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PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern

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- 9 -<br />

Substraten für den Auftrag der Beschichtungsstoffe sowie nach realistischen, aber den<br />

Bewertungszeitraum kurz haltenden Belastungsverfahren gesucht. Dazu wurden die<br />

ausgewählten Objekte (Henrichshütte Hatt<strong>in</strong>gen und die Aufbereitungsanlage des<br />

Erzbergwerks Rammelsberg, Goslar) im H<strong>in</strong>blick auf die unterschiedlichen Materialien und<br />

Schadensbilder <strong>in</strong> verschiedenen Teilbereichen untersucht. Bei dieser Begutachtung wurden<br />

zum e<strong>in</strong>en mögliche Testflächen mit unterschiedlichen (Umwelt-)Bed<strong>in</strong>gungen und<br />

Schadensgraden ausgewählt (für die abschließenden Beschichtungstests unter realen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen), zum anderen wurde aber auch versucht e<strong>in</strong>en Zustand zu ermitteln, der als<br />

e<strong>in</strong> Standardoberflächenzustand für Testbleche festgelegt werden kann. Bei der großen<br />

Bandbreite der unterschiedlichen Stahlvarianten, vorhandener Altbeschichtungen und<br />

Schadensgrade (siehe hierzu Kap. 4.1.1 und 4.1.2) wurde aber letztlich e<strong>in</strong>e andere<br />

Vorgehensweise e<strong>in</strong>geschlagen. Es wurde e<strong>in</strong> im H<strong>in</strong>blick auf Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen sehr<br />

empf<strong>in</strong>dliches Substrat und e<strong>in</strong>e stark simplifizierte Vorschädigungsweise (siehe Kap. 3.1)<br />

gewählt. Bei den Laborbelastungen wurde dann auf Standardverfahren (DIN- oder DIN<br />

angepasste Verfahren) zurückgegriffen, da hier der Vergleich zu anderen Prüfergebnissen<br />

aus dem technischen Korrosionsschutz möglich war.<br />

Als empf<strong>in</strong>dliches Testsubstrat wurde e<strong>in</strong> niedrig legierter Stahltyp (DC 04 B (EN 10130);<br />

frühere Bezeichnung: ST 1405) ausgewählt. Dieses Material, das auch für normierte<br />

Umweltprüfungen e<strong>in</strong>gesetzt wird (VDI 3955, Teil 1 [5]), ist bereits kommerziell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

s<strong>in</strong>nvollen Testgröße (5 x 10 cm² bei e<strong>in</strong>em Millimeter Stärke) zu beziehen. Es wurde sowohl<br />

als blankes Blech wie auch vorkorrodiert verwendet (s.u.). Auf e<strong>in</strong>en Farbauftrag zur<br />

Simulation e<strong>in</strong>er Altbeschichtung wurde im Vorhaben noch verzichtet, da dessen<br />

Zusammensetzung und standardisierte Alterung vor den eigentlichen Beschichtungstests<br />

e<strong>in</strong>en eigenen langfristigen Entwicklungsschritt bedeutet hätte, der bei der dreijährigen<br />

Projektlaufzeit nicht zeitgerecht hätte verwirklicht werden können. Hier wurde stattdessen<br />

darauf gesetzt, die Verträglichkeit der zu untersuchenden transparenten Beschichtungsstoffe<br />

mit den Altlacken an den Objekttestflächen zu begutachten und zu bewerten sowie bereits im<br />

Vorfeld aus theoretischen Überlegungen (Lösemittelverträglichkeiten) abzuleiten.<br />

Alle bezogenen Stahlbleche wurden vor der ersten Behandlung mit Lösemitteln<br />

(Waschbenz<strong>in</strong>, Aceton) entfettet. Zusätzlich wurden für spezifische Untersuchungen (Aspekt<br />

Kunstgussfiguren) auch entsprechende Graugussplatten aus der Lauchhammer<br />

Kunstgießerei, Sachsen <strong>in</strong> den Formaten 10 x 10 cm² e<strong>in</strong>gesetzt. Hier wurde auf den<br />

Entfettungsschritt verzichtet.<br />

3.1. Untersuchungsverfahren und Bewertungskriterien<br />

3.1.1 Herstellung von künstlich korrodierten Testsubstraten<br />

Laborprüfungen an Beschichtungsstoffen setzen e<strong>in</strong> geeignetes Trägermaterial voraus, das<br />

<strong>in</strong> ausreichend großer Anzahl und entsprechend reproduzierbar für die systematischen<br />

Auswahlverfahren hergestellt werden kann und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Oberfläche dem natürlichen<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild am Orig<strong>in</strong>alobjekt ähnlich se<strong>in</strong> soll. Für den Anwendungsfall e<strong>in</strong>er blanken,<br />

nicht korrodierten Stahloberfläche ist der Zustand vergleichsweise e<strong>in</strong>fach zu verwirklichen.<br />

Hier ist nur die Materialwahl (s.o.) entscheidend. Bei korrodierten Oberflächen können<br />

jedoch sehr unterschiedliche Zustände auftreten, gleichzeitig ist es schwierig immer wieder<br />

auf gleichartige Substratoberflächen zurückgreifen zu können. Um e<strong>in</strong>en standardisierten<br />

Korrosionszustand zu gewährleisten, war es notwendig, e<strong>in</strong> spezielles<br />

Vorbehandlungsverfahren für Prüfbleche zu entwickeln. Dazu wurden die Testbleche <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em zweistufigen Prozess künstlich vorkorrodiert und anschließend mit „weichen“<br />

Re<strong>in</strong>igungsverfahren e<strong>in</strong>e für Beschichtungsstoffe tragfähige, gleichzeitig aber das<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild nicht zu stark verändernde Oberfläche hergestellt:<br />

Im ersten Schritt wurden die entfetteten Probenbleche <strong>in</strong> 5%-ige NaCl-Lösung getaucht und<br />

anschließend tropfnass e<strong>in</strong>em Kondenswasserklima von 40 °C und 100 % rel. Luftfeuchte<br />

über 8 Stunden ausgesetzt. Daran schloss sich e<strong>in</strong>e 16 h Trocknung bei Raumtemperatur an

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