SPEciAL - ALU-WEB.DE
SPEciAL - ALU-WEB.DE
SPEciAL - ALU-WEB.DE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
technologie<br />
„Perfektion auf zwei Pressen“ –<br />
unter diesem Motto nahm das<br />
Presswerk Gerhardi Alutechnik<br />
aus Lüdenscheid im August dieses<br />
Jahres seine neue 33-MN-Strangpresslinie<br />
feierlich in Betrieb. Mit<br />
dieser zukunftsweisenden Investition<br />
reiht sich Gerhardi in den<br />
Kreis der namhaften deutschen<br />
Presswerke ein.<br />
Eine neue Pressenlinie ist immer ein<br />
Ereignis, das in der Branche breite<br />
Beachtung findet. Die Marktteilnehmer<br />
müssen sich auf die neuen Kapazitäten<br />
einstellen und die Techniker<br />
blicken aufmerksam auf eventuelle<br />
Neuerungen. Die neue Presse bei Gerhardi<br />
zeichnet sich zudem durch einige<br />
spezielle Merkmale aus, die dieser<br />
Investition ein besonderes Interesse<br />
sichern.<br />
Die Ausgangslage:<br />
in der nische durch die Krisen<br />
Gerhardi gehört zu den Pionieren der<br />
Aluminiumindustrie in Deutschland.<br />
Gesamtansicht der neuen 33-MN-Strangpresse von Gerhardi und nachfolgend Details<br />
Gerhardi Alutechnik<br />
Start in ein neues Firmenzeitalter<br />
P. Johne, haan<br />
Die erste Strangpresse wurde 1945<br />
in Betrieb gestellt. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen<br />
auf seiner 20-MN-Strangpresse<br />
mit rund 80 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von 26 Mio. Euro. Die<br />
Profilproduktion betrug rund 6.000<br />
Jahrestonnen. Dass sich Gerhardi in<br />
dieser Aufstellung bis heute am Markt<br />
behaupten konnte, hat es nicht zuletzt<br />
seiner ausgeprägten Nischenstrategie<br />
zu verdanken, die bislang konsequent<br />
verfolgt wurde. Wo die meisten anderen<br />
Presswerke wegen zu geringer<br />
Mengen ein Angebot von vornherein<br />
ablehnen mussten, war Gerhardi lieferfähig.<br />
Aus Sicht der Produktivität sind<br />
kleine Liefermengen bis hinab zu wenigen<br />
100 Kilogramm ausgesprochen<br />
ungünstig. Das beginnt auf der Werkzeugseite,<br />
wo der Kostenanteil am<br />
Produkt relativ groß ist. Die häufigen<br />
Werkzeugwechsel reduzieren zudem<br />
die produktiven Zeitanteile, die Lagerung<br />
und Verwaltung einer großen<br />
Anzahl an Werkzeugen ist gleichfalls<br />
kostspielig.<br />
Auf der anderen Seite zeigt sich, dass<br />
ein eher kleinteiliges Lieferprogramm,<br />
gerade in einer Rezession, nicht im<br />
gleichen Maße negativ betroffen ist<br />
wie die typischen Zulieferungen in<br />
die Bau- oder Automobilindustrie mit<br />
ihren wesentlich größeren Mengen.<br />
In der Tat konnte Gerhardi im August<br />
dieses Jahres – zu einem Zeitpunkt,<br />
als große Automobilzulieferer noch<br />
Rückgänge von teilweise 20 Prozent<br />
und mehr zu beklagen hatten – über<br />
die erneute Vollauslastung seiner 20-<br />
MN-Presse berichten.<br />
Strategische neuorientierung:<br />
gerhardi setzt auf expansion<br />
Ein solches Konzept mag dazu dienen,<br />
eine Grundauslastung sicherzustellen,<br />
nachhaltig expandieren kann<br />
man auf diesem Wege jedoch nicht.<br />
Schon gar nicht in einem sich verändernden<br />
Umfeld, das auf höchste Zulieferkompetenz<br />
und eine engere Anbindung<br />
an den Kunden setzt. Erfolgreiche<br />
Presswerke haben die flexible<br />
Rationalisierung ihres Unternehmens<br />
36 <strong>ALU</strong>MINIUM · 12/2009<br />
Fotos: <strong>ALU</strong>MINIUM