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RetteR 2012 in WelS - Blaulicht

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trolliert abblasen lassen. Dies soll<br />

den Behälterzerknall bei übermäßiger<br />

Wärmee<strong>in</strong>wirkung verh<strong>in</strong>dern.<br />

Fahrzeugbrand ohne Beschädigung<br />

der Kraftstoffanlage für<br />

Erdgasbetrieb<br />

• Brand ohne Verzögerung löschen.<br />

• Kraftgastank(s), wenn möglich,<br />

kühlen.<br />

• Wenn möglich, die<br />

Absperre<strong>in</strong>richtung(en) des/der<br />

Kraftgastanks schließen.<br />

Fahrzeugbrand mit Beschädigung<br />

der Kraftstoffanlage für<br />

Erdgasbetrieb<br />

• Fahrzeug kontrolliert abbrennen<br />

lassen.<br />

• Sekundärbrände löschen.<br />

• Umgebung schützen.<br />

KENNzEICHNUNG<br />

Seit 1. Jänner 2003 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Österreich<br />

neu zugelassene CNG-betriebene<br />

Fahrzeuge der Klasse M2<br />

und M3 – das s<strong>in</strong>d Fahrzeuge für<br />

Personenbeförderung mit mehr<br />

als acht Sitzplätzen (außer dem<br />

Fahrersitz) – und e<strong>in</strong>em höchstzulässigen<br />

Gesamtgewicht bis zu<br />

fünf Tonnen bzw. von mehr als<br />

fünf Tonnen (das heißt also Busse)<br />

– mit e<strong>in</strong>em Schild zu kennzeichnen.<br />

Das Schild oder der<br />

Aufkleber muss als Zeichen <strong>in</strong> der<br />

Größe von m<strong>in</strong>destens 11 x 8 cm<br />

e<strong>in</strong>en grünen H<strong>in</strong>tergrund und<br />

weiße bzw. weiß reflektierende<br />

Buchstaben und Rand aufweisen.<br />

Alle anderen CNG-betriebenen<br />

Fahrzeuge müssen derzeit nicht<br />

als solche besonders gekennzeichnet<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Für die Feuerwehren ergeben sich<br />

im E<strong>in</strong>satzfall als Erkennungsmöglichkeit<br />

daher lediglich die<br />

baulichen spezifischen Ausführungen<br />

des Füllanschlusses für<br />

CNG gegenüber den konventionellen<br />

Tanke<strong>in</strong>füllstutzen für<br />

Benz<strong>in</strong>- oder Dieselkraftstoff. Bei<br />

bivalent betriebenen CNG-Kraftfahrzeugen<br />

ist das Vorhandense<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es zweiten, baulich unterschiedlichen<br />

