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PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern

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- 5 -<br />

Aufbereitungsanlage des ehemaligen Erzbergwerks Rammelsberg <strong>in</strong> Goslar ausgewählt.<br />

In e<strong>in</strong>er ersten Überlegung war erwogen worden, auch die untertägigen Anlagen des<br />

Bergwerks <strong>in</strong> das Projekt mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Diese Konzeption wurde dann jedoch fallen<br />

gelassen, da durch die kont<strong>in</strong>uierliche, sehr hohe Luftfeuchtesituation hier e<strong>in</strong>e extreme<br />

Belastung gegeben ist, die <strong>in</strong> die grundsätzlichen Eignungsuntersuchungen nicht e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden sollte.<br />

Bei der Aufbereitungsanlage des Erzbergwerks liegt zwar e<strong>in</strong>e Innenraumsituation ohne<br />

direkte Beregnung vor, <strong>in</strong> der Halle (nicht geheizt) kann es jedoch durch<br />

Temperaturschwankungen zu Kondensationseffekten auf den Stahloberflächen der<br />

e<strong>in</strong>gebauten Masch<strong>in</strong>enteile kommen. Die Erzaufbereitungsanlage stellt darüber h<strong>in</strong>aus<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Anwendungsfall dar, da e<strong>in</strong> Teil der Masch<strong>in</strong>en durch den früheren<br />

Produktionsprozess mit Auflagerungen aus z.T. ätzenden Chemikalien (Flotationsanlage)<br />

belastet ist. Damit ist e<strong>in</strong> schwieriger Problemfall für den Korrosionsschutz gegeben, der die<br />

Anwendungsmöglichkeit der unterschiedlichen Beschichtungsstoffe gut bewerten lässt. Auch<br />

der Betreiber der Anlage, die Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar GmbH, beteiligte<br />

f<strong>in</strong>anziell sich am Vorhaben und trat als weiteres Projektmitglied auf.<br />

Neben diesen beiden großen Objekttestfällen wurde e<strong>in</strong>e gewisse Anzahl von kle<strong>in</strong>eren<br />

Beispielen <strong>in</strong> die Objektbegutachtung mit e<strong>in</strong>bezogen und dort z.T. auch Beschichtungstest<br />

durchgeführt. Dies geschah entweder direkt im Projektrahmen oder <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Begleitprojekten. Die Beispiele seien hier nur kurz aufgelistet: W<strong>in</strong>dschöpfwerk Lobbe auf<br />

Rügen, Kräne im Donauhafen von Regensburg, Kunstgussfiguren <strong>in</strong> Bad Muskau.<br />

Das weitgespannte Themengebiet der Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen an Eisen und Stahl wurde<br />

durch e<strong>in</strong>e weitere Objektgruppe abgerundet: filigran gearbeitete Eisenkunstgussskulpturen.<br />

Die Skulpturen stammen aus dem Schlosspark von Wolkenburg-Kaufungen/Sachsen. E<strong>in</strong>ige<br />

der Figuren tragen mehrlagige Farbschichten aus früheren Maßnahmen, die erhalten werden<br />

sollen. Andere wiederum waren durch frühere, erst relativ kurz zurückliegende Behandlung<br />

komplett ihrer Orig<strong>in</strong>alfassungen „beraubt“ und neu beschichtet worden. Die anschließend<br />

aufgetragenen Farbschichten zeigten aber schon wieder Fehlstellen, so dass erneut<br />

Korrosion auftrat. Gleichzeitig verfälschten diese dick aufgetragenen Farbschichten das<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild der Figuren derart, dass filigrane Oberflächenbereiche nicht mehr<br />

ausreichend scharf nachgezeichnet wurden. An diesen Objekten bot sich daher die<br />

Gelegenheit für e<strong>in</strong>e Neufassung – auch mit pigmentierte Beschichtungen. Neben dem<br />

Lösungsansatz für den konkreten Schadensfall war damit der grundsätzliche Vergleich<br />

zwischen transparenten und pigmentierten Beschichtungsstoffen im Projekt möglich.<br />

2. Beschichtungsmaterialien<br />

Der Zielsetzung des Vorhabens entsprechend wurden Beschichtungsmaterialien untersucht,<br />

die e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e deutliche und dauerhafte Korrosionshemmung gewährleisten, anderseits<br />

aber das optische Ersche<strong>in</strong>ungsbild der zu schützenden Oberfläche möglichst wenig<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen sollen. E<strong>in</strong> grundsätzliches Ausschlußkriterium war die Konsistenz nach<br />

Reaktion und Trocknung der Produkte. Da alle Materialien letztlich im Besucherbereich zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen sollen, muss e<strong>in</strong>e Griffestigkeit gegeben se<strong>in</strong>. Dauerhaft flüssige, viskose<br />

oder klebrige Systeme wurden deshalb von vornhere<strong>in</strong> verworfen. Neben der mangelnden<br />

Eignung im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>en Besucherverkehr ist deren hohe Staubb<strong>in</strong>dung und die<br />

resultierende rasche Verschmutzung der Oberflächen e<strong>in</strong> Problem, dass die Produkte als<br />

wenig aussichtsreich ersche<strong>in</strong>en lässt und ihren grundsätzlichen Ausschluss begründete.<br />

Dies betrifft vor allem Öle, die bevorzugt zum temporären technischen Korrosionsschutz<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden (da sie sich anschließend relativ leicht wieder von der Oberfläche<br />

entfernen lassen). Aus dieser Gruppe wurden nur solche Materialien <strong>in</strong> den Untersuchungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, die beim Trocknen e<strong>in</strong>en Härtungsprozess durchlaufen. Sie werden im folgenden<br />

zusammen mit den Lacken behandelt.<br />

Nachfolgend s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige grundsätzliche Ausführungen zu den unterschiedlichen

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