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Pfadabhängigkeiten - IAMO

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Die Simulationen liefern hinsichtlich dieser Fragestellungen relativ aussagekräftige Ergebnisse.<br />

Die Frage ist nun, inwieweit die Ergebnisse auf die Realität übertragen werden können; denn<br />

auch hiervon hängt ihr Wert in großem Maße ab. Die Übertragbarkeit ist eng damit verbunden,<br />

inwieweit dem verwendeten Simulationsmodell eine Validität zugeschrieben werden kann. Für<br />

eine Validierung wurde darauf geachtet, welche impliziten Annahmen im Modell getroffen<br />

werden und wie sie sich rechtfertigen lassen. Es zeigt sich, daß sich ein Großteil der Annahmen<br />

durchaus theoretisch und empirisch begründen läßt. Zu einem Teil jedoch müssen sie, soweit<br />

sie überhaupt erkannt wurden, damit begründet werden, daß sie notwendig sind, um Rechen-<br />

zeiten zu begrenzen, oder weil z.B. zwar andere methodische Konzepte vorliegen, die theore-<br />

tisch überlegen erscheinen, die sich jedoch nicht so einfach auf dieses hochkomplexe Modell<br />

übertragen lassen. Als Beispiel kann hierfür die Verwendung des Konzepts adaptiver Erwar-<br />

tungen dienen. Möglicherweise können in weniger komplexen Modellen leichter methodisch<br />

anspruchsvollere Konzepte wie z.B. das der rationalen Erwartungen implementiert werden.<br />

Der Nachteil weniger komplexer Modelle liegt jedoch darin, daß diese aufgrund ihres höheren<br />

Abstraktionsgrades andere Zusammenhänge ignorieren und damit im Grunde noch wesentlich<br />

stärkere Annahmen implizieren, die ohne eine gründlichere Analyse des Modells leicht im Ver-<br />

borgenen bleiben. Die Problematik der eher aus methodischen Gründen unterstellten Annah-<br />

men wird dadurch entschärft, daß sich zum einen eine Robustheit der Ergebnisse gegenüber<br />

Modifikationen der Annahmen zeigt. Zum anderen kann versucht werden zu prüfen, ob sich<br />

ähnliche Ereignisse auch aus anderen methodischen Ansätzen ergeben bzw. die Ergebnisse eine<br />

theoretische und empirische Plausibilität besitzen. Dieses trifft auf die vorgestellten Simulatio-<br />

nen zu.<br />

5 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen<br />

5.1 Systemtheoretische Ergebnisse<br />

In den bisherigen, eher methodisch ausgerichteten Arbeiten zu <strong>Pfadabhängigkeiten</strong> - hier sind<br />

vor allem die Arbeiten von ARTHUR (1989) und ARTHUR ET AL. (1987) zu nennen - wurde der<br />

Begriff der <strong>Pfadabhängigkeiten</strong> nicht explizit definiert. 25 Unter einer Pfadabhängigkeit wird<br />

dort verstanden, daß in einer "frühen" Phase eines Systems dessen weitere Entwicklung weit-<br />

gehend determiniert wird. Um das Verständnis des Begriffs der Pfadabhängigkeit zu präzisie-<br />

ren, wurde in dieser Arbeit eine Definition pfadabhängiger Systeme entwickelt. Diese Definiti-<br />

25 In diesen Arbeiten werden jedoch eine Reihe von Eigenschaften pfadabhängiger Systeme genannt. Unter anderem<br />

wird auch in einem Theorem gezeigt, daß ein Adoptions-Prozeß genau dann nicht-ergodisch und unvorhersagbar ist,<br />

wenn die Adoptionsfunktion mehrere stabile Fixpunkte besitzt. Diese Anforderung der Existenz multipler stabiler<br />

Fixpunkte genügt der im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Definition pfadabhängiger Systeme.<br />

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