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SEP Borken_Projektbericht - Stadt Borken

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Einführung: Kommunale Sportpolitik im Wandel | 15<br />

Das Dialogische Verfahren sichert den interdisziplinären Erkenntnisprozess; es ist Motor des<br />

richtigen Vorgehens angesichts der Komplexität der Verhältnisse und es ist damit<br />

Erkenntnisorgan wie auch Koordinations- und Steuerungsmedium. Zugleich arbeitet es qua<br />

Partizipation auch als Konsens und Durchsetzungsmechanismus, der die beteiligten Akteure<br />

zu einer entsprechenden Praxis bzw. Maßnahmenpolitik treibt. Damit reduziert sich zugleich<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass entsprechende Projekte und ihre Ergebnisse das typische<br />

Schubladenschicksal erleiden, dass Wissenschaft nur für Wissenschaft produziert.<br />

Das dialogische Verfahren funktioniert allerdings nur, wenn seine Logik respektiert wird und<br />

die Akteure jenseits der Routinen und der damit verbundenen Sicherheiten Rollendistanz<br />

zeigen und die Positionsvorteile unterschiedlicher Perspektiven anerkennen.<br />

Uminterpretationen von Wissenschaft und Praxis, die jeweilige Expertenkulturen darstellen,<br />

dürfen nicht missbraucht werden. Eine spezifische Kultur des Dialogs muss sicherstellen,<br />

dass die Unterschiedlichkeit der Perspektiven tatsächlich zur Geltung kommt. Die<br />

Wissenschaft benötigt ihre Distanz zum konkreten Geschehen; die Praxis benötigt den<br />

Respekt, dass in der Realität viele Problemlösungsversuche experimentell vorhanden sind,<br />

dass es entsprechendes Wissen und entsprechende Expertise bereits gibt, und dass diese in<br />

den Prozess der Herstellung von Handlungswissen und Konzepten aufzunehmen sind.<br />

1.4 Prozess und Verfahren<br />

Die nachfolgende Untersuchung hat zur Prämisse, dass eine kreative kommunale Sportpolitik<br />

nicht durch einen Verwaltungsakt zu schaffen ist. Das Konzept der intersektoralen<br />

Sportpolitik und –entwicklung, so wie es hier in wesentlichen Bestandteilen vorgestellt<br />

wird, war demnach von vornherein als ein mehrstufiger dialogischer Prozess konzipiert, in<br />

dem Zielsetzung, Datengewinnung, Interpretation, gesellschaftspolitischer Bezug,<br />

Organisationslernen, Umsetzung und Entwicklung geeigneter Strategien und Instrumente in<br />

aufeinanderfolgenden Verfahren aufeinander bezogen werden. Analytisch lassen sich dabei<br />

vor allem vier Phasen unterscheiden.<br />

Phase 1: Datengewinnung, Zielverständigung und Beginn des dialogischen Verfahrens<br />

Die Zielsetzung, Zielverständigung, Datengewinnung und der Start eines dialogischen<br />

Verfahrens gestalteten den Beginn des Projekts. Das vorliegende Projekt ging von der<br />

mittlerweile mehrfach bestätigten Praxis aus, dass eine neue Qualität der Sportpolitik nur<br />

über einen mehrstufigen Planungs- und Entscheidungs- sowie Umsetzungs-Prozess erreicht<br />

werden kann. Auch für den Planungsprozess in <strong>Borken</strong> war klar, dass nach der Zielsetzung<br />

mit der Gewinnung differenzierter Daten eine erste Grundlage allen Handelns zu schaffen<br />

war. Begleitet wurde dies von einem Konzept des dialogischen Verfahrens, das von<br />

vornherein die verschiedenen Sportakteure in die Prozesse des Erkenntnisgewinns und der<br />

Einordnung der Daten eingebunden hat. Mit diesem Schritt wurde nicht nur ein<br />

konstruktives Verhältnis zwischen Theorie und Praxis geschaffen; es wurden auch im Rahmen<br />

einer Netzwerkstruktur und des Beteiligungsverfahrens wichtige Elemente des<br />

Organisationslernens vermittelt. Insbesondere den Daten der repräsentativen

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