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Nr. 3 - Rhätische Bahn

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<strong>Nr</strong>. 3 / September 2010<br />

InfoRetica<br />

Mitarbeiterzeitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

Periodico della Ferrovia retica<br />

Periodica da la Viafier retica<br />

Auf ins nächste Jahrhundert!


2<br />

In dieser Ausgabe<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Editorial/Editoriale<br />

Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

La Voce della Direzione<br />

122. Generalversammlung der RhB<br />

Interview mit Ivo Hutter und Martin Sturzenegger<br />

100 Jahre Berninalinie – Sommerevent Valposchiavo<br />

100 Jahre Berninalinie – Voluntari<br />

100 Jahre Berninalinie – Geburtstagsfahrt<br />

Aussenstellen der RhB<br />

Bernina Express Bus – das rote Postauto<br />

Buch und Film zum Berninabahn-Jubiläum<br />

Buchvernissage Via Albula/Bernina<br />

Besuch Indische Delegation<br />

Besuch Hakone Delegation<br />

Inframation<br />

Murgang Montebello<br />

Neue Unterhaltshalle<br />

Bluehope<br />

Achtung Gefahren(gut)<br />

GUZO Samedan<br />

Medienbahn<br />

Rollende Zeitzeugen<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

login – Weiterbildung 2<br />

login – LAF 2010<br />

Charterwagen<br />

Neues in Kürze<br />

Mitarbeiteranlass Chur/Surselva<br />

Infoabend in Diavolezza<br />

Lehrzeit auf dem <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />

HCD Roadshow<br />

Time out auf Rädern – Teil 3<br />

Calanda Broncos<br />

Extrafahrt der Oberstufe Pontresina<br />

Personalchronik<br />

RhB In-Team<br />

Wortspiel<br />

BGM<br />

Herausgeber: Geschäftsleitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

7002 Chur<br />

Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch<br />

Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />

Frontbild: 100 Jahre Berninalinie – Würdige Geburtstagsfahrt<br />

Bild Jürgen Bögelsbacher<br />

Nächster Redaktionsschluss: 12. November 2010<br />

Auflage: 3 100 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />

© RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

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Editorial/Editoriale<br />

Von Walter Frei<br />

Vorausschauen<br />

Liebe Mitarbeitende<br />

Wie beim Gefangenenchor von Giuseppe Verdi. Da spielt<br />

zuerst die Geige ganz leise bevor dann die Pauken und<br />

Trompeten zu hören sind und der ganze Chor einstimmt.<br />

Es ist das Zusammenspiel, das passen muss. Genau wie<br />

bei uns. Erst müssen die Wagen gewaschen werden,<br />

dann jeder Wagen zur rechten Zeit am richtigen Ort sein<br />

und dann erst kann der Zug seine Fahrt aufnehmen.<br />

Aber bitte mit Leuten aus der Umgebung, dem Zubringer<br />

von Busunternehmen und dem Anschluss ans schweizerische<br />

Netz. Und im Zug muss sich der Reisende ganz<br />

wohl fühlen, wie beim grossen Konzert. Er muss sich<br />

vom Sitz erheben, wenn er den Lago Bianco befährt und<br />

dann kommt die Aussage direkt und ehrlich: «Das ist ja<br />

himmlisch».<br />

Die Jubiläums-Schauplätze 1, 2 und 3 haben ihre Wirkung<br />

gezeigt. Nun haben wir noch den vierten Schauplatz<br />

im Engadin vor uns. Ein Platz, wo man auch schauen<br />

kann! Sei es auf die Modellanlagen, die grosse Fahrzeugschau,<br />

den Wanderweg mit Bundesrätin Eveline Widmer-<br />

Schlumpf und vieles mehr. Und dann haben wir im Winter<br />

noch die Ablösung von unserem CEO. Vorausschauen.<br />

Ja sogar das «SF bi de Lüt» war im Kanton. Mit den Themen<br />

«Steinbock, <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> und Föhn» mussten<br />

die Verantwortlichen spielen. A propos «Steinbockstarke<br />

<strong>Bahn</strong>erlebnisse». Die kommen von mir. Nur das Titelbild<br />

war damals noch nicht so perfekt. Vorausschauen hat<br />

sich gelohnt.<br />

Nun denke ich aber zurück. Auf 22 Jahre RhB und vieles<br />

mehr. Infolge längerer Krankheit werde ich jetzt etwas<br />

früher pensioniert. Das veranlasst mich, zu danken, all<br />

jenen, die mir mit Wohlwollen und Weitblick das Leben<br />

versüssten. Die mit «Vorausschauen» auf die nächsten<br />

Grossereignisse mithelfen, dass es der <strong>Bahn</strong> gut, besser,<br />

formidabel gehen wird.<br />

Herzlichst<br />

Walter Frei<br />

Guardare avanti<br />

Gentili collaboratrici, cari collaboratori<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Come per il coro dei prigionieri di Giuseppe Verdi:<br />

dapprima risuona il violino, sottovoce, subito rinfrancato<br />

da timpani e trombe, per far infine da cornice<br />

all’attacco del coro. Quel che conta, in definitiva, è<br />

l’armonia dell’insieme. Proprio come da noi. Innanzitutto<br />

bisogna pulire i vagoni, poi collocare ogni carrozza<br />

al posto giusto, nel momento previsto, e solo a questo<br />

punto il treno può iniziare la corsa. Ma con gente del<br />

luogo, per cortesia, e il traffico affluente delle imprese<br />

di bus e la coincidenza alla rete svizzera. E in carrozza il<br />

viaggiatore deve sentirsi perfettamente a proprio agio,<br />

come durante un grande concerto, alzarsi dal proprio<br />

posto non appena scorge il Lago Bianco, e uscirsene<br />

spontaneamente con un: «mah… è semplicemente magnifico!».<br />

Gli spazi numero 1, 2 e 3 consacrati al Giubileo hanno<br />

prodotto gli effetti sperati. Non ci resta che attendere il<br />

quarto evento previsto in Engadina. Un palcoscenico da<br />

cui poter anche osservare! L’impianto di modellistica,<br />

l’imponente mostra di veicoli, il percorso escursionistico<br />

in compagnia della Consigliera federale, onorevole signora<br />

Eveline Widmer-Schlumpf, per citare solo alcuni<br />

esempi. E arrivato l’inverno ci attende il passaggio del<br />

testimone del nostro CEO. Guardare avanti.<br />

Addirittura la trasmissione televisiva «SF bi dä Lüt» ha<br />

fatto tappa nel nostro cantone. I responsabili hanno<br />

dovuto cimentarsi con «stambecchi, Ferrovia retica e favonio».<br />

A proposito di «dove osano gli stambecchi»: è<br />

farina del mio sacco. Soltanto l’immagine di copertina<br />

non era ancora del tutto perfetta. Guardare avanti è valso<br />

la pena.<br />

Ora però volgo lo sguardo al passato. A 22 anni di FR e a<br />

molto altro ancora. In seguito ad una lunga malattia<br />

andrò anticipatamente in pensione. E colgo l’occasione<br />

per ringraziare tutti coloro che con compiacenza e lungimiranza<br />

mi hanno addolcito la vita. Che «guardando<br />

avanti» contribuiranno a realizzare i prossimi grandi<br />

eventi, affinché la ferrovia stia bene, stia meglio, abbia<br />

un futuro davvero formidabile.<br />

Di tutto cuore<br />

Walter Frei<br />

3


4<br />

Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

Von Erwin Rutishauser<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Die letzten Wochen haben mich sehr bewegt. So Vieles<br />

ist geschehen; Positives, aber auch sehr Einschneidendes.<br />

Tief berührt hat mich das Unglück von Fiesch. Auch<br />

wenn wir nicht unmittelbar betroffen sind, steht das<br />

«wie kann so etwas passieren» im Raum. Ich spreche<br />

allen betroffenen Reisenden, aber auch den betroffenen<br />

MGB-Mitarbeitenden mein herzliches Mitgefühl<br />

aus. Ein solches Ereignis hinterlässt Spuren. Auch wir<br />

setzen uns damit auseinander. Gemeinsam wollen wir<br />

aber wieder vorwärts schauen.<br />

Das 100 Jahr Jubiläum der Berninalinie hat grosse (Sympathie-)<br />

Wellen geschlagen. Das Echo im In- und Ausland<br />

ist überwältigend und belegt, dass die RhB und ihr<br />

einzigartiges Streckennetz in der Schweiz, aber auch<br />

weit über die Landesgrenzen hinaus, auf grosse Bewunderung<br />

stossen. Hochkarätige Medien wie die Schweizer<br />

Illustrierte, der Tagesanzeiger oder SF DRS, RTR und RSI<br />

haben alleine in der Schweiz über die Jubiläumslinie<br />

berichtet. Aber auch im Ausland wurde die Botschaft<br />

aufgenommen. Wir dürfen stolz sein, dass Topmedien,<br />

wie eine Frankfurter Allgemeine, die Zeit, das Hamburger<br />

Abendblatt oder SWR, ARD und Deutschlandfunk<br />

oder in Italien RAI über die RhB berichten. Diese medialen<br />

Aufmerksamkeiten sind keine «Eintagsfliegen», diese<br />

Berichte sind nachhaltig für unsere RhB, aber auch<br />

für unseren Tourismuskanton Graubünden. Wir durften<br />

und dürfen viele Komplimente von Kunden, von der Politik,<br />

von der Öffentlichkeit entgegennehmen. Das ist<br />

nicht selbstverständlich. Doch eines zeigt es auf. Die<br />

Leistungen der RhB; ja, Ihre persönlichen Leistungen<br />

werden in hohem Masse anerkannt. Deshalb gehören<br />

die vielen Komplimente Ihnen und ich reiche die erhaltenen<br />

Blumen gerne mit Stolz und mit grosser Freude<br />

Ihnen, liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter weiter. Für<br />

Ihren grossen Einsatz danke ich Ihnen herzlich.<br />

Doch Erfolg verpflichtet. Und Erfolg muss dauernd erarbeitet<br />

werden: Nur wenn es uns gelingt, weiter gute<br />

Leistungen zu erbringen und Tag für Tag unsere Kunden<br />

zu verblüffen, können wir auch in der Zukunft erfolgreich<br />

sein. Stillstand ist Rückschritt - wir dürfen nicht<br />

stehen bleiben, sondern müssen uns weiterentwickeln<br />

und noch besser werden. Nur so können wir Massstäbe<br />

setzen!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in wenigen Monaten<br />

werde ich meine Tätigkeit bei der «schönsten<br />

Eisenbahn der Welt» beenden. Ich schätze es sehr, dass<br />

der Verwaltungsrat rasch meinen Nachfolger gewählt<br />

hat. Kontinuität und Klarheit sind wichtig. Ich heisse<br />

Hans Amacker heute schon herzlich willkommen im<br />

Kreis der RhB-Familie! Doch ich freue mich auch sehr<br />

auf die letzte sicher intensive Zeit. Wichtige Entscheide<br />

stehen noch an, denken wir nur an die Beschaffung der<br />

Gliederzüge für die Albulalinie, an das neue Reservationssystem<br />

und an die vielen Investitionsprojekte. Das<br />

Wichtigste ist jedoch, dass wir Tag für Tag eine Topleistung<br />

für unsere Kundschaft erbringen. Die Gewissheit,<br />

weiterhin auf Ihre Unterstützung und damit auf die<br />

sprichwörtliche RhB-Mannschaftsleistung zählen zu<br />

dürfen, tut gut!<br />

Herzlich Ihr<br />

Erwin Rutishauser


La voce dalla Direzione<br />

Erwin Rutishauser<br />

Allegra, gentili collaboratrici e stimati collaboratori<br />

Nelle ultime settimane ho vissuto un’altalena di emozioni.<br />

Sono successe moltissime cose; positive, certo, ma<br />

anche incisive e drastiche.<br />

L’incidente di Fiesch mi ha scosso enormemente. Pur<br />

non essendo coinvolti direttamente, rimane nell’aria<br />

questo sgradevole interrogativo: «come è potuto accadere?».<br />

Mi sento di esprimere a tutti i viaggiatori presenti,<br />

ma anche ai collaboratori della MGB in servizio<br />

quel giorno, tutta la mia vicinanza. Un simile evento<br />

lascia il segno. E anche noi ci stiamo lavorando. Ma uniti<br />

vogliamo nuovamente poter guardare avanti.<br />

I festeggiamenti per i 100 anni della Linea del Bernina<br />

hanno innescato una valanga di reazioni di simpatia.<br />

L’eco positiva sia in Svizzera che all’estero dimostra<br />

quanto la FR e la sua incomparabile rete sul territorio<br />

elvetico, ma anche al di là della frontiera, suscitino ammirazione.<br />

Media di grande caratura come la Schweizer<br />

Illustrierte, il Tagesanzeiger o le reti SF DRS, RTR e RSI<br />

hanno consacrato diversi servizi al Giubileo della linea<br />

in Svizzera, ma la notizia ha varcato anche i confini nazionali.<br />

Possiamo andare estremamente fieri che testate<br />

di punta come una Frankfurter Allgemeine, die Zeit,<br />

l‘Hamburger Abendblatt oppure le emittenti SWR, ARD e<br />

Deutschlandfunk, o ancora in Italia la RAI, abbiano dato<br />

spazio alla RhB. Questa attenzione mediatica non è un<br />

«fuoco di paglia», i servizi lasceranno un’impronta duratura<br />

sia per la FR, sia per il nostro Cantone dei Grigioni,<br />

da sempre votato al turismo. Abbiamo avuto il piacere<br />

e tuttora riceviamo svariati complimenti da parte di<br />

clienti, esponenti del mondo politico e dall’opinione<br />

pubblica. Non è affatto cosa ovvia. Ma il motivo c’è. I<br />

servizi della FR; anzi, le vostre prestazioni individuali<br />

sono lodate in grande stile. Ed è per questo che ho<br />

l’onore e l’immenso piacere di trasmettervi i riconosci-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

menti e lo stupendo bouquet, gentili collaboratrici e cari<br />

collaboratori, perché è a voi che sono rivolti. Vi ringrazio<br />

di cuore per la grande dedizione profusa.<br />

Il successo è però anche un impegno. E va riconquistato<br />

giorno per giorno: soltanto se saremo in grado di confermare<br />

le nostre buone prestazioni anche in futuro stupendo<br />

costantemente la nostra clientela avremo la certezza<br />

di aver fatto centro. La stasi è regresso: non<br />

possiamo permetterci di dormire sugli allori. Dobbiamo<br />

invece evolvere e progredire per migliorarci ulteriormente.<br />

Solo così potremo fungere da benchmark!<br />

Gentili collaboratrici e stimati collaboratori, fra pochi<br />

mesi la mia attività presso la «ferrovia più bella del<br />

mondo» giungerà al capolinea. Apprezzo molto che il<br />

Consiglio di amministrazione abbia celermente eletto il<br />

mio successore. La continuità e la chiarezza sono elementi<br />

importanti. Do pertanto sin d’ora un caloroso<br />

benvenuto ad Hans Amacker in seno alla famiglia della<br />

FR! E mi appresto con gioia ad affrontare l’ultima tappa,<br />

sicuramente intensa, del mio operato. Decisioni importanti<br />

mi attendono; pensiamo all’acquisto dei convogli<br />

articolati per la linea dell’Albula, al nuovo sistema di<br />

prenotazione e ai diversi progetti d’investimento.<br />

L’importante, tuttavia, è fornire giorno per giorno prestazioni<br />

eccellenti a favore della nostra clientela. La persuasione<br />

di poter contare anche in futuro sul vostro apporto<br />

e sulla proverbiale performance collettiva della<br />

RhB è un vero toccasana!<br />

Di cuore, vostro<br />

Erwin Rutishauser<br />

5


Grusswort von VR-Präsident<br />

Hans-Jürg Spillmann<br />

6<br />

122. Generalversammlung der RhB<br />

Von Peider Härtli - Auszug aus der Rede von VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann<br />

vom 18. Juni 2010 in Poschiavo<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Gentili signore, egregi signori,<br />

Azionisti e ospiti della Ferrovia retica<br />

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre<br />

Sehr verehrte Damen und Herren<br />

Preziadas dunnas e preziai signurs<br />

Stimai acziunaris ed amitgs dalla Viafier retica<br />

Zur heutigen 122. Generalversammlung der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> in Poschiavo darf ich Sie, sehr verehrte Aktionärinnen<br />

und Aktionäre, sehr geschätzte Gäste, im Namen<br />

des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung herzlich<br />

begrüssen und freundlich willkommen heissen.<br />

Seit vielen Jahren pflegt die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> die gute<br />

Tradition, ihre jährliche Generalversammlung abwechslungsweise<br />

an einem Ort entlang ihres 384 Kilometer<br />

langen Streckennetzes durchzuführen. Damit sind wir -<br />

sprichwörtlich - immer gut gefahren. Denn bereits die<br />

Anfahrt zur Generalversammlung durch die einzigartige<br />

Bündner Landschaft bedeutet jedes Mal ein gelungener<br />

Auftakt zum RhB-Jahresanlass. In aller Regel werden da<br />

bereits in aufgeräumter Stimmung neue Kontakte geknüpft,<br />

bestehende Kontakte angeregt gepflegt. Dass<br />

auf der heutigen Fahrt über die Bernina die Gespräche<br />

gelegentlich ins Stocken geraten sein könnten, liegt mit<br />

Sicherheit nicht an Ihrem Gesprächspartner oder an der<br />

dünnen Hochgebirgsluft. Die «Schuldigen» für die zwischenzeitliche<br />

Sprachlosigkeit heissen Morteratsch, Lej<br />

Pitschen, Lej Nair, Lago Bianco, Piz Cambrena, Piz Palü,<br />

Cavaglia, Caderas oder Cavagliasco. Sündenböcke für<br />

Konversationsunterbrüche für Besucher aus Triano sind<br />

ebenfalls schnell ausgemacht: Kreisviadukt von Brusio,<br />

Miralago, Lago di Poschiavo. Damit, sehr verehrte Anwesende<br />

bin ich bereits inmitten meiner Erklärung, warum<br />

wir als Ort der diesjährigen Generalversammlung Po-<br />

v.l.n.r. Vize-Präsident Heinz Dudli, die neu gewählten<br />

VR-Mitglieder Andreas Thöny und Paul Blumenthal mit<br />

VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann. In Abwesenheit<br />

gewählt wurde Tarzisius Caviezel.<br />

schiavo gewählt haben. Wobei - und das darf ich betonen<br />

- schwer ist uns die Wahl nicht gefallen. Und bei<br />

dieser Gelegenheit danke ich für den überaus freundlichen<br />

Empfang und das Gastrecht hier in Poschiavo!<br />

Änderung im Vorsitz der Geschäftsleitung<br />

Ende Jahr scheidet Erwin Rutishauser<br />

(Bild 1) aus der Geschäftsleitung<br />

aus. Der Verwaltungsrat<br />

hat in der<br />

Zwischenzeit Hans Amacker<br />

(Bild 2) als Nachfolger gewählt.<br />

Seine Wahl haben wir intern<br />

über Intranet kommuniziert.<br />

Extern haben alle wichtigen<br />

Zeitungen in Graubünden, sowie<br />

verschiedene Fachmedien<br />

über die Wahl von Hans<br />

Amacker berichtet. Herr<br />

Amacker wird seine Stelle als<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

per 1. Februar 2011 antreten.<br />

Ab 1. Januar 2011 bis<br />

zu seinem Stellenantritt wird<br />

Silvio Briccola (Bild3) der Geschäftsleitung<br />

a.i. vorstehen.<br />

Erwin Rutishauser wird in der<br />

InfoRetica 4/2010 seine letzten<br />

offiziellen Worte an die<br />

Mitarbeitenden richten. Für<br />

die Ausgabe 1/2011 der Info-<br />

Retica planen wir ein Interview<br />

mit dem neuen VGL.<br />

Grusswort von Podesta Tino Zanetti<br />

1<br />

2<br />

3


100 Jahre Berninalinie bedeutet auch 100 Jahre Zusammenleben<br />

der Valposchiavo mit der Berninabahn und<br />

umgekehrt. 100 Jahre Berninalinie bedeutet auch 100<br />

Jahre Entwicklung des wirtschaftlichen, kulturellen und<br />

touristischen Lebens in der Valposchiavo. Und 100 Jahre<br />

Berninalinie bedeutet auch 100 Jahre Entwicklung der<br />

<strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>.<br />

Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> hat während hundert Jahren grosse<br />

Sorge zur Berninalinie getragen und sie laufend gepflegt<br />

und in Stand gehalten. Alleine in den letzten Jahren hat<br />

die RhB in die Berninalinie über 100 Millionen Franken<br />

investiert.<br />

Damit signalisieren wir: Wir wollen das zweite Jahrhundert<br />

der Berninalinie - und damit deren Zukunft - fit<br />

und mit viel Zuversicht in Angriff nehmen. Damit signalisieren<br />

wir: Wir wollen auch in Zukunft ein seriöser und<br />

kompetenter Partner der Wirtschaft und des Tourismus<br />

im Valposchiavo und in der Valtellina sein. Und wir signalisieren:<br />

Wir wollen auch in Zukunft ein guter, professioneller<br />

Arbeitgeber mit spannenden Perspektiven für<br />

unsere Mitarbeitenden in der Valposchiavo sein.<br />

Ich freue mich auch über die Anwesenheit des Verwaltungsrates,<br />

des Konsultativrates sowie der Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung mit Erwin Rutishauser an der Spitze.<br />

Und ich benütze gerne jetzt und hier die Gelegenheit,<br />

unserer operativen Leitung und ihrer Mannschaft<br />

für die hervorragende Arbeit im Geschäfts- und im laufenden<br />

Jahr zu danken. Ihnen ist es gelungen – in einem<br />

nicht immer einfachen Umfeld – aus 1’348 Mitarbeitenden<br />

eine Mannschaft zu bilden, die die <strong>Rhätische</strong><br />

<strong>Bahn</strong> in die Zukunft führt. Denn dank einer starken<br />

Mannschaftsleistung ist unsere <strong>Bahn</strong> auf Kurs!<br />

v.l.n.r. Andreas Züllig, Präsident hotelleriesuisse<br />

G raubünden, Silvio Fasciati, alt Direktor RhB, Erwin<br />

Rutishauser, VGL RhB mit Ehefrau Linda<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

