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Volker Tesmer - Deutsche Geodätische Kommission

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48<br />

3. Grundlagen der Ausgleichungsrechnung<br />

aller Sessions gemeinsam geschätzt. Dabei werden pro Session zunächst datumsfreie Normalgleichungen aufgestellt,<br />

die anschließend durch Addieren entsprechender Elemente der Normalgleichungen kombiniert werden.<br />

Dieses Vorgehen ist in (3-39) für die Gleichungssysteme A und B durch die Koeffizientenmatrizen XAG und XBG<br />

der beiden linearen Funktionen angedeutet, wobei die gemeinsam geschätzten Parameter mit β G bezeichnet sind.<br />

Das so erweiterte Gleichungssystem lässt sich wie folgt formulieren:<br />

mit<br />

⎡X<br />

⎢⎣ X<br />

⎛ ⎡y<br />

D⎜<br />

⎝<br />

⎢⎣ y<br />

A<br />

B<br />

AG<br />

BG<br />

X<br />

0<br />

A<br />

⎤⎞<br />

⎡Σ<br />

yA<br />

⎥⎦<br />

⎟ =<br />

⎢<br />

⎠ ⎣ 0<br />

⎡β<br />

G ⎤<br />

0 ⎤ ⎢ ⎥ =<br />

⎡y<br />

A ⎤<br />

+<br />

⎡e<br />

A ⎤<br />

⎥⎦<br />

β A<br />

X B ⎢ ⎥ ⎢⎣ y B ⎥⎦ ⎢⎣ e B ⎥⎦<br />

⎣β<br />

B ⎦<br />

yA<br />

0<br />

Σ<br />

yBy<br />

B<br />

⎤<br />

=<br />

⎡θ1V1<br />

⎥<br />

⎦ ⎢⎣<br />

A<br />

+ θ 2V<br />

0<br />

2A<br />

θ V<br />

1<br />

1B<br />

0<br />

+ θ V<br />

Bei einem solchen Ansatz bilden sich aber keine Strukturen wie in (3-38), mit denen ein rechentechnisch günstiger<br />

Algorithmus entwickelt werden könnte. Für eine Schätzung von Komponenten, zu denen die Beobachtungen<br />

aller VLBI-Sessions gemeinsam beitragen, müsste also z.B. bei gleichzeitiger Schätzung von Positionen und<br />

linearen Geschwindigkeiten tatsächlich ein gemeinsames, großes Gleichungssystem aufgestellt werden. Dies ist<br />

zum aktuellen Zeitpunkt aus Gründen der Rechenzeit und des Speicherplatzbedarfs angesichts der Dimensionen<br />

der dann auftretenden Gleichungssysteme nicht realisierbar (viele der auftretenden Matrizen hätten die Dimension<br />

n × n , wobei n ≈ 2 000 000 die Anzahl aller Beobachtungen aller Sessions ist).<br />

Deshalb ist es nicht möglich, endgültig zu klären, wie stark sich geschätzte Varianz- und Kovarianzkomponenten,<br />

die mit dem rechentechnisch vereinfachten Ansatz nach (3-34) bestimmt wurden, tatsächlich von solchen Komponenten<br />

unterscheiden, für deren Schätzung der vollständige Ansatz entsprechend (3-39) verwendet würde. In<br />

Abschnitt 5.4.1 wird aber untersucht, wie stark geschätzte Varianz- und Kovarianzkomponenten bei Schätzung<br />

verschiedener primärer VLBI-Zielparameter variieren. Es ist davon auszugehen, dass so gewonnene Aussagen<br />

Rückschlüsse auf die Auswirkungen der in (3-34) vorgenommenen Vereinfachungen gegenüber dem in (3-39)<br />

beschriebenen Ansatz erlauben.<br />

2<br />

2B<br />

⎤<br />

⎥⎦<br />

.<br />

(3-39)

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