Jahresheft 2009 - pro supersaxa
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sehr flink sind, z.B. schnell irgendwo in einem<br />
Stall auftauchten, und gleich wieder verschwanden,<br />
glaubte man früher, dass sie gefährlich<br />
wären. Es wurde ihnen sogar nachgesagt, dass<br />
sie die Kühe saugen oder beissen würden.<br />
Das Wiesel ist das kleinste Raubtier Graubün -<br />
dens. Man kennt das Mauswiesel und das<br />
Hermelin, die sich in Grösse und Aussehen relativ<br />
stark ähneln. Seit ca. 20 Jahren sind sie nicht<br />
mehr jagdbar. Sie richten ja keine Schäden an,<br />
sondern sind Mäusejäger. Sie sind so klein und<br />
wendig, dass sie sich in Mäuselöchern ihre<br />
Nahrung holen können. Von Hermelinen und<br />
Mäusewieseln kennt man das Umfärben vom Sommer- ins Winterfell und umgekehrt.<br />
Die meisten Hermeline werden im Spätherbst winterweiss. Beim Mauswiesel gibt es in<br />
Graubünden zwei Typen: Beim ersten färben alle um. Das Sommerfell zeigt eine scharfe<br />
Trennlinie zwischen der braunen Oberseite und der weissen Unterseite. Im Winter<br />
sind sie weiss. Der zweite Typ färbt nicht um, hat eine unscharfe Trennlinie zwischen<br />
Ober- und Unterseite und sehr oft braune Punkte im Gesicht. Das Hermelin hat, im<br />
Gegensatz zum Mauswiesel, immer eine schwarze Schwanzspitze. (Nach Dr. Jürg P.<br />
Müller, Bündner Naturmuseums-Direktor). Diese Tierart ist wenig erforscht, und das<br />
Naturmuseum bittet um Beobachtungen!<br />
Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis) ist eine Pflanze, die 30-60 cm hoch wird.<br />
Familie Korbblütler. Die gelbe Blüte hat einen Ø von 4-8 cm.<br />
Wiesenkerbel (Anthriscus silvestris), in Obersaxen, wie der Bärenklau, ebenfalls<br />
Scharr lig genannt → Scharrlig PSO 1999. Familie Doldengewächse. Sein Stängel ist<br />
hohl, aber dünner als der des Bärenklau, und die Blätter sind doppelt gefiedert. Liebt<br />
fette Wiesen.<br />
Wiesenröste → Wasserröste oben.<br />
wiggsig ist ein altes Wort, abgeleitet von Wuggs, Wuchs und wàggsa, gwàggsa und<br />
bedeutet schnell wachsend. Miina Schnittsalàtt ischt racht wiggsiga hiir. – Mein<br />
Schnittsalat wächst dieses Jahr recht schnell. Dazu → wàggsa und Wàggswattar.<br />
Wii, dr. Wii ist Wein → Wein und Wiiwààra.<br />
wiicha, gwicha bedeutet weichen. 1. zur Seite gehen, gegangen; ausweichen, ausgewichen;<br />
Platz machen, gemacht. Dàs Hüss dart muass gwiss wiicha, wenn d Strààss breitar<br />
gmàcht chunnt? – Das Haus dort muss gewiss weichen, wenn die Strasse verbreitert<br />
wird? 2. nachgeben, nachgegeben; ändern, geändert. Làng gnuag het ar miassa wiicha<br />
mit schiinar Meinig. – Nach langem musste er seine Meinung ändern, dem Druck nachgeben.<br />
Wiichal, Wiihal, dr. Je nach Familie wurde dasselbe Wort verschieden ges<strong>pro</strong>chen.<br />
Wiihal scheint allerdings der ältere Begriff gewesen zu sein und wird von Leo Brun<br />
1918 erwähnt. Es bedeutet Winkel. 1. gibt es den Wiichal als Werkzeug zum Zeichnen<br />
von Schnittmustern oder Plänen. 2. bildet die Stubenecke an Wiichal. So sprach man<br />
vom Spüüsawiichal, wenn das Brautpaar beim Hochzeitsmahl dort am Tisch sass. Da es<br />
2034<br />
Links Wiesel braun/weiss, r. Hermelin.<br />
Sammlung Georg Herrmann-Alig<br />
(1915-90).