«…Dank an die Mitarbeitenden für das<br />

grosse Engagement»<br />

Nach der Begrüssung der anwesenden Persönlichkeiten<br />

aus dem Kanton und dem Bund, verbunden mit dem<br />

Dank für die mehrfach zum Ausdruck gebrachte Unterstützung,<br />

übergab VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann<br />

das Wort an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Erwin<br />

Rutishauser. Dieser legte die derzeitige Geschäftslage<br />

des laufenden Jahres dar und betonte, dass «die Erreichung<br />

der Ergebnisziele immer noch möglich» sei,<br />

obschon eine Prognose zu den wichtigen Faktoren Wirtschaft,<br />

Wetter und Währung auch im laufenden Jahr<br />

schwierig sei. Als markanten Meilenstein bezeichnete er<br />

die laufende Inbetriebnahme der 15 Zweispannungstriebzüge<br />

sowie die bestellten fünf Triebzüge für den Agglomerationsverkehr.<br />

Als eine der wichtigsten Herausforderungen<br />

für die RhB unterstrich er die Substanzerhaltung<br />

im Infrastrukturbereich sowie den Neubau des Albulatunnels.<br />

Der geplante SBB-Halbstundentakt zwischen<br />

Zürich und Chur ab ca. 2014 wird auch bei der RhB im<br />

Bereich Infrastruktur Auswirkungen haben. Erwin Rutishauser<br />

dankte dem Verwaltungsrat für die Zusammenarbeit<br />

und Unterstützung. Allen RhB-Mitarbeitenden<br />

dankte er für die «gute und mit hohem Engagement erbrachte<br />

Arbeit, Tag für Tag und bei jedem Wetter!»<br />

Wahl von drei neuen Verwaltungsräten<br />

Anlässlich der Generalversammlung wurden drei neue<br />

Verwaltungsräte für die ausscheidenden Mitglieder Duri<br />

Bezzola, Georg Weber und Eva Brechtbühl gewählt.<br />

Hans-Jürg Spillmann bedankte sich bei den langjährigen<br />

VR-Mitgliedern für die stets angenehme, kritische, kompetente<br />

und sachorientierte Zusammenarbeit. Die neu<br />

vorgeschlagenen VR-Mitglieder Paul Blumenthal, Tarzisius<br />

Caviezel und Andreas Thöny wurden zusammen mit<br />

den bestehenden Herren Stefan Engler, Benno Burtscher,<br />

Heinz Dudli und Hans-Jürg Spillmann per Akklamation<br />

gewählt.<br />

Am Rande der GV fand die Buchvernissage Abenteuer<br />

Berninabahn statt, v.l.n.r. Renato Mengotti, Gian Brüngger,<br />

Regierungsrat Stefan Engler und Tibert Keller<br />

7


8<br />

«Die Mitarbeitenden sind unsere Visitenkarten»<br />

Von Peider Härtli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Der Verwaltungsrat der RhB wählte Martin Sturzenegger<br />

zum Leiter Vertrieb und Marketing sowie Ivo Hutter zum<br />

Leiter Rollmaterial.<br />

Martin Sturzenegger hat am 1. April 2010 die vakante<br />

Stelle des Leiters Vertrieb und Marketing übernommen.<br />

Martin Sturzenegger ist 37-jährig, verheiratet und Vater<br />

von einem Kind. Er schloss die Hochschule für Wirtschaft<br />

Zürich HWZ als Betriebsökonom FH ab und absolviert ein<br />

MBA an der University of Manchester. Seit 2002 war er<br />

bei den SBB in der Division Personenverkehr tätig. Als<br />

Leiter E-Projects und Leiter Kompetenzzentrum E-Business<br />

verantwortete er verschiedene strategische Projekte<br />

mit enger Vernetzung zu anderen europäischen <strong>Bahn</strong>en<br />

und internationalen Tourismusorganisationen. Zuletzt<br />

hat er die Strategie Marketing und Vertrieb des Personenverkehrs<br />

neu entwickelt und implementiert.<br />

Ivo Hutter begann im Frühling die Nachfolge des auf<br />

Ende Mai 2010 in den wohlverdienten Ruhestand getretenen<br />

Johann Georg Bühler. Ivo Hutter ist 42-jährig,<br />

verheiratet, Vater von zwei Kindern und wohnhaft in<br />

Trimmis. Er schloss am Neu-Technikum Buchs als Ingenieur<br />

HTL der Richtung Feinwerktechnik ab und absolvierte<br />

das Nachdiplomstudium als Betriebswirtschaftsingenieur<br />

an der Ingenieurschule HTL Chur. Während<br />

über 15 Jahren war Ivo Hutter bei der EMS CHEMIE AG in<br />

verschiedenen verantwortungsvollen Funktionen tätig.<br />

In seiner letzten Funktion führte er als Leiter die Produktion<br />

der Betriebe Polymerisation und Compoundierung<br />

mit rund 150 Mitarbeitenden. 2008 wechselte er<br />

als Fertigungsleiter Schweiz in die Firma Wittenstein AG<br />

in Grüsch.<br />

Nachdem die zwei neuen GL-Mitglieder nun bereits einige<br />

Zeit «RhB-Luft» geschnuppert haben, wurden sie<br />

von der Redaktion zu den ersten Eindrücken über ihr<br />

Ivo Hutter<br />

neues berufliches Umfeld, zu Ideen, Visionen, aber auch<br />

zu ganz persönlichen Ansichten und Anliegen befragt.<br />

Redaktion: Wir haben euch eben auf einer gemeinsamen<br />

Bike-Tour angetroffen. Zufall? Manifestiert ihr<br />

dabei die Bike-Fraktion in der GL?<br />

Martin Sturzenegger (MS): Pure Berechnung: Zusammen<br />

mit meinem Führungsteam werde ich diese Strecke im<br />

September befahren und wollte unter kompetenter<br />

Führung den Trail abfahren. Nicht zuletzt kann man sich<br />

hier auch mal von Kollege zu Kollege und ohne Traktandennummern<br />

unterhalten.<br />

Ivo Hutter (IH): Kein Zufall! Ich sehe es als Teil meiner<br />

Aufgabe, «Unterländern» unseren wunderschönen Kanton<br />

auf verschiedene Arten näher zu bringen. Zudem<br />

lassen sich schwierige und heikle Themen auf einer<br />

Bike-Tour einfacher bereinigen als im Sitzungszimmer.<br />

Wir schlagen heute also zwei Fliegen auf einen Streich!<br />

Welches Bild von unserer <strong>Bahn</strong> hattet ihr vor dem<br />

Übertritt in die RhB? Oder anders ausgedrückt: Wie ist<br />

das Image der RhB bei der breiten Öffentlichkeit?<br />

IH: Spektakulär, klein, gemütlich und sympathisch.<br />

MS: Meine Sicht ist hier etwas durch die SBB-Brille gefärbt:<br />

Neben der dominanten (grossen) Bundesbahn<br />

wird die RhB als der Impulsgeber in der KTU-Landschaft<br />

wahrgenommen. Interessanterweise ist die Bildwirkung<br />

im Tourismus fast stärker als bei der SBB – fast in jeder<br />

Broschüre von Schweiz Tourismus wird die rote <strong>Bahn</strong> gezeigt.<br />

… und nun nach einigen Wochen als Bereichsleiter<br />

Vertrieb/Marketing bzw. Rollmaterial: Welchen<br />

Eindruck macht die RhB als Unternehmen auf euch?<br />

Entspricht die «wirkliche» RhB euren Vorstellungen?<br />

MS: Eine sehr hohe Kompetenz in konzeptionellen Arbeiten<br />

sowie Management by Objectives hat mich positiv


überrascht: Mit relativ wenig Personal werden breit Projekte<br />

und Innovationen vorangetrieben. Zudem begeistert<br />

mich die Einbettung in den Tourismus, da dies den<br />

Kundenfokus und Servicegedanken positiv beeinflusst.<br />

IH: Die RhB ist viel moderner als von Aussen ersichtlich.<br />

Zudem sind die Strukturen und Abläufe weniger festgefahren<br />

als befürchtet.<br />

Habt ihr eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bereits näher kennen gelernt? Ist es für den Chef<br />

überhaupt wichtig, Kontakt zur Basis zu pflegen?<br />

IH: Die Mitarbeitenden sind zentral – sie sind das Blut<br />

des Unternehmens! Deshalb ist mir der tägliche Kontakt<br />

zu den Mitarbeitenden, auch aus anderen Geschäftsbereichen,<br />

sehr wichtig. Nur so kann man den Puls und<br />

das Befinden der Basis spüren.<br />

MS: Da schliesse ich mich gerne Ivo an: Die Mitarbeitenden<br />

sind unsere Visitenkarte und prägen das Erlebnis<br />

der Reisenden entscheidend. Daher habe ich die meisten<br />

<strong>Bahn</strong>höfe besucht und mit vielen Mitarbeitenden<br />

vor Ort, im Zug oder im Gang (oder joggend mit dem<br />

Redaktor, die Redaktion …) Gespräche geführt. Zudem<br />

findet bei mir alle zwei Wochen eine «Kafi-Runde»<br />

statt, immer von 07.30 bis 08.30 Uhr für alle Mitarbeitenden<br />

mit Zeit und Lust.<br />

Zu euren Bereichen. Ivo Hutter: Die erste Etappe der<br />

Auslieferung der neuen Triebzüge läuft wie geplant,<br />

die zweite Etappe der Agglomerations-Triebzüge ist<br />

im Bau und die Bestellung der dritten Etappe erfolgt<br />

demnächst. Eigentlich eine komfortable Situation für<br />

die nähere Zukunft. Grund, um sich zurückzulehnen?<br />

Oder wo siehst du Handlungsbedarf in deinem<br />

Bereich, bzw. welches sind die mittelfristigen<br />

Herausforderungen beim Rollmaterial?<br />

IH: Mit der Umsetzung der ersten drei Etappen des Flottenkonzeptes<br />

ist ein bedeutender Schritt zur Moderni-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

sierung und Komfortsteigerung unseres Rollmaterials<br />

getan. Doch weitere wichtige Projekte wie Retica 30,<br />

Etappe 4 des Flottenkonzeptes, Refitprogramme, Beschaffung<br />

von Diesel- und Rangierlokomotiven, die<br />

vollständige Umsetzung des BehiG etc. stehen unmittelbar<br />

vor der Türe. Langweilig wird es uns also nicht!<br />

Und im Bereich Drittmarktgeschäft? Da hat sich die<br />

RhB im Bereich Rollmaterial einen hervorragenden<br />

Ruf erarbeitet. Sind da grosse Würfe zu erwarten?<br />

IH: In den letzten Jahren haben wir auch viel in die<br />

Werkstattinfrastruktur investiert. So haben wir beispielsweise<br />

im Frühjahr in der Malerei eine neue<br />

Lackier anlage in Betrieb genommen. Nun gilt es diese<br />

Infrastruktur auch gewinnbringend einzusetzen. Drittmarktaufträge<br />

sind sowohl für die Kostendeckung wichtig,<br />

als auch als Massstab für unsere Wirtschaftlichkeit.<br />

Hier sind einige viel versprechende Ansätze vorhanden,<br />

so können wir derzeit sechs Wagenkasten für einen<br />

gros sen Schienenfahrzeugbauer lackieren. Im Weiteren<br />

sind verschiedene Drittmarktaufträge in der Angebotsphase.<br />

Die RhB ist – im Gegensatz zur SBB – eine klassische<br />

Touristenbahn. Als ehemaliges SBB-Kadermitglied in<br />

der Division Personenverkehr: Martin Sturzenegger,<br />

wo kann die RhB von der «grossen Schwester» SBB<br />

lernen? Sind die beiden <strong>Bahn</strong>en überhaupt vergleichbar?<br />

MS: Die <strong>Bahn</strong>en sind insofern vergleichbar, als dass gewisse<br />

Grundsätze im <strong>Bahn</strong>betrieb gleiche Gültigkeit haben:<br />

Der grösste Hebel zur Ertragssteigerung bilden Angebotsausbauten<br />

(vgl. Neubaustrecke Zürich–Bern oder<br />

Lötschbergtunnel). Das Rollmaterial sowie die Infrastruktur<br />

müssen diese Entwicklungen ermöglichen und<br />

den Kunden eine qualitativ hochwertige Basisdienstleistung<br />

bieten (Pünktlichkeit, Sicherheit, Sauberkeit).<br />

Martin Sturzenegger<br />

9


10<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Dazu kommt bei der RhB noch der «Begeisterungs-Faktor»:<br />

Im Gegensatz zur SBB erwarten viele Kunden bei<br />

uns ein Erlebnis mit <strong>Bahn</strong>, Natur und Betreuung – womit<br />

wir wieder beim Personal sind, was bei der RhB entsprechend<br />

noch mehr Gewicht im Service erhält als bei<br />

der SBB.<br />

Du verantwortest den einzigen Bereich, welcher «im<br />

grossen Stil» Einnahmen generiert (2009: Personenverkehr<br />

und Autoverlad: 104 Millionen Franken, die<br />

Redaktion). Siehst du da noch Potenzial, oder anders<br />

ausgedrückt: Wo siehst du Handlungsbedarf, wo wirst<br />

du konkret ansetzen?<br />

MS: Wie vorhin ausgeführt sehe ich einen zentralen Hebel<br />

im Angebotsausbau (Retica30) sowie der Flottenerneuerung.<br />

Zudem müssen wir in der Produktepositionierung<br />

klarer werden und den Kunden für jedes<br />

Produkt (Express-Züge, Regionalverkehr, S-<strong>Bahn</strong>) eine<br />

adäquate Dienstleistung anbieten. Auch werden wir mit<br />

dem neuen Reservationssystem die Basis erhalten, um<br />

in der Preisbildung, bzw. der Auslastungssteuerung<br />

einen Schritt vorwärts zu machen. Nicht zuletzt richten<br />

wir die bereits ausgezeichnete Marketing-Kommunikation<br />

noch stärker auf die «E-Kanäle» Web und Mobile<br />

aus – hier folgt mit der UNESCO Welterbe iPhone App ein<br />

erster Mosaikstein.<br />

Im Jahresrhythmus hat die RhB in den letzten Jahren<br />

gefeiert: verschiedene Jubiläen, Relaunch des Glacier<br />

Express, UNESCO Welterbestatus Albula/Bernina,<br />

Rollout der neuen Zweispannungstriebzüge … Diese<br />

Events haben weltweite mediale Resonanz erfahren.<br />

In den nächsten Jahren werden wir bezüglich Feiern<br />

«kleinere Brötchen» backen. Zeit also, sich auf den<br />

Lorbeeren auszuruhen?<br />

MS: Ganz und gar nicht: Gerade diese Absenz von gesetzten<br />

Themen ermöglicht es uns, neue, eigene Inhalte<br />

zu platzieren. Dabei haben wir für die Jahre 2011 bis<br />

2015 in jedem Jahr Themenschwerpunkte gesetzt, in<br />

Anlehnung an Schweiz Tourismus und Graubündenferien,<br />

und wir werden zusammen mit touristischen Partnern<br />

ein Feuerwerk für unsere Kunden zünden!<br />

IH: Wir werden auch in den nächsten Jahren Gelegenheit<br />

haben, den Medien neues, spektakuläres Rollmaterial<br />

zu präsentieren. Ich denke dabei an die neuen<br />

Schneeräumfahrzeuge, die leistungsstarken Diesellokomotiven<br />

und – hoffentlich – die neuen Albula-Gliederzüge.<br />

Eine eher philosophische Frage: Es gibt in der Schweiz<br />

viele interessante, schöne und auch bekannte<br />

tou ristische <strong>Bahn</strong>en. Was hat die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>, was<br />

andere <strong>Bahn</strong>en nicht haben?<br />

IH: Eine Kombination aus spektakulärer Bauingenieurkunst,<br />

Tradition und einmaliger Landschaft: Die RhB<br />

fährt nicht durch die Landschaft, sie gehört zur Landschaft!<br />

MS: Hier möchte ich auch als erstes auf das UNESCO Welterbe<br />

verweisen: Wir sind eine von drei <strong>Bahn</strong>en in der<br />

ganzen Welt, die diese hohe Auszeichnung erhalten haben.<br />

Daneben bin ich überzeugt, dass hier auch der<br />

«Spirit» aller Mitarbeitenden etwas Besonderes zu sein<br />

seinen Teil beiträgt – wir sind Fans unseres Produktes<br />

und lassen unsere Freunde, Bekannte und Kunden dies<br />

auch spüren.<br />

Zum Schluss noch eine ganz persönliche Frage: Als<br />

Geschäftsbereichsleiter führt ihr viele Mitarbeitende<br />

und besitzt bestimmt viele Stärken. Welches sind aber<br />

eure Schwächen?<br />

IH: Mein (fehlendes) 10-Fingersystem, der schlechte<br />

Schwimmstil und und und …<br />

MS: Die Balance «gutes Essen lieben und sportlich Betätigen»<br />

kommt öfters unter die Räder und Ivo hängt<br />

mich mit dem Bike noch grausam ab am Bernina – we’ll<br />

see …


100 Jahre Berninalinie – Grosser Publikumsaufmarsch<br />

Text von Simon Rageth, Bilder von Andy Mettler und Christoph Sonderegger<br />

Am Wochenende vom 18.–20. Juni 2010 fand das<br />

Hauptfest der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zum runden Geburtstag<br />

der «Fest- und Jubiläumsbahn» in der Valposchiavo sowie<br />

auf dem Ospizio Bernina statt. Am Freitagabend fiel<br />

in feierlichem Rahmen unter Anwesenheit von Bundespräsidentin<br />

Doris Leuthard der Startschuss. Trotz durchzogenem<br />

Wetter kamen am Samstag und Sonntag gegen<br />

15 000 Gäste in die Valposchiavo.<br />

Feierliche Gala am Freitagabend<br />

Nach der Generalversammlung der RhB in Poschiavo fiel<br />

am Freitagabend beim Kreisviadukt Brusio der Startschuss<br />

zu den Feierlichkeiten unter Anwesenheit von<br />

Bundespräsidentin Doris Leuthard, dem italienischen<br />

«Vice-Ministro delle Infrastrutture e di trasporti» Roberto<br />

Castelli sowie insgesamt 250 Persönlichkeiten aus Politik,<br />

Wirtschaft und Tourismus. Eröffnet wurde auch das<br />

rote Bernina-Labyrinth im Kreisviadukt. Bernina-Wissen<br />

ist hier der Schlüssel zum Ziel, denn nur wer die richtigen<br />

Antworten weiss, findet den richtigen Weg zum<br />

Ausgang.<br />

«Bernina Mondo – Natur- und Erlebniswelt»<br />

Am Samstag wurde zusammen mit 150 geladenen Gästen<br />

die «Bernina Mondo» eingeweiht. Direkt beim Perron<br />

Ospizio Bernina zeigen eindrückliche Bilder die tägliche<br />

Pionierarbeit an der Berninalinie. Vom Ospiz führt<br />

ein Fussweg hinauf zur Aussichtsplattform. Wind- und<br />

Wetterinstallationen lassen die Kräfte spielen. Auf dem<br />

Lago Bianco schwimmt zudem die sechs Meter hohe<br />

Skulptur «ARK SOUND» von Daniele Ligari. Erwin Rutishauser,<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung RhB, gab anlässlich<br />

der Einweihung bekannt: «Bernina Mondo<br />

sehen wir als Start zu einer «Erlebniswelt Bernina» und<br />

als Teil des neuen Weitwanderweges 33 Via Albula/Bernina.<br />

Mit Bernina Mondo wollen wir «Bernina» erlebbar<br />

machen – wir wollen mit unseren touristischen Part-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

nern, mit den Gemeinden und vielen Anbietern eine<br />

Attraktion für die ganze Region kreieren». All diese Attraktionen<br />

können bis Mitte Oktober besichtigt werden.<br />

Infos: www.mybernina.ch/expo<br />

Publikumsfest am Samstag und Sonntag<br />

Am Samstag und Sonntag waren die Tore schliesslich<br />

auch für das Publikum geöffnet. Trotz durchzogenem<br />

Wetter wurden gegen 15 000 Besucherinnen und Besucher<br />

auf den verschiedenen Festplätzen gezählt. Das<br />

Depot Poschiavo mit Modellbahnschau, Loksimulator,<br />

Kino und einer Rollmaterialausstellung zog viele <strong>Bahn</strong>begeisterte<br />

an. Gute Stimmung herrschte auch am<br />

Samstagabend in der Festarena im Kreisviadukt Brusio.<br />

Das Publikum erschien zahlreich und als Highlight sahen<br />

die Gäste eine Zug- und Lokparade mit Fahrzeugen aller<br />

Generationen. Die letzten Besucher blieben bis zwei Uhr<br />

morgens. Erwin Rutishauser war mit den Feierlichkeiten<br />

sehr zufrieden: «Dieses Fest hat eine grosse Resonanz<br />

ausgelöst. Viele Einheimische und Gäste aus dem In-<br />

und Ausland fanden den Weg in die Valposchiavo. Man<br />

spürt, dass die RhB grosse Begeisterung auszulösen<br />

vermag».<br />

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12<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

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14<br />

100 Jahre Berninalinie – Die heimlichen Stars<br />

von Marielène Froidevaux<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Ein einjähriges Jubiläumsfest und ein gewaltiger Kraftakt<br />

von Seiten unzähliger RhB-Mitarbeitenden geht in<br />

die letzte Runde. Die bisherigen Events zum 100-jährigen<br />

Bestehen der Berninalinie vollzogen sich mit Pauken<br />

und Trompeten über drei Viertel des Jahres hin. Ein<br />

solches Jubiläumsjahr braucht viel Einsatz, bringt rauchende<br />

Köpfe mit sich und einige Muskelpakete nach<br />

sich. Die Gesamtprojektleiterin, Vera Stiffler spricht im<br />

Interview über die heimlichen Stars: die Voluntari.<br />

Marielène Froidevaux: Vera, drei von vier grossen<br />

Events sind vorüber. Welche Eindrücke bleiben dir am<br />

stärksten in Erinnerung?<br />

Vera Stiffler: Der Aufwand für solch ein Jubiläumsjahr ist<br />

sehr gross. Seit dem Januar 2009 sind wir in verschiedenen<br />

Planungs- und Umsetzungsphasen. Ist der eine<br />

Event vorüber, geht’s gleich an die Arbeit des nächsten.<br />

Es ist aber fantastisch zu sehen, dass trotz vieler potenzieller<br />

Stolpersteine bis jetzt alles rund gelaufen ist.<br />

Es gab also noch keine grösseren Probleme?<br />

Zum Glück nicht. Und hoffentlich auch für den Rest des<br />

Jahres nicht. Natürlich gibt es immer wieder sogenannte<br />

«Feuerwehrübungen» und wir haben ja auch nur bedingt<br />

Erfahrungen einer Eventagentur. In Anbetracht<br />

dessen, meistern die RhB-Mitarbeitenden, welche alle<br />

neben dem Tagesgeschäft Zusatzarbeit bewältigen, dieses<br />

Projekt sehr gut.<br />

St.Moritz, Tirano, Poschiavo und bald schon der vierte<br />

Akt in Pontresina. Für all diese Events sind gewaltige<br />

Ressourcen notwendig. Wie werden diese gedeckt?<br />

Über die drei Events verteilt durften wir knapp 500 geladene<br />

Gäste und über hundert Medienschaffende begrüssen.<br />

Daneben besuchten uns über 20 000 Personen.<br />

Da ist schon einiges an Planung, Material, finanziellen<br />

und personellen Ressourcen notwendig. Ohne die gross-<br />

zügige Unterstützung unserer Partner, allen voran dem<br />

Kanton, den Sponsoren, Gemeinden und Destinationsmanagementorganisationen<br />

hätten wir dieses Jubiläum<br />

nicht gemeistert. Es ist schön, dass wir das ganze Jahr<br />

über mit so vielen motivierten Menschen zusammenarbeiten<br />

dürfen.<br />

«Die heimlichen Stars des Jubiläums<br />

sind für mich die RhB-Voluntari»<br />

Und die personellen Ressourcen vor Ort?<br />

Die heimlichen Stars des Jubiläums sind für mich die<br />

RhB-Voluntari. Also die Mitarbeitenden, welche seit<br />

dem ersten Event in St. Moritz immer wieder freiwillig<br />

die Ärmel hochkrempeln und mitanpacken. Über 300<br />

Voluntari sind in diesem Jahr unermüdlich im Einsatz.<br />

Ich bin begeistert von ihrer Motivation und der guten<br />

Stimmung, die sie an jeden Event mitbringen. Dies haben<br />

auch unsere Gäste gespürt und das ist für mich eines<br />

der schönsten Zeichen. Das Projektteam sowie auch<br />

die gesamte Geschäftsleitung freut dies natürlich sehr.<br />

Die Solidarität und die Identifizierung der RhB-Mitarbeitenden<br />

mit der Unternehmenskultur der RhB sowie<br />

mit diesem Jubiläumsjahr ist absolut sensationell. An<br />

diesem Punkt noch einmal im Namen aller Beteiligten<br />

ein grosses Dankeschön!<br />

Ihr freut euch aber doch auf die Ruhe nach diesem<br />

Jahr?<br />

Nun, die Ruhe kehrt nur für kurze Zeit ein. Ab 2012 folgen<br />

drei weitere 100 Jahr Jubiläen und natürlich dann<br />

im 2014 «125 Jahre <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>». Wir freuen uns<br />

schon jetzt auf die weiteren Feierlichkeiten. Mit Mitarbeitenden<br />

wie sie die RhB hat, sind wir für alles gewappnet.<br />

Die Erfahrungen aus diesem Jahr ebnen uns<br />

den Weg für die weiteren Events.


