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Volker Tesmer - Deutsche Geodätische Kommission

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46<br />

3. Grundlagen der Ausgleichungsrechnung<br />

nete Größen repräsentieren die entsprechende Größe des g-ten Iterationsschritts). Dafür berechnen sich die Näherungswerte<br />

(γ ) 2 des zweiten Iterationsschrittes mit den Schätzungen (θ ˆ)<br />

1 des ersten Schritts und den für diese<br />

Schätzung verwendeten Näherungswerten (γ ) 1 zu ( γ ) 2 = ( θˆ<br />

) 1 ( γ)<br />

1 , mit der wiederum (θ ˆ)<br />

2 geschätzt werden.<br />

Nach g Iterationen ist die Schätzung konvergiert, wenn alle k Komponenten als θ ) 1 ˆ<br />

θ ) ( ˆ θ ) ( ˆ ( 1 g ≈ 2 g ≈K<br />

≈ k g ≈<br />

erhalten werden. Die Näherungswerte (γ ) g der g-ten iterierten Schätzung lauten somit:<br />

⎡(<br />

γ )<br />

⎤<br />

⎡ θ ) ˆ (<br />

1 g 1 g-1<br />

1 g−1<br />

⎢<br />

⎥ g-1<br />

⎢ 2 g ⎥<br />

= = ⎢ 2 g-1<br />

2 g−1<br />

g ⎢ ⎥<br />

⎥ = ( ) 1∏<br />

( ˆ)<br />

h<br />

⎢ ⎥ ⎢<br />

⎥ h=<br />

1<br />

⎣ k g ⎦ ⎢ θ k ) g-1<br />

( γ k ) g−1<br />

⎥<br />

ˆ<br />

θ ) ( γ )<br />

(<br />

ˆ ( γ )<br />

( γ)<br />

(<br />

γ θ<br />

L<br />

L<br />

( γ )<br />

⎣<br />

( γ<br />

)<br />

⎤<br />

⎦<br />

mit h = 1,2, K,<br />

g .<br />

Die Varianzen und Kovarianzen der k Komponenten der g-ten Iteration lassen sich dann für v = 1,2, K,<br />

k und<br />

w = 1,2, K,<br />

k mit (3-30) wie folgt ableiten:<br />

( θ v ) g ( γ 2<br />

v ) g ) ˆ Var (<br />

2<br />

v g θ v ) g<br />

ˆ ( γ ) Var(<br />

( v g v g θ w ) g ( γ w ) g )<br />

ˆ<br />

θ ) ( γ ) , (<br />

ˆ Cov (<br />

v g w g ( v g θ w ) g ) ˆ θ ) , ( ˆ<br />

( γ ) ⋅ ( γ ) ⋅ Cov (<br />

= ( γ 2 -1<br />

v ) g ⋅ 2 ⋅ ( Svv<br />

) g<br />

= bzw.<br />

= ( γ<br />

-1<br />

v ) g ⋅ ( γ w ) g ⋅ 2 ⋅ ( Svw<br />

) g<br />

= .<br />

Bei einer Schätzung von Varianz- und Kovarianzkomponenten sollten die Beobachtungen keine groben oder<br />

systematischen Fehler enthalten und die einzelnen Komponenten jeweils durch eine ausreichend große Anzahl<br />

von Beobachtungen bestimmt sein. Außerdem muss das gewählte Modell der Komponenten, also die in (3-22)<br />

beschriebenen Matrizen Tm bzw. Vm, so formuliert werden, dass sie tatsächlich existierende stochastische Eigenschaften<br />

von Beobachtungsgruppen beschreiben. Die geschätzten Komponenten müssen außerdem voneinander<br />

zu trennen sein.<br />

Verkürzte Schätzung der Varianz- und Kovarianzkomponenten im Gauß-Markoff-Modell<br />

Die beschriebene Schätzung von Varianz- und Kovarianzkomponenten ist unter Umständen sehr rechenaufwändig.<br />

Bei dem z.B. in FÖRSTNER (1979) beschriebenen verkürzten Verfahren wird zur Schätzung der Komponenten<br />

nicht wie in Gleichung (3-29) die Inverse der in (3-28) beschriebenen Matrix S benötigt, zu deren Aufstellung<br />

viele Rechenoperationen durchzuführen sind. Entscheidend für die Anwendbarkeit des verkürzten Algorithmus ist<br />

allerdings die Voraussetzung, dass die Beobachtungsgruppen, für die gemeinsame stochastische Eigenschaften<br />

angenommen werden, sich nicht überschneiden. Wird also für jede Beobachtung maximal eine Varianz- oder<br />

Kovarianzkomponente geschätzt, ergeben sich bei der verkürzten Schätzung im Falle von Konvergenz schließlich<br />

die gleichen k Komponenten θˆ wie bei einer Schätzung mit dem zuvor beschriebenen, vollen Algorithmus. Dafür<br />

ist die verglichen mit der Matrix S entsprechend (3-28) deutlich einfachere Hauptdiagonalmatrix H mit<br />

v = 1,2, K,<br />

k aufzustellen:<br />

θ ˆ = Hq , wobei<br />

1<br />

H vv = .<br />

sp(<br />

W V )<br />

Ersparte Rechenoperationen werden zwar zum Teil durch schlechtere Konvergenz dieses Verfahrens wieder<br />

verschenkt, in einigen Arbeiten (z.B. SATIRAPOD et al. 2002) wird aber davon berichtet, dass von die verkürzten<br />

Algorithmen insgesamt benötigte Rechenzeit bei gleichen Konvergenzkriterien verglichen mit dem unverkürzten<br />

Verfahren deutlich kleiner ist.<br />

3.4 Akkumulation einzelner geschätzter Komponenten<br />

In dieser Arbeit sollen vor allem Komponenten geschätzt werden, zu denen die Informationen der Beobachtungen<br />

aller VLBI-Sessions beitragen. Ist das Modell der Komponenten richtig formuliert (repräsentiert es also tatsächlich<br />

existierende stochastische Eigenschaften von Beobachtungsgruppen), wird eine solche Schätzung deutlich<br />

stabiler sein als eine, für die nur die Beobachtungen einzelner VLBI-Sessions verwendet werden. Um eine solche<br />

Schätzung aus den Beobachtungen aller Sessions zu ermöglichen, müssen die Komponenten aus einem gemeinsamen<br />

Gleichungssystem bestimmt werden, wodurch aber sehr große Matrizen zu handhaben wären. Deshalb<br />

v<br />

(3-33)<br />

(3-31)<br />

(3-32)

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