Pfadabhängigkeiten - IAMO
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und Kapital insgesamt am schlechtesten abschneidet. Aus der Tabelle ist auch erkennbar, daß<br />
die berechnete Wertschöpfung des Bodens ebenso wie die Kapitalproduktivität mit der höheren<br />
Faktormobilität ansteigt. Die Skalenelastizität sinkt jedoch mit der Erhöhung der Faktormobi-<br />
lität.<br />
Tab. 4.3: Vergleich von Durchschnittskennzahlen in Abhängigkeit von der Bodenmobilität<br />
und dem Umfang versunkener Kosten*<br />
Modell Referenzmodelle höhere Mobilität<br />
Gesamtfläche der Region in ha 6250 20000 30000 6250 20000 30000<br />
Anzahl Betriebe 51.32 51.98 24.90 30.04 27.24 15.38<br />
Flächenausstattung (ha/Betrieb) 121.78 384.76 1204.82 208.06 734.21 1950.59<br />
Wertschöpfung Boden (DM/ha) 284.41 432.92 452.06 335.78 454.38 454.89<br />
Arbeitsproduktivität (DM/h) 10.13 21.75 32.04 14.08 18.92 29.59<br />
Bodenproduktivität (DM/ha) 529.91 547.45 407.27 437.43 472.53 398.21<br />
Kapitalproduktivität 7.4% 5.5% 7.1% 8.4% 9.0% 8.8%<br />
Produktionselast. Arbeit 0.10 0.22 0.24 0.16 0.28 0.29<br />
Produktionselast. Boden 0.58 0.66 0.56 0.45 0.49 0.49<br />
Produktionselast. Kapital 0.27 0.21 0.23 0.30 0.21 0.22<br />
Konstante 4.38 4.32 4.07 4.55 4.57 4.40<br />
Skalenelastizität 1.01 1.07 1.04 0.95 1.01 1.01<br />
* Bei der Simulation der kleinbetrieblichen Struktur bei der unterstellten höheren Faktormobilität konnten wegen einer<br />
ab der 30. Periode zu geringen Anzahl von Datensätzen für die geschätzten Koeffizienten der funktionellen Einkommensverteilung<br />
nur die Mittelwerte der ersten 30 Werte gebildet werden.<br />
4.3.2 Synchronizität in der Alterstruktur der Betriebe<br />
Eine weitere Ursache der im Referenzmodell gefundenen Pfadabhängigkeit könnte darin beste-<br />
hen, daß die Betriebe größtenteils in der ersten Periode gegründet wurden; denn die Synchro-<br />
nizität in der Alterstruktur dürfte eine Synchronizität bei den betrieblichen Investitionen verur-<br />
sacht haben. Diese Synchronizität könnte für die Stabilität der Strukturen, die vor allem in den<br />
ersten 20 Perioden gegeben war, verantwortlich sein und die Pfadabhängigkeit mit verursacht<br />
haben. Daher soll im folgenden eine Situation simuliert werden, in der sowohl die Betriebe als<br />
auch deren Produktionsanlagen unterschiedlich alt sind. Die Implementierung der Modifikation<br />
verläuft so, daß in der ersten Periode, nachdem die Unternehmen ihre Investitionen getätigt<br />
haben, das Alter des Betriebes mittels einer Zufallszahl zwischen 0 und 19 bestimmt wird. Um<br />
gravierende Verzerrungen in der Unternehmensbilanz zu vermeiden, werden die Anlagen mit<br />
ihrem Zeitwert aktiviert. Diese Berechnung basiert auf der sogenannten exakten Kalkulation<br />
von Anlagekosten, die versucht die Kosten der Anlage über den Nutzungszeitraum gleichmä-<br />
ßig zu verteilen. Die Werte der Aktiva, der liquiden Mittel und das langfristige Fremdkapital<br />
wurden entsprechend dem modifizierten Anlagenalter korrigiert.<br />
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