100 Jahre Berninalinie – Die Geburtstagsfahrt<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Christoph Sonderegger<br />

Zum Gedenken und zu Ehren der <strong>Bahn</strong>bauer<br />

Am Montag, 5. Juli 2010, feierte die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> gemeinsam<br />

mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Tourismus<br />

sowie Medienvertretern den Geburtstag der Berninalinie,<br />

welche am 5. Juli 1910, auf den Tag genau<br />

vor hundert Jahren, eröffnet wurde. Die Geburtstagsfahrt<br />

stand ganz im Zeichen der Ehre und dem Respekt<br />

gegenüber den Erbauern dieser einzigartigen <strong>Bahn</strong>linie.<br />

Der Besuch der Erlebniswelt Bernina Mondo, der<br />

schwimmenden Skulptur ARK SOUND auf dem Lago Bianco,<br />

die Eröffnung des <strong>Bahn</strong>lehrpfads «100 Jahre Bernina»<br />

und Auftritte im Museum Alpin in Pontresina rundeten<br />

diesen denkwürdigen Tag ab.<br />

Im gelben Zug auf die Bernina …<br />

In historischen Kostümen empfing eine Delegation der<br />

RhB, angeführt vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung,<br />

Erwin Rutishauser, die geladenen Gäste am <strong>Bahn</strong>hof<br />

Pontresina. Historisch entführte eine gelbe Komposition<br />

aus den Anfängen der Berninabahn die illustre Gesellschaft<br />

zur schwimmenden Skulptur ARK SOUND auf dem<br />

Lago Bianco und weiter zum höchsten Punkt der Berninalinie,<br />

Ospizio Bernina. An diesem sinnbildlichen Ort<br />

führte Erwin Rutishauser die Gäste durch die neu errichtete<br />

Erlebniswelt Bernina Mondo mit eindrücklichen Bildern<br />

zur Entstehung der Berninabahn und imponierenden<br />

Wind- und Wetterinstallationen. Erwin Rutishauser:<br />

«Ein denkwürdiger Ort, um die grossartige Leistung der<br />

über 2‘000 <strong>Bahn</strong>arbeiter zu würdigen. Sie sind die eigentlichen<br />

Stars der Berninalinie – ihnen gebührt unser<br />

ganzer Stolz, unsere Bewunderung und vor allem unser<br />

Respekt. Ihnen dürfen wir letztlich verdanken, dass die<br />

Berninalinie, gemeinsam mit der Albulalinie, UNESCO<br />

Welterbestatus erlangt hat».<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

… und zurück im roten ALLEGRA-Triebzug<br />

Nach einem Mittagsaufenthalt im Ristorante Alp Grüm<br />

wartete der neue ALLEGRA-Triebzug auf die Gäste zur<br />

Rückfahrt nach Pontresina – ein symbolischer Akt von<br />

der Vergangenheit in die Zukunft der Berninalinie. Beim<br />

erneuten Halt beim ARK SOUND in der «Jochum-Kurve»<br />

wurden 14 «Meilensteine der Berninalinie» in den Lago<br />

Bianco gerollt. Sie verblüfften gemeinsam mit der<br />

schwimmenden Skulptur die Fahrgäste und dienten als<br />

dankbare Fotosujets.<br />

Ganz Pontresina feiert ihre <strong>Bahn</strong><br />

Bei Ankunft in Pontresina erwartete Sekundarlehrer Benno<br />

Conrad mit seiner Schulklasse die Gäste. Die Oberstufenschüler<br />

haben das Jubiläum der 100-jährigen Berninalinie<br />

zum Thema einer umfassenden Projektarbeit<br />

gemacht. Auf 14 Tafeln werden Themen rund um die Berninalinie<br />

anschaulich und spannend dargelegt. Tatkräftig<br />

stand ihnen unser Lokführer, Hans Meier, zur Seite.<br />

Erwin Rutishauser überbrachte das offizielle Grusswort<br />

der RhB und hat den Lehrpfad selber gleich abgelaufen<br />

und ist von der Qualität und Fülle der abgedruckten Informationen<br />

beeindruckt.<br />

Der <strong>Bahn</strong>lehrpfad führt vom <strong>Bahn</strong>hof Pontresina nach<br />

Surovas. Der Abschluss des Geburtstags der Berninalinie<br />

fand im Rahmen eines Museumabends im Museum<br />

Alpin statt. Dieser Anlass organisierte die Kulturkommission<br />

Pontresina.


16<br />

Aussenstellen der RhB<br />

Von Piotr Caviezel<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Sie sind tagtäglich auf Achse, meist auf dem Gleis,<br />

aber immer unterwegs im Dienst der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>:<br />

Unsere Key Account Manager André Brugger in Deutschland<br />

und Enrico Bernasconi in Italien.<br />

Die Marktbearbeitung in den beiden Nachbarländern<br />

hält André Brugger und Enrico Bernasconi auf Trab. Die<br />

aktuell grössten Herausforderungen sind dabei die angespannte<br />

Wirtschaftslage und der ungünstige Wechselkurs<br />

zwischen Schweizer Franken und Euro. Mit Elan,<br />

voller Agenda und einer Prise Humor sorgen die beiden<br />

Key Account Manager aber dafür, dass immer mehr<br />

deutsche und italienische Passagiere mit der RhB beziehungsweise<br />

dem Trenino Rosso die Schweiz erkunden.<br />

Weil sie stetig unterwegs sind, fehlt André Brugger und<br />

Enrico Bernasconi zwar ein wenig der persönliche, direkte<br />

Austausch mit den Kollegen am Hauptsitz in Chur.<br />

Beide sind jedoch froh, mit einem flexiblen Team wie<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zu arbeiten, in dem der menschliche<br />

Umgang unter allen Mitarbeitenden gepflegt wird.<br />

Die Begeisterung für die RhB ist eben grenzenlos: «Wenn<br />

du mit dem Herzen arbeitest, ist alles möglich!», meint<br />

Enrico Bernasconi. InfoRetica gibt einen Einblick in die<br />

Arbeit der Key Account Manager und zeigt, was André<br />

Brugger in Deutschland und Enrico Bernasconi in Italien<br />

tagtäglich bewegen.<br />

Die Schweiz macht aktuell von sich reden – nicht<br />

nur im guten Sinn. Beeinflussen die Debatten über<br />

Bankgeheimnis etc. eure Arbeit?<br />

André Brugger: Mit ganz wenigen Ausnahmen ist dies<br />

für die Deutschen nicht wirklich ein Thema. Die grössten<br />

Herausforderungen zurzeit sind eher die Wirtschaftslage<br />

und der schlechte Wechselkurs.<br />

Enrico Bernasconi an der BIT Messe 2010<br />

Milano mit Dino Godenzi<br />

Enrico Bernasconi: Il problema più grande, sotto questo<br />

punto di vista e a livello di immagine generale della<br />

Svizzera, lo abbiamo vissuto dopo il «crack» di Swissair.<br />

In quel momento è caduto un mito, creduto intoccabile!<br />

La situazione generale bancaria, con i relativi commenti<br />

mediatici, non mi sembra influisca al momento più di<br />

quel tanto sulla immagine del nostro prodotto. Temo<br />

piuttosto, e molto, una possibile diretta conseguenza,<br />

ovvero il rafforzamento del Franco rispetto all’Euro.<br />

Questo potrebbe diventare un grosso problema per noi!<br />

Was verbinden die Deutschen und Italiener mit dem<br />

Begriff «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>»?<br />

André Brugger: Bernina- und Glacier Express werden<br />

immer in Zusammenhang mit der RhB genannt. Wir<br />

werden oft mit der Deutschen <strong>Bahn</strong> (DB) verglichen und<br />

schneiden unwahrscheinlich gut ab, weil wir pünktlich<br />

sind, weil es sauber ist, weil das Personal motiviert ist.<br />

Enrico Bernasconi: Gli italiani collegano immediatamente<br />

il marchio «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>» al Trenino Rosso del<br />

Bernina e a St. Moritz.<br />

Wie sorgen Sie dafür, dass die Deutschen und Italiener<br />

noch mehr über die «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong>» erfahren?<br />

André Brugger: Die Medienarbeit ist ein wichtiger Punkt<br />

in der Marktbearbeitung. Es ist wesentlich günstiger, einen<br />

Medienanlass zu organisieren, als unzählige Inserate<br />

zu schalten. Im Weiteren arbeite ich eng mit einer<br />

Agentur zusammen, die uns beispielsweise ein Zeitfenster<br />

bei <strong>Bahn</strong>-TV besorgen kann. Dazu suche ich nach<br />

Kooperationspartnern wie Weltbild, wo wir bei 200 000<br />

Kunden einen Flyer mit buchbarem Angebot dem Katalog<br />

beilegen konnten.<br />

Enrico Bernasconi: Con una costante e regolare comunicazione,<br />

proponendo sempre nuove possibilità oltre alla<br />

Piotr Caviezel und André Brugger an der<br />

Ameropa-Programmpräsentation


conosciuta tratta del Bernina. La broschure «Steinbock<br />

Inverno / Estate» è assolutamente ideale a tal proposito.<br />

Espandere inoltre la mia attività diretta verso il Centro<br />

Italia (Toscana-Emilia Romagna-Lazio). Fondamentale<br />

infine la qualità delle nostre prestazioni, che devono in<br />

ogni caso sempre rimanere al Top!<br />

Welche Produkte ziehen besonders? Welche nicht?<br />

André Brugger: Der Glacier Express ist nach wie vor die<br />

Nummer 1 im Markt, gefolgt vom Bernina Express. Die<br />

weiteren Produkte der RhB sind teilweise bekannt, aber<br />

haben nicht die Bedeutung der Expresszüge. Dies liegt<br />

unter anderem daran, dass wir seit Jahren mit den Paradeprodukten<br />

Werbung betreiben. Aus finanziellen<br />

Gründen können wir es uns leider nicht erlauben, den<br />

gleichen Werbedruck für weitere Produkte zu erzeugen.<br />

Enrico Bernasconi: I più richiesti sono i viaggi di un giorno,<br />

e la destinazione di St. Moritz la fa da padrona<br />

assoluta. Motivo? Viaggio semplice, costi contenuti, località<br />

di prestigio. Il prodotto che al momento non suscita<br />

molto interesse è per contro il Glacier Express. Il<br />

periodo di forte crisi economica in Italia, i costi in ogni<br />

caso elevati (dall’Italia necessitano almeno 2 pernottamenti,<br />

a St. Moritz/Coira e a Zermatt!) ne sono la causa<br />

principale. Bel prodotto, conosciuto, apprezzato ma al<br />

momento troppo caro!<br />

Wer sind unsere stärksten Partner, mit denen Sie im<br />

Verkauf und im Marketing in Ihrem Land gemeinsame<br />

Sache machen?<br />

André Brugger: Die vier wichtigsten Partner sind im<br />

Deutschen Markt Ameropa Reisen GmbH, Schweiz Tourismus,<br />

Graubünden Ferien und RailAway. Mit der<br />

Ameropa-Kooperation sind wir mit dem Katalog Glacier<br />

Express in über 7 400 Verkaufsstellen deutschlandweit<br />

André Brugger an der Pressekonferenz<br />

Miniaturwunderland Hamburg<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

präsent. Im Weiteren können wir auf die Produktgestaltung<br />

Einfluss nehmen und erhalten durch die Kooperation<br />

die Möglichkeit an Verkaufsveranstaltungen zum<br />

Beispiel von der Deutschen <strong>Bahn</strong> teilzunehmen. Und<br />

Ameropa unterstützt uns mit Marketingaktionen.<br />

RailAway als Nachfolgeorganisation der Vertretung der<br />

Schweizer <strong>Bahn</strong>en bewirtschaftet einen grossen Kundenstamm,<br />

der grösstenteils Bernina- und Glacier Express<br />

fährt. Im Weiteren hilft uns RailAway bei der Bearbeitung<br />

des Gruppengeschäftes im Busreisesegment,<br />

während Ameropa den FIT/Gruppen-Bereich im <strong>Bahn</strong>reiseverkehr<br />

abdeckt.<br />

Ein ganz wichtiger Partner ist Graubünden Ferien (GRF).<br />

Der Vertreter von GRF in Hamburg bearbeitet schwerpunktmässig<br />

die Medien und Reiseveranstalter. Hier<br />

heisst es für uns, sich kurz zu schliessen, um Doppelspurigkeiten<br />

zu vermeiden.<br />

Selbstredend ist Schweiz Tourismus ein ganz zentraler<br />

Partner, mit welchem wir einen regen Austausch pflegen.<br />

Enrico Bernasconi: Abbiamo diverse tipologie di Partners<br />

sul mercato: Svizzera Turismo (contratto Keypartnerschaft<br />

per la comunicazione e la promozione), diversi<br />

Media (TV/Radio/Quotidiani/Riviste di settore/Ondine)<br />

con contatti diretti RhB oppure tramite Svizzera Turismo<br />

e Tour Operator/Agenzie di Viaggio. I più importanti sono<br />

Adrastea Viaggi Tirano, Il Girasole Milano, DBVertrieb Milano/Roma.<br />

In ogni caso tutti Partners che propongono il<br />

prodotto treno e pure un catalogo «La Svizzera in Treno».<br />

Sind Sie nicht bisweilen einsam, soweit weg von Chur?<br />

André Brugger: Am Anfang war die Umstellung schon<br />

gross. So plötzlich als «One-Man-Show» dazustehen. In<br />

der Zwischenzeit habe ich mich daran gewöhnt, es<br />

braucht eine gute Selbstorganisation. Im Weiteren ist<br />

man dank der modernen Technik immer in Kontakt mit<br />

Enrico Bernasconi am Workshop in Milano<br />

17


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Chur und zwischendurch begleitet mich mein Chef Piotr<br />

Caviezel auf einem Einsatz. Zusätzlich finden regelmässig<br />

bilaterale Gespräche in Chur statt.<br />

Enrico Bernasconi: Molte volte non è facile essere lontani<br />

e soprattutto da soli. Soprattutto a livello di aggiornamenti,<br />

di informatica, di scambio di opinioni, ecc.<br />

non abbiamo sicuramente le medesime possibilità dei<br />

nostri colleghi in sede. Ci si deve talvolta caricare di ulteriori<br />

responsabilità che la situazione del momento richiede.<br />

Ma ho la fortuna di lavorare in un Team molto<br />

disponibile con cui mi trovo molto bene, gestito con<br />

maestrìa da Piotr Caviezel. I problemi citati si possono<br />

pertanto superare abbastanza facilmente.<br />

Was war Ihr persönlich schönstes <strong>Bahn</strong>erlebnis<br />

bisher?<br />

André Brugger: Abgesehen von meiner ersten Fahrt über<br />

den Bernina vor rund 20 Jahren, war die Zugreise von<br />

Toronto nach Vancouver mit anschliessender Autorundreise<br />

durch British Columbia ein echtes Erlebnis.<br />

Enrico Bernasconi: Sono stato per anni, come dicevo in<br />

precedenza, il Rappresentante in Italia per tutte le Ferrovie<br />

svizzere, percui conosco molto bene tutte le tratte<br />

inerenti i trenini alpini. Due di esse sono nel mio cuore:<br />

il Bernina (ovvio!) e le Jungfraubahnen.<br />

Was lieben Sie an «Ihrer RhB» besonders – was<br />

würden Sie ändern, wenn Sie CEO wären?<br />

André Brugger: Ich mag die Einzigartigkeit der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong>, ein absolut tolles Produkt in einer wunderbaren<br />

Gegend, dies muss ich sogar als Stadtmensch zugeben.<br />

Die RhB ist aus meiner Sicht ein guter und<br />

sozialer Arbeitgeber, der sicher fordert aber auch fördert.<br />

Und die rote Farbe gefällt mir so gut, es gibt doch<br />

genügend «grau» in unserer (Wirtschafts-)Welt.<br />

André Brugger auf der Studienreise Ameropa<br />

Enrico Bernasconi: Della RhB amo il prodotto, ma soprattutto<br />

l’ottimo rapporto ancora «umano» esistente tra i<br />

collaboratori. Cosa cambierei? In certe circostanze servirebbe<br />

essere più concreti e magari un po’ meno teorici ...<br />

Name: Brugger<br />

Vorname: André<br />

Alter: 46<br />

Bei der RhB seit: 01.04.09 (01.04.91–31.08.07)<br />

Mein Arbeitsmotto: Die Welt der RhB ausdehnen<br />

Mein Restauranttipp<br />

in: Basel, Gifthüttli (Cordon<br />

Bleu-Variationen ohne Ende)<br />

und Café Del Mundo (bester<br />

Schoggikuchen in Town)<br />

Mein grösster Wunsch<br />

an die RhB: Weiter so!<br />

Name: Bernasconi<br />

Vorname: Enrico<br />

Alter: 49<br />

Bei der RhB seit: 01.01.2007<br />

Mein Arbeitsmotto: Flessibilità<br />

Mein Restauranttipp<br />

in: Milano, Rist. Lacerba (Fisch)<br />

- Roma, «La Pace del Palato»<br />

(Pasta)<br />

Mein grösster Wunsch<br />

an die RhB: Privilegiare sempre e sopra tutto i<br />

rapporti umani tra i collaboratori.<br />

Enrico Bernasconi am 17. Januar mit italienischen<br />

Medien auf Alp Grüm


Bernina Express Bus – das rote Postauto<br />

Text von Florian Ambauen und Bilder von Simon Rageth<br />

Seit dem 24. Juli 2010 ist auf der Strecke zwischen Tirano<br />

und Lugano der neue Bernina Express Bus im Design<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> im Einsatz. Das neue «rote Postauto»<br />

veranschaulicht die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

PostAuto Graubünden und der RhB. Panoramafenster,<br />

komfortable Reisesitze und eine eingebaute Klimaanlage<br />

sorgen für erstklassigen Reisekomfort und ermöglichen<br />

den Gästen eine entspannte Fahrt durch malerische<br />

Dörfer, vorbei an Palmen und entlang des<br />

Comersees.<br />

Mit dem neuen Bernina Express Bus festigen die RhB<br />

und PostAuto Graubünden ihre gute Zusammenarbeit.<br />

Fahrgäste reisen ab sofort auf einem der 50 Sitzplätze<br />

bequem und aussichtsreich von Tirano, dem südlichsten<br />

Punkt der Berninalinie, nach Lugano oder umgekehrt.<br />

Durch die auffallende, rote Lackierung und den Bernina<br />

Express Schriftzug fällt die Zugehörigkeit zur <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> selbst auf der Strasse sofort ins Auge. Der Reisebus<br />

von PostAuto Graubünden ermöglicht den Fahrgästen<br />

des Bernina Express jeweils von Anfang April bis Ende<br />

Oktober sowohl eine bequeme Anreise zur Berninalinie<br />

als auch eine angenehme Weiterreise ins Tessin. Während<br />

der Wintermonate befährt der Bernina Express Bus<br />

das Streckennetz von PostAuto Graubünden oder ist für<br />

Extrafahrten im Einsatz.<br />

Grosser Reisekomfort<br />

Mit seinen grossen Panoramafenstern, den komfortablen<br />

Reisesitzen mit verstellbarer Rückenlehne und den angenehmen<br />

Temperaturen dank eingebauter Klimaanlage<br />

bietet der neue Bernina Express Bus den Fahrgästen einen<br />

erstklassigen Reisekomfort. In entspannter Atmosphäre<br />

lässt sich die Landschaft zwischen Tirano und<br />

Lugano geniessen. Durch das Veltlin, die italienische Talschaft,<br />

die sich in einem weiten Bogen um die Bündner<br />

Bruno Brot, Leiter Betrieb PostAuto Graubünden, Manfred Kürschner,<br />

Regionalleiter PostAuto Graubünden, Karin Furger, Produktemanagerin<br />

Expresszüge RhB und Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb RhB<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Berge zieht, vorbei an kleinen Städtchen, schweift der<br />

Blick entlang des Comersees über malerische Buchten<br />

und verträumte Fischerdörfer. Nach einem Halt in Sorico<br />

am Comersee führt die Fahrt weiter durch die engen<br />

Stras sen am Ufer des Luganersees nach Lugano, dem beliebten<br />

Tourismusort und kulturellen Zentrum im Tessin.<br />

Fakten zum neuen Bernina Express Bus<br />

Fahrzeug:<br />

• 50 komfortable Reisesitze mit verstellbarer Rückenlehne<br />

• Sitze auf der Gangseite auswippbar<br />

• Sonnenschutzrolo<br />

• Rollstuhllift und Rollstuhlplatz<br />

• Klimaanlage<br />

• Grosse Panoramafenster<br />

• DVD Anlage mit zwei Bildschirmen<br />

Tickets:<br />

• Es werden nur Tickets 2. Klasse ausgegeben. Das 1.-<br />

Klasse-Zeichen auf dem Bus veranschaulicht, dass es<br />

sich um einen «First Class»-Bus handelt.<br />

• GA/BÜGA sind gültig.<br />

• Obligatorischer Zuschlag, separat zu bezahlen CHF<br />

12.00 (pro Person und Weg).<br />

Fahrplan:<br />

• Lugano ab: 10.00 Tirano an: 13.00<br />

• Tirano ab: 14.25 Lugano an: 17.30<br />

• Betriebszeit 2010: 01.04.–24.10.2010<br />

• Betriebszeit 2011: 01.04.–23.10.2011<br />

Besonderes:<br />

• Mehrsprachiger Chauffeur (Italienisch, Deutsch als<br />

Hauptsprachen)


Die Autoren Andrea Tognina und<br />

Ruedi Bruderer<br />

20<br />

Buch und Film zum Berninabahn-Jubiläum<br />

Quelle: Medientext RTR, bearbeitet durch Peider Härtli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Die Società Storica Val Poschiavo SSVP und Radio e Televisiun<br />

Rumantscha haben als Hommage an die Arbeiter,<br />

welche die <strong>Bahn</strong>linie gebaut haben und die <strong>Bahn</strong> heute<br />

betreiben, ein Buch und einen Film realisiert. Am 16.<br />

Juni 2010 fand die viel beachtete Vernissage im Hause<br />

RTR statt.<br />

Regierungspräsident Claudio Lardi hielt anlässlich der<br />

Vernissage stolz das Buch «Arbeiter am Bernina» von<br />

Andrea Tognina in den Händen, welches die Verdienste<br />

der zahlreichen Arbeiter würdigt: «Die Erbauer der Berninabahn<br />

haben mit grossen Opfern eine wahrscheinlich<br />

einzigartige Zeit fieberhafter Tätigkeit im Puschlav<br />

ins Leben gerufen. Für einmal stehen nicht die ‘Generäle’<br />

im Vordergrund, sondern die ‘Infanteristen’, die<br />

Personen und ihre Anstrengungen, Entbehrungen, aber<br />

auch die wenigen Momente der Genugtuung», fuhr<br />

Lardi weiter.<br />

Knochenarbeit am Bernina<br />

Radio e Televisiun Rumantscha (RTR) haben dem Berninabahn-Jubiläum<br />

mit einer Themenwoche ebenfalls einen<br />

Schwerpunkt gewidmet, erklärte RTR-Direktor Mariano<br />

Tschuor. So berichtete RTR in der Woche vom 14. bis<br />

20. Juni 2010 täglich in Radio, Fernsehen und Internet<br />

(www.rtr.ch) über die Berninabahn.<br />

«Strapatschs al Bernina», der Film von Ruedi Bruderer<br />

zum Berninabahn-Jubiläum, gliedert sich ein und<br />

nimmt dabei den roten Faden der harten Arbeit jener<br />

Männer auf, die 1910 die Inbetriebnahme der <strong>Bahn</strong> erst<br />

ermöglicht haben. Der Film zeigt die harte Winterarbeit<br />

anhand von vier Generationen der «Bähnler»-Familie<br />

Beti aus Poschiavo. In verschiedenen Rückblenden wird<br />

auf die 100jährige Geschichte eingegangen, dies auch<br />

mit Filmmaterial aus dem Berninabahn-Eröffnungsjahr<br />

von 1910 und den späten 1920er-Jahren. Die DVD mit<br />

diesem in romanisch, deutsch und italienisch realisierten<br />

Film ist zusammen mit dem Buch erhältlich.<br />

«Die RhB lebt von vielen Beti’s»<br />

RhB-Direktor Erwin Rutishauser würdigte in seiner Ansprache<br />

mit lobenden Worten das Buch und den Film als<br />

gelungene Werke zum Berninabahnjubiläum. Der Film<br />

verstehe es, «auch die spektakulärsten Szenen mit seinen<br />

Protagonisten sachlich und feinfühlig ins Bild zu<br />

rücken» und erreiche dadurch die gewünschte Authentizität.<br />

Er sei stolz, die Beti’s in seinen Reihen zu wissen.<br />

«Genau genommen haben wir 1350 Beti’s, die tagtäglich<br />

und bei jedem Wetter dafür sorgen, dass unsere<br />

einzigartige <strong>Bahn</strong> sicher ihr Ziel erreicht», ergänzte Rutishauser.<br />

