezialmonteur, Samedan<br />
Maurus Chistell als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Ilanz<br />
Rosette Eichenberger als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />
Martin Eichholzer als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />
Simon Eicher als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />
Bernhard Etter als Spezialmonteur, Landquart<br />
Sandra Fasser als Immobilienbewirtschafterin, Chur<br />
Pascal Fehr als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Zernez<br />
Nicola Feuerstein als Lokführer, Samedan<br />
Johannes Gerig als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />
Christof Graf als Lokführer, Landquart<br />
Regula Groll als Disponentin NPS, Landquart<br />
Rolf Guler als Spezialmonteur, Landquart<br />
Mirco Gurini als Praktikant IT, Chur<br />
Dusko Ignjic als Praktikant MW, Landquart<br />
Patrick Kirchner als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />
Andreas Koch als Visiteur, Landquart<br />
Andreas Kramer als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />
Seraina Lang als Kunden- und Reiseberaterin, St. Moritz<br />
René Lieberherr als Trainer/Coach, Chur<br />
Carlo Lucini als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />
Tina Meier als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />
Jolanda Mettler als Projektleiterin, Chur<br />
Martin Moser als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Arosa<br />
Patricia Müller als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />
Steve Nef als Ausbildner Lokführer, Landquart<br />
Daniela Niedermann als Projektleiterin Planung / Steuerung, Chur<br />
Selina Poltera als Kunden- und Reiseberaterin, Railservice Chur<br />
Andreas Ruhland als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />
Matthias Schaufelberger als Kaufmann Betrieb und Verkauf, St. Moritz<br />
Reto Schelling als Teamleiter, Chur<br />
Knud Dietmar Schwarz als Verkehrswegbauer, Zernez<br />
Christian Stauffacher als IT System Engineer, Chur<br />
Hans Steffen als Fachspezialist, Landquart<br />
Fritz Sutter als Fachspezialist, Landquart<br />
Iso Venzin als Teamleiter Elektrowerkstatt, Landquart<br />
Patrik Walser als Fachspezialist Support, Landquart<br />
Luisa Wenk als Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz<br />
Hanspeter Wittmann als Teamleiter Einkauf, Landquart<br />
H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !<br />
Elisabeth à Porta als Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz<br />
Martin Brun als IT Supporter, Chur<br />
Janine Clavadetscher als Kunden- und Reiseberaterin, St. Moritz<br />
Stefan Decasper als Kondukteur, Davos Platz<br />
Alexander Florineth als Lokführer Rangierdienst, Landquart<br />
Daniel Grünenfelder als Leiter Personal (HR), Chur<br />
Benjamin Häring als Fachspezialist, Landquart
Pensionierungen<br />
Beförderungen<br />
Dienstjubiläen<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Ignaz Honegger als Fachspezialist, Landquart<br />
Bruno Krättli als Teamleiter, Chur<br />
Hans Küng als <strong>Bahn</strong>meister-Stellvertreter, Bergün<br />
Dejan Lekic als Kunden- und Reiseberater, Davos Platz<br />
Rolf Meier als Betriebsangestellter, St. Moritz<br />
Khamis Mwabonje als Wagenreiniger, Landquart<br />
Stefan Reichmuth als Produktmanager Glacier Express, Chur<br />
Michael Ruffner als Leiter Planung/Steuerung, Chur<br />
Remo Senti als Sachbearbeiter, Chur<br />
Daniel Stieger als Leiter Dienstbereich, Landquart<br />
A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !<br />
Roland Bodenmann, Fachspezialist Netzplanung, Landquart<br />
Jürg Buxtorf, Lokführer, Chur<br />
Rinaldo Derungs, Spezialhandwerker, Chur<br />
