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Kurier Nr. 92 - Hochdorf Nutritec AG

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Der sprühTurm isT ein arbeiTsmiTTel<br />

Milchpulver kommen in der Nahrungsmittelindustrie<br />

bei vielen Anwendungen zum<br />

Einsatz. Für die verschiedenen Einsatzgebiete<br />

sind jeweils Milchpulver mit spezifischen<br />

Eigenschaften notwendig. In der<br />

Herstellung müssen deshalb viele Parameter<br />

beachtet werden.<br />

Vor hundert Jahren begann man mit dem<br />

spüh trocknen von Milch. aber warum eigentlich?<br />

ein sprühgetrocknetes Milchpulver,<br />

rekom biniert in Wasser, ergibt eine flüssigkeit,<br />

die der frischen Milch in geschmack, farbe<br />

und struktur viel ähnlicher ist als walzengetrocknetes<br />

Pulver. Walzentrocknung war bis<br />

dahin die standardtechnologie für die Milchtrocknung,<br />

die auch heute noch eingesetzt<br />

wird – vor allem für die schokoladenindustrie.<br />

einige Pulvereigenschaften wie z.B. hoher<br />

freier fettgehalt bringen wesentliche Vorteile<br />

für die schokoladenherstellung. so sind für<br />

jede anwendung andere spezifische eigenschaften<br />

wichtig. deshalb existieren heute<br />

nicht nur die Walzentrocknung und die sprühtrocknung<br />

nebeneinander, sondern es bestehen<br />

heute verschiedene arten von sprühtürmen,<br />

die Pulverprodukte mit unterschiedlichen<br />

eigenschaften herstellen. die HocHdorfgruppe<br />

produziert ein grosses sortiment an<br />

commodity­ und spezial­Milchpulvern mit spe ­<br />

zifischen eigenschaften für die schweizerische<br />

und ausländische nahrungsmittelindustrie.<br />

Relevante Pulvereigenschaften<br />

aber was sind Pulvereigenschaften und was<br />

können sie bewirken? einfach können über<br />

30 Pulvereigenschaften unterschieden werden.<br />

einige eigenschaften sind wichtig für die endanwendung<br />

wie z.B. die Wasserbindung oder<br />

die schaumbildung. andere eigenschaften<br />

tragen zu tieferen kosten bei oder führen zu<br />

einer besseren Verarbeitung wie z.B. das<br />

schütt gewicht und die rieselfähigkeit. das<br />

Pulver muss möglichst perfekt auf die endanwendung<br />

abgestimmt sein. Zu den wichtigsten<br />

Pulvereigenschaften gehören:<br />

– Wassergehalt: die Menge Wasser pro kilogramm<br />

Pulver. Wenn der Wassergehalt zu<br />

hoch ist, kann das Pulver mikrobiologisch<br />

verderben, ein fehlgeschmack kann entstehen,<br />

oder es kann klebrig werden. Bei zu<br />

tiefem Wassergehalt entstehen unnötige<br />

kosten, weil das Verdampfen des letzten<br />

an teils von Wasser sehr viel energie benötigt.<br />

– schüttgewicht: das gewicht des Pulvers pro<br />

liter (g/l). Wenn ein Pulver ein hohes schüttgewicht<br />

aufweist, spricht man von einem<br />

schweren Pulver. Von einem schweren Pulver<br />

können mehr kilos per sack oder losnummer<br />

abgefüllt werden, was sich vorteilhaft auf<br />

die transportkosten auswirkt. aber es gibt<br />

auch anwendungen, wo ein tiefes schüttgewicht<br />

erforderlich ist.<br />

– rieselfähigkeit: ein rieselfähiges Pulver fliesst<br />

konstant wie Wasser aus der Verpackung.<br />

gut rieselfähige Pulver sind wichtig für eine<br />

einfache Verarbeitung und dosierung. ein<br />

schlecht rieselfähiges Pulver klebt und fliesst<br />

entsprechend nicht regelmässig.<br />

– löslichkeit (in der fachsprache: «insolubility<br />

index»): ein Pulver mit einer guten löslichkeit<br />

(einem tiefen insolubility index) gibt nach<br />

dem einrühren in warmem Wasser nach einer<br />

bestimmten Zeit nur wenig sediment. für<br />

viele anwendungen ist eine gute löslichkeit<br />

erwünscht, so z.B. für Babynahrung.<br />

– freier fettgehalt: der fettanteil in Prozent an<br />

der oberfläche der Pulverpartikel. Meistens<br />

wird ein tiefer freier fettgehalt angestrebt, da<br />

zu viel freies fett schlecht ist für die rieselfähigkeit,<br />

die löslichkeit und die Haltbarkeit.<br />

für die schokoladenindustrie ist jedoch ein<br />

hoher freier fettgehalt wichtig, damit eine<br />

flüssigere schokolademasse entstehen kann.<br />

6 HocHdorf<br />

hochDorf-gruppe<br />

Das Ziel der Sprühtrocknung ist ein Milchpulver mit den gewünschten Eigenschaften<br />

