Handlungskonzept Integration 07.10.10 - Landkreis Celle
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<strong>Handlungskonzept</strong> <strong>Integration</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Celle</strong> 2010 Kapitel 3<br />
Die Organisation und Leitung eines solchen Netzwerkes kann zu den Aufgaben einer <strong>Integration</strong>sstelle<br />
des <strong>Landkreis</strong>es gehören, die damit <strong>Integration</strong>sstrukturen verlässlich weiter<br />
entwickelt und zukunftsorientiert ausbaut.<br />
Netzwerk „Patenschaften für Neuzugewanderte“ aufbauen<br />
Zugewanderte haben naturgemäß Schwierigkeiten sich in einer neuen Gesellschaft zurechtzufinden.<br />
Zu Sprachproblemen kommen Unkenntnis über Verwaltungsstrukturen, das Schul-<br />
oder Gesundheitssystem. Gleichzeitig fehlen Migrantinnen und Migranten anfangs soziale<br />
Netzwerke und das Wissen über kommunale Angebote, wie beispielsweise über Vereine,<br />
den öffentlichen Nahverkehr, soziale Hilfsangebote oder über Kinderbetreuungsmöglichkeiten.<br />
Kulturmittler, Lotsen, Paten oder andere Unterstützerinnen und Unterstützer sind in dieser<br />
Situation sehr hilfreich. Patenschaften, die Neuzugezogene mit Freiwilligen vernetzen, tragen<br />
dazu bei Migrantinnen und Migranten in der schwierigen Phase der Neuorganisation ihres<br />
Lebens zu unterstützen.<br />
Ein Netzwerk solcher Unterstützerinnen und Unterstützer kann jede Kommune für sich selbst<br />
aufbauen. Dabei können Verwaltungen, Familienbüros, Gleichstellungsbeauftragte, Freiwilligenagenturen,<br />
Arbeitskreise oder Frauen- und Mütterzentren mögliche Anlaufstellen sein.<br />
Wichtig ist es Patinnen und Paten den gegenseitigen Austausch zu ermöglichen und sie auf<br />
ihre Aufgabe vorzubereiten.<br />
Eine Vernetzung in diesem Bereich auf <strong>Landkreis</strong>ebene, um z.B. Unterstützung bei speziellen<br />
sprachlichen und kulturellen Fragestellungen gewährleisten zu können, ist sinnvoll, eine<br />
Verbindung mit einem <strong>Integration</strong>slotsenprojekt denkbar.<br />
Einen positiven Effekt hat ein solches Netzwerk nicht nur für Zugewanderte. Zwischenmenschliche<br />
Begegnungen bereichern das Leben der Paten. Durch persönliche Beziehungen<br />
werden Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut, interkulturelle Kompetenz wird erworben<br />
und Verbindlichkeiten entstehen.<br />
Eine Stelle für <strong>Integration</strong>sangelegenheiten würde es als ihre Aufgabe verstehen, solche<br />
Netzwerke anzuregen und zu begleiten.<br />
3.3.9 Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gezielte Öffentlichkeitsarbeit stellt einen Ausgleich zu einer Medienpolitik dar, in der Migration<br />
und <strong>Integration</strong> vorwiegend in negativen Zusammenhängen thematisiert werden. Deshalb<br />
sollte der <strong>Landkreis</strong> mit Pressebeiträgen zur Diskussion und Information über den Bereich in<br />
der Gesellschaft beitragen. Diesbezügliche Anregungen und Fachinformationen kann eine<br />
Stelle für <strong>Integration</strong>sangelegenheiten liefern.<br />
‚Wegweiser <strong>Integration</strong>’ für den <strong>Landkreis</strong> erarbeiten<br />
Kenntnisse und Fakten, die speziell für Migrantinnen und Migranten wichtig sind, sollten auf<br />
einem Informationsblatt zusammengestellt werden. Denkbar ist ein Wegweiser für Zugewanderte,<br />
der Adressen und die Angaben von Ansprechpartnerinnen und -partnern von Beratungsstellen,<br />
Sprachkursträgern und den wichtigsten Ämtern enthält. Die Informationen sollten<br />
sich in erster Linie auf die Angebote im <strong>Landkreis</strong> beziehen, aber auch auf Maßnahmen<br />
hinweisen, die in der Region oder in angrenzenden <strong>Landkreis</strong>en vorhanden sind. 1 Neben<br />
einer Druckversion ist die Veröffentlichung auf der Internetseite des <strong>Landkreis</strong>es wichtig.<br />
1 Da es bisher noch keine MBE im <strong>Landkreis</strong> gibt, sollte auf entsprechende Angebote in angrenzenden<br />
<strong>Landkreis</strong>en oder Regionen hingewiesen werden.<br />
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