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SEP Borken_Projektbericht - Stadt Borken

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Einführung: Kommunale Sportpolitik im Wandel | 5<br />

1 Einführung: Kommunale Sportpolitik im Wandel<br />

1.1 Problembezug<br />

Das Verhältnis zwischen <strong>Stadt</strong> und Sport ist einem turbulenten Wandel begriffen. Für die<br />

kommunale Sportpolitik ergeben sich damit viele neue Herausforderungen. Lange Zeit eher<br />

verwöhnt durch ein elementares und klar strukturiertes Medium, wird sie mit einem<br />

mittlerweile äußerst dynamischen Komplex von Sport, Alltagskultur, Körperbewusstsein und<br />

Lebensstil konfrontiert, der das Medium grundlegend verändert. Die Städte der Gegenwart,<br />

die ohnehin schon durch den beschleunigten sozialen Wandel und die Informations- und<br />

Zeichenflüsse der Globalisierung um eine neue Identität in Zeit und Raum sowie<br />

verschobenen Standortparametern ringen müssen, sehen sich auch mit einem „Neuen Sport“<br />

konfrontiert. Auch er ist wie vieles im Zeitalter der Globalisierung vielfältiger, dynamischer,<br />

unberechenbarer geworden; er lässt sich nicht mehr mit leichter Hand verwalten oder<br />

dirigieren.<br />

Tatsächlich sind die Städte Schauplatz einer tiefgreifenden Individualisierung des Sportverständnisses.<br />

Die Inlineskater und jugendlichen Skateboardfahrer, die ihren Sport auf<br />

Gehwegen, Plätzen, Straßen, Treppen, Parkdecks, Wirtschaftswegen und Parks ausüben, sind<br />

ein Beispiel dafür, dass viele Sportarten der Gegenwart, speziell die Trendsportarten, völlig<br />

neue Raumansprüche stellen und damit eine eigenwillige, neue städtische "Raumpolitik"<br />

betreiben. Auf die Prozesse eines beschleunigten sozialen Wandels geht weiterhin zurück,<br />

dass die Sportvereine mit ständig neuen Bedürfnissen ihrer Mitglieder konfrontiert werden.<br />

Trotz bemerkenswerter Leistungen vieler Vereine stagnieren die Mitgliederzahlen des<br />

gemeinnützigen Sports. In den Ballungsgebieten hingegen steigt die Zahl der<br />

Mitgliedschaften der kommerziellen Sportanbieter kontinuierlich.<br />

Verloren gegangen ist das Deutungs- und Organisationsmonopol der Vereine und Verbände.<br />

Die kommunale Sportpolitik kann nicht mehr von den klassischen Raumbindungen des<br />

organisierten Sports ausgehen, die die Sportaktivitäten auf die traditionellen Sportstätten,<br />

die Sportplätze und Hallen fixierten. Unverzeihlich wäre es, würde sie an einem klassischen<br />

Verständnis vom Sport festhalten, das die Sportausübung weitgehend auf die Kinder- und<br />

Jugendlichen sowie leistungswilligen jungen Erwachsenen festlegte. Brüchig geworden ist<br />

das traditionelle Einverständnis der kommunalen Sportpolitik, dass die Belange des Sports in<br />

einer <strong>Stadt</strong> ausschließlich oder doch weitgehend durch die Sportvereine und -verbände<br />

festgelegt und geregelt werden. Die Städte müssen in neuen Politikkategorien denken;<br />

Sportentwicklung hat es zunehmend mit der demographischen Entwicklung zu tun; sie muss<br />

mit der <strong>Stadt</strong>planung und -entwicklung, der Sozial- und Gesundheitspolitik wie auch der<br />

Bildungspolitik abgestimmt werden. Die sympathische Idee, dass der Sport nur eine schöne<br />

Nebensache sei, ist obsolet geworden.<br />

Eine aktive kommunale Sportpolitik muss weiterhin davon ausgehen, dass das Medium Sport<br />

bzw. Bewegung und körperliche Aktivität zu einem zentralen Bestandteil allgemeiner<br />

gesellschaftspolitischer Zielsetzungen geworden ist. Die Kommunen sind vor diesem<br />

Hintergrund die Arena, an denen sich die Hoffnungen und Perspektiven entsprechender

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