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Statt zur Apotheke in die Bäckerei<br />

Familienbetrieb Retzer backt Brote und Semmeln in Bio-Qualität –Allergiker schätzen das Angebot<br />

onHanna Duft<br />

eiden. Manchmal kommt sich<br />

Bäckereiverkäuferin Andrea Reter<br />

wie eine Apothekerin vor. Allergiker<br />

und Schwerstkranke<br />

kommen zu ihr, um Brot ohne<br />

ehl oder Kuchen ohne Sahne<br />

zu kaufen. Sogar Ärzte schicken<br />

ihre Patienten in die Bäckerei<br />

etzer in der Rehbühlstraße.<br />

Andrea Retzers Mann, Bäckermeister<br />

Thomas, erkrankte vor zwei Jahren<br />

selbst an einer Nahrungsmittelallergie.<br />

Die Familie begann, sich mit gesunder<br />

Ernährung zu beschäftigen.<br />

in Glück für die Kunden: Seitdem<br />

gibt es in der Bäckerei Retzer leckere<br />

io-Brote und Bio-Semmeln zu kaufen.<br />

Bio-Butter und Bio-Eier<br />

kosten fast das Doppelte,<br />

der fertige Kuchen also<br />

auch. Denkauft dann<br />

keiner mehr.<br />

Andrea Retzer auf die Frage,<br />

warum sie keine süßen<br />

Bio-Backwaren anbietet<br />

Sonderwünsche erfüllen<br />

ur bei den süßen Backwaren haben<br />

die Retzers noch nicht auf Bio umgestellt.<br />

Der Grund: Das Endprodukt ist<br />

dem Kunden zu teuer. „Wir haben<br />

das schon ausprobiert“, erzählt Andrea<br />

Retzer. „Aber Bio-Butter und<br />

io-Eier kosten fast das Doppelte,<br />

Arbeitsablauf<br />

Um 10 Uhr vormittags sagt in der<br />

Bäckerei Retzer keiner mehr „Guten<br />

Morgen“. Dann geht es nämlich<br />

schon dem Feierabend entgegen.<br />

Um halb drei Uhr morgens beginnt<br />

die Arbeit in der Backstube.<br />

Als erstes wird der Natursauerteig<br />

für das Brot vorbereitet. Anschließend<br />

werden die Semmeln produziert,<br />

und ab 5Uhr werden sie in<br />

die Schulen, zu BHS und Witron<br />

geliefert. Es folgt das Brotbacken<br />

und als letztes kümmern sich die<br />

Bäcker um Kuchen und Feinbackwaren.<br />

So ungewöhnlich wie der Arbeitsbeginn<br />

ist auch der Feierabend:<br />

Gegen 12 Uhr mittags ist<br />

Schluss. (duf)<br />

27<br />

„Ein Roggenbrot, bitte.“ In der Bäckerei Retzer kümmert sich Andrea Retzer persönlich um die Kunden. Für Allergiker<br />

und Ernährungsbewusste hat sie die Zutatenliste parat. Bilder: Duft (3)<br />

der Kuchen also auch. Den kauft<br />

dann keiner mehr.“<br />

Für einzelne Kunden ist die Bäckerei<br />

aber gerne bereit, Sonderwünsche<br />

zu erfüllen. „Kürzlich haben wir für<br />

einen Jungen, der auf mehrere Lebensmittel<br />

allergisch reagiert, einen<br />

Erdbeerkuchen gebacken“, sagt Andrea<br />

Retzer. „Mit Sojapudding und<br />

Dinkelboden.“ Die Bio-Produkte un-<br />

Im Baugebiet„GoldhügelII“ befinden sich noch<br />

9Bauplätze im Eigentum derGemeinde.<br />

terliegen einer strengen Überwachung.<br />

Zwei Mal imJahr –einmal angemeldet,<br />

einmal ohne Ankündigung<br />

– kommt die Kontroll-Organisation<br />

ÖkoP vorbei.<br />

Außerdem führen Retzers Nachweise<br />

über Einkauf und Verkauf. So<br />

wird sicher gestellt, dass sie keine zusätzlichen<br />

Rohstoffe benutzen. Und:<br />

Das Mehlsilo, das der Bio-Müller be-<br />

So läuft’s in einem Familienbetrieb: Seniorchef Helmut Retzer steht immer<br />

noch täglich in der Backstube.<br />

Grundstücke –Dienstleistungen –Sonstiges<br />

Lohnunternehmen und<br />

BaggerbetriebHubert Hecht<br />

Telefon09637/384<br />

Bodenreuth7·95685 Falkenberg<br />

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stückt, ist versiegelt –das bedeutet:<br />

