Jahresheft 2009 - pro supersaxa
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seinem Sekretär und Verwalter der Herrschaft Rhäzüns, Anton Martin Hinteregger, eine<br />
Grenzscheidung zwischen Obersaxen und Lugnez vor (LB II, S. 150). (TA)<br />
welsch, die Welschen → waltsch, dia Waltscha und Walchen, Walen → PSO 2008.<br />
Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg → Wahlen, Dr. Friedrich Traugott...<br />
wenig heisst wenig (kurz ges<strong>pro</strong>chen), apis Wenigsch ist etwas Weniges. Apis Wenigsch<br />
ischt nu umma. – Etwas Weniges ist noch da.<br />
Man sagt für wenig auch: achlei, as bitzi, ambitz, litschal, an Flüha, niit Ggrachtsch.<br />
Bischt achlei ga spaziara? – Bist du ein wenig spazieren gegangen? Achlei àbgnu han i<br />
scho. – Ein wenig abgenommen habe ich schon.<br />
As het nü as bitzi ggassa. – Es hat nur wenig gegessen. Bitzi leitet sich von bitzla ab,<br />
was vom Hacken, Zerkleinern des Fleisches auf dem Bitzalstock kommt. Auf diesem<br />
dicken, runden Dreibeintisch (Baumstammscheibe) zerhackte man bei der Haus -<br />
metzgerei, in Ermangelung einer Hackmaschine, mit einem Beil die Fleischstücke zu<br />
Hackfleisch. As Bitzi heisst somit eigentlich ein kleines Stückchen.<br />
As het ambitz Schlààf. – Es hat ein wenig Schlaf. I han nü litschal varstànda vu dera Ret.<br />
– Ich habe nur wenig verstanden von dieser Rede. Litschal wird in Obersaxen nicht<br />
mehr gebraucht und kaum noch verstanden.<br />
As ischt mar nü nu an Flüha pliba vu miinara Pitta. – Es blieb mir nur noch ein kleiner<br />
Rest übrig von meinem Kuchen. As ischt niit Ggrachtsch me umma zum Teila. – Es hat<br />
nichts Rechtes mehr da, das man teilen kann.<br />
Wenn d Geiss vareggt ischt, nitzt ds Loorboonaneel niit me! Das ist eine Redewendung,<br />
die früher besagte, dass es endgültig zu spät ist, um etwas zu retten. Loorboonaneel ist<br />
Lorbeeröl.<br />
Wenns net will, sa tàgats net! Diese Redewendung bedeutet: Ohne Glück ist nicht viel<br />
zu erhoffen!<br />
Wenser von Freyenthurn (16??-17??) oberösterreichischer Hofkammerrat, 1706-08<br />
ausserordentlicher Gesandter, 1726-27 Gesandter bei den Drei Bünden, 1729-30<br />
Sondergesandter in Bünden, verwaltete nach dem im März 1726 erfolgten Tod von<br />
Aegidius von Greuth sehr wahrscheinlich persönlich die Herrschaft Rhäzüns bis 13. Juli<br />
1727. Wenser war am 12. April 1697 in Innsbruck Mitunterzeichner der Ratifikations -<br />
urkunde des Herrschaftsvertrages Rhäzüns mit Obersaxen (LB II, S. 72) und <strong>pro</strong>tokollierte<br />
am 12. Febr. 1708 die Erläuterung des Artikels 7 des am 1. Jan. 1697 in Chur zwischen<br />
Verwalter von Rost und Obersaxen unterzeichneten Traktates (LB II, S. 74). (TA)<br />
Wenzin, Venzin, Giachen (ex Disentis; 1682 Mompé-Tujetsch-1745 Disentis). OSB-<br />
Profess 1702 als Pater Maurus, ordiniert 1706, wirkte u.a. von Febr. 1709-Okt. 1710 als<br />
Pfarrer in Obersaxen, 1731 Kloster-Dekan, 1738 Administrator des Klosters Disentis. (TA)<br />
Werdenberg-Sargans. Graf Jörg v. Werdenberg-v. Sargans (1425-1504) war der letzte<br />
seines Stammes. In erster Ehe war er mit Anna v. Rhäzüns verheiratet, in zweiter Ehe<br />
mit Barbara v. Waldburg-Sonnenberg. Er war der Initiant des sogenannten „Schwarzen<br />
Bundes“, dessen Misserfolg gegen die freiheitsliebenden Schamser 1451-52 zum entscheidenden<br />
Niedergang des Feudalherrentums führte.<br />
Georg v. Rhäzüns starb Anfang 1459. Er hinterliess nur die Tochter Anna, Gemahlin des<br />
Grafen Jörg v. Werdenberg, welcher durch Heirat in den Besitz von Safien gelangte.<br />
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