Füllanschlusses für<br />

CNG auffällig.<br />

TANKEN<br />

Wie bereits <strong>in</strong> Teil 2-2 dieser Artikelserie<br />

angesprochen, ist e<strong>in</strong><br />

flächendeckendes Tankstellennetz<br />

<strong>in</strong> Österreich für CNG-Fahrzeugbesitzer<br />

<strong>in</strong> Österreich fast<br />

umgesetzt. Bei etwa 170 Tank-<br />

stellen kann CNG getankt werden.<br />

Weitere 30 Tankstellen sollen<br />

<strong>in</strong> absehbarer Zukunft dazukommen.<br />

Die Tanks der Tankstellen<br />

werden unterirdisch über e<strong>in</strong> Gasleitungsnetz<br />

mit dem „Produkt<br />

Erdgas“ beliefert, was von Experten<br />

als weiterer Pluspunkt <strong>in</strong><br />

Richtung Umweltschutz gesehen<br />

wird.<br />

Betankung<br />

Die Zapfkupplung des Füllschlauches<br />

wird am Tankanschluss des<br />

KFZ dicht angeschlossen. Am<br />

Ende des Tankvorganges wird das<br />

restliche Erdgas im Füllschlauch<br />

automatisch <strong>in</strong> die Tankanlage<br />

rückgeführt. Die getankte Menge<br />

wird <strong>in</strong> Kilogramm ausgewiesen.<br />

Die Dauer des Betankungsvorganges<br />

entspricht der von konventionellen<br />

Kraftstoffen. Gas kann<br />

beim Betankungsvorgang laut<br />

Aussage von Technikern ke<strong>in</strong>es<br />

entweichen, da der Tankvorgang<br />

erst bei korrekt angeschlossener<br />

Zapfkupplung gestartet werden<br />

kann.<br />

PARKEN IN dER TIEFGARAGE<br />

Für Verunsicherung sorgt immer<br />

wieder das Thema Parken von<br />

CNG-Fahrzeugen <strong>in</strong> Tiefgaragen.<br />

Verbotsschilder, auf welchen „gasbetriebenen<br />

Fahrzeugen“ die E<strong>in</strong>fahrt<br />

untersagt wird, werfen die<br />

Frage auf, ob auch Erdgasfahrzeuge<br />

davon betroffen s<strong>in</strong>d. Klar ist<br />

die Sachlage bei der Aufschrift:<br />

E<strong>in</strong>fahrt verboten für Flüssiggasfahrzeuge.<br />

Flüssiggas (LPG) ist<br />

schwerer als Luft.<br />

Aus diesem Grund ist die E<strong>in</strong>fahrt<br />

für Fahrzeuge, die mit Flüssiggas<br />

betrieben s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />

Tiefgaragen verboten. Denn im<br />

Fall e<strong>in</strong>es Defekts würde sich das<br />

Gas <strong>in</strong> der Garage sammeln und<br />

zu e<strong>in</strong>er Gefährdung der Benützer<br />

führen. Das Verbot gilt <strong>in</strong> diesem<br />

Fall jedoch nicht für CNG-Fahrzeuge.<br />

Nicht ganz geklärt ist die Sachlage<br />

bei Garagen mit der Aufschrift:<br />

„E<strong>in</strong>fahrt für gasbetriebene KFZ<br />

verboten. Erdgas (CNG) ist im<br />

Vergleich zu Flüssiggas leichter<br />

als Luft, hat mit 650 Grad Celsius<br />

e<strong>in</strong>e vergleichsweise hohe Zündtemperatur<br />

und verflüchtigt sich<br />

schnell. Die österreichischen Garagenverordnungen<br />

unterliegen<br />

der Landesgesetzgebung und s<strong>in</strong>d<br />

daher nicht <strong>in</strong> allen Bundesländern<br />

identisch. E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />

der Gesetzgebung ist leider<br />

schematische Darstellung e<strong>in</strong>es Opel Zafira<br />

PRAxIssTUdIE<br />

noch immer nicht erfolgt.<br />

In den meisten Bundesländern (wie auch <strong>in</strong> Deutschland)<br />

ist das E<strong>in</strong>fahren mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen<br />

<strong>in</strong> Tiefgaragen gestattet, <strong>in</strong> manchen<br />

Bundesländern gibt es noch E<strong>in</strong>schränkungen.<br />

VERHALTEN BEI GAsGERUCH IN dER GARAGE<br />

Nachfolgend aufgezählte Maßnahmen s<strong>in</strong>d wichtig<br />

und s<strong>in</strong>nvoll:<br />

• Zündquellen verh<strong>in</strong>dern (ke<strong>in</strong>en Schalter betätigen<br />

[elektrische Torantriebe], nicht rauchen etc.).<br />

• Sofort Tore, Türen und Fenster, die <strong>in</strong>s Freie führen,<br />

öffnen (Garage durchlüften).<br />

• Verb<strong>in</strong>dungstüren zum Wohnbereich oder zu anderen<br />

Räumen geschlossen halten.<br />

• Fahrzeug aus der Garage schieben, Motor nicht<br />

starten.<br />

• Gaskonzentrationsmessungen durchführen, auch <strong>in</strong><br />

den angrenzenden Räumen.<br />

• Sollte ke<strong>in</strong> Gasgeruch und ke<strong>in</strong>e Gaskonzentration<br />

mehr feststellbar se<strong>in</strong>, kann die Garage wieder benützt<br />

werden.<br />

TIPP<br />

Abschließend sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass sich das<br />

Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe“ des ÖBFV im<br />

Jahr 2010 mit dem Thema „Erdgas“ erneut ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

hat. Die ÖBFV-Info E-20 „Alternative<br />

Antriebe, alternative Treibstoffe <strong>in</strong> Fahrzeugen und<br />

Gebäuden“ kann von der Homepage des ÖBFV kostenlos<br />

heruntergeladen werden. Das Thema „Spezielle<br />

Taktik Erdgas“ wird dort bewusst <strong>in</strong> gestraffter Form<br />

wiedergegeben. Gedankt sei an dieser Stelle auch<br />

OBR DI Hans Mucska und BR Ing. Roman Sykora<br />

von der Berufsfeuerwehr Wien für die Unterstützung.<br />

QUELLEN:<br />

Opel-Broschüre – „Opel CNG, Erdgas – e<strong>in</strong>e echte Alternative“<br />

Mucska Hans, OBR DI, „Kraftfahrzeuge mit Alternativantrieben“,<br />

Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Sachgebiet 4.6<br />

„Gefährliche Stoffe“,<br />

Mucska Hans, OBR DI, „Alternative Antriebe, alternative Treibstoffe<br />

<strong>in</strong> Fahrzeugen und Gebäuden“, Österreichischer Bundesfeuerwehrverband,<br />

Sachgebiet 4.6 „Gefährliche Stoffe,“<br />

ÖBFV-Info E-20<br />

Widetschek Otto, Dr., „Transport gefährlicher Güter“, Leopold<br />

Stocker Verlag<br />

Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 6-2004, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />

(Erdgas-)Kraftfahrzeug, Teil 1<br />

Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 7-2004, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />

(Erdgas-)Kraftfahrzeug, Teil 2<br />

Oswald Christof, <strong>Blaulicht</strong> 7-2006, „Richtiges Arbeiten am verunfallten<br />

Kraftfahrzeug, Alternative Antriebe – Erdgas<br />

<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 17

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