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PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern

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die wenig korrosiven Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

- Im Bereich des Schüsselklassierers s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bestimmten Teilbereichen (oberer Rand)<br />

Neurostpartien gerade unter den ORMOCERen festzustellen. Auf der restlichen Fläche<br />

die ORMOCERen beschichtet wurde, ist dagegen ke<strong>in</strong>erlei Neurost zu beobachten.<br />

Dieser Effekt konnte bisher noch nicht erklärt werden. Die Wachse zeigen e<strong>in</strong><br />

geschlosseneres Bild und lassen über die gesamte Fläche gesehen nur e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen<br />

Korrosionsangriff auf die darunter liegende Oberfläche erkennen. Bei der mit dem<br />

Alschweig’schen Naturharzlack beschichteten Fläche tritt ke<strong>in</strong>erlei Angriff auf.<br />

- Im Innenbereich der Flotationszellen zeigen alle Lacke (ORMOCERe und Naturharzlack)<br />

e<strong>in</strong> tadelloses Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Hier s<strong>in</strong>d die Wachsschichten flitterartig durchbrochen.<br />

Aus der korrodierten Wandung sche<strong>in</strong>en sich erste fe<strong>in</strong>e Rostdurchbrüche auszubilden.<br />

- Auf den Altbeschichtungen der Flotationszellen erwies sich die Vorauswahl der<br />

Beschichtungsstoffe und Schichtaufträge durch die Labortests als e<strong>in</strong> entscheidendes<br />

Gütekriterium. Die <strong>in</strong> den frühen Probetestflächen aufgebrachten Lacke (bis auf<br />

Polyurethane und Polyanil<strong>in</strong>produkte) zeigen deutliche Unterrostungen. Die optimierten<br />

ORMOCERe, der Alschweig’sche Naturharzlack und die ausgewählten Wachse weisen<br />

dagegen ke<strong>in</strong>en Neurost auf (allerd<strong>in</strong>gs ist hier auch der Unterschied <strong>in</strong> der Standzeit mit<br />

e<strong>in</strong>em Faktor 2 zu berücksichtigen).<br />

Das Fazit der Untersuchungen am Rammelsberg ist nach der relativ kurzen Standzeit der<br />

Testflächen bei ger<strong>in</strong>gerer Umweltbelastung als <strong>in</strong> Hatt<strong>in</strong>gen schwieriger zu ziehen. Alle<br />

e<strong>in</strong>gesetzten System s<strong>in</strong>d bisher sehr gut <strong>in</strong> ihrer Wirkung. Die Lacke (auch ORMOCERe)<br />

sche<strong>in</strong>en hier eher etwas „überdimensionierte“ Schutzsysteme zu se<strong>in</strong>. Die Wachse weisen<br />

zu dem e<strong>in</strong>en weniger <strong>in</strong>s Auge fallenden Oberflächencharakter auf (matter). Besonders<br />

zurückhaltend und damit sehr positiv wirkt das Cosmoloid H80. Dabei muss allerd<strong>in</strong>gs<br />

gerade bei den Flotationszellen (und hier besonders im Innenbereich) e<strong>in</strong>e weitere<br />

Beobachtung erfolgen, da an dieser Stelle das größte Korrosionspotential vorliegt. Dort<br />

haben die Wachse auch bereits ger<strong>in</strong>gfügig schlechter als die Lacksysteme abgeschnitten.<br />

4.2. E<strong>in</strong>satz von pigmentierten Beschichtungsstoffen<br />

Bei der Beantragung des vorliegenden Forschungsvorhabens wurde das Thema<br />

„Restaurierung und Konservierung der Eisenkunstgussfiguren aus dem Schlosspark von<br />

Wolkenburg/Sachsen“ als Teilaspekt mit aufgenommen. Der Umfang der notwendigen<br />

Arbeiten <strong>in</strong> Wolkenburg im Vergleich zu den zur Verfügung gestellten Projektmitteln machte<br />

e<strong>in</strong>e klare Zieldef<strong>in</strong>ition der Arbeiten notwendig. In Absprache mit der Geme<strong>in</strong>de Wolkenburg<br />

und dem Landesdenkmalamt Sachsen wurde festgelegt, e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong>e<br />

objektverträgliche Restaurierung und Konservierung des Bestandes <strong>in</strong> Wolkenburg zu<br />

entwickeln und diesen Ansatz exemplarisch an e<strong>in</strong>em Kunstgussobjekt umzusetzen.<br />

Gleichzeitig konnte hierbei e<strong>in</strong> Vergleich zwischen transparenten und pigmentierten<br />

Beschichtungen gezogen werden, da beim Musterobjekt e<strong>in</strong>e anfängliche Diskussion über<br />

e<strong>in</strong>e Belassung der vorhandenen Fassung mit Überschichtung durch transparente Stoffe<br />

oder e<strong>in</strong>e komplette Neufassung mit pigmentierten Beschichtungsmaterialien bestand. In<br />

entsprechenden Labortest bot sich der Vergleich der verschiedenen Stoffe auf Testplatten<br />

e<strong>in</strong>es Gusssubstrates an.<br />

4.2.1 Eisenkunstgussfiguren aus dem Schloss Park von Wolkenburg<br />

Objektbeschreibung<br />

Als musterhaft zu bearbeitendes Objekt wurde die Figur „E<strong>in</strong>schenkender Satyr“ ausgewählt.<br />

Die Entstehungszeit wird auf den Anfang des 19. Jh. datiert. Der Wolkenburger Satyr ist von<br />

knabenhafter Gestalt (146 cm groß). Die Figur ist e<strong>in</strong> Abguss e<strong>in</strong>er Marmorstatue, die sich <strong>in</strong>

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