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Aus dem Institut für Geschichte der Medizin der - OPUS - Universität ...

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lungstherapie mit Gold, das schon lange Einzug in die Zahnheilkunde gefunden hatte,<br />

wurde über das Schwamm- o<strong>der</strong> Kristallgold schließlich im Jahre 1855 durch die ko-<br />

häsive Goldfüllung (Robert Arthur 1855) bereichert. 60<br />

Dennoch spiegelte hier die relativ große Anzahl <strong>der</strong> Artikel über die konservierende<br />

Zahnheilkunde nicht unbedingt den wahren Entwicklungsstand in diesem Fach wi<strong>der</strong>.<br />

Denn zum einen brauchten Erfindungen und Entdeckungen, wie die weiter oben be-<br />

schriebenen, einige Zeit bis sie von ihrem Ursprungsland nach Deutschland vordran-<br />

gen und schließlich zum therapeutischen Standard wurden, zum an<strong>der</strong>en ist nicht zu<br />

übersehen, daß die Beiträge oft ähnliche Themen zum Inhalt hatten. 61<br />

Durchschnittlich fanden sich in <strong>der</strong> Zeit unter Schmedickes redaktioneller Leitung in<br />

je<strong>der</strong> einzelnen <strong>Aus</strong>gabe des ‚Zahnarzt’ zwei Artikel rein chirurgischen Inhaltes und<br />

mindestens ein Artikel über den Bereich <strong>der</strong> Narkose und Anästhesie.<br />

Dagegen tauchten Beiträge über zahnärztliche Prothetik mit einer Gesamtzahl von 81<br />

in den ersten 17 Jahrgängen des ‚Zahnarzt’ relativ selten auf. Inhaltlich handelte es<br />

sich hierbei einerseits meistens um Verfahren zum Ersatz verloren gegangener Zähne,<br />

an<strong>der</strong>erseits um die Wahl des richtigen Werkstoffes zur Herstellung <strong>der</strong> Prothesenba-<br />

sis. Man gelangte über die ästhetisch perfekten, aber schwer zu beschaffenden<br />

menschlichen Zähne und die ersten Porzellanzähne mit kaffeebohnenähnlich anmu-<br />

ten<strong>dem</strong> <strong>Aus</strong>sehen zu in ästhetischer und funktioneller Hinsicht brauchbaren Mineral-<br />

zähnen. Zwar stellte Samuel S. White nach <strong>der</strong> Entwicklung anspruchsvoller Mineral-<br />

zähne durch Elias Widman (Philadelphia 1837) diese in großer Stückzahl her, doch<br />

waren auf <strong>dem</strong> deutschen Markt erst ab 1894 die ersten wirklich brauchbaren Mine-<br />

ralzähne zu finden. Im Bereich <strong>der</strong> Materialien <strong>für</strong> die Prothesenbasen zeigte sich eine<br />

Entwicklung von <strong>dem</strong> zunächst verwendeten Elfenbein über das Metall (nach <strong>der</strong> Ent-<br />

deckung des Ansaugprinzips) schließlich hin zum vulkanisierten Kautschuk, <strong>der</strong> nach<br />

seiner Einführung im Jahre 1851 durch Goodyear ab 1855 Einzug in die Zahnheilkun-<br />

de fand. Über Kronen- und Brückenprothetik wurde im ‚Zahnarzt’ wenig geschrieben,<br />

populärer war wohl da<strong>für</strong> die Verwendung des auch Zapfen- o<strong>der</strong> Pivotzahn genann-<br />

ten Stiftzahns. 62<br />

60 Geist-Jacobi (1896), S. 229-231.<br />

61 Dusemund (1965), S. 56; Zahnarzt 1 (1846) - 17 (1862).<br />

62 Geist-Jacobi (1896), S. 220-225; Dusemund (1965), S. 31-40.

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