Das Gesamtwerk – das Buch von Andrea Tognina «Arbeiter<br />

am Bernina» mit integrierter DVD von Ruedi Bruderer<br />

«Strapatschs al Bernina» - ist im Desertina Verlag Chur<br />

herausgekommen und kostet inkl. DVD 35 Franken. Es ist<br />

ebenfalls auf den RhB-<strong>Bahn</strong>höfen sowie beim RhB-<br />

Railshop erhältlich<br />

Mariano Tschuor, Direktor RTR Erwin Rutishauser, Andrea Tognina, Ruedi Bruderer<br />

und Claudio Lardi


Eine wanderbare Idee wird Wirklichkeit<br />

Von Peider Härtli<br />

Die Kandidatur <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> in der Landschaft Albula/<br />

Bernina mündete 2008 in die erfolgreiche Aufnahme in<br />

die UNESCO Welterbeliste. Bis im Sommer 2010 realisierte<br />

nun der Verein Welterbe RhB einen Weitwanderweg<br />

entlang dem Welterbeobjekt - die Via Albula/Bernina<br />

33. Am 8. Mai 2010 wurde bereits die erste Teilstrecke<br />

des neuen Wanderweges von Tirano nach Poschiavo offiziell<br />

eröffnet. Gleichzeitig mit der Lancierung des neuen<br />

Wanderweges ist auch ein entsprechender Wanderführer<br />

erschienen. Die Präsentation des Wanderbuchs<br />

fand am 31. Mai 2010 dem Wahrzeichen der Albulalinie,<br />

beim Landwasserviadukt, statt.<br />

Die am 7. Juli 2008 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommene<br />

<strong>Bahn</strong>linie Albula/Bernina der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> besticht durch ihre grandiose Linienführung,<br />

durch einzigartige bautechnische Kunstwerke, durch die<br />

wechselnde Naturlandschaft sowie durch die gegensätzlichen<br />

Kultur- und Sprachräume entlang der Strecke.<br />

Erklärtes Ziel der RhB ist, diese Attribute zu pflegen und<br />

der einheimischen Bevölkerung und den Gästen erlebbar<br />

zu machen.<br />

Der Verein<br />

Genau zu diesem Zweck wurde 2007 der Verein UNESCO<br />

Welterbe RhB gegründet. Gemeinsam mit den involvierten<br />

Institutionen - den Gemeinden im Perimeter des<br />

UNESCO Welterbes, dem Kanton Graubünden, der Provinz<br />

Sondrio und dem Bund - soll das international bedeutende<br />

Denkmal RhB in der Landschaft Albula/Bernina<br />

mit geeigneten Schutz- und Unterhaltsmassnahmen<br />

gepflegt werden. Im Rahmen der festgelegten Spielre-<br />

Stefan Barandun bei der Präsentation<br />

des Wanderführers Via Albula/Bernina<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

geln wird damit das Welterbegut weiter entwickelt. Erwin<br />

Rutishauser, der Präsident des Vereins, hält hierzu<br />

fest: «Die Symbiose einer leistungsstarken, modernen<br />

Gebirgsbahn in einer intakten Naturlandschaft soll die<br />

Besucher mittels Informations- und Tourismusangeboten<br />

auf die einmaligen Werte aufmerksam machen und<br />

dafür sensibilisieren.»<br />

Via Albula/Bernina…<br />

Als erstes Angebot hat die RhB unmittelbar nach der<br />

Aufnahme der Albula- und Berninalinie in die UNESCO<br />

Welterbeliste den UNESCO Welterbe Pass lanciert. Dieser<br />

beliebte und bereits oft verlangte Fahrausweis ermöglicht<br />

innerhalb von vier Tagen zwei Tage freie Fahrt auf<br />

allen Zügen zwischen Thusis und Tirano (ohne Expresszüge).<br />

Um das Welterbeobjekt noch besser erkunden und erleben<br />

zu können, hat der Verein UNESCO Welterbe RhB im<br />

Rahmen eines Regio-Plus-Projekts mit der Unterstützung<br />

des Kantons Graubünden und des SECO und in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie Tourismusorganisationen<br />

einen Wanderweg entlang der<br />

Strecke lanciert. Der mit der von SchweizMobil verliehenen<br />

Routennummer 33 gekennzeichnete Wanderweg<br />

Via Albula/Bernina eignet sich vorzüglich für die Bewunderung<br />

des Gesamtkunstwerks: Der Wanderweg verläuft<br />

nahe der Albula- und Berninalinie und gibt immer wieder<br />

bezaubernde Blicke frei auf die über 100 Jahre alte<br />

<strong>Bahn</strong>linie in alpiner Landschaft. Unter dem Motto «nur<br />

wo du zu Fuss warst, warst du wirklich», lernt der wandernde<br />

Natur- und Eisenbahnfreund die einzigartige<br />

Regierungsrat Stefan Engler


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Albula- und Berninalinie der RhB sowie die aussergewöhnliche<br />

Kulturlandschaft kennen.<br />

Die Alpentransversale führt in zehn Etappen (sechs<br />

Etappen von Thusis nach St. Moritz und vier Etappen von<br />

St. Moritz nach Tirano) durch vielfältige Landschaften<br />

und Klimazonen sowie durch unterschiedliche Kulturräume.<br />

Die einzelnen Etappen können dem individuellen<br />

Interesse und der Kondition der Wanderer angepasst<br />

werden. So Andreas Bass, Geschäftsführer des Vereins<br />

Welterbe RhB: «Die immer in der Nähe der Wanderroute<br />

verlaufende RhB bietet die Option, jederzeit in den<br />

komfortablen <strong>Bahn</strong>wagen umsteigen zu können. Es<br />

können auch Mehrtagesangebote mit Hotelübernachtungen<br />

individuell zusammengestellt und über www.<br />

swisstrails.ch gebucht werden.»<br />

Im Rahmen der Jubiläumsfeier 100 Jahre Berninalinie<br />

vom 8./9. Mai 2010 in Tirano haben zwei Schulklassen<br />

von Brusio und Tirano in Anwesenheit von Prominenz<br />

die erste Teilstrecke der Via Albula/Bernina von Tirano<br />

nach Poschiavo offiziell eröffnet und dem Publikum<br />

freigegeben. Die zweite Teilstrecke der Via Albula/Bernina<br />

wurde im Verlauf des Sommers auch bereits eröffnet.<br />

…mit Wanderführer<br />

Zur Eröffnung des neuen Wanderwegs ist rechtzeitig ein<br />

informativer Wanderführer erschienen. Herausgeber ist<br />

der Verein Welterbe RhB. Der Autor und Wanderleiter<br />

Stefan Barandun versteht es vorzüglich, den Wanderer<br />

mit spannenden, interessanten Informationen zu begleiten.<br />

Die Präsentation des Wanderführers Via Albula/<br />

Bernina 33 fand am 31. Mai 2010 in unmittelbarer Nähe<br />

des Landwasserviadukts und unter Beteiligung von Regierungsrat<br />

Stefan Engler, Vertretern des Vereins UNESCO<br />

Welterbe RhB sowie des Autors statt. Der Wanderführer<br />

ist für 29 Franken im Buchhandel und im Railshop der<br />

RhB erhältlich. In den buchbaren Pauschalangeboten<br />

von swisstrails.ch ist der Wanderführer im Preis inbegriffen.<br />

Fakten zur Via Albula/Bernina<br />

Ausgangspunkt: Thusis, 697 m ü.M.<br />

Endpunkt: Tirano, 429 m ü.M.<br />

Aufstieg: ca. 4’680 Höhenmeter<br />

Abstieg: ca. 4’950 Höhenmeter<br />

Wanderzeit: 40 bis 42 Stunden (Richtzeit)<br />

Etappen: 10<br />

Längste Etappe: St. Moritz – Ospizio Bernina,<br />

23,7 km<br />

Längste Wanderzeit: Thusis – Tiefencastel,<br />

6¾ bis 7¼ Stunden<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.rhb.ch/via oder www.swisstrails.ch<br />

Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb RhB


UNESCO Welterbe-<strong>Bahn</strong>en spannen zusammen<br />

Von Peider Härtli<br />

Besuch des indischen Eisenbahnministeriums<br />

Eine Delegation des indischen Eisenbahnministeriums<br />

weilte Ende Juni 2010 in Graubünden. Hintergrund dieses<br />

Besuches war ein Treffen mit der Spitze der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> und die Besichtigung der Albula- und Berninastrecke.<br />

Die beiden <strong>Bahn</strong>en beabsichtigen in<br />

Zukunft im Bereich der zwei Welterbeobjekte Mountain<br />

Railways of India und «RhB in der Landschaft Albula/<br />

Bernina» einen Erfahrungsaustausch aufzubauen. Eine<br />

entsprechende Absichtserklärung wurde am 29. Juni<br />

2010 in Chur unterzeichnet.<br />

Weltweit drei <strong>Bahn</strong>en mit Welterbestatus<br />

Weltweit sind nur drei <strong>Bahn</strong>en auf die UNESCO Welterbeliste<br />

gesetzt worden: Die Semmering <strong>Bahn</strong> in Österreich,<br />

die Mountain Railways of India mit den Gebirgsbahnen<br />

Darjeeling Himalayan Railways, der Nilgiri Mountain<br />

Railways und der Kalka Shimla Railways sowie seit 2008<br />

die «<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> in der Landschaft Albula/Bernina».<br />

Als klassische Gebirgsbahnen wollen die Mountain Railways<br />

of India und die RhB ihre Erfahrungen auf verschiedenen<br />

Ebenen austauschen. Der Kontakt zwischen<br />

den Indian Railways und der RhB wurde durch Nicole<br />

Bolomey, Leiterin der Kulturabteilung bei UNESCO New<br />

Delhi, vermittelt. Bolomey ist Entsandte des Liechtensteinischen<br />

Entwicklungsdienstes.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Absichtserklärung<br />

Der Besuch der indischen Delegation diente denn auch<br />

primär der Kontaktaufnahme der Vertretungen der<br />

beiden <strong>Bahn</strong>en und letztlich der Unterzeichnung einer<br />

Absichtserklärung zur Förderung des Know-how-Austausches<br />

im Management von in der Welterbeliste<br />

eingetragenen Eisenbahnen. Im Zentrum dieses Erfahrungstransfers<br />

steht der nachhaltige Umgang mit dem<br />

Welterbegut zum Wohl der Allgemeinheit. Die entsprechende<br />

Absichtserklärung (Letter of Intent) wurde am<br />

29. Juni 2010 in Chur durch Vertreter des indischen<br />

Eisenbahnministeriums, des Vereins Welterbe RhB und<br />

der Geschäftsleitung RhB unterzeichnet. Die Vereinbarung<br />

wurde vom Sekretär des Verwaltungsrates der indischen<br />

Staatsbahn, Shivaji Rakshit und seitens der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> von den Geschäftsleitungsmitgliedern<br />

Silvio Briccola und Christian Florin unterschrieben. Für<br />

den Verein UNESCO Welterbe RhB unterschrieben der<br />

Vorstandsvorsitzende Martin Sturzenegger und der Geschäftsführer<br />

Andreas Bass.<br />

Die indische Vertretung nutzte das Treffen mit der RhB<br />

auch zur intensiven Besichtigung der UNESCO Welterbestrecke<br />

zwischen Thusis und Tirano. Dabei wurde die<br />

Delegation kompetent von unserem UNESCO Welterbe-<br />

Beauftragten und -Experten Gion Caprez und von Nicole<br />

Bolomey begleitet.


RhB Lokomotive im Design der Schwesterbahn<br />

Von Florian Ambauen und Simon Rageth<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> untermalt die partnerschaftliche<br />

Beziehung mit der japanischen Hakone Tozan Railway<br />

(HTR) mit einer Lokomotive im Design ihrer Schwesterbahn.<br />

Als Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit<br />

wurde die Lokomotive am Dienstag, 3. August 2010, in<br />

St. Moritz in Anwesenheit einer Delegation der Hakone<br />

Tozan Railway sowie von Vertretern von Schweiz Tourismus<br />

Japan feierlich getauft. Die RhB brachte gegenüber<br />

der japanischen Delegation ihre grosse Betroffenheit<br />

vom Glacier Express Unfall zum Ausdruck.<br />

Zusammen mit dem Verwaltungsratspräsidenten der<br />

RhB, Hans-Jürg Spillmann, liess es sich der Präsident der<br />

japanischen Hakone Tozan Railway, Masakuni Wada,<br />

nicht nehmen, die neu bemalte Lokomotive höchstpersönlich<br />

zu taufen. Die mit grossen japanischen Schriftzeichen<br />

bemalte Lokomotive ist sowohl Symbol für die<br />

Verbundenheit der zwei <strong>Bahn</strong>unternehmen als auch ein<br />

Dank von Seiten der RhB an ihre Schwesterbahn für die<br />

langjährige Partnerschaft. Hans-Jürg Spillmann nahm in<br />

seiner Ansprache Bezug auf den tragischen Unfall des<br />

Glacier Express vom 23. Juli: «Auch für die <strong>Rhätische</strong><br />

<strong>Bahn</strong> stellt der unvorhersehbare Unfall ein trauriges Ereignis<br />

dar. Den Familien der Verstorbenen und den Verunfallten<br />

entbieten wir in dieser schwierigen Zeit unsere<br />

tief empfundene Anteilnahme. Den Verletzten<br />

wünschen wir eine baldige Genesung», so Spillmann.<br />

Langjährige Schwesterbeziehung wird aktiv gelebt<br />

Die Partnerschaft zwischen der Berninalinie der RhB und<br />

der Hakone Tozan Railway mit dem Ziel, den Touristenverkehr<br />

in Japan und in der Schweiz zu fördern, besteht<br />

seit 1979. Die Partnerschaft wird in Japan durch Schweiz<br />

Tourismus im Namen der RhB gepflegt und ausgebaut.<br />

Neben dem Austausch von bahntechnischen Erfahrungen<br />

wird die Schwesterbeziehung nicht nur durch gegenseitige<br />

Besuche genährt, sondern aktiv gelebt. Bereits<br />

1982 überbrachte die RhB zwei Kuhglocken zur<br />

Einweihung der Station Gora nach Japan, welche seither<br />

als Abfahrtssignale dienen. 1984 wurde als äusseres<br />

Zeichen der Verbundenheit auf der Berninalinie die Anschrift<br />

der Stationsnamen St. Moritz, Alp Grüm und Tirano<br />

in japanischer Schrift angebracht. Seit 1991 trägt<br />

zudem ein RhB-Triebfahrzeug die Bezeichnung «Hakone»<br />

– mit dem japanischen Nationalsymbol: der aufgehenden<br />

Sonne. Im Gegenzug fährt in Japan seit 2009<br />

eine ganze Komposition der Hakone Tozan Railway in<br />

einem vollständig dem Glacier Express entsprechenden<br />

Design. Dazu werden auf weiteren Linien drei Wagen im<br />

Design des Bernina Express eingesetzt. Hakone ist eines<br />

der grössten japanischen Tourismusgebiete mit jährlich<br />

fast 20 Millionen Besuchern. Das Büro von Schweiz Tourismus<br />

in Tokyo arbeitet intensiv mit den Verantwortlichen<br />

der HTR und ihren Partnerunternehmen zusammen<br />

und führt mit diesen regelmässig Marketing- und Werbemassnahmen<br />

für die RhB durch.<br />

Bau der Hakone-Linie nach Prinzip der Berninabahn<br />

Der Anfang der Verbundenheit zwischen der RhB und<br />

der HTR liegt beinahe 100 Jahre zurück. Die besonderen<br />

Voraussetzungen der Berninastrecke, die dank rein klassischer<br />

Physik, der sogenannten Adhäsion, einen Höhenunterschied<br />

von 1824 Metern überwindet, animierten<br />

1912 einen japanischen Ingenieur namens Handa,<br />

die Schweiz zu besuchen. Er suchte im Auftrag der Hakone<br />

Tozan Railway Vorbilder für die Trassierung einer<br />

<strong>Bahn</strong> im topografisch schwierigen Gebiet Hakone – einer<br />

beliebten touristischen Region im Süden Tokyos.<br />

Und er wurde fündig. Das System der Adhäsionsbahn auf<br />

der Berninalinie überzeugte ihn auf Anhieb. So wurde<br />

die Hakone-Linie nach demselben Prinzip errichtet wie<br />

die Berninabahn der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>.<br />

24 24


Inframation<br />

Von Reto Sidler<br />

Effizientere Beleuchtungen der Gleisanlagen<br />

2009 wurde mit dem Ersatz der Leuchtmittel aller Gleislampen<br />

begonnen. Die alten Leuchtmittel (Quecksilberdampf<br />

Hochdruck) werden durch Natriumdampf-Niederdrucklampen<br />

ersetzt. So sind im Vergleich zu den<br />

alten Leuchtmitteln Energiekosteneinsparungen von ca.<br />

40% und eine ca. vier Mal längere Lebensdauer möglich,<br />

gleichzeitig ist die Beleuchtungsstärke ca. 10%<br />

höher. Für diese Optimierung werden die alten Leuchten<br />

durch SBB Gleislampen ersetzt und bestehende SBB-<br />

Gleislampen angepasst. Der Umbau wird voraussichtlich<br />

nächstes Jahr mit den südlichen Stationen abgeschlossen.<br />

Betonschottertröge am Bernina<br />

Am Ova da Bernina Viadukt zwischen Morteratsch und<br />

Bernina Suot wurden in der Woche 31 während drei<br />

aufeinander folgenden Nachtbetriebspausen total 36<br />

vorfabrizierte Betonelemente versetzt. Die Elemente<br />

wurden für die Instandsetzung des Viaduktbauwerks<br />

und der anschliessenden Stützmauer benötigt. Damit<br />

konnte die Bauweise «vorfabrizierte Betonschottertröge»<br />

erstmals auch auf der Berninalinie angewandt werden.<br />

Christo bei der RhB?<br />

Auf der Vorderrheinbrücke Tavanasa wurde ein Arbeitsgerüst<br />

mit Schutztunnel und vollständiger Einhausung<br />

montiert. Das Arbeitsgerüst ist notwendig für das Aufbringen<br />

des neuen Farbanstriches. Aus Sicherheits- und<br />

Umweltschutzgründen sind ein Schutztunnel gegen das<br />

<strong>Bahn</strong>trasse und eine luftdichte Einhausung notwendig.<br />

Letztere dient dazu, dass keine giftigen Stäube aus der<br />

Altbeschichtung in die Umgebung gelangen können.<br />

25<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Aufhebung <strong>Bahn</strong>übergang Samedan<br />

In Samedan laufen die Bauarbeiten zur Aufhebung des<br />

<strong>Bahn</strong>übergangs km 98.018 auf der Linie nach St. Moritz<br />

mit einer Tieferlegung der RhB und der Höherlegung der<br />

Strasse auf Hochtouren. Der Fortschritt der Arbeiten<br />

kann mit Livecams im Internet verfolgt werden:<br />

http://www.bau-cam.ch/samedan/cam1/<br />

http://www.bau-cam.ch/samedan/cam2/<br />

http://www.bau-cam.ch/samedan/cam3/<br />

Gewölbe im Argenteritunnel erneuert<br />

Mitte August konnte die erste Phase der Teilerneuerung<br />

mit dem Abschluss der Gewölbesanierung sowie dem<br />

Abbruch und Neubau des Portals Celerina fertig gestellt<br />

werden. In diesen regnerischen Tagen verspricht die<br />

zweite Phase mit der projektierten Sohlenabsenkung<br />

und dem Einbau des Beton-Schottertroges doch zumindest<br />

bautechnisch einen «heissen» Herbst!<br />

Sanierung des Sandgrindtunnels abgeschlossen<br />

Die Sanierung des Sandgrindtunnels konnte im Juli 2010<br />

nach acht Monaten Bauzeit fertig gestellt werden: Gewölbe,<br />

Kabelrohranlage, Gehweg wurden eingehend<br />

saniert und fit für die Zukunft gemacht. Die ausführende<br />

Unternehmung hat sich speziell für die gute Zusammenarbeit<br />

bei der Ver- und Entsorgung der Baustelle durch<br />

den <strong>Bahn</strong>dienst LQT bedankt – super!<br />

Gleislampe Bettonschottertrog Schutztunnel Samedan


Dank perfektem Teamwork zum Erfolg<br />

Von Ralph Rechsteiner<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Am Abend des 3. Juli 2010 zogen oberhalb von Morteratsch<br />

am Piz Albris dicke Wolken auf. Der Himmel muss<br />

zuerst schwarz und dann gelb gewesen sein, als sich ein<br />

heftiges Gewitter extrem lokal am Hang direkt oberhalb<br />

des <strong>Bahn</strong>überganges Montebello entlud. Nur wenige Kilometer<br />

entfernt in Samedan hat es praktisch gar nicht<br />

geregnet.<br />

Der Frühling und der Frühsommer waren bekanntlich<br />

stark verregnet. Die plötzlich angestiegenen Temperaturen<br />

hatten zudem dafür gesorgt, dass die Schneeschmelze<br />

zuoberst an der Hangflanke eingesetzt hatte<br />

und sogar der Permafrost in den obersten Schichten<br />

leicht auftaute. Dies alles führte dazu, dass der Boden<br />

völlig durchnässt war und kaum Wasser vom heftigen<br />

Gewitter mehr aufnehmen konnte, welches am Piz Albris<br />

niederging. Es haben sich in der Folge auf der gesamten<br />

Bergflanke verschiedene Murgänge (Gemisch aus<br />

Wasser und Geröll) gelöst und sind in den schon vorhandenen<br />

Runsen zu Tal gebraust. Das Trasse der RhB<br />

wurde kurz nach Durchfahrt des letzten Zuges an insgesamt<br />

vier Stellen vom Murgang getroffen. Die Kantonsstrasse<br />

wurde ebenfalls an mehreren Stellen verschüttet.<br />

Es ist bezeichnend, dass sich solche Naturereignisse immer<br />

am Wochenende ereignen. Der <strong>Bahn</strong>dienst war<br />

trotzdem am Samstagabend innert kürzester Zeit vor Ort.<br />

Aufgrund der Dunkelheit, welche die Sicht ins Anrissgebiet<br />

verunmöglichte, musste aus Sicherheitsgründen auf<br />

den Beginn der Räumung während der Nacht verzichtet<br />

werden. Die ersten organisatorischen Massnahmen<br />

wurden aber bereits in der Nacht aufgegleist.<br />

Am nächsten Morgen hat sich dann das ganze Schadenausmass<br />

offenbart. Es sind insgesamt 22 000 m 3 Geröllmassen<br />

zu Tal gegangen. Dies entspricht einem vollen<br />

Schotterzug auf fast der gesamten Länge des Vereinatunnels.<br />

Zudem wurde eine Stützmauer mit den daran<br />

befestigten Kabeln weggerissen. Dank sehr flexiblen<br />

Unternehmungen aus dem Puschlav standen schon früh<br />

an diesem Sonntag die ersten Maschinen auf dem Scha-<br />

denplatz. Die Räumungsarbeiten begannen sobald es<br />

hell wurde in Zusammenarbeit mit dem <strong>Bahn</strong>dienst.<br />

Nicht nur die Leute an der Front waren schon früh aktiv.<br />

Die Mitarbeitedenden von Produktion und Vertrieb haben<br />

versucht, den gestrandeten Kunden wo möglich zu<br />

helfen und haben schnell Szenarien entwickelt, um im<br />

Falle einer Öffnung der Kantonsstrasse einen <strong>Bahn</strong>ersatz<br />

anbieten zu können. Es wurden bereits Alternativvarianten<br />

für die geplante Jubiläumsfahrt vom nächsten<br />

Morgen erarbeitet. S-KOM war in Kontakt mit den Medien.<br />

Kurz – die RhB war, obwohl es Sonntag war, innert<br />

kürzester Zeit auf das notwendige Mass gefahren, um<br />

voll handlungsfähig zu sein.<br />

Am Schadenplatz musste zwischen Polizei, Tiefbauamt,<br />

Gemeinde, Naturgefahrenspezialisten, Forst und der<br />

RhB koordiniert werden. Auch hier war die Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen sehr unkompliziert und unbürokratisch.<br />

Die Entscheidungen wurden rasch und unter<br />

Berücksichtigung der gegenseitigen Interessen getroffen.<br />

Die RhB konnte so erreichen, dass die Strasse zur<br />

Erleichterung der Räumungsarbeiten länger geschlossen<br />

gehalten wurde als absolut notwendig.<br />

Dank dieser Zusammenarbeit gingen die Räumungsarbeiten<br />

überraschend schnell voran. Auf den frühen<br />

Abend wurde bereits eine Testfahrt auf dem Gleis organisiert.<br />

Auch hier war der Lokführer pünktlich einsatzbereit<br />

vor Ort. Noch am Abend war es möglich das Gleis<br />

für den nächsten Tag frei zu melden. Die Geburtstagsfahrt<br />

zum 100 Jahre Jubiläum der Berninalinie konnte<br />

am Montagmorgen wie geplant stattfinden.<br />

Es hat Freude gemacht zu sehen, wie motivierte Mitarbeitenden<br />

an einem Strang gezogen haben, um das Ziel<br />

der Wiederinbetriebnahme möglichst rasch zu erreichen.<br />

Es war den gesamten Tag lang nicht ein lautes<br />

Wort zu hören. Überall wurde ruhig und konzentriert<br />

gearbeitet. Das perfekte Teamwork hat zum Erfolg geführt.<br />

Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen<br />

haben.