keine Chance für fremdes Mehl. Für<br />

das Bio-Angebot nehmen Retzers<br />

Kunden weite Wege in Kauf. „Die<br />

Leute kommen bis aus Sulzbach-Rosenberg<br />

zuuns, einmal habe ich sogar<br />

ein Brot nach Landshut verschickt“,<br />

berichtet Andrea Retzer.<br />

Ganze Familie packt mit an<br />

Ihr großer Vorteil gegenüber anderen<br />

Verkäuferinnen in größeren Bäckereien:<br />

„Ich weiß genau, welche Zutaten<br />

in unseren Backwaren sind.“ Und<br />

die Arbeit im Familienbetrieb bringt<br />

noch mehr Vorteile: Alle packen mit<br />

an. Andrea Retzer leitet den Verkauf,<br />

Thomas Retzer „regiert“ in der Backstube.<br />

Die Kinder helfen samstags<br />

mit und Seniorchef Helmut Retzer,<br />

69, ist noch immer jeden Taginder<br />

Backstube. Außerdem beschäftigt<br />

Thomas Retzer zwölf weitere Mitarbeiter,darunter<br />

zwei Lehrlinge.<br />

Trotz unbequemer Arbeitszeiten<br />

hat Retzer derzeit keine Probleme,<br />

weitere Auszubildende zu finden.<br />

Der Grund: „Der Wirtschaft geht’s<br />

schlecht, da ist es leicht, Leute zu finden.“<br />

Außerdem: „Praktikanten gefällt’s<br />

bei uns eigentlich immer gut.<br />

Ich denke, hier geht es doch noch<br />

menschlicher zu als in großen Betrieben.“<br />

Tel.09621/61452<br />

Meisterstücke<br />

Roggenbrot und<br />

weißer Dinkel-Toast<br />

Weiden. (duf) Besonders stolz ist<br />

Bäckermeister Thomas Retzer auf<br />

sein Roggenbrot. Die Grundzutaten<br />

sind simpel: Roggenmehl,<br />

Wasser und Salz. Das Geheimnis<br />

liegt in der Verfeinerung: Cashew-<br />

Kerne, Walnüsse, Grünkernschrot,<br />

Dinkel oder auch Sprossen fügt<br />

Retzer dem Teig hinzu. Die Kunden<br />

mögen’s, die Brote sind der<br />

Renner.<br />

Noch raffinierter ist freilich der<br />

Dinkel-Toast der Bäckerei. Viele<br />

Kinder –und, wie Andrea Retzer<br />

festgestellt hat, auch viele Männer<br />

– mögen kein Vollkornmehl und<br />

dementsprechend keine dunklen<br />

Brote. Daweiß die kluge Bäckersfrau<br />

einen kleinen Trick. Der Dinkel-Toast<br />

der Bäckerei ist nämlich<br />

–Überraschung –ganz weiß. Vom<br />

Aussehen ist er also durch nichts<br />

vomhandelsüblichen Toast zu unterscheiden.<br />

Undnach Andrea Retzers Erfahrung<br />

ist der Dinkel auch beim Essen<br />

kaum zu schmecken: „Legen<br />

Sie Ihrem Mann den Dinkel-Toast<br />

einfach auf den Teller, der merkt<br />

den Unterschied gar nicht.“ So ernährt<br />

ersich gesund, ohne dass er<br />

es merkt.<br />

Mit viel Liebe bereitet der Weidener<br />

Bäckermeister Thomas<br />

Retzer seine Brote zu. Seine<br />

Spezialität: Roggenbrote mit<br />

Cashew-Kernen, Walnüssen<br />

oder Sprossen.<br />

➢➢<br />

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