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PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern

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3.2 Erzielte Ergebnisse<br />

- 12 -<br />

Im Rahmen der Labortests wurden die verschiedenen Beschichtungsmaterialien auf die<br />

oben vorgestellten Testsubstrate aufgetragen. Dies erfolgte bei den Testblechen nur<br />

e<strong>in</strong>seitig, um mit der Rückseite jedes Bleches e<strong>in</strong>e direkte Referenzfläche für die Bewertung<br />

nach dem Belastungszyklus zu erhalten. Für die unterschiedlichen Untersuchungen wurden<br />

zumeist drei Proben e<strong>in</strong>es Systems hergestellt, von denen zwei <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Belastungstest g<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>es als beschichtete aber nicht belastete Referenz aufbewahrt<br />

wurde. Damit war e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmaß an statistischer Sicherheit bei gleichzeitiger Verh<strong>in</strong>derung<br />

e<strong>in</strong>es ausufernden Testumfangs gegeben.<br />

Der Auftrag der Beschichtungsstoffe erfolgte bei horizontaler Positionierung der Bleche und<br />

Gussplatten. Damit ist zwar e<strong>in</strong>e andere Situation als bei den meist senkrechten Flächen der<br />

Objekte gegeben, es wurde jedoch e<strong>in</strong>e besserer Reproduzierbarkeit des Auftrags und damit<br />

e<strong>in</strong>e bessere Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Produkte und Tests untere<strong>in</strong>ander<br />

gewährleistet.<br />

Beim Auftrag der Beschichtungsprodukte auf die Testsubstrate boten sich zwei<br />

grundsätzliche Wege an: Das Material konnte mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel aufgetragen oder gespritzt<br />

werden. Beide Varianten wurden <strong>in</strong> den ersten Tests im Vorhaben e<strong>in</strong>ander<br />

gegenübergestellt. Dabei ließen sich e<strong>in</strong>ige grundsätzliche Erfahrungen machen:<br />

- Nicht alle Produkte s<strong>in</strong>d zum Spritzauftrag geeignet, da sie während des Spritzens im<br />

fe<strong>in</strong>verteilten Nebel bereits reagieren (z.B. mit der Luftfeuchte) und dann nicht mehr<br />

vernünftig auf der Oberfläche anb<strong>in</strong>den.<br />

- Der Spritzauftrag ist im allgeme<strong>in</strong>en gleichmäßiger als der P<strong>in</strong>selauftrag und führt zu<br />

e<strong>in</strong>er höheren Schichtdicke. Allerd<strong>in</strong>gs kann beim P<strong>in</strong>selauftrag das<br />

Beschichtungsmaterial besser <strong>in</strong> die Oberfläche „e<strong>in</strong>massiert“ werden, was bei den<br />

vorkorrodierten Oberflächen besonders von Bedeutung ist.<br />

- Mit dem P<strong>in</strong>selauftrag tritt das Problem der Kantenflucht stärker <strong>in</strong> den Vordergrund. Da<br />

die Bleche nur e<strong>in</strong>seitig beschichtet wurden, kam es <strong>in</strong> den nachfolgenden<br />

Belastungsverfahren häufiger zu e<strong>in</strong>er Rostunterwanderung von den Seiten her. Dies<br />

musste bei der Interpretation als e<strong>in</strong> systembed<strong>in</strong>gtes Versagen berücksichtigt werden<br />

und nicht zu stark den Stoffen selbst angelastet werden.<br />

- Grundsätzlich stellte sich der P<strong>in</strong>selauftrag als das e<strong>in</strong>facher zu handhabende Verfahren<br />

heraus. Auch die z.T. parallel laufenden Untersuchungen an den Objekttestflächen<br />

zeigten klar an, dass hier der P<strong>in</strong>selauftrag besser zu verwirklichen war. Aus diesem<br />

Grund wurden im Laufe des Vorhabens Vergleiche der verschiedenen Produkte nur noch<br />

durch Aufstreichen der Beschichtungsmaterialien durchgeführt. Auch dies war e<strong>in</strong><br />

Beitrag, um die enorme Zahl der Testparameter, die zu e<strong>in</strong>em law<strong>in</strong>enartigen Ansteigen<br />

der Tests geführt hätten, auf e<strong>in</strong>en durchführbaren Rahmen zu reduzieren.<br />

3.2.1 ORMOCERe<br />

Die ausgewählte ORMOCER-Systeme, die bereits im Bereich der Bronzekonservierung<br />

optimale Schutzwirkung gezeigt hatten, wurden am ISC für ihre Anwendung auf<br />

Stahloberflächen modifiziert und optimiert. Es zeigte sich dabei, dass e<strong>in</strong>e Schichtdicke von<br />

nur ~ 10 µm, wie sie durch Sprühapplikation oder manuellen P<strong>in</strong>selauftrag von<br />

niedrigviskosen ORMOCER-Lacken auf den Bronzeoberflächen mit e<strong>in</strong>- oder zweilagigen<br />

Schutzsystemen <strong>in</strong> erzielt worden ist, für e<strong>in</strong>en effektiven Korrosionsschutz auf blanken<br />

Stahlproben nicht ausreicht. Auch ist der Beitrag zur Korrosionsschutzwirkung der aus dem<br />

konventionellen Acrylharz Paraloid B72 bestehenden Deckschicht bei den für die<br />

Bronzekonservierung erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzten zweilagigen ORMOCER-Systemen auf<br />

blanken Stahlblechen äußerst ger<strong>in</strong>g (siehe auch Ausführung zu Lacken <strong>in</strong> Kap. 3.2.2).<br />

Modifizierte ORMOCER-Lacke mit höherer Viskosität ergaben höhere Schichtdicken (~ 20<br />

µm), jedoch auch schlechtere Haftungseigenschaften der Beschichtung. Die Schichtdicke<br />

(bis zu 40 - 60 µm) und der Schutzeffekt der Beschichtungen sowohl auf blanken als auch

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