Pieder Wenzin, Zugführer, Disentis/M.<br />
A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !<br />
Alexander Graf zum Leiter Kompetenzzentrum Elektr. Triebfahrzeuge,<br />
Landquart<br />
Roger Mehli zum Betriebsüberwacher NPS, Landquart<br />
Roland Studer zum Betriebsüberwacher NPS, Landquart<br />
H E R Z L I C H E G R A T U L A T I O N !<br />
25 Dienstjahre<br />
Johann Conrad, Spezialhandwerker, Landquart<br />
Leo Fäh, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />
Mauro Iseppi, Spezialhandwerker, Poschiavo<br />
Angelica Melchior-Pfister, Kunden- und Reiseberaterin, Samedan<br />
Ado Rodigari, Gleismonteur, Chur<br />
Adriano Zanetti, Leiter Betrieb, St. Moritz<br />
40 Dienstjahre<br />
Karl Graf<br />
Sachbearbeiter<br />
Landquart<br />
Peter Lüthi<br />
Lokführer<br />
Landquart<br />
Christian Meyer<br />
Fahrdienstleiter<br />
NPS/Fernsteuerung,<br />
Klosters<br />
H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !<br />
Reto Rostetter<br />
Key Account<br />
Manager<br />
Chur<br />
55
56<br />
RhB in-team<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
12.05.2010 Urs Michael, Rangiermeister, Arosa, mit Ursula Engel<br />
23.07.2010 Davide Pedretti, Gruppenleiter Stellvertreter, Samedan, mit Anita Padrun<br />
13.08.2010 Thomas Mengelt, Lokführer, Landquart, mit Gabriella Bacchi<br />
09.05.2010 Mia, des Ronny Dietsche, Betriebsangestellter/Kranführer, Landquart<br />
20.05.2010 Nino, des Martin Willi, Disponent Netzplanung, Landquart<br />
06.06.2010 Elias Fynn, des Fabio Peng, Zugbegleiter, Samedan<br />
14.06.2010 Stefan, des Silvio Tischhauser, Lokführer, Chur<br />
26.06.2010 Clà, des Maurus Cotti, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />
07.07.2010 Anna, des Michele Rada, Spezialhandwerker, Samedan<br />
04.08.2010 Timea, des Ralf Capeder, Jurist, Chur
Wortspiel<br />
Von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur<br />
Tageswanderung Winterthur - Hulftegg<br />
Wortspiel<br />
von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
W T F L U H U E T T S T E L L E T S R E U E F Y T<br />
O I N E L L A R A L D E A S U O R C S U A L R O A<br />
L A N T I G V B S O N S T D B E H T L S U K E I N<br />
F C E T L Z L T A D T E C A S R R F C E N S U T N<br />
N T U A E I E Z L E I O G H I A L H G I S T D Z E<br />
E S R L N R I U Z N R N A N W D L O F G Y A B I N<br />
G U G D N N T L E K G G N O A A S A B N V U H N H<br />
G L E S G Z I H R J G E L W T L E T I E R B E G A<br />
I N A G E N C I U E N P U T D D T N R G S D N U G<br />
S B E L Z S E T Z R A P N R L N Z K D Z N T D F E<br />
I A L E E S R F N M D E A E T Z A L E I R I E H L<br />
T N U O T I S E P K U N A S I B A H C K E L U L E<br />
Z I R L E P H U B A G D P B E Y N K A N L L S C T<br />
N U I T A C F R H L Z E L G L T Y N N F F I B H S<br />
E R E L R L O C A Z I N U M E L S E U T L S E I T<br />
T O L O R L S N L I F S E N A B N R E R T S R R T<br />
R F T K F E D H S U M I S F E R Z G E I B E B C E<br />
A S O I N F U A R F E P A R E I G I R E K L I H U<br />
G T R N O G L T T R L H G T N U T E G T A P L E H<br />
T R H D G T S I S E R O S S G H T L I L R A T O J<br />
J O U E A W U P I T V G W U H U J R S I T Z C W K<br />
F H N O N S E N S H C E U R B I D N E A W H C S W<br />
WINTERTHUR HOCHHOLZ SIGGENBUEL RIETLI<br />
ZELGLI HAND CHABISHAUPT STERNENBERG ESCHENBERG HASEL WOLFSGRUEB ROSSWEID STEINTOBEL SCHWAENDI BAEAERLISCHWAND TOESS<br />
WIS<br />
(FLUSS) SCHAUENBERG SITZBERG LINDENHOF SENNHOF BURGSTALL OBERE HABAERG GFELL<br />
KOLLBRUNN TANNENWEID CHIRCHEHOLZ OBERGFELL BURGST. BERG TIERLIS HUETTSTEL CHRINNENBUEEL TUERLI<br />
SCHWAENDI<br />
