PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern
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- Die Erkenntnisse aus der „Großtestfläche“ Hochofen III der Henrichshütte s<strong>in</strong>d bisher nur<br />
ger<strong>in</strong>g. Auf den glatten Mantelflächen ist die Polyurethanbeschichtung bisher <strong>in</strong>takt.<br />
Kritische Zwickelbereiche, <strong>in</strong> denen sich Wasser sammeln und stehen bleiben kann, s<strong>in</strong>d<br />
allerd<strong>in</strong>gs gefährdet und zeigen z.T. schon wieder Korrosionsspuren.<br />
E<strong>in</strong> Problem ist derzeit auch noch der von vielen als störend empfundene<br />
Oberflächenglanz der Beschichtung. Hier wird häufig der Begriff „speckig“ angeführt.<br />
Als Qu<strong>in</strong>teszenz dieses Objektbeispiels lässt sich folgendes sagen: Die Wachssysteme s<strong>in</strong>d<br />
bei direkter Regen- und Sonnene<strong>in</strong>wirkung stärker abgebaut worden als die besten Lacke.<br />
ORMOCERe und Polyurethansysteme s<strong>in</strong>d die Testsieger und <strong>in</strong> etwa ebenbürtig (im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die Bewertung nach e<strong>in</strong>er zweijährigen Bewitterung). Der stark glänzende<br />
E<strong>in</strong>druck bei ORMOCERen und dem 2K-PUR-Sytem (abgeschwächt auch beim EK-PUR-<br />
System) verfälscht allerd<strong>in</strong>gs das orig<strong>in</strong>ale Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Bei stark belasteten Bereichen<br />
(stehende Feuchte, Korrosionsauflagerungen) versagen die transparenten Systeme, hier<br />
kann nur e<strong>in</strong> technisches KS-System e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
4.1.2 Aufbereitungsanlage des Erzbergwerks Rammelsberg Goslar<br />
Objektbeschreibung<br />
Die 1935/36 errichtete Aufbereitungsanlage des Erzbergwerk Rammeisberg <strong>in</strong> Goslar ist seit<br />
der letzten Bergfahrt im Sommer 1988 stillgelegt. Der gesamte Untertage- und<br />
Obertagebereich wird gegenwärtig <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Besucherbergwerk und Bergbaumuseum<br />
umgewandelt und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als erster technischer<br />
Denkmalkomplex <strong>in</strong> Deutschland ist der Rammelsberg 1992 <strong>in</strong> die UNESCO-Liste des<br />
Weltkulturerbes aufgenommen worden.<br />
Die als große Halle ausgelegte Erzaufbereitungsanlage des Gesamtkomplexes wurde<br />
gestuft an e<strong>in</strong>em Hang angelegt und ermöglichte so e<strong>in</strong>e optimale Ausnutzung des Gefälles<br />
für den Weg der Erzaufbereitung. Die Erze wurden über den Schacht bis zum höchsten<br />
Punkt der Anlage gefördert. Über verschiedene Zerkle<strong>in</strong>erungsstationen (grob, mittel, fe<strong>in</strong>)<br />
gelangte das Material <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Nassklassierung und von dort schließlich <strong>in</strong> Flotationszellen.<br />
Dort wurden die <strong>in</strong>teressierenden M<strong>in</strong>eralgehalte auf chemischem Weg vom Restgeste<strong>in</strong><br />
abgetrennt und zur Verhüttung vorbereitet. Die Rammelsberger Anlage enthält <strong>in</strong>sgesamt<br />
vier große Stränge mit komplettem Aufbereitungsweg.<br />
Es ist e<strong>in</strong> besonderer Bedarf an transparentem Korrosionsschutz vorhanden. Zwar ist die<br />
atmosphärische Belastung der Metalloberflächen der Masch<strong>in</strong>enanlagen durch die<br />
unbeheizte Innenraumsituation relativ moderat. Doch die Belastung mit Erzstaub und<br />
Chemikalien der Aufbereitungsprozesse führte zu beträchtlichen Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen.<br />
Testflächen<br />
Für die Pilotbeschichtungen konnten Testflächen nach den Gesichtspunkten<br />
unterschiedlicher Belastungsbereiche ausgewählt werden. Die Anlagenteile auf der<br />
Flotationsebene s<strong>in</strong>d am stärksten durch die für die Flotation e<strong>in</strong>gesetzten Chemikalien<br />
sowie die dabei aufbereiteten Erze betroffen. Dieses führte zu e<strong>in</strong>er starken Korrosion der<br />
Metalloberfläche. Die Außenflächen der Flotationszellen (Testfläche: FI) tragen noch e<strong>in</strong>e<br />
deutlich vorhandene, durch Korrosionsnester aufgebrochene Altbeschichtung. Die<br />
Innenseiten der Flotationszellen (Fll) s<strong>in</strong>d dagegen vollständig mit e<strong>in</strong>er Korrosionsschicht<br />
bedeckt. In der Naßaufbereitung wurden die Schüsselklassierer für Testflächen ausgewählt.<br />
Deren Innenseiten (N1) s<strong>in</strong>d im Gegensatz zum höhergelegenen Drehelement (NII) durch<br />
den Wassere<strong>in</strong>fluß ebenfalls stark korrodiert. Hier fehlte allerd<strong>in</strong>gs die Belastung durch die<br />
Chemikalien des Flotationsprozesses. In beiden genannten Bereichen (F und N) wurde bei<br />
der Ortsbegehung bereits e<strong>in</strong>e konservierende Behandlung mit e<strong>in</strong>em Wollfett-Derivat<br />
vorgefunden. Diese ist nach 3-4 jähriger Standzeit an vielen Stellen nicht mehr wirksam<br />
(Neurost). E<strong>in</strong>e Behandlung mit den aktuellen Präparaten erfolgte nach Abbürsten der