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onJürgen Herda<br />

Der Schreiner als Innenarchitekt<br />

Kreishandwerksmeister Karl Arnold gestaltet Räume als individuelle Gesamtkunstwerke<br />

uhe-Wildenau. „Der Trend geht<br />

zum individuellen Innenausbau“,<br />

gibt Schreinermeister Karl<br />

Arnold die Richtung vor. Passgenaue,<br />

ästhetische Lösungen sind<br />

unsere Stärke“ –wie das Arbeitszimmer<br />

für den Weidener Bürgermeister<br />

Jens Meyer: „Für den<br />

kleinen Raum bauten wir einen<br />

Schrank mit Schwebetür, um<br />

latz zu gewinnen –der indische<br />

pfelbaum als Schreibtischplatte<br />

ist ein optischer Hingucker.“<br />

ine Studie des Landesverbandes der<br />

Schreinerinnungen macht dem<br />

Kreishandwerksmeister Mut: „Junge<br />

aare kaufen ihre Ersteinrichtung<br />

zwar noch von Ikea, aber immer häu-<br />

Als Kind hatte ich mich<br />

abends immer auf die<br />

Hobelbank unserer<br />

Meister-Eder-Werkstatt<br />

gesetzt und den Vater<br />

mit Fragen gelöchert.<br />

Karl Arnold, Schreinermeister<br />

figer ihre Zweiteinrichtung vom<br />

Schreiner.“ Offenbar hat es sich herumgesprochen,<br />

dass der schwedische<br />

Möbelkonzern zwar viel Geld<br />

für geniale Kataloge ausgibt, aber bei<br />

der Qualität der Produkte eher geizt.<br />

Planung der Traumwohnung<br />

Hier setzt der findige Handwerker<br />

mit seiner Verkaufspolitik an: „Wir<br />

planen am Bildschirm die Traumwohnung<br />

unserer Kunden.“ Schwebt<br />

Ihnen ein Metallbett mit geschwungenen<br />

Messingornamenten vor, Sie<br />

möchten aber nicht vom Kälteschock<br />

geweckt werden, wenn Sie imWinter<br />

ans kalte Metall greifen? „Kein Problem,<br />

ich würde das Metall ornamental<br />

einsetzen und das Holz für<br />

die tragenden Teile, dann wird’s<br />

auch nicht so schwer.“ Längst hat in<br />

den Schreinerateliers eine bemerkenswerte<br />

Materialienvielfalt Einzug<br />

gehalten: Hölzer aller Art, Metall,<br />

Glas, Kunststoff –solange die Qualität<br />

stimmt, kennt Arnold kein Tabu.<br />

Damit die Fantasie seiner Kunden<br />

Flügel bekommt, hat Arnold in der<br />

Werkstatt neben den virtuellen Visualisierungsmöglichkeiten<br />

auch<br />

noch jede Menge greifbarer Anschau-<br />

ungsbeispiele aufgebaut. Die Musterwand<br />

mit Furnieren aus Kernbuche,<br />

Elsbeere, Rüster (Ulme) und Kernesche<br />

etwa zeigt, welche Atmosphäre<br />

die jeweilige Holzstruktur als Möbeloberfläche<br />

im Raum verbreitet.<br />

Ein anderes Anschauungsbeispiel<br />

ist die große Schrankwand fürs Büro.<br />

An ihr zeigt der Fachmann, auf was<br />

es beim Möbelbau ankommt: „Der<br />

goldene Schnitt, der die Proportionen<br />

festlegt, gehört zum Rüstzeug jedes<br />

Schreiners –erst damit entsteht<br />

fürs Auge eine Harmonie.“ Die Gemeinschaftarbeit<br />

ist aus einer Handskizze<br />

des Meisters entstanden:<br />

„Martin und Petra haben die genaue<br />

Maßgestaltung mit CAD umgesetzt<br />

und das Teil gebaut –der mittlereTeil<br />

ist Kernbuche, Echtholz furniert.“<br />

Technik wird überall da eingesetzt,<br />

wo sie die Kreativität unterstützt und<br />

dem Käufer Geld spart: „Unser CNC-<br />

Bearbeitungszentrum ist mit dem<br />

CAD-Programm kompatibel – man<br />

gibt die Maße ein, ganze Arbeitsgänge<br />

können programmiert werden. So<br />

dauert die Bearbeitung einer Auflagefläche<br />

statt 20 nur noch fünf Minuten.“<br />

Zeit ist Geld und den Vorteil<br />

reicht der Unternehmer gerne weiter:<br />

Waschtisch in Echtholzoptik und Meisterstück desVaters. Blau, schlicht und gediegen: Waschtisch und Garderobe.<br />

