Download - stephan landgraf
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onJürgen Herda<br />
Der Schreiner als Innenarchitekt<br />
Kreishandwerksmeister Karl Arnold gestaltet Räume als individuelle Gesamtkunstwerke<br />
uhe-Wildenau. „Der Trend geht<br />
zum individuellen Innenausbau“,<br />
gibt Schreinermeister Karl<br />
Arnold die Richtung vor. Passgenaue,<br />
ästhetische Lösungen sind<br />
unsere Stärke“ –wie das Arbeitszimmer<br />
für den Weidener Bürgermeister<br />
Jens Meyer: „Für den<br />
kleinen Raum bauten wir einen<br />
Schrank mit Schwebetür, um<br />
latz zu gewinnen –der indische<br />
pfelbaum als Schreibtischplatte<br />
ist ein optischer Hingucker.“<br />
ine Studie des Landesverbandes der<br />
Schreinerinnungen macht dem<br />
Kreishandwerksmeister Mut: „Junge<br />
aare kaufen ihre Ersteinrichtung<br />
zwar noch von Ikea, aber immer häu-<br />
Als Kind hatte ich mich<br />
abends immer auf die<br />
Hobelbank unserer<br />
Meister-Eder-Werkstatt<br />
gesetzt und den Vater<br />
mit Fragen gelöchert.<br />
Karl Arnold, Schreinermeister<br />
figer ihre Zweiteinrichtung vom<br />
Schreiner.“ Offenbar hat es sich herumgesprochen,<br />
dass der schwedische<br />
Möbelkonzern zwar viel Geld<br />
für geniale Kataloge ausgibt, aber bei<br />
der Qualität der Produkte eher geizt.<br />
Planung der Traumwohnung<br />
Hier setzt der findige Handwerker<br />
mit seiner Verkaufspolitik an: „Wir<br />
planen am Bildschirm die Traumwohnung<br />
unserer Kunden.“ Schwebt<br />
Ihnen ein Metallbett mit geschwungenen<br />
Messingornamenten vor, Sie<br />
möchten aber nicht vom Kälteschock<br />
geweckt werden, wenn Sie imWinter<br />
ans kalte Metall greifen? „Kein Problem,<br />
ich würde das Metall ornamental<br />
einsetzen und das Holz für<br />
die tragenden Teile, dann wird’s<br />
auch nicht so schwer.“ Längst hat in<br />
den Schreinerateliers eine bemerkenswerte<br />
Materialienvielfalt Einzug<br />
gehalten: Hölzer aller Art, Metall,<br />
Glas, Kunststoff –solange die Qualität<br />
stimmt, kennt Arnold kein Tabu.<br />
Damit die Fantasie seiner Kunden<br />
Flügel bekommt, hat Arnold in der<br />
Werkstatt neben den virtuellen Visualisierungsmöglichkeiten<br />
auch<br />
noch jede Menge greifbarer Anschau-<br />
ungsbeispiele aufgebaut. Die Musterwand<br />
mit Furnieren aus Kernbuche,<br />
Elsbeere, Rüster (Ulme) und Kernesche<br />
etwa zeigt, welche Atmosphäre<br />
die jeweilige Holzstruktur als Möbeloberfläche<br />
im Raum verbreitet.<br />
Ein anderes Anschauungsbeispiel<br />
ist die große Schrankwand fürs Büro.<br />
An ihr zeigt der Fachmann, auf was<br />
es beim Möbelbau ankommt: „Der<br />
goldene Schnitt, der die Proportionen<br />
festlegt, gehört zum Rüstzeug jedes<br />
Schreiners –erst damit entsteht<br />
fürs Auge eine Harmonie.“ Die Gemeinschaftarbeit<br />
ist aus einer Handskizze<br />
des Meisters entstanden:<br />
„Martin und Petra haben die genaue<br />
Maßgestaltung mit CAD umgesetzt<br />
und das Teil gebaut –der mittlereTeil<br />
ist Kernbuche, Echtholz furniert.“<br />
Technik wird überall da eingesetzt,<br />
wo sie die Kreativität unterstützt und<br />
dem Käufer Geld spart: „Unser CNC-<br />
Bearbeitungszentrum ist mit dem<br />
CAD-Programm kompatibel – man<br />
gibt die Maße ein, ganze Arbeitsgänge<br />
können programmiert werden. So<br />
dauert die Bearbeitung einer Auflagefläche<br />
statt 20 nur noch fünf Minuten.“<br />
Zeit ist Geld und den Vorteil<br />
reicht der Unternehmer gerne weiter:<br />