Eine «Wellnesshalle» für ALLEGRA-Triebzüge<br />

Von Peider Härtli<br />

Die ersten ALLEGRA-Triebzüge der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> sind<br />

bereits ausgeliefert und fünf davon im fahrplanmässigen<br />

Einsatz. Nicht nur optisch unterscheiden sich die<br />

Triebzüge vom übrigen Rollmaterial der RhB - auch ihre<br />

Länge von 50 bis 75 Metern sprengt die bisherigen Normen.<br />

Für Wartung und Unterhalt muss für die neuen<br />

Triebzüge eine neue Unterhaltsanlage in Landquart gebaut<br />

werden. Dazu investiert die RhB insgesamt über 10<br />

Millionen Franken. Der Spatenstich zum Neubau fand<br />

am 14. Juni 2010 statt.<br />

Das Unterhaltskonzept wurde basierend auf die zukünftigen<br />

Anforderungen und Kapazitäten hin erarbeitet. Mit<br />

dessen Umsetzung werden die Voraussetzungen für einen<br />

effizienten und sicheren Unterhalt an den neuen,<br />

ungetrennten ALLEGRA-Triebzügen aus den Etappen I<br />

und II des Flottenkonzepts geschaffen. Die 15 dreiteiligen<br />

Zweispannungstriebzüge messen je 50 Meter, die 5<br />

vierteiligen Agglomerationstriebzüge je 75 Meter. Dies<br />

erfordert Massnahmen für deren Wartung und Unterhalt.<br />

Ausbauten in Landquart, Poschiavo und Samedan<br />

Das Projekt sieht Ausbauten in Landquart, Poschiavo<br />

und Samedan vor. Die Arbeiten in Poschiavo und Samedan<br />

sind abgeschlossen, sodass der Unterhalt und die<br />

Wartung der bereits ausgelieferten Triebzüge an diesen<br />

Standorten erfolgt. Im Bedarfsfall ist auch ein wirtschaftlicher<br />

Ablauf für die Reprofilierung eines Triebzuges<br />

auf der Unterflurdrehanlage möglich.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Vor dem Baubeginn mit Spatenstich am 14. Juni 2010 in<br />

Landquart musste die bestehende Drehscheibe mit einem<br />

Bogengleis ergänzt werden. Das Bogengleis dient<br />

später als Zufahrt zur geplanten Verlängerung der bestehenden<br />

Unterhaltshalle und zur Unterflurdrehanlage,<br />

welche für die Nutzung mit Triebzügen aufgerüstet<br />

wird. Zusätzlich ist im Rahmen der Arbeitssicherheit in<br />

der parallel dazu stehenden Pendelzughalle die Installation<br />

eines Dachlaufstegs geplant.<br />

Für die Nutzung der Unterflurdrehanlage mit Triebzügen<br />

ist ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgearbeitet<br />

worden, damit auch weiterhin die einmännige Bedienung<br />

möglich ist. Dazu werden eine Video-Überwachungsanlage<br />

und umfangreiche Warn- und Signalisationsanlagen<br />

installiert, um die hohen Anforderungen<br />

der Arbeitssicherheit zu gewährleisten.<br />

10 Millionen Franken für die ALLEGRA-Halle<br />

Das grösste Teilprojekt, die Verlängerung der bestehenden<br />

Unterhaltshalle, wird nun in Landquart gebaut. Der<br />

Spatenstich dafür war am 14. Juni 2010. Die Eröffnung<br />

der neuen Unterhalts- und Wartungshalle wird Ende<br />

Februar 2011 sein. Die Kosten des Neubaus in Landquart<br />

belaufen sich auf 10,2 Millionen, die Kosten der<br />

Umbauprojekte in Samedan und Poschiavo auf rund<br />

eine Million Franken.<br />

Edi Jäger, Niculin Vital, Hansjürg Bühler,<br />

Bauvorsteher Gemeinde Igis-Landquart und<br />

Erwin Rutishauser, VGL RhB


28<br />

«Bluehope»<br />

Von Alfred Bärtsch<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Der private Schienentransporteur railCare setzt mit<br />

«Bluehope» auf den flexiblen Service der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong>. Wir kranen für railCare Container auf LKWs und<br />

zurück auf den Zug. Das Geschäft zeigt den momentanen<br />

Trend im Güterverkehr – es ist so prompt zustande<br />

gekommen, dass die Einsatzpläne der Kraniers quasi<br />

über Nacht angepasst werden mussten.<br />

Die railCare AG ist eine private Eisenbahnverkehrsunternehmung<br />

(EVU) mit Sitz in Härkingen. Entstanden ist die<br />

railCare AG aus der Railogistics AG, welche immer noch<br />

besteht und ihr Equipment (<strong>Bahn</strong>wagen, LKW etc.) an<br />

die railCare AG vermietet.<br />

Der neue RhB-Kunde bietet nebst Schienentransporten<br />

auch Strassenvor- und Endtransporte mit eigenen Lastwagen<br />

und eigenen Chauffeuren an. Der Haupttransportweg<br />

ist auf der Schiene und die «letzte Meile» wird<br />

mit dem LKW bewältigt.<br />

Das «Bluehope»-Konzept besteht aus einem Normalspur-Zug,<br />

welcher am einen Ende eine E-Lok und am<br />

anderen Ende einen Dieseltriebkopf aufweist.<br />

Der Zug dient ausschliesslich dem Kombinierten Verkehr<br />

Schiene-Strasse und befährt täglich die Strecke Daillens<br />

- Härkingen - Frauenfeld - Landquart und zurück. Der<br />

Leitungsweg führt über die Postpaketzentren, wo Kräne<br />

vorhanden sind und wo Kunden ihre Wechselbehälter<br />

zu- und abladen.<br />

Die ganze Komposition hat eine Länge von 235 Metern<br />

und nimmt maximal 26 Wechselbehälter auf. 24 Wechselbehälter<br />

sind auf sechs Güterwagen à vier Wechselbehälter<br />

platziert. Die restlichen zwei Behälter sind auf<br />

dem hinteren Teil des Triebkopfs platziert.<br />

Die Akquisition dieses Kranauftrages zeigt eindrücklich<br />

viele Herausforderungen im Gütergeschäft:<br />

n Hoher Preisdruck<br />

n Starke Konkurrenz durch die Strasse<br />

n Forderung nach Flexibilität zu jedem Zeitpunkt<br />

Wurde am Freitag noch um den richtigen Preis gerungen,<br />

so krante man am darauf folgenden Montag bereits<br />

um. Da der «Bluehope» erst um 16.00 Uhr im GUZ eintrifft<br />

und alle Wechselbehälter bis 18.30 Uhr auf den<br />

LKW umgeladen werden müssen, verschiebt sich nun die<br />

Öffnungszeit des GUZ nach hinten. Aus diesem Grund<br />

mussten die Einsatzzeiten der Kraniers übers Wochenende<br />

angepasst werden. Logistische Probleme konnten<br />

durch den Einsatz der vielen involvierten Partner relativ<br />

rasch gelöst werden.<br />

Bei diesem Kranauftrag werden vor allem Wechselbehälter<br />

mit Getränken umgeladen. Er verspricht eine längerfristige<br />

Zusammenarbeit zwischen railCare AG und<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>. Allfällige Weitertransporte auf<br />

dem Netz der RhB sind dabei nicht ausgeschlossen.<br />

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem flexiblen<br />

Team im Güterumschlagszentrum RhB, den Rangierteams<br />

von RhB und SBB in Landquart sowie dem<br />

Produktmanagement des Güterverkehrs konnte dieser<br />

Verkehr innerhalb von kurzer Zeit umgesetzt werden.<br />

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die gute Arbeit!<br />

Weitere Infos:<br />

www.railcare.ch<br />

www.railogistics.ch


Achtung Gefahr(gut)!<br />

Von Peider Härtli<br />

Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> ist eine vielseitige <strong>Bahn</strong>. So befördert<br />

sie nicht «nur» Feriengäste im klimatisierten Panoramazug,<br />

sondern auf demselben Schienennetz ebenso<br />

Strassenfahrzeuge durch den Vereinatunnel, Mineralwasser<br />

aus der Surselva – und Mineralöltransporte auf<br />

der Berninalinie. Über diese Mineralöltransporte und<br />

andere gefährliche Güter wollen wir mehr erfahren. Als<br />

Gefahrgutbeauftragte der RhB stellt sich Madeleine Mäder<br />

unseren Fragen.<br />

Redaktion: Madeleine Mäder, wie kamst du zu dieser<br />

verantwortungsvollen Aufgabe als Gefahrgutbeauftragte<br />

(GGB)?<br />

Während meiner Zeit bei den SBB habe ich unter anderem<br />

auch bei der Betriebswehr meine pyromanischen<br />

Geschicklichkeiten getestet. Wir löschten Feuer, evakuierten<br />

steckengebliebene Züge und pumpten von Leckzisternen<br />

Mineralöl um. Ich machte eine Spezialausbildung<br />

als Maschinistin und bin so immer wieder mit dem<br />

«schwarzen Gold» in Berührung gekommen.<br />

Als dann vor zwei Jahren die Stelle bei P-SU ausgeschrieben<br />

wurde habe ich mich darauf beworben.<br />

Was muss ich mir unter einem Gefahrgut vorstellen?<br />

Fällt auch der Transport von Lebensmitteln darunter?<br />

Schliesslich führen diese Wagen ‹gefährliche› Kühlaggregate<br />

mit.<br />

Als Gefahrgut bezeichnet man Stoffe, Zubereitungen und<br />

Gegenstände, von denen aufgrund ihrer chemischen<br />

oder physikalischen Eigenschaften oder ihres Zustandes<br />

beim Transport bestimmte Gefahren ausgehen.<br />

Die Kühlaggregate sind wie ein Auto oder eine Lok zu<br />

betrachten, der beinhaltende Treib- und Schmierstoff ist<br />

zum betreiben des Fahrzeuges nötig und ist somit kein<br />

Gefahrgut. Also, ich auf jeden Fall habe keinen Gefahrgutaufkleber<br />

auf meiner Heckscheibe ...<br />

Auf welcher Grundlage basiert der Transport von<br />

Gefahrgut? Gibt es dazu eine ‚Bibel’? Ich gehe davon<br />

aus, dass du sie in- und auswendig kennst?<br />

Der Pfarrer hat seine Bibel und ich mein fast 2000-seitiges<br />

ADR/RID-Buch. Da die Gesetze bei den Gefahrgutvorschriften<br />

alle zwei Jahre ändern, ist ein auswendig<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

lernen nicht so einfach wie es bei der beständigen Bibel<br />

der Fall ist. Jedoch lesen tut sich beides sehr schwerfällig.<br />

Wann ist ein Vorfall mit Gefahrgut gegeben?<br />

Jegliche Art von Schadensereignis, bei dem Produkte<br />

(das Gefahrgut) ungewollt in die Umwelt gelangen, welche<br />

schädlich für Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachwerte<br />

sind oder sein könnte, ist ein Vorfall.<br />

Wie geht der/die betreffende MitarbeiterIn bei einem<br />

solchen Vorfall vor?<br />

Bei Unfällen mit Gefahrgut muss man davon ausgehen,<br />

dass Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt besteht.<br />

Je nach Stoff kann dies Brand- und Explosionsgefahr<br />

und/oder die Gefahr für Leib und Leben sein (z.B.<br />

Vergiftung, Verätzung). Daher steht der Selbstschutz<br />

immer an oberster Stelle.<br />

Auf jeden Fall muss unverzüglich eine Meldung ans RCC<br />

erfolgen und die nötigen Angaben dem Fahrdienstleiter<br />

durchgegeben werden. Hierfür bietet jedem Mitarbeitenden<br />

das stets mitgetragene Merkblatt wertvolle Hilfestellung.<br />

... und du als Beauftragte für solche Transporte musst<br />

diese Vorfälle jemandem melden?<br />

Ich bin verpflichtet solche Ereignisse je nach Ausmass,<br />

den Behörden sofort zu melden. Ansonsten werden alle<br />

Vorfälle im Jahresbericht erfasst und dem BAV gemeldet.<br />

Daher bin ich auf alle Meldungen, vom kleinsten bis<br />

zum klitzekleinsten Vorfall angewiesen.<br />

Welches sind deine Empfehlungen für MA, welche<br />

mit Gefahrenguttransporten zu tun haben, bzw. mit<br />

einem Schadensereignis konfrontiert sind?<br />

Angst ist der falsche Begleiter. Aber den nötigen Respekt<br />

davor zu haben, kann lebensrettend sein.<br />

Madeleine Mäder, herzlichen Dank für dieses interessante<br />

Gespräch. Wir wünschen der RhB und damit<br />

auch dir nur geglückte Gefahrguttransporte!<br />

29


30<br />

Nossa visita tal «GUZO» a Samedan<br />

Von Romina Braunschweiler<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Rivos cul tren a Samedan, vainsa pudieu tschanter in ün<br />

vagun da 1. classa ed essans gnieus «stumplos» d’ün<br />

tractor da manouvras in direcziun dal center da s-charg<br />

e dis-charg da marchanzia d’Engiadin’Ota (GUZO). Quist<br />

center as rechatta traunter Samedan e Punt Muragl. Aint<br />

il vagun vainsa survgnieu vestas orandschas. Rivos tal<br />

GUZO, ans ho arvschieu sar Urs Hugentobler, il mneder<br />

da gestiun. Il prüm vainsa pudieu observer cu cha containers<br />

cun marchanzia pel Coop e l’Aldi sun gnieus schargios<br />

dals chars da tren e chargios sün camiuns. Quista<br />

manouvra vain fatta cun ün grü. In seguit ans ho sar<br />

Urs quinto dal transport cumbino cun tuot sieus avantags<br />

e dischavantags ed el ans ho preschanto sieus impiegos,<br />

a sar Anto ed a sar Antonio. Zieva vainsa fat üna<br />

concurrenza. In gruppas da trais e da quatter vaivans da<br />

stumpler ün vagun chi psaiva 16 t uschè svelt scu pussibel<br />

d’ün lö a l’oter.<br />

La marchanzia nu vain be mneda cun containers in Engiadina,<br />

dimpersè eir aunch’adüna a la «moda veglia»<br />

in chars da la viafier (Volg). Nus vains pudieu avrir ün tel<br />

vagun ed essans gnieus a savair quaunt important cha<br />

que es da’l charger cun saun güdizi. Uossa vaivans da fer<br />

ün pitschen «examen» davart las chosas cha sar Urs ans<br />

vaiva quinto.<br />

Il «hit» da quist aunzmezdi d’eira cha vains pudieu<br />

manascher il grü. Nus vaivans da pruver da gnir pü<br />

cunter pussibel ad üna pütta, sainza la bütter intuorn. A<br />

nun es taunt simpel e drouva bger sentimaint per fer<br />

quista lavur!<br />

Ziev’üna cuorta posa ans ho sar Urs auncha declaro cu<br />

cha la rüzcha da l’ABVO vain chargeda in vaguns da la<br />

viafier. Nus vains pudieu avrir ils vierchels da quists<br />

chars, vains piglio «ün nes plain» ed ils vains darcho<br />

pudieu serrer. Quista lavur vain fatta a maun e drouva<br />

magari forza. Aunz cu partir darcho per la staziun da<br />

Samedan, vainsa auncha clappo artichels da reclama da<br />

l’RhB. Quist’aunzmezdi ans restaro in buna memüergia!


Medienbahn<br />

aus «Travel Quotidiano» vom 10.2.2010<br />

Ferrovie retiche pag 7 10-02-2010 11:33 Pagina 1<br />

100 anni e non sentirli...<br />

Buon compleanno Trenino Rosso!<br />

I nostri sponsor<br />

per gli eventi<br />

ufficiali<br />

La parola a Enrico Bernasconi, rappresentante Ferrovia Retica in Italia<br />

1) Com’è si è aperto l’anno dedicato al centenario del Trenino<br />

Rosso del Bernina?<br />

“Potremmo dire “alla grande”, nel senso che per quanto concerne l’afflusso<br />

dall’Italia abbiamo registrato il miglior gennaio da sempre. D’altra parte il<br />

terreno è stato ben preparato da due grandi eventi media a Milano e a St.<br />

Moritz, ove lo scorso gennaio sono intervenute più di venti testate d’ogni<br />

categoria, risultate poi in netta maggioranza rispetto a tutte le altre<br />

nazioni presenti. Sempre nello stesso periodo i tre canali pubblici della Rai<br />

hanno messo in onda ciascuno un reportage a tema, mentre manifesti sul<br />

Centenario sono rimasti affissi per due settimane all’interno della metropolitana<br />

milanese. Per noi è molto importante sfrut-tare la visi-bilità di<br />

questa ricorrenza, poiché al di là degli eventi in programma, miriamo a fidelizzare<br />

il pubblico su medio-lungo termine, migliorandone il grado di<br />

conoscenza sulle risorse di Ferrovia Retica e puntando ad un incremento<br />

complessivo del 5% sulle presenze dello scorso anno.<br />

2) Quali sono le novità che caratterizzeranno il 2010?<br />

“L’aspetto più rivoluzionario interessa il rinnovo del parco treni, che a maggio<br />

inizierà ad arricchirsi dei nuovi modelli elettrici “Allegra”, facilmente riconoscibili<br />

per la loro cabine guida a forma di stambecco. A Tirano abbiamo<br />

invece raddoppiato le corse del treno panoramico, in modo tale che<br />

per tutto l’anno siano garantite due partenze durante la stessa giornata.<br />

Dall’inizio dell’estate saranno cioè disponibili dai 300 ai 400 posti in più,<br />

sia in risalita verso St. Moritz che in fase di rientro. Imperdibile appare infine<br />

l’offerta Giubileo Pass, rilasciato a chiunque acquisti un bigliet-to per<br />

la tratta del Bernina e valido sino a sette giorni dall’emissione, qualora si<br />

desideri usufruire di un 20% di sconto su soggiorni in loco, entrate a musei<br />

o ad eventi culturali, senza tralasciare qualche sfiziosa incursione gastronomica.<br />

Dulcis in fundo, uno sconto di 5 franchi svizzeri (circa 3.5<br />

euro) sull’eventuale acquisto di un biglietto successivo”.<br />

3) Su che cosa fate leva per conquistare la clientela italiana?<br />

“Siamo la ferrovia che ogni italiano sogna. Funzionale, puntuale, dotata di<br />

mezzi rotabili dall’estetica accattivante e sempre pulitissimi, calati in un<br />

paesaggio incredibilmente scenografico. Devo comunque ammettere che<br />

la recente crisi economica ha riversato sui circuiti di breve raggio molti<br />

viaggiatori di solito votati alle destinazioni più lontane, permettendoci<br />

d’acquisire in poco tempo clienti nuovi e di ogni tipologia: il Trenino Rosso<br />

pia-ce infatti alle coppie in cerca di un’esperienza romantica, così come<br />

alle famiglie con figli curiosi, o ad a coloro che sono attratti da un’esperienza<br />

di viaggio molto confortevole. Dotarsi dei biglietti è semplicissimo:<br />

basta farne richiesta in qualsiasi stazione della Ferrovia Retica (Tirano in-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

clusa) o presso le agenzie specializzate Adrastea<br />

Viaggi di Tirano, Il Girasole Viaggi di Milano, Vela<br />

Tour di Asti o ancora presso LazziWorld di<br />

Firenze/S. Vincenzo. Pure le rappresentanze a Milano<br />

delle Ferrovie tedesche, austriche e svizzere<br />

sono abilitate al rilascio, per il quale suggeriamo<br />

sempre di muoversi con largo anticipo, nel caso si<br />

voglia viaggiare su treni panoramici”.<br />

4) Quali sono le date degli eventi per il<br />

Centenario da segnare sul calendario?<br />

“Consigliamo di appuntarsi le giornate dell’8<br />

e del 9 maggio a Tirano, così come quelle<br />

dal 18 al 20 giugno a Poschiavo/Brusio, dal<br />

momento che verranno organizzate delle vere e proprie feste<br />

popolari, in cui si darà contemporaneamente spazio alla storia della ferrovia,<br />

ad iniziative culturali e a deliziosi saggi enogastronomici, sempre<br />

col prezioso contributo del Credito Valtellinese, sponsor principale egli<br />

eventi citati. Informazioni più dettagliate saranno fornite per tempo, anche<br />

se non occorre aspettare la primavera per vivere il fol-klore del<br />

Trenino Rosso.<br />

Sino al prossimo 5 aprile è infatti possibile vi-sitare il tempio della neve<br />

di Diavolezza, mentre a St. Moritz resterà aperta tutto l’anno la mostra<br />

dedicata alla ferrovia del Bernina come pa-trimonio mondiale dell’Unesco.<br />

Curiosa sarà poi la visita al sito della scultura Ark Sound presso il Lago<br />

Bianco, in esposizione dal 19 giugno a metà ottobre. Per rimanere<br />

costantemente aggiornati è bene collegarsi al nostro portale tematico<br />

www.mybernina.it, oppure al sito generale<br />

della Ferrovia Retica www.rhb.ch”.<br />

Erwin Rutishauser<br />

direttore generale<br />

della Ferrovia Retica<br />

Enrico Bernasconi,<br />

rappresentante<br />

della Ferrovia Retica in Italia<br />

5) Cosa rappresenta per voi la Bit?<br />

“Una fiera irrinunciabile. Personalmente sono<br />

presente come espositore dal 1998 e non ho<br />

mai perso un’edizione, proprio perché ho<br />

sempre ottenuto riscontri preziosissimi: sia<br />

nei contatti trade che media, avendo modo di<br />

allacciare non solo nuovi rapporti commerciali,<br />

ma di trarre spunti e consigli per perfezionare<br />

ulteriormente i nostri servizi. La<br />

scelta di presentarci insieme a Svizzera Turismo,<br />

presso lo stand F62/G69 del padiglione<br />

4, ci permette inoltre di avere un’ottima visibilità<br />

e riconoscibilità rispetto al nostro bacino<br />

di clientela più vicino”.<br />

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Mehr Standzeuge als Fahrzeuge<br />