METALLBAU<br />

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Fenster –Türen<br />

Neuhauser Straße5<br />

92670 Windischeschenbach<br />

Telefon09681/917294<br />

Telefax09681/3848<br />

Mobiltelefon0170/9038061<br />

Schreinermeister Karl<br />

Arnold gibt die<br />

Richtung vor:Die<br />

Musterwand mit<br />

Furnieren aus Kernbuche,<br />

Elsbeere,<br />

Rüster (Ulme) und<br />

Kernesche zeigt,<br />

welche Atmosphäre<br />

die jeweilige Holzstruktur<br />

als Möbeloberfläche<br />

im Raum<br />

verbreitet.<br />

Bilder:Herda (5)<br />

„Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />

Wir können günstiger sein, genauer,<br />

und eine Vielzahl an Formen,<br />

etwa die runde Öffnung eines Papiereinwurfs<br />

bei Waschtischen oder bananenförmige<br />

Schreibtische, flotter<br />

herstellen.“ Unterm Strich bedeutet<br />

das: „Im Vergleich zum Beispiel mit<br />

Markenküchen bin ich günstiger und<br />

gestalte obendrein individueller.“<br />

Der ganzheitliche Anspruch Arnolds<br />

macht auch vor der Beleuchtung<br />

nicht halt: „Der Schreiner wird<br />

immer mehr zum Innenarchitekten,<br />

der auch mit Hilfe des Lichts Räume<br />

gestaltet.“<br />

Traditionelle Räucher-Eiche<br />

Laptop und Lederhose, das ist in die<br />

Schreinersprache übersetzt ein Balanceakt<br />

zwischen modernster Technik<br />

und traditioneller hoher Handwerkskunst.<br />

Arnold deutet auf eine<br />

große Wanne in der eine Holzplatte<br />

scheinbar schwerelos schwebt: „Das<br />

ist ein altes Rezept, so hat schon<br />

mein Großvater Räuchereiche hergestellt.“<br />

Das Holz wird dabei Ammoniak-Dämpfen<br />

ausgesetzt und entwickelt<br />

die charakteristische Färbung.<br />

Fenster<br />

Haustüren Haustüren<br />

Innentüren<br />

Fliegengitter<br />

Sonnenschutz<br />

Rolläden<br />

Fensterläden<br />

Fensterläden<br />

Fensterbänke<br />

Fensterbänke<br />

Nachwuchs<br />

Nicht nur jammern<br />

Glücksgriff: der selbstständige<br />

Lehrling Alexander Gallesdörfer.<br />

Luhe-Wildenau. (jrh) Was manchem<br />

Kollegen noch bevorsteht,<br />

hat Kreishandwerksmeister Karl<br />

Arnold bereits geregelt: „Mein<br />

Sohn Martin wirdden Betrieb weiterführen.“<br />

Die Übernahmeproblematik<br />

habe mancher Meister<br />

auch sich selbst zuzuschreiben:<br />

„Es ist unser Fehler, dass wir die<br />

Vorteile unserer Selbstständigkeit<br />

zu wenig herausstellen. Ich kann<br />

mir was leisten, meine Arbeitszeit<br />

gestalten – wenn ich immer nur<br />

jammere, muss ich mich nicht<br />

wundern, wenn die jungen Leute<br />

in die Industrie wollen.“<br />

Die Freude über seinen Beruf<br />

möchte der Mann –der schon als<br />

Kind sagte,„Ich möchte Schreiner<br />

werden“, weil ihn begeisterte, mit<br />

welcher Liebe sein Vater die Werkstücke<br />

polierte – an die nächste<br />

Generation weitergeben. Über einen<br />

jungen Mann kann sich der<br />

Meister deshalb zurzeit besonders<br />

freuen:„Unser Lehrling, Alexander<br />

Gallesdörfer, ist ein absoluter<br />

Glücksgriff. Derist im zweiten Jahr<br />

und arbeitet schon selbstständig.<br />

Wenn er will, kann er nach der<br />

Lehregerne bleiben.“<br />

Skulptur: Denkender Schreiner.<br />

Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken Fenstergucken<br />

erwünscht! erwünscht! erwünscht!<br />

Schreinerei Seitz GmbH<br />

Schulwiesen 5<br />

91249 Weigendorf<br />

Tel. (0 91 54) 48 85<br />

www.Schreinerei-Seitz.de

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