Waschtisch in Echtholzoptik und Meisterstück desVaters. Blau, schlicht und gediegen: Waschtisch und Garderobe.<br />
METALLBAU<br />
➣<br />
➣<br />
➣<br />
9<br />
Fenster –Türen<br />
Neuhauser Straße5<br />
92670 Windischeschenbach<br />
Telefon09681/917294<br />
Telefax09681/3848<br />
Mobiltelefon0170/9038061<br />
Schreinermeister Karl<br />
Arnold gibt die<br />
Richtung vor:Die<br />
Musterwand mit<br />
Furnieren aus Kernbuche,<br />
Elsbeere,<br />
Rüster (Ulme) und<br />
Kernesche zeigt,<br />
welche Atmosphäre<br />
die jeweilige Holzstruktur<br />
als Möbeloberfläche<br />
im Raum<br />
verbreitet.<br />
Bilder:Herda (5)<br />
„Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />
Wir können günstiger sein, genauer,<br />
und eine Vielzahl an Formen,<br />
etwa die runde Öffnung eines Papiereinwurfs<br />
bei Waschtischen oder bananenförmige<br />
Schreibtische, flotter<br />
herstellen.“ Unterm Strich bedeutet<br />
das: „Im Vergleich zum Beispiel mit<br />
Markenküchen bin ich günstiger und<br />
gestalte obendrein individueller.“<br />
Der ganzheitliche Anspruch Arnolds<br />
macht auch vor der Beleuchtung<br />
nicht halt: „Der Schreiner wird<br />
immer mehr zum Innenarchitekten,<br />
der auch mit Hilfe des Lichts Räume<br />
gestaltet.“<br />
Traditionelle Räucher-Eiche<br />
Laptop und Lederhose, das ist in die<br />
Schreinersprache übersetzt ein Balanceakt<br />
zwischen modernster Technik<br />
und traditioneller hoher Handwerkskunst.<br />
Arnold deutet auf eine<br />
große Wanne in der eine Holzplatte<br />
scheinbar schwerelos schwebt: „Das<br />
ist ein altes Rezept, so hat schon<br />
mein Großvater Räuchereiche hergestellt.“<br />
Das Holz wird dabei Ammoniak-Dämpfen<br />
ausgesetzt und entwickelt<br />
die charakteristische Färbung.<br />
Fenster<br />
Haustüren Haustüren<br />
Innentüren<br />
Fliegengitter<br />
Sonnenschutz<br />
Rolläden<br />
Fensterläden<br />
Fensterläden<br />
Fensterbänke<br />
Fensterbänke<br />
Nachwuchs<br />
Nicht nur jammern<br />
Glücksgriff: der selbstständige<br />
Lehrling Alexander Gallesdörfer.<br />
Luhe-Wildenau. (jrh) Was manchem<br />
Kollegen noch bevorsteht,<br />
hat Kreishandwerksmeister Karl<br />
Arnold bereits geregelt: „Mein<br />
Sohn Martin wirdden Betrieb weiterführen.“<br />
Die Übernahmeproblematik<br />
habe mancher Meister<br />
auch sich selbst zuzuschreiben:<br />
„Es ist unser Fehler, dass wir die<br />
Vorteile unserer Selbstständigkeit<br />
zu wenig herausstellen. Ich kann<br />
mir was leisten, meine Arbeitszeit<br />
gestalten – wenn ich immer nur<br />
jammere, muss ich mich nicht<br />
wundern, wenn die jungen Leute<br />
in die Industrie wollen.“<br />
Die Freude über seinen Beruf<br />
möchte der Mann –der schon als<br />
Kind sagte,„Ich möchte Schreiner<br />
werden“, weil ihn begeisterte, mit<br />
welcher Liebe sein Vater die Werkstücke<br />
polierte – an die nächste<br />
Generation weitergeben. Über einen<br />
jungen Mann kann sich der<br />
Meister deshalb zurzeit besonders<br />
freuen:„Unser Lehrling, Alexander<br />
Gallesdörfer, ist ein absoluter<br />
Glücksgriff. Derist im zweiten Jahr<br />
und arbeitet schon selbstständig.<br />
Wenn er will, kann er nach der<br />
Lehregerne bleiben.“<br />
Skulptur: Denkender Schreiner.<br />
Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken<br />
erwünscht! erwünscht! erwünscht!<br />
Schreinerei Seitz GmbH<br />
Schulwiesen 5<br />
91249 Weigendorf<br />
Tel. (0 91 54) 48 85<br />
www.Schreinerei-Seitz.de