Von Gian Brüngger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg besass die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong><br />

eine grosse Anzahl Wagen aller Gattungen, die sie noch<br />

in den goldenen Jahren beschafft hatte. Die bei der<br />

Schweizerischen Industriegesellschaft (SIG) in Neuhausen<br />

am Rheinfall in den Jahren 1889-1897 beschafften<br />

Wagen mit Flachdach hatten Mitte der Zwanzigerjahre<br />

bereits ein Durchschnittsalter von über 30 Jahren. Infolge<br />

Fernbleibens der gutbetuchten englischen Touristen<br />

bestand ein Überschuss an Polsterklassewagen. Die RhB<br />

entschloss sich 1925 zur Ausrangierung der seit 1917<br />

grösstenteils herumstehenden Polsterklassewagen, As<br />

(Salonwagen), A (1. Klasse), AB (1. und 2. Klasse) und B<br />

(2. Klasse) mit Flachdach. Damals gab es noch drei Klassen.<br />

Die erste Klasse besass Abteile mit Seitengang, die<br />

zweite Klasse Polstersitze mit Mittelgang und die dritte<br />

Klasse Holzbänke. Gemischtklassewagen, wie die AB,<br />

hatten auch in der zweiten Klasse Seitengang und<br />

Abteile. Im Jahre 1925 trennte die Hauptwerkstätte<br />

Landquart die Kasten von den Untergestellen. Letztere<br />

konnten für dringend benötigte Gepäckwagen weiterverwendet<br />

werden oder liessen sich auch an andere<br />

Meterspurbahnen in der Schweiz verkaufen. So gelangte<br />

das Untergestell des ehemaligen As 1 zur Biel-Täuffelen-Ins<br />

<strong>Bahn</strong> (BTI), wo er einen Güterwagenkasten aufgesetzt<br />

erhielt. Ein weiteres Untergestell kaufte die<br />

Aigle-Ollon-Monthey <strong>Bahn</strong> (AOM), worauf sie einen<br />

neuen Kasten für ein 3. Klasswagen aufsetzte. Auf vier<br />

Untergestellen von einem A- und drei AB-Wagen entstanden<br />

1928 die Gepäckwagen F 4051–4054.<br />

Für die noch gut erhaltenen Wagenkasten hatte die RhB<br />

keine Verwendung mehr. Einige sind an Angestellte und<br />

Private als Gartenhäuschen, Kaninchenstall oder Geräteschuppen<br />

verkauft worden.<br />

Heute gibt es noch überall im Kanton und ausserhalb<br />

Graubündens RhB-Wagenkasten, vorwiegend von gedeckten<br />

Güterwagen, die noch immer diese Funktion<br />

inne haben.<br />

Aufgrund eines Hinweises, besuchte ich im Sommer<br />

1988 ein Gerätehäuschen in den Rebbergen von Malans.<br />

Dort stand ein halber Wagenkasten eines Personenwagens<br />

mit Flachdach. Ich versuchte die Schiebetüre zu<br />

öffnen und war erstaunt, dass diese nicht abgeschlossen<br />

war. Ich gelangte in den leeren, abteillosen Innenraum.<br />

Bei der Kastenhalbierung hatten die neuen Besitzer eine<br />

hölzerne Rückwand eingebaut. Aufgrund der Fenstereinteilung<br />

war mir sofort klar, dass es sich um einen<br />

Wagen der Serie AB 103-110 handeln musste. Im Gegensatz<br />

zu den beiden Wagen AB 101-102 hatten diese<br />

sowohl im Seitengang, wie in den Abteilen Drillingsfenster.<br />

Die beiden ersten Wagen wiesen bei den<br />

Abteilen Zwillingsfenster auf. Nun galt es herauszufinden,<br />

um welchen der acht Wagen es sich handelte. Ich<br />

suchte überall nach Schildern oder sonstigen Hinweisen,<br />

fand aber nichts. Bereits auf dem Rückweg kam mir<br />

plötzlich der Gedanke, dass alte Fahrzeuge bei den beweglichen<br />

Teilen die Wagennummer eingekerbt hatten.<br />

AB 106 AB 106


Ich ging nochmals zurück und schaute mir die Schiebetüren<br />

zum Seitengang an und fand zu meinem Erstaunen<br />

die Zahl 107. Also war mir klar, es handelte sich um<br />

den Kasten des im Jahre 1925 ausrangierten AB 107 von<br />

1896. Aufgrund von Aufzeichnungen im Archiv ist der<br />

Wagen am 8. Dezember 1917 im HW-Areal abgestellt<br />

worden und bis zur Ausrangierung im Jahre 1925 nicht<br />

mehr im Einsatz gewesen. Somit ist der Wagen rund<br />

zwanzig Jahre gefahren und stand vermutlich von 1925<br />

bis im Jahre 2000, als die letzten Besitzer den halben<br />

Kasten entfernten, fünfundsiebzig Jahre in Malans.<br />

Auf gleiche Weise gelangte der Wagenkasten des AB 106<br />

in einen Garten der RhB-Siedlung in Landquart, wo er<br />

bis im Mai 2010 stand. Der Wagenkasten war äusserlich<br />

verkleidet, so dass es nicht den Eindruck machte, einen<br />

ehemaligen RhB-Personenwagen vorzufinden. Im Innenraum<br />

fehlten die Türen und Seitenwände der Abteile.<br />

Die Querwände waren immer noch vorhanden. Aufgrund<br />

der Fensterteilung konnte ich sofort feststellen,<br />

dass es sich ebenfalls um einen AB 103-110 handelte.<br />

Die noch teilweise vorhandenen Gestelle und Käfige<br />

dienten wahrscheinlich als Kaninchenstall. Auch hier<br />

fand ich bei der Blindtüre zum Seitengang die eingekerbte<br />

Nummer 106 und auf dem Innentäfer mit Kreide<br />

eine beschwingte No. 106. Auch dieser Wagen ist im<br />

Oktober 1917 abgestellt und nicht wieder in Betrieb genommen<br />

worden. Der Kasten kam wahrscheinlich ebenfalls<br />

im Jahre 1925 in den Garten und blieb dort bis zum<br />

Geräteschuppen Malans<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Abbruch der ganzen Siedlung im Mai 2010. Gut 20 Jahre<br />

ist der Wagen gefahren und über 90 Jahre ist er gestanden.<br />

In beiden Fällen handelt es sich jedoch nur um<br />

den Kasten. Die Untergestelle beider Wagen hat die HW<br />

wahrscheinlich in den Dreissigerjahren zerlegt.<br />

33


34<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010


Suche nach einer passenden Weiterbildung?<br />

Von Stephanie Kriesel, Leiterin Unternehmenskommunikation, login Berufsbildung<br />

Wer sich bis jetzt nach der Berufslehre und einigen<br />

Jahren Praxiserfahrungen bei der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

nach einem passenden Weiterbildungsprogramm im<br />

Bereich Öffentlicher Verkehr umsah, der hatte es bisher<br />

schwer: denn für Berufsleute, die mit beiden Beinen in<br />

der Praxis stehen und sich noch nicht rein in Managementthemen<br />

qualifizieren wollten, gab es kein öVspezifisches<br />

Angebot. Jetzt füllt der Ausbildungsverbund<br />

login Berufsbildung diese Lücke.<br />

Im März 2011 startet die neue Ausbildung zur Fachfrau /<br />

zum Fachmann öffentlicher Verkehr. Praxisnah, berufsbegleitend<br />

und eidgenössisch anerkannt: so können<br />

sich Nachwuchskräfte in drei Semestern auf Fach- und<br />

Führungsfunktionen vorbereiten.<br />

Umfassendes Ausbildungsprogramm<br />

Was lernt man alles in diesem neuen Lehrgang? Petra<br />

Rüttimann, Projektverantwortliche bei login, erläutert<br />

das Konzept: «Wir haben die Weiterbildung bewusst<br />

sehr umfassend gestaltet. Die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sollen ihr gesamtes durch ihre Berufstätigkeit<br />

erworbenes Wissen vertiefen können. Erst im letzten<br />

Drittel der Ausbildung spezialisieren sie sich dann in<br />

einem von drei Bereichen, der ihren Interessen oder ihrer<br />

Karriereplanung am meisten entspricht.»<br />

So decken die neun Basismodule generalistische Themen<br />

wie Gesamtsystem öffentlicher Verkehr, Ereignismanagement,<br />

Angebotsgestaltung oder Projektmanagement<br />

ab. Alle Lektionen sind klar auf die konkreten<br />

Herausforderungen in der Verkehrswelt ausgerichtet. Als<br />

Vertiefungsrichtung können die Kandidat/innen zwischen<br />

Ressourcenplanung, Marketing & Verkauf und<br />

Führung wählen. In ihrem jeweiligen Modul schreiben<br />

sie dann auch ihre Projektarbeit.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Am Ende folgt zunächst eine interne Zertifikatsprüfung<br />

durch login, die gleichsam einen Test für die Berufsprüfung<br />

darstellt. Diese findet anschliessend unter der Trägerschaft<br />

des Verbands öffentlicher Verkehr statt und ist<br />

eidgenössisch anerkannt.<br />

Viel mehr als ein Papier<br />

Doch mit dem Fachausweis haben die Absolvent/innen<br />

mehr als nur ein Papier in der Hand. «Die Umsetzbarkeit<br />

der gewonnenen Kenntnisse im beruflichen Alltag ist<br />

uns extrem wichtig», bekräftigt Petra Rüttimann. «Deshalb<br />

wendet sich die neue Ausbildung nicht nur an junge<br />

Berufsleute, sondern auch an ausgewiesene Profis im<br />

öV, die ihre jahrelange Erfahrung einmal von offizieller<br />

Seite anerkennen lassen wollen. Der Mix in den Ausbildungsklassen<br />

wird dazu führen, dass ein intensiver Austausch<br />

entsteht – und vielleicht auch ein Netzwerk fürs<br />

ganze Leben.»<br />

Informationen<br />

Die erste Weiterbildung zur Fachfrau / zum Fachmann öV<br />

startet – vorbehaltlich der Genehmigung der Berufsprüfung<br />

durch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie<br />

im Spätsommer bis im März 2011. Unterrichtsort<br />

ist Olten.<br />

Auf www.login.org/fachmannoev finden Sie<br />

n alles über die Ausbildung und die Prüfung<br />

n Infos zu Anforderungen und Anmeldeverfahren<br />

n Preise und Konditionen<br />

n Termine der Infoveranstaltungen<br />

Weitere Infos via E-Mail an fachmannoev@login.org<br />

35


36<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Erfolgsstory eines Fachmanns öV<br />

« Kurbelte unsere<br />

Verkäufe an. Und<br />

meine Karriere.»<br />

Ihre Erfolgsstory im öffentlichen Verkehr geht weiter – mit einer Weiterbildung !<br />

Sie verfügen über vertiefte Erfahrung im öV und möchten Ihre Kenntnisse von offizieller Seite<br />

anerkennen lassen? Oder möchten Sie sich mit einer anerkannten Weiterbildung auf Aufgaben als<br />

Fach- oder Führungskader im öV vorbereiten?<br />

Dann ist die umfassende Ausbildung zur/ zum eidg. Fachfrau /Fachmann öV mit Fachausweis bei<br />

login, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, genau das Richtige für Sie !<br />

Ausbildungsstart: März 2011 in Olten.<br />

Alle Informationen zum dreisemestrigen Lehrgang finden Sie unter:<br />

www.login.org<br />

login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs<br />

5494_Ins RhB Info 4f_dt_A4_RZ.indd 1 4.8.2010 17:13:47 Uhr<br />

HOFER BSW


Lehrabschlussfeier 2010<br />

Von Markus Cadosch<br />

Wo sonst tonnenschwere Lokomotiven oder <strong>Bahn</strong>wagen<br />

gewartet oder repariert werden, wurde am 24. Juni<br />

2010 gefeiert. In der RhB-Hauptwerkstätte fand die<br />

Lehrabschlussfeier 2010 statt.<br />

Was vor drei, bzw. vier Jahren (Technikberufe) begann,<br />

fand in der HW einen würdigen Abschluss. In den zurückliegenden<br />

Lehrjahren wurden die Lernenden mit<br />

viel Wissen ihrer Berufsbildner/innen eingedeckt und<br />

zur Prüfungsreife geführt. Den Berufsbildner/innen gehört<br />

daher an dieser Stelle ein grosses Dankeschön für<br />

ihre Arbeit!<br />

An der Feier wurden die Lehrabgänger/innen durch Thomas<br />

Baumgartner als Vertreter der Geschäftsleitung der<br />

RhB sowie durch Michael Schweizer, Leiter Grundbildung<br />

bei login Berufsbildung, geehrt.<br />

Ein feines Essen, welches unter der Regie der Crew des<br />

Personalrestaurants der RhB in Landquart zusammengestellt<br />

wurde, rundete den Anlass ab. Bei gemütlichem<br />

Zusammensein blieb genügend Raum, um auf die Lehrzeit<br />

zurückzublicken und Geschichten aus der Lehrzeit<br />

37<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

auszutauschen. Der einhellige Tenor war, dass die Lehrzeit<br />

wie im Fluge vergangen ist. Bei einigen schlich sich<br />

auch ein Tropfen Wehmut in die Freude über den erfolgreichen<br />

Lehrabschluss, gilt es doch für einige der Lehrabgänger/innen<br />

auch Abschied von liebgewonnenen<br />

Arbeitskolleg/innen und Arbeitsteams zu nehmen.<br />

Grundsätzlich überwiegt aber bei allen die Freude auf<br />

die kommenden Herausforderungen nach der Lehre.<br />

Die Welt des Verkehrs und die RhB im Speziellen kann<br />

nun auf die Dienste des gut ausgebildeten und motivierten<br />

Nachwuchses zählen.<br />

Wir wünschen allen Lehrabgänger/innen eine erfolgreiche<br />

und spannende Zukunft nach der Lehre!


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Die erfolgreichen Lehrabgänger/innen bei der RhB sind:<br />

KVöV Logistiker/in EFZ Technik Gleisbau<br />

Alexandra Allemann Ramona Cathomas Sergio Abreu Timon Gringer<br />

Isabell Ambühl Avni Emini Ursin Arpagaus<br />

Vanessa Aversa Nico Pelizatti Michele Bracelli<br />

Maurus Chistell Simon Cathomas<br />

Diva Deplazes Martin Christen<br />

Pascal Fehr Jonas Clement<br />

Sonja Gantenbein Patrick Gartmann<br />

Fabienne Joost Thomas Gredig<br />

Seraina Lang Marc Kuratle<br />

Martin Moser Michele Tassone<br />

Matthias Schaufelberger Daniele Zanolari<br />

Fabian Sigron<br />

Luisa Wenk<br />

Mit einer Rangnote haben Simon Cathomas, Polymechaniker, Note 5.4 und Patrick Gartmann, Automatiker,<br />

Note 5.3, abgeschlossen.<br />

Herzliche Gratulation zu dieser tollen Leistung an alle erfolgreichen Lehrabgänger/innen!


Akquirieren und kassieren<br />

Von Thomas Glükler<br />

Auf unserem einzigartigen Streckennetz drehen Züge aus<br />

allen Epochen ihre Runden: Russschwarze Dampfzüge,<br />

elegante Pullmanzüge aus der Belle Epoque der Eisenbahn<br />

oder moderne, klimatisierte Panoramazüge. Ist es<br />

das, was unsere RhB von anderen <strong>Bahn</strong>en unterscheidet?<br />

Ich meine Ja! Auch wenn es im <strong>Bahn</strong>land Schweiz<br />

natürlich eine Vielzahl <strong>Bahn</strong>en gibt, die ebenfalls in<br />

schöner Landschaft und mit tollen Kompositionen verkehren,<br />

die Einzigartigkeit der RhB als komplette und<br />

facettenreiche Gebirgsbahn macht den Unterschied.<br />

Diese Vielfalt ist natürlich auch unzähligen Gästen nicht<br />

verborgen geblieben und andere <strong>Bahn</strong>en beneiden uns<br />

ob unserem Streckennetz und unserer Wagenflotte.<br />

Die RhB bietet für Firmen und Vereine – wie aber auch<br />

für Festivitäten wie Geburtstage, Hochzeitsfahrten, 30<br />

Jahre Jassclub oder Klassenzusammenkünfte – eine<br />

Vielfalt an Erlebniswagen an. Sei es eine Fahrt in der<br />

«rollenden Bündnerstube» Stiva Retica inklusive einem<br />

Bündnerplättli wie aber auch im gediegenen Alpine<br />

Classic Pullmanwagen mit Champagner oder im rustikalen<br />

Cabrio: Wir bieten für alle und für alles den perfekten<br />

Rahmen!<br />

Die RhB offeriert allen Kunden, welche eine Charterfahrt<br />

in der Zeit vom September bis Ende Dezember 2010 buchen<br />

sowie auch in dieser Zeit fahren einen Rabatt von<br />

30% auf den normalen Charterpreis.<br />

Eine entsprechende Publikation wird lanciert, respektive<br />

ist bereits direkt an unsere Kunden mittels beiliegendem<br />

Flyer erfolgt.<br />

Alpine Classic Pullman auf dem<br />

Landwasserviadukt<br />

39<br />

Jetzt sind Sie am Zuge!<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Machen Sie für dieses tolle Angebot Werbung in Ihrem<br />

persönlichen Umfeld. Sei es in Ihrer Familie, in Ihrem<br />

Verein oder bei anderen Bekannten. Für jede Akquisition<br />

einer Charterfahrt zwischen September und Ende Dezember<br />

2010 erhalten Sie eine Prämie von CHF 200.-.<br />

Davon ausgeschlossen sind Verkäufe am <strong>Bahn</strong>schalter<br />

von Laufkundschaft.<br />

Weitersagen lohnt sich!<br />

Gespannt warten wir auf Ihre erfolgreiche «Jagd» in Ihrem<br />

Umfeld. Wir sind auf jeden Fall überzeugt, dass da<br />

ein enormes Potenzial brachliegt und wir sind ebenso<br />

überzeugt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen über<br />

einen unendlichen Schatz an Fantasie verfügen, um die<br />

«Jagd» erfolgreich zu bestehen. Gerne berät Sie der<br />

Railservice individuell, damit Sie, respektive Ihre Kunden,<br />

ein massgeschneidertes Angebot erhalten. Bei einer<br />

Buchung einfach Name des RhB-Mitarbeitenden<br />

bekannt geben, damit die Prämie ausbezahlt werden<br />

kann.<br />

Telefon +41 (0)81 288 65 65<br />

railservice@rhb.ch<br />

Gemütliches Beisammensein in der<br />

Stiva Retica<br />

Herzlichen Dank und viel Erfolg!<br />

La Bucunada bei Alp Grüm<br />

39


40<br />

Neues in Kürze<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Der 12. Mann<br />

Von Christophe Rochat<br />

Trotz türkischer Unterstützung von Balta Zeki musste<br />

unsere Fussball-Nati den Heimweg antreten. Balta Zeki<br />

hat alles gegeben und dafür sogar die Schweizer Nationalhymne<br />

auswendig gelernt.<br />

Erste überregionale Treffen<br />

von Patricia Demarmels<br />

Im Mai resp. Juni fanden in Filisur zum ersten Mal überregionale<br />

Treffen statt. Die Regionenleiter Produktion<br />

hatten entschieden, das bisherige Modell der Region<br />

Chur/Surselva auch für die übrigen Regionen Davos/<br />

Albula, Poschiavo und Engadin zu öffnen.<br />

Zum einen waren dies die Mitarbeitenden Kundendienst,<br />

welche sich mit den Themen Arbeitssicherheit,<br />

Gesundheitsschutz, KIS und Ausrüstung auf den <strong>Bahn</strong>höfen<br />

und Unterwegsstationen auseinandersetzten.<br />

Zum anderen die Rangiermeister, wo der Hauptfokus<br />

auf die Sammlung von risikominimierende Massnahmen<br />

gelegt wurde.<br />

An beiden Treffen wurde angeregt diskutiert. Beim anschliessenden<br />

gemütlichen Teil genossen wir feine Filisurer<br />

Pizokels und das gesellige Beisammensein.<br />

Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im 2011<br />

und hoffen, dass bis dann viele Pendenzen erledigt<br />

sind.


Studienreisen<br />

Von Miriam Caviezel<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Am 17. Juni 2010 fand die Gourmino- und am 8. Juli<br />

die Bernina-Express-Studienreise mit 34 Partnern aus<br />

Tourismus und Hotellerie sowie Tour Operators aus Davos/Klosters<br />

statt.<br />

Die Bernina-Express-Studienfahrt im Panoramawagen<br />

war ebenfalls ein grosser Erfolg. Im Restaurant Ai Portici<br />

wurden die Teilnehmer mit einem reichhaltigen Menu<br />

verwöhnt und jeder konnte noch ein Geschenk des<br />

Hauses als Erinnerung mitnehmen.<br />

Unsere Partner machten sich selbst ein Bild über unsere<br />

Angebote und können diese jetzt geschmückt mit eigenen<br />

Erfahrungen an unsere Kunden weitergeben.<br />

Klimatisierter Aussichtswagen<br />

Von Günter Lange<br />

Meine Frau und ich haben eine wunderbare Zeit in der<br />

Bündner Landschaft genossen. Als es letzte Woche so<br />

heiss war, suchten wir etwas Abkühlung am Bernina.<br />

Nach einer Runde um den Lago Bianco sind wir noch auf<br />

einen Espresso zur Alp Grüm gefahren, wo ich den beigefügten<br />

Schnappschuss mit dem Titel «Bei Temperaturen<br />

über 30 °C klimatisiert die RhB sogar ihre Aussichtswagen!»<br />

einfangen konnte.<br />

Achtung – fertig – login<br />

Von André Mastel<br />

Am 3. August wurden bereits zum vierten Mal junge<br />

Menschen aus Graubünden in der login-Woche in Sursee<br />

begrüsst.<br />

Ein Highlight in der login-Woche war die login-Trophy.<br />

Die Lernenden haben in berufsübergreifenden Projektteams<br />

spannende Aufgaben angepackt. Routen planen,<br />

fotografieren und Punkte sammeln gehörten zu den<br />

Aufgaben, um ganz «nebenbei» die Schweizer Geografie<br />

aufzufrischen resp. kennen zu lernen. Kreuz und quer in<br />

«gelben» 8-er Teams durch die Schweiz – nach Genf<br />

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42<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

und bis nach Kreuzlingen, nach Basel und bis nach Chur.<br />

Die login-Trophy galt es danach kreativ und phantasievoll<br />

auf Papier zu bringen und auf dem Marktplatz zu<br />

präsentieren. Die Teams mit den meisten Punkten sowie<br />

das Team mit dem tollsten Plakat wurden prämiert. Die<br />

Lernenden kehrten am Freitag heimwärts, voller neuer<br />

Eindrücke, mit vielen Informationen und voller Erwartung,<br />

was sie wohl am neuen Lehrplatz erwarten wird.<br />

Achtung – fertig – login!<br />

Junibummel<br />

Von Eric Wyss<br />

Am 3. Juni trafen sich die Mitarbeitenden Vertrieb und<br />

Produktion zum traditionellen Junibummel. Dieser Anlass<br />

führt jeweils zu einem RhB-Angebot, um es den<br />

Mitarbeitenden bekannt zu machen und soll dem gegenseitigen<br />

Kennenlernen und Austausch dienen.<br />

Dieses Jahr besuchten wir das Schloss Tarasp. Auf einer<br />

Führung durch die Räume lernten wir verschiedene Eigenheiten<br />

des Schlosses kennen. Wussten Sie, dass der<br />

Erfinder von Odol das Schloss zu seinem Feriensitz ausbaute<br />

und er Badezimmer mit fliessend warmem und<br />

kaltem Wasser einbaute? Dies war für diese Zeit etwas<br />

sehr luxuriöses. Leider starb der Besitzer bevor er sich<br />

diesen Luxus gönnen konnte.<br />

RTR/RhB-Wettbewerb<br />

Von Peider Härtli<br />

Im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Berninalinie<br />

hat Radio e Televisiun Rumantscha einen vielbeachteten<br />

Film «Strapatschs al Bernina» von Ruedi Bruderer realisiert.<br />

Im Vorfeld der Erstausstrahlung haben RhB und<br />

RTR einen Wettbewerb lanciert. Regina Rosenberg aus<br />

Nesselnbach war die glückliche Gewinnerin. In Begleitung<br />

ihres Ehemannes Ernst nahm sie am 20. August bei<br />

ihrem Zwischenhalt in Chur den Hauptpreis - eine Hin-<br />

und Rückfahrt für zwei Personen in erster Klasse von<br />

Chur nach Poschiavo/Tirano mit Übernachtung, Nachtessen<br />

und Frühstück in Poschiavo sowie Fahrt auf dem<br />

Führerstand von Pontresina nach Poschiavo – von Ruedi<br />

Bruderer (RTR, ganz links) und Peider Härtli, entgegen.


