Medienkulturwissenschaft Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis ...
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Modul „Ausgewählte Aspekte der Kulturwissenschaft“<br />
Insitut für <strong>Medienkulturwissenschaft</strong>/Theologische Fakultät<br />
Zeit – der Liebe Tod?<br />
Hauptseminar<br />
Prof. Dr. Magnus Striet, Prof. Dr. Michael Albus, Prof. Dr. Natascha Adamowsky, Dr. Franz-<br />
Josef Leithold<br />
Fr. 6. Juli 2012, 9-22 Uhr, Sa. 7. Juli 2012, 9-22 Uhr, UB - AV-Raum<br />
Belegungsverfahren der Theologischen Fakultät 20.02.2012 - 04.05.2012<br />
ECTS: nach Absprache<br />
Seminar für klassische Philologie<br />
Die Vorlesungen des Seminars für klassische Philologie können von 20. bis zum 22. April belegt werden.<br />
Bitte erkundigen Sie sich vor der Belegung, ob und in welchem Umfang gegebenenfalls Latein- und/oder<br />
Griechischkenntnisse erforderlich sind, um den Vorlesungen folgen zu können.<br />
Die Erfindung des „Klassischen“: Geschichte und Funktion einer Idee (vom 18.<br />
Jahrhundert bis heute)<br />
Vorlesung<br />
Prof. Dr. Sotera Fornaro<br />
Di. 18:00 bis 20:00, KG I - HS 1009, Beginn 2. Mai.<br />
Belegung<br />
ECTS: 2 (regelmäßige Anwesenheit) oder 4 (zusätzliche Leistung)<br />
INHALT<br />
Unser Leben und Denken ist seit der Renaissance und bis heute zutiefst von der klassischen Antike<br />
geprägt. Selbst für jene Epochen und Strömungen, die sich von ihr distanzierten, blieb sie<br />
nichtsdestoweniger „klassisch“. Dies bedeutet, dass unsere Beziehung zur Antike v.a. in Phasen<br />
der Abwendung auch ödipale Aspekte einschließt, kann sich doch keine Kultur selbst denken,<br />
wenn sie nicht ein „Anderes“ als Vergleichsmaßstab wählt. So stand auch die scharfe Auseinandersetzung<br />
zwischen „Alten“ und „Modernen“, die an der Wende zum 18. Jahrhundert begann,<br />
stets im Dienst der Gegenwart, ja mehr noch: Sowohl Verherrlichung als auch Verunglimpfung<br />
des „Klassischen“ und der „klassischen Antike“ richteten sich neben Vergangenheit und Gegenwart<br />
stets auch auf die Zukunft, denn das „Klassische“ ist kein totes Erbe, das uns ohne jedes<br />
Verdienst gehört oder ohne eigenes Zutun zufällt: Aus ihm erwächst unsere Zukunft, und es<br />
muss deshalb jeden Tag neu errungen werden - nicht zuletzt aus dem Antrieb heraus, das von uns<br />
Verschiedene zu verstehen. So hat sich gerade die Beschäftigung mit der klassischen Antike immer<br />
wieder bewährt, wenn man sich anderen Kulturen vorurteilsfrei nähern bzw. vom Vorurteil<br />
einer vermeintlichen kulturellen Überlegenheit befreien wollte. Denn - und das hat gerade die<br />
Forschung der letzten Jahre eindrucksvoll bestätigt - auch das Erbe der alten Griechen und Römer<br />
kann nur dann in all seinen Facetten verstanden und gewürdigt werden, wenn es zu jenen –<br />
v.a. im nahen und fernen Orient beheimateten – Kulturen in Beziehung gesetzt wird, mit denen<br />
es in fortwährendem Dialog steht. Die Reflexion über das Klassische kann uns durch ein Nachdenken<br />
über unsere Wurzeln also auch auf die Zukunft vorbereiten: Dies ist auch der Leitfaden<br />
der Vorlesung, die einen Überblick über die Geschichte des „Klassischen“ bietet und dabei bei<br />
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