Ergebnisprotokoll der Vorstandssitzung vom 02 - DIE LINKE ...
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Kreisverband Mülheim-Ruhr<br />
ein Blockwahlverfahren durchführen wollen. Für ein Frauenplenum wären 76 Stimmen<br />
notwendig gewesen, man habe aber nur 75 erreicht. Uwe warf ein, dass bei den gewählten<br />
Delegierten <strong>der</strong> Frauenanteil sehr hoch gewesen sei (ca. 42 Prozent), obwohl die<br />
Geschlechterquotierung noch gar nicht verbindlich war. Er sei daher sehr verwun<strong>der</strong>t gewesen,<br />
warum beim Frauenplenum nur 75 Stimmen zustande kamen; beson<strong>der</strong>s weil auch Männer<br />
stimmen konnten (was Uwe getan hat, so dass eigentlich nur noch 74 Stimmen benötigt wurden).<br />
Gabi sagte, dass sie zumindest ihre Freude darüber ausdrücken wolle, dass Sarah Wagenknecht,<br />
Inga Nitz und Irene Müller in den Vorstand gewählt wurden und trug die Ergebnisse zur Wahl<br />
des geschäftsführenden Bundesvorstands vor. Sie fand das Vorgehen Dietmar Bartschs äußerst<br />
fragwürdig, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kandidatur Sascha Wageners ans Mikrofon ging und öffentlich äußerte,<br />
dass Sascha seit zwei Jahren keine Mitgliedsbeiträge gezahlt habe. Man kenne die<br />
Schwierigkeiten, die beide Parteien nicht selten mit dem Abbuchen <strong>der</strong> Mitgliedsbeiträge hatten.<br />
Sascha Wagener wurde in den Bundesvorstand gewählt.<br />
Uwe sprach über einen Antrag des Kreisverbands Ennepetal-Ruhr mit dem Thema „Einführung<br />
von Kita-Stellen“. Dieser Antrag sollte an den Bundesvorstand verwiesen werden, anstatt ihn<br />
direkt auf dem Bundesparteitag zu diskutieren. Einige Delegierte, die Uwe noch von Parteitagen<br />
<strong>der</strong> WASG bekannt waren, seien sofort aufgestanden und hätten gefor<strong>der</strong>t: „Nein, das muss jetzt<br />
sofort diskutiert werden!“ Ein Delegierter <strong>der</strong> ehemaligen Linkspartei.PDS habe später zu Uwe<br />
gesagt, dass diese Rote Linie gegenüber einem innerparteilichen Top-Down-Prinzip vorbildlich<br />
gewesen sei. Uwe antwortete, dass man das „Basta“-Prinzip bereits von einer an<strong>der</strong>en Partei<br />
kenne, die sich in den letzten Jahren in beson<strong>der</strong>er Weise durch zahlreiche Austritte von<br />
Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Öffentlichkeit dargestellt habe. Hier warf Gabi ein, dass die Politik in <strong>der</strong><br />
neuen Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. immer von den Kreisverbänden ausgehen müsse. Es sei auch<br />
essenziell, dass wir keine Volkspartei werden, son<strong>der</strong>n eine Klassenpartei bleiben: Es sei gerade<br />
an uns, zu verhin<strong>der</strong>n, dass Steuergeschenke an Kapitalgesellschaften, die Vermögenden und die<br />
Besserverdienenden getätigt werden, um gleichzeitig den RentnerInnen, den Arbeitslosen und<br />
den Kranken mitzuteilen, dass man für sie deutlich weniger als bisher hätte, während die BRD<br />
Exportweltmeister ist. Daher würde ihr auch schlecht werden, wenn sie von möglichen<br />
Koalitionen mit <strong>der</strong> SPD höre. Gabi lege Wert darauf, kämpferisch tätig zu sein und könne sich<br />
daher sehr gut mit dem politischen Handeln Rosa Luxemburgs identifizieren: „Die Feministin<br />
war Klara Zetkin, aber die Kämpferin war Rosa Luxemburg!“ Gabi sagte, dass sie niemals<br />
„einfach abwinken“ werde, was ihr vorgesetzt wird. Wir seien die einzige Partei in <strong>der</strong> BRD, in<br />
<strong>der</strong> innerparteiliche Kritik und partei-interne Demokratie stattfindet. Gabi empfinde eine große<br />
Freude über die Parteigründung, werde die Erfolgsgeschichte unserer Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. aber<br />
immer mit kritischen Einwänden würdigen. Nun gehe es um den Auftrag <strong>der</strong> Bürger, die den<br />
neoliberalen Verwerfungen ausgesetzt sind: „Wir handeln im Auftrag <strong>der</strong> Bürger! Wir wollen<br />
dieses System in Frage stellen! Das führt zur Antikapitalistischen Linken. Wir wollen das<br />
System nicht än<strong>der</strong>n. Wir wollen das System ersatzlos streichen!“<br />
Gernot sprach sich gleichermaßen konsequent dagegen aus, Bündnisse unter allen<br />
(un-)möglichen Bedingungen einzugehen: „Vorsicht vor den Reformsozialisten!“ Die Aussagen<br />
Kurt Becks zu einem „sozialen Deutschland“ seien mehr als fragwürdig. Gernot sagte auch, dass<br />
er den Populismusvorwurf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Parteien gegenüber <strong>der</strong> neu gegründeten Partei <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong>. nicht verstehe: „Wir leben in einer Demokratie und dieser Begriff bedeutet „Herrschaft<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung“. Wenn nun aber jemand in unserer „Demokratie“ die Interessen <strong>der</strong><br />
Bevölkerung anstatt diejenigen <strong>der</strong> Konzerne vertrete, sei er nach Auffassung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Parteien in <strong>der</strong> BRD „populistisch“ – Soviel zu <strong>der</strong>en Demokratieverständnis!“ Oskar Lafontaine<br />
stelle die Systemfrage, füge aber immer hinzu: „Wir erreichen unser Ziel mit demokratischen<br />
Mitteln!“ Die Massenmedien vermittelten oft einen an<strong>der</strong>en, falschen, Eindruck. Friedel<br />
wi<strong>der</strong>sprach und sagte, dass <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. in Teilen nicht die Systemfrage stelle. Er vermisse<br />
auch den Zusammenhang zwischen dem Bundesparteitag und <strong>der</strong> Politik in unserem konkreten