PDF / 232 KB Downloaden - Museen in Bayern
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• Die Problematik dieser Systeme (vor allem Polyurethanen) liegt <strong>in</strong> der Schwierigkeit,<br />
sie bei Bedarf wieder vom Untergrund zu lösen und die Fläche anschließend neu zu<br />
behandeln.<br />
• In geschützen Lagen s<strong>in</strong>d Wachse durchaus konkurrenzfähig, zumal sie sehr viel<br />
e<strong>in</strong>facher zu „reparieren“ s<strong>in</strong>d. Beim E<strong>in</strong>satz von Wachsen s<strong>in</strong>d solche mit<br />
Inhibitorzusätzen <strong>in</strong> ihrer Korrosionsschutzfunktion deutlich effizienter als re<strong>in</strong>e<br />
Wachsmischungen.<br />
• Endgültige Aussagen über die Dauerhaftigkeit der transparenten Stoffe können nur durch<br />
Lanzeitbeobachtungen an realen Objekten (z.B. Hochofen <strong>in</strong> Hatt<strong>in</strong>gen) gewonnen<br />
werden.<br />
• Transparente Beschichtungen fordern somit e<strong>in</strong> hohes Maß an Verantwortung vom<br />
Objektzuständigen, um a) die richtige Auswahl zu treffen und b) die notwendige Pflege<br />
bereits beim Beg<strong>in</strong>n der ersten Maßnahme zu bedenken.<br />
6. Ausblick<br />
Die vorliegenden Untersuchungen haben e<strong>in</strong> gutes Fundament für die Beurteilung<br />
unterschiedlicher transparenter Beschichtungsstoffe im H<strong>in</strong>blick auf Ihre Eignung zum<br />
denkmalgerechten Korrosionsschutz bei Stahloberflächen geliefert. Die Fülle der zu<br />
untersuchenden Stoffe ermöglichte allerd<strong>in</strong>gs nur grundlegende Aussagen. E<strong>in</strong>e Reihe von<br />
weitergehende Fragen blieb bisher aus Zeitgründen unbeantwortet. Hier sollen und müssen<br />
zukünftige Arbeiten ansetzen:<br />
- Bisher wurden nur E<strong>in</strong>zelstoffe untersucht. Die Komb<strong>in</strong>ation verschiedener Produkte<br />
wäre jedoch vielversprechend (z.B. Lacke als Grundbeschichtungen mit Wachsen als<br />
mattierender Decklage für e<strong>in</strong> besseres Ersche<strong>in</strong>ungsbild).<br />
- Die Schichtdicke der aufgebrachten Stoffe wurde als e<strong>in</strong> wichtiger Faktor im H<strong>in</strong>blick auf<br />
die Schutzfunktion erkannt. Der E<strong>in</strong>bau von transparenten Füllstoffen<br />
(Korrosionsschutzpigmenten, z.B. Glasflakes) wurde bisher nur bei den ORMOCERen<br />
getestet. Entsprechende Zusätze sollten auch bei anderen Stoffen getestet werden.<br />
- Die Applikation der Stoffe speziell der Wachse wurde wenig beachtet. Hier bieten sich<br />
evtl. Chancen durch restauratorische Techniken e<strong>in</strong>e Verdichtung der Schichten und<br />
damit auch e<strong>in</strong>e bessere Schutzwirkung zu erreichen.<br />
- Bei e<strong>in</strong>igen kommerziellen Produkten ist auch e<strong>in</strong>e Produktoptimierung selber möglich.<br />
- Die Verträglichkeit auf Altbeschichtungen muss noch stärker überprüft werden. Hier<br />
bestehen bereits Defizite im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong> geeignetes Testverfahren (Testsubstrat).<br />
- E<strong>in</strong>e detaillierte Langzeitbeobachtung beschichteter Großobjekte (wie z.B. jetzt der<br />
Hochofen III der Henrichshütte) fehlt bisher. Erst aus solchen Beobachtungen kann die<br />
gesamte Bandbreite an Chancen und Risiken e<strong>in</strong>er entsprechenden Vorgehensweise<br />
abgeschätzt werden.<br />
7. Literatur<br />
[1] Haas, K-H. (1996): ORMOCER-Abteilung. <strong>in</strong>: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung<br />
(ISC) Jahrestätigkeitsbericht, Würzburg, 21-27<br />
[2] Römich, H., Pilz, M., Fuchs, D. (1993): Konservierung historischer Glasfenster –<br />
Internationale Untersuchungen neuer Methoden. Forschungsbericht UFOPLAN-Nr.<br />
108 07/005/03, Teil 2