Partikel von sprühgetrocknetem Milchpulver sind fein und rund.<br />

Sie lassen sich in Flüssigkeit sehr gut auflösen und bilden<br />

z.B. den Hauptbestandteil von Säuglingsmilchen. (100 µmm)<br />

Herstellung von Pulver mit gewünschten<br />

Eigenschaften<br />

die spezifischen eigenschaften der Milchpulver<br />

entstehen als resultat des gesamten Verarbeitungsprozesses:<br />

von der Pasteurisation<br />

bis zum abfüllen des Pulvers. Wichtige Parameter<br />

bei der Herstellung sind z.B. die Pasteurisationstemperatur,<br />

das trocknungsturmmodell<br />

(z.B dreh­ oder düsenzerstäubung), die<br />

trocknungskonditionen (z.B. lufttemperatur)<br />

und die abfüllanlage. Bei der entwicklung und<br />

der Produktion muss allen Parametern Beachtung<br />

geschenkt werden. die komplexität für<br />

spezialpulver ist entsprechend hoch. dies<br />

gilt gerade für die zwei angeführten Beispiele:<br />

das automatenpulver und Pulver mit hohem<br />

fettgehalt.<br />

Beispiel Automatenpulver<br />

die HocHdorf swiss Milk ag stellt unter<br />

anderem Milchpulver für Milch­ und kaffeeautomaten<br />

her. für diese anwendung muss<br />

das Pulver gut dosiert werden können und sich<br />

sehr rasch in der flüssigkeit auflösen. technisch<br />

gesehen muss das Pulver also eine gute<br />

rieselfähigkeit und instanteigenschaft aufweisen.<br />

Von guter instanteigenschaft spricht man,<br />

wenn sich das Pulver sehr schnell, ohne viel<br />

rühren und ohne sedimentbildung zu 100% in<br />

kaltem Wasser auflöst.<br />

für die Produktion eines automatenpulvers in<br />

einem sprühturm ist es wichtig, die erwärmung<br />

der Milch während der Pasteurisation<br />

minimal zu halten. denn durch die erhitzung<br />

denaturiert ein teil der Proteine im Pulver, was<br />

eine schlechtere löslichkeit zur folge hat. ein<br />

automatenpulver muss in einem Zwei­ oder<br />

Mehrstufen­sprühturm getrocknet werden.<br />

Wichtig ist weiter das agglomerieren des Pulvers.<br />

Beim agglomerieren wird ein teil des<br />

bereits getrockneten Pulvers in den sprühturm<br />

zurückgeführt. das bereits trockene Pulver<br />

Agglomerieren führt zu einer besseren Rieselfähigkeit, zu gutem<br />

Instantverhalten und zu einer geringeren Staubentwicklung<br />

beim Handling. Auf dem Bild ist ein Partikel mit einer Bruchstelle<br />

ersichtlich. (100 µm)<br />

heftet sich dann nach dem Zerstäuber an die<br />

nassen tropfen. so entstehen Pulverteile mit<br />

einer unregelmässigen oberfläche, die sich<br />

schneller auflösen als gleichmässig runde<br />

Partikel. aufsprühen von lecithin auf das Pulver<br />

im fliessbett verbessert die instanteigenschaft<br />

zusätzlich. HocHdorf produziert<br />

automatenpulver auf diversen türmen in sulgen<br />

und <strong>Hochdorf</strong>.<br />

Beispiel Pulver mit hohem freiem Fettgehalt<br />

etliche tiernahrungs­ und lebensmittelprodukte<br />

(z.B. suppen und saucen) benötigen<br />

Milchpulver mit einem extra hohen fettanteil<br />

(über 26%). fett ist grundsätzlich klebrig, was<br />

zu Problemen während der trocknung und der<br />

weiteren Verarbeitung führt. deshalb ist es<br />

wichtig, dass das fett mittels Homogenisation<br />

in der flüssigkeit fein verteilt und verkapselt<br />

wird. so entsteht ein tieferer frei­fett­gehalt<br />

und das hergestellte Pulver besitzt eine bessere<br />

löslichkeit und rieselfähigkeit. Jedoch<br />

reicht das für ein Pulver mit sehr hohem fettgehalt<br />

(sogenannte fettpulver) nicht aus. entsprechende<br />

Produkte können nur auf einem<br />

filtermat­turm getrocknet werden. ein solcher<br />

turm hat eine trapezförmige form und verfügt<br />

über ein spezielles fliessbett nach dem trocknungsraum.<br />

die HocHdorf­gruppe kann mit<br />

einem sprühturm Milchpulver mit einem fettgehalt<br />

von bis zu 75% herstellen.<br />

Langjährige Erfahrung<br />

dank jahrzehntelanger erfahrung in der entwicklung<br />

und Produktion von sprüh­ und<br />

Walzenmilchpulvern und auch dank des grossen<br />

sortiments an verschiedenen Milchpulvern<br />

ist die HocHdorf­gruppe der spezialist für<br />

qualitativ hochwertige milchbasierte Pulver.<br />

Marc Vissers<br />

Leiter Entwicklung<br />

HOCHDORF Swiss Milk <strong>AG</strong><br />

Eindrückliche Agglomeratsbildung eines sprühgetrockneten<br />

Produkts. (310 µm)

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