ACKER TUEFENSTEIN OBER SAEDLEGG SILBERBUEEL ZEHNTENFREI UNTER HUETTSTEL ZINGGE STORCHENEGG OBER HARD LANGEN HUGGENBERG MEIERSBODE SCHLATTBERG WINTERTHUR HOCH HOLZ SIGGEN BUEL RIETLI<br />
ZELGLI HAND CHABIS HAUPT STERNEN BERG<br />
ESCHEN BERG HASEL WOLFS GRUEB ROSS WEID<br />
STEIN TOBEL SCHWAENDI BAEAERLI SCHWAND WIS<br />
TOESS (FLUSS) SCHAUEN BERG SITZ BERG LINDEN HOF<br />
SENNHOF BURG STALL<br />
OBERE<br />
HABAERG GFELL<br />
KOLLBRUNN TANNEN WEID CHIRCHE HOLZ<br />
BURGST. BERG<br />
TIERLIS HUETTSTEL<br />
BUEEL<br />
CHRINNEN<br />
OBER<br />
GFELL<br />
SCHWAENDI<br />
TUERLI ACKER TUEFEN STEIN<br />
OBER<br />
SAEDLEGG<br />
BUEEL<br />
SILBER<br />
GARTENRUETI LOBESTEL ZAPFEN HULFTEGG<br />
FEUERSTELLE OB GARTEN SEELMATTEN BRUECHEGG ZEHNTEN FREI<br />
UNTER<br />
HUETTSTEL ZINGGE<br />
EGG<br />
STORCHEN<br />
OBER HARD<br />
LANGEN<br />
BERG<br />
HUGGEN<br />
BODE<br />
MEIERS<br />
BERG<br />
SCHLATT<br />
GARTEN<br />
Achtung! In der Wortliste Unterstrichenes ist im Buchstabengitter nicht aufgeführt<br />
RUETI LOBESTEL ZAPFEN HULFTEGG<br />
FEUERSTELLE OB GARTEN SEEL MATTEN BRUECH EGG<br />
57
58<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
Gifte im Haushalt<br />
Ihre Familie, vor allem Ihre Kinder, sind gefährdet durch<br />
herumstehende oder falsch verpackte Gifte. Schützen Sie ihr<br />
Leben!<br />
Und wenn’s dennoch passiert?<br />
Das Tox-Zentrum, Telefon 145, berät Sie im Notfall.<br />
Ihr BGM-Team
Dieses Reiselesebuch begleitet Sie auf der Strecke von<br />
Chur bis Tirano, von den Gletschern bis zu den Weinbergen.<br />
Er beschreibt die Ortschaften und Sehenswürdigkeiten<br />
entlang der <strong>Bahn</strong>linie und ermöglicht so dem Reisenden die<br />
Entdeckung von vielfältigen Landschaften «in einem Zug».<br />
Bernina-Express<br />
Von Ernesto Conrad<br />
Dreisprachig (deutsch/englisch/italienisch)<br />
164 Seiten mit 150 farbigen Abbildungen, Klappenbroschur,<br />
CHF 38.–. ISBN 978-3-7298-1165-2<br />
Bitte ausfüllen und einsenden an:<br />
oder<br />
Südostschweiz Buchvertrieb Terra Grischuna Verlag<br />
Zwinglistrasse 6 Kasernenstrasse 1<br />
8750 Glarus 7000 Chur<br />
w w w . t e r r a - g r i s c h u n a . c h<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />
100 Jahre Berninabahn<br />
Vorzugsangebot<br />
Ich bestelle folgende Bücher zum Vorzugspreis und zur porto- Name, Vorname:<br />
freien Lieferung:<br />
EX.<br />
EX.<br />
Bernina-Express für CHF 30.– statt 38.–<br />
Abenteuer Berninabahn für CHF 58.– statt 68.–<br />
Der reich illustrierte Band vermittelt unzählige Fakten aus allen<br />
Epochen dieser Gebirgsbahn. Er zeigt die einzigartigen landschaftlichen<br />
und jahreszeitlichen Aspekte, aber auch verständliche<br />
eisenbahntechnische Hintergründe und Zusammenhänge.<br />
Ein unerschöpflicher Fundus für Eisenbahnfreunde!<br />
Abenteuer Berninabahn<br />
Von Gian Brüngger, Tibert Keller und Renato Mengotti<br />
256 Seiten mit über 500 meist farbigen Abbildungen und<br />
200 Fahrzeug-Skizzen, gebunden, CHF 68.–.<br />
ISBN 978-3-7298-1169-0<br />
Strasse, Hausnummer:<br />
Postleitzahl, Ort:<br />
Datum, Unterschrift:<br />
E-Mail-Adresse:<br />
w w w . t e r r a - g r i s c h u n a . c h
www.rhb.ch/via<br />
Via Albula/Bernina<br />
Wandern entlang der UNESCO Welterbestrecke<br />
Staunen über Natur und Technik auf dem neuen Fernwanderweg Via Albula / Bernina.<br />
Die Angebote beinhalten <strong>Bahn</strong>- und Gepäcktransfers.<br />
Der Wanderführer Via Albula / Bernina ist im Rail Shop erhältlich.<br />
www.rhb.ch/railshop<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> AG<br />
<strong>Bahn</strong>hofstrasse 25<br />
CH-7002 Chur<br />
Tel +41 (0)81 288 65 65<br />
Fax +41 (0)81 288 61 05<br />
railservice@rhb.ch