Aus dem Institut für Geschichte der Medizin der - OPUS - Universität ...
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<strong>der</strong> damaligen Zeit unberücksichtigt. Ebenso waren stets Journalschauen an<strong>der</strong>er Zeit-<br />
schriften, standespolitische Angelegenheiten, Literaturvorstellungen, Tagesgeschichte<br />
und ein kleiner Anzeigenteil abgedruckt. 34<br />
Das Blatt durchlief Höhen und Tiefen, insbeson<strong>der</strong>e nach Schmedickes Tod. Über die<br />
Auflagenhöhe und das Verbreitungsgebiet sind keine genauen Angaben möglich; es<br />
ist jedoch davon auszugehen, daß das Journal Leser im gesamten deutschen Sprach-<br />
raum erreichte und sogar einzelne <strong>Aus</strong>gaben nach Belgien, Rußland und Amerika ge-<br />
langten. Interessenten <strong>der</strong> Zeitschrift konnten Bestellungen in allen Buchhandlungen<br />
des In- und sogar des <strong>Aus</strong>landes und in den Postanstalten Preußens aufgeben. 35<br />
Schmedickes Wagemut, eine Zeitschrift zu gründen, und <strong>der</strong> Eifer, mit <strong>dem</strong> er die re-<br />
daktionelle Arbeit erledigte, resultierten aus seiner Ansicht, daß die Zahnheilkunde in<br />
Deutschland stärker wissenschaftlich geprägt werden müsse. Schmedicke selbst war<br />
zwar eher ein Verfechter <strong>der</strong> praktischen Seite, doch beabsichtigte er mit seinem Jour-<br />
nal seinen deutschen Berufskollegen neueste Information über Praxis und Wissen-<br />
schaft <strong>der</strong> Zahnheilkunde aus Europa und Amerika zur Verfügung zu stellen. 36<br />
So schrieb Schmedicke in <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong> ersten <strong>Aus</strong>gabe:<br />
„Die Zahnheilkunde hat bis jetzt noch kein beson<strong>der</strong>es Organ, und obwohl sie eigent-<br />
lich <strong>der</strong> Heilwissenschaft, welche eine große Anzahl von Zeitschriften besitzt, über-<br />
haupt angehört, so scheint sie uns dessen doch wirklich benöthigt. Die wissenschaftli-<br />
che und künstlerische Anfor<strong>der</strong>ung an die Zahnärzte ist gesteigert, ihre Bildung ist ei-<br />
ne höhere als ehemals, sie sind nicht mehr die handwerksmäßigen, rohen Zahnausbre-<br />
cher von früher, sie haben eine wissenschaftliche Grundlage, wollen nicht stehenblei-<br />
ben auf <strong>dem</strong> Punkt, zu <strong>dem</strong> sie gelangt sind, son<strong>der</strong>n wollen <strong>dem</strong> Fortschritt ihres Fa-<br />
ches folgen und Alles das in sich aufnehmen und kennenlernen, was in <strong>der</strong> ganzen ge-<br />
bildeten Welt <strong>für</strong> die weitere För<strong>der</strong>ung und Entwicklung ihrer Wissenschaft und<br />
Kunst geschieht. Ihnen muß eine Zeitschrift, die ihnen das alles auf eine bequeme und<br />
billige Weise zubringt, <strong>dem</strong>nach ein wahres Bedürfnis sein, zumal, da ihnen die ge-<br />
wöhnlichen medizinischen Journale, die wohl dann und wann einen Aufsatz über ei-<br />
nen <strong>der</strong> Zahnheilkunde angehörigen Gegenstand enthalten, sehr selten zugängig sind.<br />
34 vgl. z.B. Zahnarzt 5 (1850), S. I-VIII.<br />
35 Dusemund (1965), S. 5; Nordheim (1957), S. 13.<br />
36 Dusemund (1965), S. 6; Nordheim (1957), S. 1 u. S. 12-14.