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Ergebnisprotokoll der Vorstandssitzung vom 02 - DIE LINKE ...

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WASG & Linkspartei.PDS / Kreisverbände Mülheim-Ruhr<br />

Fortbestand faschistischer Organisationen eindeutig untersagen. Somit würde ein Verbot <strong>der</strong><br />

NPD eine bestehende Verletzung <strong>der</strong> Verfassung aufheben (Das wäre auch meine Meinung –<br />

Anm. des Verfassers). Helmut erwähnte die Tatsache, dass nach 1945 eine Aufarbeitung <strong>der</strong><br />

nationalsozialistischen Diktatur und Gesellschaft nicht stattgefunden hat, da sonst keine „Partei“<br />

wie die NPD existierte. Als Beispiele für die fehlende Aufarbeitung <strong>der</strong> Nazi-Zeit nannte Helmut<br />

zwei politische Funktionsträger <strong>der</strong> Adenauer-Zeit, die zuvor bereits im Nazi-Regime agil<br />

mitgewirkt hatten: Hans Globke und Theodor Oberlän<strong>der</strong>. Hans Globke war von 1934 bis 1945,<br />

zuerst als Referent, ab 1938 als Ministerialrat, im „Reichs- und Preußischen Ministerium des<br />

Innern“ mit „Allgemeinen Rassefragen“, dem antisemitischen „Blutschutzgesetz“, <strong>der</strong><br />

Vorbereitung <strong>der</strong> ersten Ausführungsverordnungen <strong>der</strong> Nürnberger Gesetze und <strong>der</strong> Erarbeitung<br />

des „Erbgesundheitsgesetzes“ befasst. Als Mitverfasser und –herausgeber des ersten amtlichen<br />

Kommentars zu den Nürnberger Gesetzen und den Ausführungsverordnungen konnte er in <strong>der</strong><br />

neu gegründeten BRD unter Bundeskanzler Konrad Adenauer problemlos Ministerialdirigent im<br />

Bundeskanzleramt und anschließend, ab 1953, Staatssekretär im Bundeskanzleramt werden, da<br />

er formal niemals Mitglied <strong>der</strong> NSDAP war. Als Staatssekretär im Bundeskanzleramt war<br />

Globke Adenauers engster Vertrauter und Stützpfeiler <strong>der</strong> sog. „Kanzlerdemokratie“ bis 1963.<br />

Theodor Oberlän<strong>der</strong> nahm 1923 am Hitlerputsch teil, war ab 1. Mai 1933 Mitglied <strong>der</strong> NSDAP<br />

und gehörte auch <strong>der</strong> SA an (zuletzt im Rang eines Obersturmbannführers). In <strong>der</strong><br />

nationalsozialistischen Zeit verfasste er als Professor an unterschiedlichen Universitäten<br />

(Königsberg, Greifswald, Prag) „Studien“ über eine angebliche Überbevölkerung in den<br />

eroberten Ostgebieten, die von <strong>der</strong> SS als wissenschaftliche Legitimation zu grausamen<br />

„Umsiedlungsprojekten“ verwendet wurden. 1948 trat Oberlän<strong>der</strong> in die FDP ein, 1956 wurde er<br />

Mitglied <strong>der</strong> CDU. 1950 bis 1953 war Oberlän<strong>der</strong> Staatssekretär für Flüchtlingsfragen in<br />

Oberbayern, im Oktober 1953 wurde er als Bundesminister für die Angelegenheiten <strong>der</strong><br />

Vertriebenen in die von Bundeskanzler Adenauer geführte Regierung berufen. Oberlän<strong>der</strong> war<br />

von 1953 bis 1961 und von 1963 bis 1965 MdB. Als Beispiel für ähnliche Tendenzen in <strong>der</strong><br />

unmittelbaren Gegenwart nannte Helmut ein Gerichtsurteil, in dem Menschen wegen <strong>der</strong><br />

Verbreitung von nationalsozialistischen Symbolen verklagt wurden - nämlich weil sie<br />

DURCHGESTRICHENE o<strong>der</strong> ZERBROCHENE Hakenkreuze als offensichtlich<br />

antifaschistische Symbole veröffentlichten (Dieser Fall kommt noch einmal vor das<br />

Bundesverwaltungsgericht). Nina kritisierte, dass die NPD Steuergel<strong>der</strong> bekommt und sagte,<br />

dass man nicht soweit Demokrat sein dürfe, dass man antidemokratische Kräfte toleriere. Nina<br />

machte den Vorschlag, zwecks Erstellung eines Meinungsbildes eine Abstimmung über ein<br />

Verbot <strong>der</strong> NPD durchzuführen (<strong>der</strong> Vorschlag ist aber in <strong>der</strong> hitzig geführten Diskussion<br />

untergegangen). Uwe sprach sich eindeutig für ein Verbot <strong>der</strong> NPD aus: „Volksverhetzung“ ist<br />

eine Straftat, die geahndet werden muss!“ Daraufhin führte Uwe die MV zum eigentlichen<br />

Thema „Anträge und Erwartungen zu den Bundesparteitagen“ zurück. Nina stellte unverzüglich<br />

fest: „Zu den Erwartungen: Wir erwarten ein eindeutiges Signal für die Verschmelzung und für<br />

die Quotierung!“ Dimi ergänzte: „Die Politik soll von den Menschen gestaltet werden!“ Uwe<br />

berichtete noch kurz über den Landesparteitag <strong>der</strong> WASG. Er beurteilte die Entwicklung <strong>der</strong><br />

WASG in <strong>der</strong> kurzen Zeit ihrer Existenz als sehr positiv: „…und für die Linke ist Ähnliches zu<br />

erwarten!“<br />

TOP 4<br />

Nina teilte uns auf Gabis Wunsch die Einladung zur Trauerfeier und die Traueradresse mit. Wir<br />

können zu diesem unfassbaren und schrecklichen Schicksalsschlag nichts wirklich Tröstendes<br />

schreiben. Dir gilt unser aller aufrichtiges Beileid, Gabi.<br />

Nächste <strong>Vorstandssitzung</strong>: Dienstag, 20. März 2007 in <strong>der</strong> Gaststätte „Altes Schil<strong>der</strong>haus“<br />

Ende <strong>der</strong> Sitzung: 23.00 Uhr Andreas Marquardt Mülheim an <strong>der</strong> Ruhr, 17.03.2007<br />

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