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Einführungstag der Lernenden der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

Von Corinne Hardegger<br />

Mit grossen Erwartungen und auch mit ein bisschen<br />

Nervosität trafen alle 38 Lernenden am 9. August,<br />

pünktlich um 8.30 Uhr im Direktionsgebäude der RhB<br />

ein. Freundlich begrüsst wurden sie von Direktor Erwin<br />

Rutishauser, Erika Wismer und Markus Wetter. Nach der<br />

lehrreichen und interessanten Präsentation wurden alle<br />

Lernenden in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt, um<br />

verschiedene Destinationen zu bereisen. An den verschiedenen<br />

Orten mussten sie diverse Aufträge erledigen,<br />

wie beispielsweise ein Gespräch mit dem <strong>Bahn</strong>hofsverantwortlichen<br />

führen. Jede Gruppe erhielt einen<br />

Glücksbringer, einen kleinen Steinbock, welcher am<br />

Schluss des Tages einen Namen besass. Mit den gewonnenen<br />

Bildern und Informationen gestaltete schliesslich<br />

jede Gruppe eine Powerpoint-Präsentation, welche<br />

später von einer kritischen aber doch sehr humorvollen<br />

Jury, zusammengesetzt aus GL-Mitgliedern, bewertet<br />

wurde. Die Gewinner erhielten ein verdientes Erinnerungsgeschenk.<br />

Zum Schluss erhielten alle Lernenden<br />

noch Glückwünsche mit auf ihren neuen Lebensweg.<br />

Gemeinsam für mehr Sicherheit<br />

Von Thomas Baumgartner<br />

Am 14. Juli wurde zur Verminderung von unsicheren<br />

Handlungen und zur Erhöhung der Sicherheit ein<br />

4-Punkteprogramm unter Führung des Leiters Produktion,<br />

Thomas Baumgartner, zur Umsetzung freigegeben.<br />

Zahlreiche Vorgesetzte vom Gruppenleiter bis zum Geschäftsbereichsleiter<br />

aller Bereiche stehen zum Motto:<br />

Gemeinsam für mehr Sicherheit – Sicherheit ist Teamwork.<br />

Bergstrecke ...<br />

Von Peider Härtli<br />

Einmal mehr bewies unser Eventmanager Geni Rohner<br />

einen ausgesprochenen Sinn für Bergbesteigungen der<br />

besonderen Art. Nach intensiver psychischer und physischer<br />

Vorbereitung sowie wochenlanger kohlenhydratreicher<br />

Ernährung wagte er die Besteigung der Furkapasshöhe.<br />

Aus zuverlässiger Quelle hat die Redaktion<br />

erfahren, dass Bergchampion Geni den Furkapass in<br />

bester körperlicher Verfassung erreicht hat und nach<br />

verdienter Kompensation der enormen Kalorienverluste<br />

mit gleich zwei Stück Schwarzwälderkuchen den Weg<br />

weiter Richtung Oberwald unter – die Räder nahm.<br />

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44<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Pieder vor der letzten Fahrt<br />

Auf der letzten Fahrt<br />

Von Andrea Pfiffner<br />

Am 10. Juni war unser Pieder Wenzin ein letztes Mal als<br />

Zugführer im Dienste der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> unterwegs.<br />

Nach über 40 Dienstjahren erfüllt er sich einen Traum<br />

und betätigt sich als Hirt auf der Alp Soliva. Das Zugpersonal<br />

wünscht Pieder zu seiner Pensionierung alles Gute<br />

und dass er den neuen Lebensabschnitt mit bester<br />

Gesundheit richtig geniessen kann. Engraziel fetg Pieder<br />

e sin seveser.<br />

Kranunfall bei Küblis<br />

Von Peider Härtli<br />

In der Nacht vom 24. auf den 25. August kippte ein Kran<br />

beim Einbau einer Hilfsbrücke zwischen Fideris und<br />

Küblis um. Menschen kamen bei diesem Unfall glücklicherweise<br />

keine zu Schaden. Bei der Baustelle handelt<br />

es sich um ein Projekt des kantonalen Tiefbauamtes. Im<br />

Zusammenhang mit dem Wanderweg entsteht an dieser<br />

Stelle eine Unterführung für Velos und Fussgänger. Aufgrund<br />

des grossen Aufwands bei der Bergung des umgestürzten<br />

Krans musste auf der Strecke Fideris-Küblis<br />

bis Freitag, 27. August, ein Ersatzbetrieb eingerichtet<br />

werden.<br />

Chiara vs. Heidi-Doll<br />

Von Claudio Melcher<br />

Nachdem Heidi Klum erfolgreich ihr Ebenbild in Form<br />

einer Barbiepuppe nachbilden liess, konterte ein findiger<br />

Unternehmer und liess Chiara nach dem Modell unserer<br />

Zugbegleiterin Ilona Grünenfelder, entstehen. Im<br />

Übrigen sehr erfolgreich: Die Erstproduktion war nach<br />

kurzer Zeit bereits restlos ausverkauft.


Milestone auf Irrwegen<br />

Von Peider Härtli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Vierzehn rote Bälle, die schwammen auf dem See,<br />

da warens nur noch dreizehn, das tat dem Geni weh ...<br />

Schön platziert und verankert sollten sie die Aufmerksamkeit<br />

auf sich ziehen, die 14 roten Meilensteine<br />

zur Geschichte der Berninalinie. Doch Geni hatte die<br />

Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne Wind<br />

und Sturm am Lago Bianco gemacht. So rissen sich immer<br />

wieder Bälle aus ihrer Verankerung und genossen<br />

die unendliche Freiheit. Was nun Geni überhaupt nicht<br />

ins Konzept passte: Kurzentschlossen sammelte er die<br />

unzähmbaren Meilensteine ein - einer versteckte sich<br />

sogar im Ablauf unterhalb der Staumauer - und verbannte<br />

sie in ein dunkles Verliess, nicht ohne ihnen<br />

vorher noch die Luft rauszulassen!<br />

Ehrendamen in kräftigen Händen<br />

Von Peider Härtli<br />

Ohne Voluntari wäre das Jubiläumsfest der Berninalinie<br />

nicht durchführbar gewesen. Überall wurde organisiert,<br />

koordiniert zugepackt - was Stefan Ackermann in Brusio<br />

wörtlich nahm. Die charmanten und in RhB-rot gekleideten<br />

Hostessen waren in Brusio und Poschiavo – nebst<br />

der roten RhB – die Hingucker.<br />

Herzlich willkommen<br />

Von Eugen Cantieni<br />

Sieben Quereinsteiger haben am 1. September 2010<br />

ihre Zweitausbildung zum Zugbegleiter begonnen. Der<br />

Fachbereich Zugpersonal wünscht den neuen Mitarbeitenden<br />

viel Spass, Ausdauer und Erfolg während des intensiven<br />

und spannenden Lernjahres.<br />

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46<br />

Mitarbeiteranlass Chur/Surselva<br />

Von Beat Gansner<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Am 28. Mai 2010 war es endlich wieder soweit. Über 70<br />

RhB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Region Chur/<br />

Surselva aus allen Bereichen hatten sich für den beliebten,<br />

jährlich stattfindenden Mitarbeiteranlass angemeldet.<br />

Auch einige Mitarbeitende von der Gästeinformation<br />

Viamala, Chur Tourismus und Stadtbus Chur durften<br />

wir willkommen heissen.<br />

Um 17.00 Uhr traf man sich auf dem <strong>Bahn</strong>hof Chur beim<br />

Gleis 2. Wohin die Reise gehen würde, war auch dieses<br />

Mal eine Überraschung. Um 17.20 Uhr bestiegen wir einen<br />

Stadtbus, der uns nach Meiersboden führte.<br />

Dort wurde der Apéro genossen, alte Bekannte getroffen<br />

und neue Bekanntschaften geschlossen und vor allem<br />

die Möglichkeit genutzt, mit externen und internen Personen,<br />

die man selten zu Gesicht bekommt, wieder einmal<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Alle Anwesenden wurden vorgängig in vier Gruppen<br />

aufgeteilt und konnten abwechselnd an einer Vorführung<br />

eines Defibrillatorgerätes teilnehmen. Allen Teilnehmenden<br />

wurde gezeigt, wie einfach und selbsterklärend<br />

ein solches Gerät anzuwenden ist. Auf diesem<br />

Weg nochmals besten Dank an P-SU Reto Brunner für<br />

die hilfreichen Instruktionen.<br />

Das Kader der Region Chur/Surselva war von Beginn weg<br />

mit Fotokameras ausgestattet und schoss aus vollen<br />

Rohren. Die Fotos wurden später beim Nachtessen auf<br />

eine Wand projeziert. Und dann das Nachtessen. Das<br />

war himmlisch. Das Restaurant – übrigens das einzige<br />

Backpackers in der Umgebung Chur – darf an dieser<br />

Stelle für solche Anlässe wärmstens empfohlen werden.<br />

Herzlichen Dank dem Wirtepaar Stoffel.<br />

Um 22.30 Uhr ging es mit dem Stadtbus zurück nach<br />

Chur, wo sich die Gesellschaft in alle Himmelsrichtungen<br />

verabschiedete. Ein weiterer interessanter und geselliger<br />

Mitarbeiteranlass war nun Geschichte und nicht wenige<br />

dachten womöglich schon an den nächsten.


«Das blaue Wunder»<br />

Von Jolanda Picenoni und Eric Wyss<br />

2009 wurde das Projekt, die eigene Dienstleistungsqualität<br />

für unsere <strong>Bahn</strong>kunden zu steigern, gestartet. Wir<br />

setzten uns zum Ziel, mindestens 30 schriftliche positive<br />

Kundenrückmeldungen zur Dienstleistungsqualität der<br />

RhB im Engadin zu erhalten. Mit verschiedenen Massnahmen<br />

wurden die Mitarbeitenden unterstützt und<br />

sensibilisiert. Das Ziel wurde sogar übertroffen. Kompliment<br />

an alle Mitarbeitenden.<br />

In diesem Jahr wird die Steigerung der Dienstleistungsqualität<br />

weitergeführt bzw. intensiviert. Der Auftakt<br />

dazu war anfangs Februar am Infoabend, den alle Mitarbeitenden<br />

Vertrieb und Produktion der <strong>Bahn</strong>höfe des<br />

Engadins besuchten. Nach einer Besichtigung im RhB<br />

Schneedom Diavolezza und einem Infoteil über die<br />

Ziele 2010 der Unternehmung, referierte Ernst Bromeis<br />

über seine Sicht der Dienstleistungsqualität. Er hat<br />

2008, anlässlich seines Projekts «Das blaue Wunder<br />

Graubünden», 45 Kilometer in 200 Seen des Kantons<br />

Graubünden, bei Wassertemperaturen von 1 bis 11<br />

Grad, durchschwommen. Es gelang ihm in seinem Referat<br />

in überzeugender Weise, den Bogen immer wieder<br />

zur <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zu spannen.<br />

Für seine Leistung, in 44 Etappen bis zu 11 Stunden am<br />

Tag unterwegs zu sein und dabei 1500 km mit dem Velo<br />

und 80 000 Höhenmeter zurückzulegen, brauchte es<br />

eine grosse Portion Motivation – und eine Vision. Das ist<br />

eine Riesenleistung und dass er es dabei noch schaffte,<br />

seine Kunden, die Medien und Sponsoren zu verblüffen,<br />

zeigt, was ein motivierter Mensch alles bewältigen<br />

kann. Obwohl er ein ausgesprochener Einzelkämpfer ist,<br />

war seine Leistung nur Dank der Unterstützung seines<br />

Teams überhaupt möglich.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Für seine Motivation in einem See mit nur 4 Grad Wasser<br />

Temperatur zu schwimmen, war er aber selber verantwortlich.<br />

Er konnte es an niemanden delegieren, er<br />

musste seine Eigenverantwortung wahrnehmen und<br />

motivierte sich ausschliesslich selbst dazu. Hätte er sich<br />

dazu nicht motivieren können, wäre er nicht im Stande<br />

gewesen, seine Arbeit, «Das blaue Wunder Graubünden»,<br />

fertigzustellen.<br />

Das gleiche gilt für unsere Arbeit bei der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong>. Jeder Mitarbeitende erbringt eine grosse Leistung.<br />

Dass er seine Arbeit gut macht und die Kunden zusätzlich<br />

noch verblüffen kann, setzt voraus, dass jeder Mitarbeitende<br />

motiviert ist. Für die Motivation ist jeder<br />

selber verantwortlich. Der Mitarbeitenden kann nicht<br />

vom Vorgesetzten verlangen, dass er ihn motiviert. Der<br />

Chef kann die Voraussetzungen dazu schaffen, dass die<br />

Motivation stimmt und Höchstleistungen erbracht werden.<br />

Im Anschluss an das Referat und die Diskussion fand der<br />

Abend bei einem kleinen Imbiss seinen Abschluss.<br />

Herzlichen Dank an alle Mitarbeitende für die Teilnahme<br />

am Infoabend und die engagierte Mitarbeit.<br />

47


48<br />

Erlebnisreiche Lehrzeit<br />

Text von Pol Bergamin, Maurus Chistell und Ursin Conrad - Überarbeitet von Patrick Schneider<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Pol Bergamin<br />

Im ersten Semester war ich bei NPS in Landquart tätig.<br />

Nach einem eindrücklichen Einstieg in den «Bähnler-<br />

Alltag» habe ich das zweite Semester am <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />

verbracht. Dort konnte ich einen sehr interessanten<br />

Start in die Welt des Verkaufs erleben.<br />

Insbesondere aus dem Grund, da der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel<br />

im Sommer täglich mehrere Gruppen zu verzeichnen<br />

hat. Zudem wurde in der Zeit zwischen Mai und<br />

meinem Lehrortwechsel im August bei schönem Wetter<br />

eine Kundenverblüffungsaktion durchgeführt, welche<br />

durchaus sehr viel Spass bereitete. Aber auch die Arbeit<br />

am Schalter hat mir gut gefallen, da es immer wieder<br />

interessante Angebote zu verkaufen gab. Zum Schluss<br />

kann ich sagen, dass ich in Tiefencastel eine interessante,<br />

spannende und tolle Zeit verbringen durfte, welche<br />

ich nicht so schnell vergessen werde.<br />

Maurus Chistell<br />

Meinen ersten Einsatz hatte ich in Domat/Ems, wo ich<br />

die Grundlagen des <strong>Bahn</strong>berufs erlernte. Da in Domat/<br />

Ems viele Italiener ansässig sind, konnte ich meine Italienischkenntnisse<br />

verbessern. Des Weiteren lernte ich<br />

die verschiedenen Abonnemente der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

kennen. Nach Domat/Ems führte ich meine Ausbildung<br />

in Ilanz weiter und mein drittes Semester startete ich in<br />

Disentis/Mustèr. Nach drei Monaten Verkauf und Fahrdienst<br />

stand mir ein Winter in Bergün/Bravuogn bevor.<br />

Auch ich durfte einige Male das Schlittelabenteuer auf<br />

der 6 km langen Schlittelbahn Preda-Bergün erleben.<br />

Zum Schluss meines zweiten Semesters durfte ich 6 Monate<br />

beim V-Support meinen Dienst erweisen. In mei-<br />

Maurus und Pol beim Frühlingsputz<br />

Kundenverblüffungsaktion<br />

nem letzten Lehrjahr arbeitete ich in Tiefencastel und<br />

bestand Ende Juni erfolgreich meine Lehrabschlussprüfungen.<br />

Sommerzeit – Von starken Frequenzen bis zu<br />

Kundenverblüffungsaktionen<br />

Der 23. Juni 2010. Ein Tag wie kein anderer. Das <strong>Bahn</strong>hofsteam<br />

hatte gerade mit der Kundenverblüffungsaktion<br />

begonnen, welche täglich ausgeführt wird, sofern<br />

genügend Touren vorhanden sind. Diese Aktion beinhaltet<br />

das Erstellen eines Gruppenfotos auf dem Perron<br />

mit einer speziellen Bernina Express Plane und dem<br />

kostenfreien Zustellen des Fotos an die Reisenden. Diese<br />

haben während der Fahrt die Möglichkeit, Ihre E-Mail<br />

auf einem Blatt zu notieren und bekommen dann das<br />

Foto mit einem «Dankes-Mail» zugesandt. So spielt das<br />

Thema Kundenverblüffung in diesem Jahr eine sehr<br />

zentrale Rolle. Mit dieser und weiteren Aktionen versuchen<br />

wir, unseren Gästen eine noch speziellere, nachhaltigere<br />

Erinnerung mit auf den Weg zu geben.<br />

Ebenfalls speziell an diesem Tag; so viele Gruppen und<br />

Einzelreisende haben wir in Tiefencastel selten erlebt.<br />

Wilder Westen in Tiefencastel<br />

Gibt es auch Parkkarten für Pferde?<br />

Inmitten des Albulatals, namentlich in Tiefencastel, hat<br />

die Story seinen Lauf genommen. Der Arbeitstag auf<br />

dem <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel fand ganz normal seinen Anfang.<br />

Zehn Minuten später, in der IKS-Liste bereits die<br />

frühmorgendlichen Pendenzen abgehakt, kam plötzlich<br />

Aufregung im Büro auf.


Draussen auf der Südseite, am Brunnen der eigentlich<br />

längst hätte abgerissen werden sollen, stand ein Pferd<br />

wie im Wilden Westen gesattelt und «geparkt». Glück<br />

für das Pferd gibt’s den Brunnen noch und für den Pferdehalter<br />

stellt sich wohl glücklich heraus, dass es für<br />

Pferde keine Nummernschilder gibt. Eine Parkkarte war<br />

auf jeden Fall nicht aufzufinden. Jeder musste sich das<br />

Pferd mal von nahem anschauen und ein Foto durfte<br />

natürlich auch nicht fehlen.<br />

Einen Augenblick später ging knirschend die Buffettür<br />

auf der gegenüberliegenden Seite des <strong>Bahn</strong>hofplatzes<br />

auf: eine Szene wie in einem Cowboyfilm, wenn sich die<br />

Saloontüre öffnet. Langsam schreitet der Buffetgast auf<br />

sein Pferd zu, schwingt sich auf und reitet in Richtung<br />

Prärie (Tiefencastel Dorf) davon.<br />

ÖKK Kinder- und Familienfest Savognin<br />

Wer hätte das gedacht, die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> besitzt ihre<br />

eigene Minigolfbahn. Schon zum zweiten Mal fand in<br />

Savognin, am 10./11. Juli 2010, das ÖKK Kinder- und<br />

Familienfest statt. In diesem Sommer nahm auch der<br />

<strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel an diesem Anlass teil, um als<br />

Hauptthema für den Railrider zu werben.<br />

Aus einer bestehenden «Minigolfbahn», einer Büchse<br />

«RhB-rot» und «RhB-Aufklebern» wurde die passende<br />

Attraktion für den Kinderanlass hergerichtet. So konnten<br />

bei schönstem und heissestem Wetter die Kinder ihre<br />

Minigolffähigkeiten am RhB-Stand auf die Probe stellen<br />

und die Treffsichersten durften sich über kleine Preise<br />

freuen. Nebenbei wurden an den zwei Tagen auch noch<br />

über 450 Railrider-Rubellose verteilt. Als «kleiner<br />

Kinderfest Savognin<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Stammgast» zeichnete sich der Junge auf dem Foto aus,<br />

welcher als wohl fast kleinster Teilnehmer, beinahe jeden<br />

Ball versenkte ...<br />

Mein erster Dorfmarkt – la Scuntrada Savognin 2010<br />

von Ursin Conrad<br />

Am 6. August 2010 fand in Savognin der auf einen neuen<br />

Namen getaufte, jährlich durchgeführte Dorfmarkt,<br />

der «Scuntrada Savognin» statt. Auch dieses Jahr war<br />

der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel wieder mit von der Partie. Patrick<br />

Schneider und ich durften einen teils verregneten,<br />

aber sehr intensiven Markt erleben. Rund 600 Railrider–<br />

Rubellose wurden an Interessenten abgegeben und wir<br />

versuchten, so viele Leute wie nur möglich auf den<br />

sonntags verkehrenden, offenen Zug zu locken.<br />

Da der <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel aktuell umgebaut wird,<br />

nutzten wir ebenfalls die Gelegenheit mit einem Wettbewerb<br />

dies kund zu tun. Unsere Idee, mit alten Schottersteinen<br />

aus dem «alten» Gleis 1 ein Quiz zu machen,<br />

stiess auf grosses Interesse. Fleissig wurde getippt, wie<br />

viele Schottersteine sich wohl im bereitgestellten Kessel<br />

befinden. Bis zum Schluss des Tages ergaben sich erstaunliche<br />

Antworten; mit Schätzungen von 45 bis zu<br />

3577 Stück erhielten wir über 400 ausgefüllte Talons.<br />

Nun freue ich mich auf nächstes Jahr und frage mich<br />

schon heute, was man dann zum Schätzen bereitstellen<br />

könnte?<br />

PS: Was denkt ihr, wie viele Steine sind es nun? Wer es<br />

wissen will, einfach mal beim <strong>Bahn</strong>hof Tiefencastel vorbeisehen<br />

oder nachfragen.<br />

Dorfmarkt Savognin<br />

49


HCD-Stars zum Anfassen<br />

Von Patrizia Ehrbar<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

«In der eishockeyfreien Zeit hat es sich der HC Davos zur<br />

Tradition gemacht, seine Fans auswärts zu besuchen. Im<br />

Rahmen dieser Roadshow weilte gestern eine Vertretung<br />

des Bündner Traditionsklubs vor dem Verwaltungsgebäude<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> in Chur. Statt in Eishockeymontur<br />

und mit Helm präsentierten sich verschiedene Spieler,<br />

...» so die Schlagzeile in der Südostschweiz und im<br />

Bündner Tagblatt am 23. Juni 2010 unter dem Titel «HCD-<br />

Stars zum Anfassen». Jetzt aber schön der Reihe nach.<br />

Ende April entstand zusammen mit Marc Gianola, Leiter<br />

Marketing HC Davos, die Idee, eine HCD Roadshow auf<br />

dem ehrwürdigen Rasen vor dem Verwaltungsgebäude<br />

durchzuführen. Das Einverständnis der Geschäftsleitung<br />

war rasch da und eine grobe Planung konnte beginnen.<br />

Bretterboden, Lärmemissionen, Sicherheit, kontrollierter<br />

Zugang, Infrastruktur, Mobiliar und Angebotskommunikation.<br />

Mhh wirklich nichts vergessen? Ja natürlich,<br />

die Präsenz der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und unsere<br />

Produkte. Die vom HC Davos angesprochene Zielgruppe,<br />

Kinder und Jugendliche, passte wunderbar zu unserem<br />

neuen Produkt: Railrider diesen Sommer neu ab Chur.<br />

Rubellose mit einem Gewinn (Bon) wurden gedruckt,<br />

das RhB Schlüsselband sollte für einen nachhaltigen<br />

Werbeeffekt sorgen und los ging es. Und es ist wirklich<br />

so, die Kinder sind des Marketer 1 grösste Freude. Keine<br />

1 Person welche mit der Vermarktung eines Produktes/Dienstleistung<br />

zu tun hat<br />

Das Verwaltungsgebäude mit einer für<br />

einmal anderen Kulisse<br />

Stefania Dimitrova am<br />

«Heissen Draht»<br />

Zielgruppe lässt sich spielerischer und schöner verzaubern.<br />

Mit dem roten Infozelt und dem «heissen Draht»<br />

wurden die mehr als 200 Kinder und Eltern, welche die<br />

Roadshow am Mittwochnachmittag besuchten, angesprochen.<br />

Doch eines ist klar, die Hauptattraktion war der HC Davos<br />

mit seinem vielfältigen Programm. Streethockey mit<br />

Spielern aus der 1. Mannschaft, Autogrammstunde, Verkauf<br />

von Fanshopartikeln, persönlicher Austausch mit<br />

Spielern, Trainer und Geschäftsleitung des HC Davos und<br />

so weiter.<br />

Klare Favoriten beim Publikum waren die Spieler der 1.<br />

Mannschaft: Reto von Arx, Sandro Rizzi, Mathias Joggi,<br />

Remo Giovannini und Samuel Guerra. Daneben wurden<br />

die Fans musikalisch und kulinarisch von den fleissigen<br />

HCD Damen und DJ Magic Rolf verwöhnt. Wenn wir bei<br />

der Musik angelangt sind, an dieser Stelle ein herzliches<br />

Dankeschön an alle Mitarbeitenden im Verwaltungsgebäude<br />

für ihre Toleranz und ihr Verständnis. So bleibt<br />

die Hoffnung, dass die Musik so gut war, dass die Ohrenstöppsel<br />

nicht zum Einsatz kamen.<br />

Den unermüdlichen Helfern im Aufbau und im Verteilen<br />

der Rubbellose ein herzliches Merci!


