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Medienkulturwissenschaft Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis ...

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INHALT<br />

Die Literatur um 1900 entsteht und spielt hauptsächlich in den Metropolen. Davon zeugen im<br />

deutschsprachigen Raum die Wiener, Prager und Berliner Moderne. Nimmt man ihre Schauplätze<br />

genauer in den Blick, zeichnen sich häufig Gebäude und Interieurs ab. Von deren Darstellungen<br />

ausgehend, wollen wir uns im Seminar die Primärtexte verschiedener berühmter, aber auch weniger<br />

bekannter Verfasser erschließen. Dabei öffnen sich Fontanes bürgerlich-realistische Interieurs<br />

ebenso wie Georges ästhetizistisches Unterreich, Hofmannsthals und Scheerbarts Architekturphantasien<br />

und Kafkas Zimmer. Zu entdecken sind markante und eher unauffällige Handlungsorte,<br />

die der Figurencharakterisierung dienen oder die Atmosphäre und selbst die Struktur eines<br />

Werks prägen, ja bisweilen diesem gar seine Konturen geben, wie etwa in den Kathedralengedichten<br />

Rilkes. Indem wir solche Gebäude- und Interieurdarstellungen analysieren und vergleichen,<br />

werden zugleich architektonische Ideen der Zeit deutlich und für uns lesbar. Von Interesse sind<br />

mithin ästhetisch-poetische Aspekte der Literatur im Kontext intermedialer Beziehungen der<br />

Künste um 1900.<br />

Studien- und Leistungsnachweise: Regelmäßige Teilnahme, mündliche Beteiligung, Übernahme<br />

eines Referats, Abfassen und Abgabe von drei Essays (je ca. 4 Seiten) während der Vorlesungszeit<br />

des Sommersemesters.<br />

Literatur<br />

Die genauen relevanten Primärtexte werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Zur<br />

Einführung empfohlen:<br />

Winfried Nerdinger (Hrsg.): Architektur wie sie im Buche steht. Fiktive Bauten und Städte in der<br />

Literatur. Salzburg 2006;<br />

Uta Schürmann: Tickende Gehäuseuhr, gefährliches Sofa. Das Interieur in Fontanes Romanen,<br />

in: Fontane-Blätter 85 (2008), S. 115-131;<br />

Detlev Schöttker: Der Beobachter des Parterres. Franz Kafka und die Architektur. In: Merkur, Jg.<br />

64, H. 7, Juli 2010, S. 603-612.<br />

Franz Grillparzer<br />

Proseminar<br />

Christopher Meid: christopher.meid@germanistik.uni-freiburg.de<br />

Di. 10:00 bis 12:00, KG I - HS 1142<br />

Belegung per Antrag (s.o.)<br />

ECTS: 6<br />

INHALT<br />

Der Österreicher Franz Grillparzer (1791-1872) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen<br />

Autoren des 19. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt des überaus lektüreintensiven Seminars liegt auf<br />

den Dramen: Unter anderem werden wir das Schicksalsdrama „Die Ahnfrau“, das Künstlerdrama<br />

„Sappho“, die Medea-Trilogie „Das goldene Vlies“ sowie die Geschichtsdramen „König Ottokars<br />

Glück und Ende“ und „Ein Bruderzwist in Habsburg“ diskutieren. Daneben befassen wir uns<br />

exemplarisch mit der Novellistik Grillparzers („Der arme Spielmann“), seinen theoretischen und<br />

autobiographischen Schriften und seiner Lyrik. Darüber hinaus nehmen wir Stationen der Grillparzer-Rezeption<br />

(Hugo von Hofmannsthal, Thomas Mann, John Irving) in den Blick.<br />

Das detaillierte Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung besprochen.<br />

Voraussetzung für die Seminarteilnahme sind Bereitschaft und Fähigkeit, wöchentlich ein großes<br />

Pensum an höchst komplexen und voraussetzungsreichen Texten gründlich zu lesen und intensiv<br />

vorzubereiten.<br />

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