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RetteR 2012 in WelS - Blaulicht

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tionswärme (z. B. pyrophore<br />

Stoffe, wie fe<strong>in</strong>verteiltes Eisenpulver<br />

oder weißer Phosphor).<br />

• Chemische Reaktionen von<br />

Stoffen oder Systemen mit Sauerstoff<br />

oder, katalytisch bed<strong>in</strong>gt,<br />

unter atmosphärischen oder bestimmten<br />

betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

(z. B. trocknende Öle auf<br />

porösen Trägermaterialien und<br />

mit Trocknungsbeschleunigern<br />

versehene Firnisse).<br />

• Biologische Vorgänge unter Beteiligung<br />

von Bakterien und Pilzen<br />

sowie Fermenten und<br />

Enzymen (z. B. bei Heu, Futtermittel<br />

und Torf ).<br />

Wilhelm Busch –<br />

selbstporträt<br />

(Quelle: wikipedia).<br />

Biologische und <strong>in</strong> der folge chemische prozesse führen zu<br />

e<strong>in</strong>em Heustockbrand.<br />

Das phänomen der<br />

selbstentzündung,<br />

schematisch dargestellt,<br />

welches stetig<br />

fortschreitend verläuft,<br />

hier zum besseren<br />

Verständnis <strong>in</strong><br />

stufen dargestellt<br />

(siehe Kl<strong>in</strong>gsohr).<br />

empfohlene weiterführende literatur [2].<br />

WEITERBILdUNG<br />

HEUsELBsTENTzüNdUNG<br />

Schon Wilhelm Busch stellte fest: „Der Ungeduldige<br />

fährt das Heu nass e<strong>in</strong>!“. Und tatsächlich kommt<br />

es <strong>in</strong> nass e<strong>in</strong>gelagerten Heuhaufen (aber auch bei<br />

den neuerd<strong>in</strong>gs verwendeten Heu-Rundballen) zu<br />

biologischen Reaktionen, wie enzymatischen Abbauprozessen<br />

und der sprunghaften Vermehrung<br />

von so genannten meso- und thermophilen Bakterien.<br />

Deren „Körperwärme“ produziert e<strong>in</strong>e Temperaturerhöhung<br />

im Heustock, wobei sie selbst aber<br />

ab etwa 75 °C absterben. In der Folge kommt es<br />

dann zu chemischen Prozessen, welche e<strong>in</strong>en Brand<br />

auslösen können. Dieser kündigt sich <strong>in</strong> der Regel<br />

durch Bildung von Wasserdampf („Schwitzen“ des<br />

Heustocks) sowie dem „brenzligen“ Geruch von<br />

Bratäpfeln, Toastbrot und geröstetem Kaffee an.<br />

LITERATUR<br />

KLINGSOHR K.: Verbrennen und Löschen; Die Roten<br />

Hefte; Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 17. Auflage,<br />

2002.<br />

KOMPACHER M.: Trial & Error: Erkenntnisse für<br />

den Betriebsbrandschutz (Großbrand durch Selbstentzündung<br />

bei Fa. Lieb Bau Weiz GmbH); Dokumentation<br />

über das 11. Aprilsymposion des<br />

Brandschutzforums Austria 2010 (Bestellungen über<br />

www.brandschutzforum.at).<br />

PUCHNER U.: Selbstentzündung von Wäschestapeln;<br />

Schadensprisma Heft 2/1988, Berl<strong>in</strong>.<br />

SCHILDHAUER P.: Brandursache Selbstentzündung<br />

– Beschreibung e<strong>in</strong>es Phänomens; Kohlhammer Verlag,<br />

Stuttgart, VFDB-Zeitschrift Nr. 4/1998.<br />

STOLT F. D.: Selbstentzündung fettverschmutzter Textilien;<br />

Vortrag im Rahmen des Brandschutztages 2010<br />

des Brandschutzforums Austria.<br />

WIDETSCHEK O.: Der große Gefahrgut-Helfer –<br />

Gefahren, richtiges Verhalten und E<strong>in</strong>satzmaßnahmen<br />

bei Schadstoff-Unfällen; Stocker Verlag, Graz, Erstausgabe<br />

<strong>2012</strong>.<br />

Folge 34: Kettenreaktionen<br />

<strong>Blaulicht</strong> 10-<strong>2012</strong> 23

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