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hoffen auf das
zweite halbjahr 2010
Die WGM-Herbsttagung im November
vermittelte ebenfalls ein gemischtes
Stimmungsbild unter den Händlern.
Viele bestätigten, dass sich der Aufwärtstrend
schneller fortsetzt als noch
vor wenigen Monaten erwartet, sehen
aber durchaus große Unterschiede in
einzelnen Branchensegmenten. Metallbau
und Erneuerbare Energien,
sprich Solartechnik, „laufen gut“, der
Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau
sowie der Automotive-Sektor
dagegen „schleppend“, so Händleraussagen.
Die Luftfahrtindustrie falle
als Abnehmer weitgehend aus: Dieser
Absatzkanal sei „verstopft“, hier würden
teils sogar vertraglich vereinbarte
Mengen der Luftfahrtunternehmen
nicht abgerufen. Bei Aluminiumplatten
werde das Geschäft im gesamten
Jahr 2010 nicht anspringen, bei
Aluminiumstangen zumindest in den
kommenden Monaten nicht, so die
mehrheitliche Meinung.
Je nachdem, in welchen Segmenten
die Handelsunternehmen ihr Hauptgeschäft
haben, wird daher von relativ
guten oder sehr schlechten Verkaufsvolumina
berichtet. Auch regional
gibt es ein Gefälle im Geschäftsver-
hydro weiht recycling-
zentrum bei Alunorf ein
Im Beisein zahlreicher Gäste aus
Politik, Wirtschaft und dem Kundenkreis
von Hydro und Alunorf
weihten NRW-Wirtschaftsministerin
Christa Thoben, Hydro-Vorstand
Oliver Bell zusammen mit
Alunorf-Geschäftsführer Thomas
Geupel und Alunorf-Projektleiter
Holger Voß am 12. November 2009
das neue Hydro-Recyclingzentrum
am Standort der Aluminium Norf
GmbH in Neuss ein.
Es ist der mittlerweile dritte Großofen
zum Recycling von Aluminium, den
Hydro in den letzten drei Jahren in
Betrieb genommen hat. Die jetzt eingeweihte
Anlage weist ebenfalls eine
Schmelzleistung von 50.000 Tonnen
lauf: Baden-Württemberg scheint vom
Wirtschaftseinbruch stärker berührt
als andere Regionen in Deutschland.
Während manche Händler von einem
halbwegs befriedigenden Osteuropa-
Geschäft sprechen, verspüren andere
massive Einbrüche aus diesen Märkten.
Hier tangieren auch Bonitäts- und
Finanzierungsfragen das Geschäft negativ.
Alle Händler verweisen auf die
schlechte Erlössituation und die geringen
Margen, die das Geschäft zusätzlich
belasten. Die Märkte seien
hart umkämpft und preislich stark
unter Druck. Die Kreditvergabe der
Banken sei nach wie vor sehr eingeschränkt,
auch die Kreditversicherer
agierten inzwischen deutlich restriktiver,
selbst wenn sich die Kennzahlen
der Unternehmen nicht verschlechtert
haben.
Die durchgängige Hoffnung ist,
dass der Markt sich im zweiten Halbjahr
2010 spürbar weiter erholen wird
und das kommende Jahr insgesamt
besser läuft als das aktuelle. Viele
Händler sorgen sich jedoch, dass der
Wirtschaftsaufschwung nach Auslaufen
der Konjunkturprogramme
noch nicht selbsttragend sein könnte
und die wirtschaftliche Erholung in
Deutschland dann einen Rückschlag
pro Jahr auf. Insgesamt verfügt Hydro
damit über Recyclingkapazitäten von
150.000 Jahrestonnen in Deutschland.
Die Investition in das neue, 5.600 m 2
große Recyclingzentrum liegt bei
16,6 Mio. Euro und schafft 25 neue
Arbeitsplätze. Sie macht Alunorf,
das weltgrößte Werk zum Schmelzen
und Walzen von Aluminium,
noch vielseitiger und zukunftsstärker,
denn erstmals recycelt das Werk
auch gebrauchtes Metall, um daraus
Walzbarren zu gießen und Bänder zu
walzen. Großabnehmer für die Walzprodukte
kommen aus den Branchen
Verpackung, Bau, Verkehr, Druck,
Maschinen- und Anlagenbau.
NRW-Wirtschaftsministerin Christa
Thoben zeigte sich hoch erfreut
erfährt. Diese Gefahr wird besonders
vor dem Hintergrund gesehen, dass es
an Impulsen aus dem europäischen
Ausland, das die Krise zum großen
Teil noch heftiger spürt als Deutschland,
fehlen könnte.
Das Handelsgeschäft aus Sicht der
Werke hat seine eigenen Facetten.
Manche Halbzeughersteller verweisen
darauf, dass Kurzarbeit bereits
zurückgenommen wurde und seit
einigen Monaten wieder Volllast gefahren
wird; andere erwarten zum
Ende des ersten Quartals 2010 wieder
volle Produktion. Die Werke sehen
einen echten Marktbedarf statt Lageraufbau
hinter den Aufträgen.
Die Hersteller von Aluminiumwalzprodukten
haben durchgängig in
den letzten Monaten Preisrunden eingeläutet
und kündigen für die ersten
Monate im neuen Jahr weitere Preisanhebungen
an. Sie verweisen auf die
schwache Ertragslage in der gesamten
Branche und darauf, dass diese Situation
auf Dauer nicht mehr durchzuhalten
sei. Mancher Hersteller erwartet
für 2010 Marktbereinigungen: sei es
im Zuge von Akquisitionen oder dadurch,
dass weitere Kapazitäten aus
dem Markt genommen werden, zum
Teil auch über Werksschließungen.
■
hydro inaugurates
recycling centre
at Aluminium Norf
A new Hydro recycling centre has
been officially opened at Aluminium
Norf in Neuss, in the presence
of numerous guests from the
worlds of politics, economics and
customers. This is the third large
recycling furnace for aluminium
that Hydro has begun operating in
the last three years.
The now officially inaugurated plant
has a melting capacity of 50,000 tonnes
per year, bringing Hydro’s recycling
capacities to a total of 150,000 tpy in
Germany. This investment, amounting
to 16.6 million euros, makes Alunorf,
the world’s largest plant for melting
and rolling aluminium, all the more
versatile and forward-looking since,
14 ALUMINIUM · 12/2009