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Aus dem Institut für Geschichte der Medizin der - OPUS - Universität ...

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bach (1792-1847) be<strong>für</strong>wortete noch kurz vor seinem Tode in <strong>der</strong> Augustausgabe des<br />

Jahrgangs 1847 die Anwendung <strong>der</strong> Ätherinhalation. 72<br />

Im darauffolgenden Heft unterteilte Buchner senior aus München die zur Ätherinhala-<br />

tion gängigen Apparate in drei Klassen. Zum einen nannte er die „mit zwei Hälsen“<br />

bzw. „mit einem zweimal durchbohrten Korken versehene Flasche, wovon die eine<br />

Öffnung <strong>für</strong> den Eintritt <strong>der</strong> äußern Luft und die an<strong>der</strong>e <strong>für</strong> die Respirationsröhre<br />

dient“, so daß sich Atemluft und <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Flasche befindliche Äther stetig vermisch-<br />

ten. Dieses System, bei <strong>dem</strong> neben <strong>der</strong> Flasche auch Schafs- o<strong>der</strong> Schweinsblasen<br />

eingesetzt wurden, kam also ohne Wasser o<strong>der</strong> Schwamm aus. Eine etwas abgewan-<br />

delte Variante stellte eine Glasflasche o<strong>der</strong> ein ähnliches Gefäß dar, das ebenfalls mit<br />

einem zweimal durchbohrten Korkstöpsel verschlossen war, in welches jedoch vor<br />

<strong>dem</strong> Gebrauch ein mit Äther getränktes Schwammstückchen geworfen wurde. Die<br />

dritte Möglichkeit bestand darin, den Äther auf das in einem Gefäß o<strong>der</strong> in einer Fla-<br />

sche befindliche warme Wasser zu geben. Von dieser Methode versprach man sich ei-<br />

ne gewisse Reinigung des Äthers durch das Wasser und zusätzlich eine Dosierungs-<br />

möglichkeit durch die entsprechende Zugabe von Wasser. 73<br />

Von noch vorherrschen<strong>der</strong> Unsicherheit und Unregelmäßigkeit bei <strong>der</strong> Narkose durch<br />

Ätherinhalation zeugten unter an<strong>der</strong>em die in <strong>der</strong> Oktoberausgabe des ‚Zahnarzt’ ge-<br />

druckten Beiträge von Hey<strong>der</strong> aus Erlangen und Prof. Pitha aus Prag. So beschrieben<br />

sie bei <strong>der</strong> Ätherisation auftretende Extreme zwischen Depression und Exzitation,<br />

klagten über den sehr schwierig zu erkennenden korrekten Zeitpunkt <strong>für</strong> die Durch-<br />

führung des operativen Eingriffs und stellten die nicht zu unterschätzende Abhängig-<br />

keit <strong>der</strong> Ätherwirkungen von „Alter, Geschlecht, Konstitution, Lebensweise, Idiosyn-<br />

krasie und Gemüthsverfassung“ dar. 74<br />

Von den ersten öffentlich bekannt gewordenen Todesfällen infolge <strong>der</strong> Ätherinhalati-<br />

on berichtete ein zunächst am 27. März 1847 in <strong>der</strong> ‚Gazette medicale de Paris’ er-<br />

schienener und dann im ‚Zahnarzt’ zu finden<strong>der</strong> Artikel. Dem Bericht zufolge blieben<br />

72 Zahnarzt 2 (1847), S. 254.<br />

73 Zahnarzt 2 (1847), S. 282-284.<br />

74 Zahnarzt 2 (1847), S. 301-302; S. 305-309.

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