Time out auf Rädern – Teil 3<br />

Von Marc König<br />

Bolivia cambia – Bolivien im Wandel – steht auf dem<br />

Ärmel der Uniformjacke des Grenzwächters in seiner bescheidenen<br />

Blechhütte auf über 4000 Meter. Der Wahlslogan<br />

des ersten indigenen Präsidenten Boliviens ist im<br />

ganzen Land präsent. Die Hochebene des Altiplano ist<br />

das Highlight Boliviens. Nach Baden in den heissen<br />

Quellen der Laguna Verde, kann man die durch den<br />

Wind «geschliffene» Felsformation des Arbol de Piedra<br />

bestaunen und besteigen. Letzteres wurde anscheinend<br />

übertrieben, denn der bekannteste «Baum aus Stein»<br />

wurde zum Leidwesen der Fotografen eingezäunt. Die<br />

Standheizung, welche uns morgens mit wohliger Wärme<br />

wecken sollte, gab wegen der 20 Grad minus und der<br />

dünnen Luft ihren Geist auf. «Wer hätte gedacht, dass<br />

der Dieselmotor und der Mensch sich so ähnlich sind»,<br />

meine anderen morgendlichen Gedanken lasse ich hier<br />

bewusst aus. Am Abend stärken wir uns in Uyuni mit der<br />

überraschend besten Pizza seit langem. Abgesehen vom<br />

Zugfriedhof, dem «Cementerio de los trenes», auf welchem<br />

man die Eisenbahngeschichte Boliviens – sofern<br />

sie nicht verrostet ist – bestaunen kann, ist Uyuni eher<br />

ein Übergangsort zum Salar de Uyuni. Der Salar ist der<br />

grösste Salzsee der Welt (über 10‘000 Km 2 ).<br />

Auf dem See wird Salz gewonnen und natürlich brausen<br />

jährlich etliche Touristen, wie wir es sind, darüber hinweg.<br />

Beim Fahren auf dem Salar kommt das Gefühl des<br />

Motorbootfahrens auf, aber dank GPS finden wir die anvisierten<br />

Inseln und können abends, an Land, das Auto<br />

unbeschadet waschen lassen.<br />

<strong>Bahn</strong>hof?? Wer ahnt schon, dass sich hinter: «Quem é o<br />

dono do schipi» die Frage des Brasilianischen Zöllners<br />

nach dem Besitzer des Jeeps verbirgt. Aber wer gestikuliert,<br />

hat mehr vom Leben. Brasilien ist in keinster Weise<br />

mit Bolivien vergleichbar. Die Preise vor allem des Ben-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

zins, sind auf Europäischem Niveau. Im Pantanal, dem<br />

grössten Binnenland-Feuchtgebiet der Welt, dümpeln<br />

Krokodile – die übrigens frittiert mit einem leichten<br />

Weisswein hervorragend schmecken – unter unserer Fazenda<br />

durch. In Porto Velho wollen wir die Reise per<br />

Schiff nach Manaus fortsetzen, werden aber fünf Tage<br />

vertröstet und schliesslich geht nichts mehr. So sind wir<br />

gezwungen unsere Pläne zu ändern – statt via Venezuela<br />

nach Kolumbien geht’s nun ein zweites Mal über die<br />

Andenketten nach Peru und Ecuador. In Ecuador überqueren<br />

wir den Äquator und kommen wieder auf die<br />

Nordhalbkugel. Diese Bergetappen kommen beim Land<br />

Rover nicht gut an – er hört sich beim Fahren wie eine<br />

Kaffeemühle an. Neue Bremsklötze – Pastilla de frenos<br />

– müssen her. Zu Dritt und nach mehreren Stunden<br />

schaffen wir es sogar die «so einfache» Bremse wieder<br />

zusammenzusetzen. Kurz vor der Einreise nach Kolumbien<br />

sind wir dummerweise von einer Gruppe von 20<br />

Engländern auf Motorrädern, welche die ganze Panamericana<br />

in vier Wochen! befahren wollen, überholt<br />

worden. Dumm deswegen, weil die Zollabfertigung pro<br />

Person knappe 20 Minuten dauert. In Kolumbien wimmelt<br />

es von Sicherheitskräften in ausgemusterten U.S.-<br />

Armeeuniformen – klare Anzeichen von Verbündeten im<br />

Drogenkrieg. Die Gespräche an diesen Checkpoints gehen<br />

schnell zu anderem über. Die Uniformierten wissen<br />

alle, dass Johan Vonlanthen, der in der Schweizer Nati<br />

spielt, eigentlich in Kolumbien geboren ist. Wer hätte<br />

gedacht, dass man mit Vonlanthens Panini Bildli einfacher<br />

durch Polizeikontrollen kommt!<br />

Als nächstes steht die Verschiffung des Autos – und von<br />

uns – nach Panama an.<br />

Noch etwa 30’000 Km.<br />

www.panamericanatour.ch<br />

Spielplatz «Cementerio de los trenes» Salar de Uyuni Arbol de piedra


52<br />

Mit Volldampf zum Doppeltitel<br />

Text von Rachel Van der Elst, Fotos von Alfred Koch<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Es war die letzte Saison bei den Calanda Broncos von<br />

Martin Meuli, dem Lokführer aus Landquart. Nicht umsonst<br />

ist er unter seinen Freunden als «Choo-Choo» bekannt.<br />

«Der Bauch und der Kopf wollen noch», sagt<br />

Meuli, «aber der Körper und der Verstand sagen nein.»<br />

Nicht alle nehmen das dem 41-Jährigen ab, der immerhin<br />

17 Jahre mit Leib und Seele und viel Einsatz bei den<br />

Calanda Broncos spielte, der sein Ende schon mehr als<br />

einmal herbeiredete und dann, am Ende des Winters,<br />

doch wieder auf der Matte stand.<br />

Choo-Choo Meuli ist nicht der einzige Angestellte der<br />

<strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>, der bei den Calanda Broncos Football<br />

spielt. Zum Team gehören auch Samuel Koch und Marco<br />

Gallina, die beide beim <strong>Bahn</strong>dienst angestellt sind.<br />

Marco Gallina kann genauso viele Broncos-Dienstjahre<br />

zählen wie der Lokführer; Kollege Samuel Koch ist seit<br />

gut sieben Jahren dabei.<br />

In diesen Jahren hat das Trio einiges erlebt, so zum Beispiel<br />

den ersten Schweizer Meister Titel der Bündner<br />

Wildpferde 2003 und den daraus folgenden Trip an die<br />

spanische Mittelmeerküste zu den Barcelona Dracs, wo<br />

die Broncos im Europacup (analog der Champions League<br />

im Fussball) der American Footballer zwar sang- und<br />

klanglos untergingen, aber trotzdem viel Spass hatten.<br />

Danach wurde es ein wenig ruhiger, bis die Broncos, die<br />

damals noch Landquart Broncos hiessen, 2008 wieder<br />

in den Final einzogen.<br />

Die Ziele wurden von 2005-2006 nicht mehr so hoch<br />

angesetzt und das Team stieg in die NL B ab. Marco Gallina<br />

und Samuel Koch wollten weiterhin auf hohem<br />

Niveau ihren Sport ausüben und nahmen zwei Jahre<br />

den Aufwand auf sich neben ihrer Arbeit nach Winter-<br />

thur spielen zu gehen. Auch hier gab es einen Erfolg.<br />

2006 wurden die beiden Schweizermeister mit den<br />

Winterthur Warriors.<br />

2007 kamen sie zurück und verstärkten ihr Lieblingsteam<br />

die Broncos. Lag es an den beiden, dass die Broncos<br />

2007 den Wiederaufstieg erreichten? Zwei Jahre<br />

später waren aus den Landquart Broncos die Calanda<br />

Broncos geworden – und wurden Schweizer Meister!<br />

Damit ist das ganze RhB-Trio bei den Calanda Broncos<br />

zweifacher Schweizer Meister! Und damit nicht genug:<br />

Auf den Feldern der Ehre wurde weitergekämpft, bis<br />

zum – man halte die Luft an – Europa Meister! Das war<br />

am 17. Juli 2010 in Chur, ein Datum, das in die Annalen<br />

der Klubgeschichte eingeht, vor 1580 Zuschauern gegen<br />

den in diesem Jahr ungeschlagenen schwedischen Tabellenführer<br />

Carlstad Crusaders. Dass die Wildpferde<br />

dann eine Woche später in Bern nochmals Schweizer<br />

Meister wurden, und dazu auch noch mit den Junioren,<br />

ist zum Abschluss der grossartigen Saison das Sahnehäubchen<br />

auf der Schoggicreme.<br />

Das Trio hat viel investiert: drei Abende in der Woche<br />

waren fürs Training fix reserviert. Dazu kamen Spiele an<br />

fast jedem Wochenende zwischen April und Juli; eines<br />

davon, das Efaf-Cup-Spiel (analog dem Europacup im<br />

Fussball), fand in Rom gegen die Lazio Marines statt.<br />

Aber, wie Choo-Choo Martin Meuli das Erfolgsrezept beschreibt:<br />

«Hier wie dort, bei der RhB wie auch bei den<br />

Calanda Broncos gibt es nur einen Schlüssel zum Erfolg:<br />

Teamwork.» Ob Martin Meuli und die anderen auf das<br />

Adrenalin an einem Football-Spiel verzichten können,<br />

wird die nächste Saison zeigen.


Alles aus nächster Nähe<br />

Von Danilo, 2. Sekundarschule<br />

Als Belohnung für unsere gute Arbeit beim Projekt «100<br />

Jahre Berninalinie», durften wir mit zwei 100-jährigen<br />

Triebwagen die Strecke selbst einmal erleben. Die Oberstufe<br />

Pontresina besammelte sich um 7.20 Uhr beim<br />

<strong>Bahn</strong>hof. Danach startete die Erlebnistour mit dem Lokführer<br />

Hans Meier. Wir machten an interessanten Orten<br />

verschiedene Halte: wie z.B. dem «Tomatenhüsli», dem<br />

Pilaviadukt und bei Puntalto. In Cavaglia machten wir<br />

einen einstündigen Halt, um uns dort die Gletschermühlen<br />

anzusehen, welche mich sehr beeindruckt haben.<br />

Wir warteten noch kurz einen Gegenzug ab und<br />

dann ging es sofort weiter. Wir machten noch weitere<br />

kurze Halte bei der Cavagliascobrücke und natürlich<br />

beim Kreisviadukt in Brusio. Nach dreistündiger Reise<br />

kamen wir im heissen Tirano an. Wir bekamen noch 30<br />

Minuten, um uns im Dorf umzusehen. Danach gab es<br />

eine feine Pizza mit einem kleinen Salat zur Vorspeise<br />

und eine noch feinere Glacé. Anschliessend genossen<br />

wir das schöne Wetter und die heisse Sonne.<br />

53<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Unser nächstes Ziel war Poschiavo. Dort teilten wir uns<br />

in zwei Gruppen auf: die eine besuchte die Berninabahnausstellung<br />

im Ortsmuseum, wo es viele Sachen<br />

zum selber Ausprobieren gab und die andere Gruppe<br />

ging in das RhB-Depot von Poschiavo, wo uns von Herrn<br />

Lardelli einige Maschinen und Fertigungsabläufe erklärt<br />

wurden. Danach wurden die Positionen getauscht, damit<br />

wir alle beides sehen konnten. Wir besammelten<br />

uns wieder um 15.45 Uhr beim <strong>Bahn</strong>hof und es ging auf<br />

die Rückfahrt. Um 17.50 Uhr kamen wir in Pontresina<br />

an und durften nach Hause gehen. Wir danken Herrn<br />

Meier, dass er uns diese einmalige Fahrt ermöglicht hat.<br />

Somit war eine für mich wirklich interessante und eindrucksvolle<br />

Reise zu Ende.<br />

53


54<br />

Personalchronik<br />

vom 2. Juni – 1. September 2010<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Eintritte<br />

Austritte<br />

Stefan Bachmann als Fachspezialist, Landquart<br />

Florian Böhler als Lokführer, Samedan<br />

Andreas Bohli als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />

Roger Bucher als Fachspezialist, Landquart<br />

Patrick Camichel als IT-Supporter, Chur<br />

Menn Capadrutt als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

Curdin Caviezel als Spezialmonteur, Samedan<br />

Maurus Chistell als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Ilanz<br />

Rosette Eichenberger als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />

Martin Eichholzer als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />

Simon Eicher als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

Bernhard Etter als Spezialmonteur, Landquart<br />

Sandra Fasser als Immobilienbewirtschafterin, Chur<br />

Pascal Fehr als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Zernez<br />

Nicola Feuerstein als Lokführer, Samedan<br />

Johannes Gerig als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

Christof Graf als Lokführer, Landquart<br />

Regula Groll als Disponentin NPS, Landquart<br />

Rolf Guler als Spezialmonteur, Landquart<br />

Mirco Gurini als Praktikant IT, Chur<br />

Dusko Ignjic als Praktikant MW, Landquart<br />

Patrick Kirchner als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />

Andreas Koch als Visiteur, Landquart<br />

Andreas Kramer als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

Seraina Lang als Kunden- und Reiseberaterin, St. Moritz<br />

René Lieberherr als Trainer/Coach, Chur<br />

Carlo Lucini als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

Tina Meier als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />

Jolanda Mettler als Projektleiterin, Chur<br />

Martin Moser als Kaufmann Betrieb und Verkauf, Arosa<br />

Patricia Müller als Zugbegleiterin i.A., Chur/Samedan<br />

Steve Nef als Ausbildner Lokführer, Landquart<br />

Daniela Niedermann als Projektleiterin Planung / Steuerung, Chur<br />

Selina Poltera als Kunden- und Reiseberaterin, Railservice Chur<br />

Andreas Ruhland als Zugbegleiter i.A., Chur/Samedan<br />

Matthias Schaufelberger als Kaufmann Betrieb und Verkauf, St. Moritz<br />

Reto Schelling als Teamleiter, Chur<br />

Knud Dietmar Schwarz als Verkehrswegbauer, Zernez<br />

Christian Stauffacher als IT System Engineer, Chur<br />

Hans Steffen als Fachspezialist, Landquart<br />

Fritz Sutter als Fachspezialist, Landquart<br />

Iso Venzin als Teamleiter Elektrowerkstatt, Landquart<br />

Patrik Walser als Fachspezialist Support, Landquart<br />

Luisa Wenk als Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz<br />

Hanspeter Wittmann als Teamleiter Einkauf, Landquart<br />

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !<br />

Elisabeth à Porta als Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz<br />

Martin Brun als IT Supporter, Chur<br />

Janine Clavadetscher als Kunden- und Reiseberaterin, St. Moritz<br />

Stefan Decasper als Kondukteur, Davos Platz<br />

Alexander Florineth als Lokführer Rangierdienst, Landquart<br />

Daniel Grünenfelder als Leiter Personal (HR), Chur<br />

Benjamin Häring als Fachspezialist, Landquart


Pensionierungen<br />

Beförderungen<br />

Dienstjubiläen<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Ignaz Honegger als Fachspezialist, Landquart<br />

Bruno Krättli als Teamleiter, Chur<br />

Hans Küng als <strong>Bahn</strong>meister-Stellvertreter, Bergün<br />

Dejan Lekic als Kunden- und Reiseberater, Davos Platz<br />

Rolf Meier als Betriebsangestellter, St. Moritz<br />

Khamis Mwabonje als Wagenreiniger, Landquart<br />

Stefan Reichmuth als Produktmanager Glacier Express, Chur<br />

Michael Ruffner als Leiter Planung/Steuerung, Chur<br />

Remo Senti als Sachbearbeiter, Chur<br />

Daniel Stieger als Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !<br />

Roland Bodenmann, Fachspezialist Netzplanung, Landquart<br />

Jürg Buxtorf, Lokführer, Chur<br />

Rinaldo Derungs, Spezialhandwerker, Chur<br />

Pieder Wenzin, Zugführer, Disentis/M.<br />

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !<br />

Alexander Graf zum Leiter Kompetenzzentrum Elektr. Triebfahrzeuge,<br />

Landquart<br />

Roger Mehli zum Betriebsüberwacher NPS, Landquart<br />

Roland Studer zum Betriebsüberwacher NPS, Landquart<br />

H E R Z L I C H E G R A T U L A T I O N !<br />

25 Dienstjahre<br />

Johann Conrad, Spezialhandwerker, Landquart<br />

Leo Fäh, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

Mauro Iseppi, Spezialhandwerker, Poschiavo<br />

Angelica Melchior-Pfister, Kunden- und Reiseberaterin, Samedan<br />

Ado Rodigari, Gleismonteur, Chur<br />

Adriano Zanetti, Leiter Betrieb, St. Moritz<br />

40 Dienstjahre<br />

Karl Graf<br />

Sachbearbeiter<br />

Landquart<br />

Peter Lüthi<br />

Lokführer<br />

Landquart<br />

Christian Meyer<br />

Fahrdienstleiter<br />

NPS/Fernsteuerung,<br />

Klosters<br />

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !<br />

Reto Rostetter<br />

Key Account<br />

Manager<br />

Chur<br />

55


56<br />

RhB in-team<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

12.05.2010 Urs Michael, Rangiermeister, Arosa, mit Ursula Engel<br />

23.07.2010 Davide Pedretti, Gruppenleiter Stellvertreter, Samedan, mit Anita Padrun<br />

13.08.2010 Thomas Mengelt, Lokführer, Landquart, mit Gabriella Bacchi<br />

09.05.2010 Mia, des Ronny Dietsche, Betriebsangestellter/Kranführer, Landquart<br />

20.05.2010 Nino, des Martin Willi, Disponent Netzplanung, Landquart<br />

06.06.2010 Elias Fynn, des Fabio Peng, Zugbegleiter, Samedan<br />

14.06.2010 Stefan, des Silvio Tischhauser, Lokführer, Chur<br />

26.06.2010 Clà, des Maurus Cotti, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

07.07.2010 Anna, des Michele Rada, Spezialhandwerker, Samedan<br />

04.08.2010 Timea, des Ralf Capeder, Jurist, Chur


Wortspiel<br />

Von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur<br />

Tageswanderung Winterthur - Hulftegg<br />

Wortspiel<br />

von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

W T F L U H U E T T S T E L L E T S R E U E F Y T<br />

O I N E L L A R A L D E A S U O R C S U A L R O A<br />

L A N T I G V B S O N S T D B E H T L S U K E I N<br />

F C E T L Z L T A D T E C A S R R F C E N S U T N<br />

N T U A E I E Z L E I O G H I A L H G I S T D Z E<br />

E S R L N R I U Z N R N A N W D L O F G Y A B I N<br />

G U G D N N T L E K G G N O A A S A B N V U H N H<br />

G L E S G Z I H R J G E L W T L E T I E R B E G A<br />

I N A G E N C I U E N P U T D D T N R G S D N U G<br />

S B E L Z S E T Z R A P N R L N Z K D Z N T D F E<br />

I A L E E S R F N M D E A E T Z A L E I R I E H L<br />

T N U O T I S E P K U N A S I B A H C K E L U L E<br />

Z I R L E P H U B A G D P B E Y N K A N L L S C T<br />

N U I T A C F R H L Z E L G L T Y N N F F I B H S<br />

E R E L R L O C A Z I N U M E L S E U T L S E I T<br />

T O L O R L S N L I F S E N A B N R E R T S R R T<br />

R F T K F E D H S U M I S F E R Z G E I B E B C E<br />

A S O I N F U A R F E P A R E I G I R E K L I H U<br />

G T R N O G L T T R L H G T N U T E G T A P L E H<br />

T R H D G T S I S E R O S S G H T L I L R A T O J<br />

J O U E A W U P I T V G W U H U J R S I T Z C W K<br />

F H N O N S E N S H C E U R B I D N E A W H C S W<br />

WINTERTHUR HOCHHOLZ SIGGENBUEL RIETLI<br />

ZELGLI HAND CHABISHAUPT STERNENBERG ESCHENBERG HASEL WOLFSGRUEB ROSSWEID STEINTOBEL SCHWAENDI BAEAERLISCHWAND TOESS<br />

WIS<br />

(FLUSS) SCHAUENBERG SITZBERG LINDENHOF SENNHOF BURGSTALL OBERE HABAERG GFELL<br />

KOLLBRUNN TANNENWEID CHIRCHEHOLZ OBERGFELL BURGST. BERG TIERLIS HUETTSTEL CHRINNENBUEEL TUERLI<br />

SCHWAENDI<br />

ACKER TUEFENSTEIN OBER SAEDLEGG SILBERBUEEL ZEHNTENFREI UNTER HUETTSTEL ZINGGE STORCHENEGG OBER HARD LANGEN HUGGENBERG MEIERSBODE SCHLATTBERG WINTERTHUR HOCH HOLZ SIGGEN BUEL RIETLI<br />

ZELGLI HAND CHABIS HAUPT STERNEN BERG<br />

ESCHEN BERG HASEL WOLFS GRUEB ROSS WEID<br />

STEIN TOBEL SCHWAENDI BAEAERLI SCHWAND WIS<br />

TOESS (FLUSS) SCHAUEN BERG SITZ BERG LINDEN HOF<br />

SENNHOF BURG STALL<br />

OBERE<br />

HABAERG GFELL<br />

KOLLBRUNN TANNEN WEID CHIRCHE HOLZ<br />

BURGST. BERG<br />

TIERLIS HUETTSTEL<br />

BUEEL<br />

CHRINNEN<br />

OBER<br />

GFELL<br />

SCHWAENDI<br />

TUERLI ACKER TUEFEN STEIN<br />

OBER<br />

SAEDLEGG<br />

BUEEL<br />

SILBER<br />

GARTENRUETI LOBESTEL ZAPFEN HULFTEGG<br />

FEUERSTELLE OB GARTEN SEELMATTEN BRUECHEGG ZEHNTEN FREI<br />

UNTER<br />

HUETTSTEL ZINGGE<br />

EGG<br />

STORCHEN<br />

OBER HARD<br />

LANGEN<br />

BERG<br />

HUGGEN<br />

BODE<br />

MEIERS<br />

BERG<br />

SCHLATT<br />

GARTEN<br />

Achtung! In der Wortliste Unterstrichenes ist im Buchstabengitter nicht aufgeführt<br />

RUETI LOBESTEL ZAPFEN HULFTEGG<br />

FEUERSTELLE OB GARTEN SEEL MATTEN BRUECH EGG<br />

57


58<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

Gifte im Haushalt<br />

Ihre Familie, vor allem Ihre Kinder, sind gefährdet durch<br />

herumstehende oder falsch verpackte Gifte. Schützen Sie ihr<br />

Leben!<br />

Und wenn’s dennoch passiert?<br />

Das Tox-Zentrum, Telefon 145, berät Sie im Notfall.<br />

Ihr BGM-Team


Dieses Reiselesebuch begleitet Sie auf der Strecke von<br />

Chur bis Tirano, von den Gletschern bis zu den Weinbergen.<br />

Er beschreibt die Ortschaften und Sehenswürdigkeiten<br />

entlang der <strong>Bahn</strong>linie und ermöglicht so dem Reisenden die<br />

Entdeckung von vielfältigen Landschaften «in einem Zug».<br />

Bernina-Express<br />

Von Ernesto Conrad<br />

Dreisprachig (deutsch/englisch/italienisch)<br />

164 Seiten mit 150 farbigen Abbildungen, Klappenbroschur,<br />

CHF 38.–. ISBN 978-3-7298-1165-2<br />

Bitte ausfüllen und einsenden an:<br />

oder<br />

Südostschweiz Buchvertrieb Terra Grischuna Verlag<br />

Zwinglistrasse 6 Kasernenstrasse 1<br />

8750 Glarus 7000 Chur<br />

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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, <strong>Nr</strong>. 3 / 2010<br />

100 Jahre Berninabahn<br />

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Bernina-Express für CHF 30.– statt 38.–<br />

Abenteuer Berninabahn für CHF 58.– statt 68.–<br />

Der reich illustrierte Band vermittelt unzählige Fakten aus allen<br />

Epochen dieser Gebirgsbahn. Er zeigt die einzigartigen landschaftlichen<br />

und jahreszeitlichen Aspekte, aber auch verständliche<br />

eisenbahntechnische Hintergründe und Zusammenhänge.<br />

Ein unerschöpflicher Fundus für Eisenbahnfreunde!<br />

Abenteuer Berninabahn<br />

Von Gian Brüngger, Tibert Keller und Renato Mengotti<br />

256 Seiten mit über 500 meist farbigen Abbildungen und<br />

200 Fahrzeug-Skizzen, gebunden, CHF 68.–.<br />

ISBN 978-3-7298-1169-0<br />

Strasse, Hausnummer:<br />

Postleitzahl, Ort:<br />

Datum, Unterschrift:<br />

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Via Albula/Bernina<br />

Wandern entlang der UNESCO Welterbestrecke<br />

Staunen über Natur und Technik auf dem neuen Fernwanderweg Via Albula / Bernina.<br />

Die Angebote beinhalten <strong>Bahn</strong>- und Gepäcktransfers.<br />

Der Wanderführer Via Albula / Bernina ist im Rail Shop erhältlich.<br />

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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> AG<br />

<strong>Bahn</strong>hofstrasse 25<br />

CH-7002 Chur<br />

Tel +41 (0)81 288 65 65<br />

Fax +41 (0)81 288 61 05<br />

railservice@rhb.ch

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